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Clubzone

Clubzone Januar 2019

Jedes Jahr aufs Neue ist diese kleine Rubrik hier, so ein bisschen wie eine Zeitkasel, wie sie bei Grundsteinlegungen oft verbuddelt werden. Denn für den geneigten Leser ist es bei der Lektüre dieser Zeilen wahrscheinlich schon 2019, das bedeutet wir schrieben hier an einer Nachricht aus der Vergangenheit. Einer Vergangenheit, die partytechnisch gesehen, als einer der besseren Jahrgänge in die Annalen unseres schönsten Bundeslandes der Welt ein. Insbesondere die ungebremsten Vorkommnisse und moralisch zweifelhaften Geschehnisse der Weihnachtswoche und vor allem die herrlich ausufernden Ausnahmezustände in der Silvesternacht müssen ausführlich behandelt werden – nur leider nicht in dieser Ausgabe. Denn da ganz überraschend auch dieser Jahr wieder unsere Druckerei partout nicht dazu zu bewegen war, über die Feiertage dieses auflagenstärkste Fachmagazin für Partyklatsch und Feiertratsch zu drucken, können wir heuer nur die Ausschweifungen der ersten 19 Dezembertage behandeln…

Beginnen wollen wir unseren munteren Bummel durchs Nachtleben gleich mal mit der wohl aktuell beliebtesten Partynacht, die auch in 2018 wieder für zahlreiche Kater-Sonntage verantwortlich war. Ooooh, what a wonderful HEARTBEATS Year! Gerne erinnern wir uns da an die Wahnsinnsparty zu Jahresbeginn im APARTMENT, als erstmalig auch DJ Tomas an den Turntables am Start war und der Laden völlig auseinandergeflogen ist. Natürlich nicht zu vergessen die vielen Gastspiele in der Tante Maja, die jedes Mal im wahrsten Sinne des Wortes völlig eskaliert sind. Gerade beim letzten Auftritt im November ging es so heiß her, dass selbst die Polizei kein Auge mehr zudrücken konnte, da dürfen wir uns für 2019 auch wieder auf einige schlaflose Nächte freuen. Beim absoluten Party-Highlight 2018, dem Hämpels-Partyboot, durften die HEARTBEATS als Mitveranstalter natürlich auch nicht fehlen. Die Gute-Laune Deejays Splash&Snow holten sich an dem Tag mit Michael Kastel, PhilGood, Mokannix und Fräulein Else aber auch einige Hochkaräter am Mischpult mit ins Boot (super Wortspiel)! An diesem Tag gab es nur lachende und glückliche Gesichter von völlig verrückten und ausgelassenen Partygästen. Zurecht muss man feststellen, dass diese Party nicht mehr zu toppen ist. Gechillt sollte es dagegen eigentlich bei der Heartbeats Summer Lounge im August in der Schönecker Museumsbar zu gehen. Aber weit gefehlt, aus dem angedachten gemütlichen Sonntagsnachmittagsevent wurde dann plötzlich ein gigantisches House-Spektakel mit 400 Partypeople, die bis spät in die Nacht feiern und nicht nach Hause wollten. Das arme Schöneckerpersonal tut uns heute noch leid. Das darauffolgende Indoor-Event im Schönecker schlug ebenfalls super ein – und seitdem ist Saarbrücken um einen Party-Hotspot reicher geworden. Und als Abschluss zu Weihnachten gab es dann noch das berühmte I-Tüpfelchen: Auf der größten 80er Party, die das Saarland je erlebt hat, waren die HEARTBEATS Jungs natürlich auch auf einem Floor vertreten und wurden so Teil eines tatsächlich noch nie dagewesenen 80er Spektakels mit über 3000 Partypeople. 2019 geht‘s dann unvermindert heftig weiter mit der fantastischen Partyreihe, Mitte Februar im APARTMENT mit Special Guest Michael Kastel!

Doch gleich nochmal zurück zur 80er Sensationsparty. Seit Jahren schon gehört das jährliche Revival zum Geburtstag des GLORIA PALAST zu einer der allerheftigsten Feiereien. Was da regelmäßig von einer kaum zu bremsenden Partymeute veranstaltet wird, ist an Eskalationspotential kaum zu überbieten und man muss schon ganz genau hingucken, um zu bemerken, dass es im harten Kern größtenteils über 40jährige sind, die sich hier mit grandios daneben benehmen. Doch dieses Mal war alles anders – noch viel schlimmer! Denn nachdem der original Schauplatz nicht mehr zur Verfügung steht, die Party aber für APARTMENT NUMBER ONE und GARAGE zu groß geworden war, wurde zwei Tage vor Weihnachten die CONGRESSHALLE geentert. Damit war auf einmal Platz im Überfluss vorhanden, dachte die Macher, und erstmals wurde das Konzept um zweieinhalb weitere Floors ergänzt. SOUND-Legende DJ Meng zerlegte den Rock-Floor, dass es nur so eine Pracht war und stellte dabei seine Extraklasse unüberhörbar unter Beweis. Das HEARTBEATS DJ TEAM auf dem Mainstreamfloor schwelgte in neuer deutscher Welle und Schlagerwelten, während die Massen schon im Foyer von Tanz-DJ Volker G. bespaßt wurden. Zentraler Hotspot war aber natürlich der Mainfloor mit dem GLORIA REVIVAL Floor, zelebriert von Gloria-Großmeister DJ Kasimir himself. Hier kehrten die gloriösen Ehemaligen lautstark und ungebremst in die etwas anderen Achtziger zurück. In der Erinnerung seiner Gäste und des ehemaligen Personals lebt die ehemalige Kultdisco ungemein vital bis heute weiter, wie eben auch diese Party außer Rand und Band unter Beweis stellte. Sehr unterhaltsam auch die Gesichter einiger junger Menschen, die sich hierher verirrt hatten und eine „normale“ 80er Party erwarteten. Denn spätestens beim ersten Pogo auf den „Nellie the Elephant“ oder den „Irish Rover“ war klar, hier ist etwas sehr Spezielles am Start. Von Chartmüll war genau wie in den originalen Jahren keine Spur, dafür gab’s ja den Schulterpolster-Floor, stattdessen bohrte sich Independent Mucke und Gitarren Mucke in die Gehörgänge, gemischt mit ein bisschen frühem House und New School Hip Hop. Eben exakt jene unheilige Mischung, der diese Party ihren legendären Ruf verdankt. Wenn das so weiter geht, werden bald auch dieses Revivals fast so legendär wie der einstige Disco-Palast sein. Nächstes Jahr wäre dann wohl die Saarlandhalle fällig – und für 2020 müssten wir auf einen überdachten Ludwigspark hoffen. Wir wären dabei!

Wo anders als in der Mainzer Straße könnte man in Saarbrücken mit einer wirklich interessanten Neueröffnung rechnen? Seit Mitte Dezember kann sich die Partyszene hier über einen sehr gelungenen Neuzugang freuen. Das HUNTER THOMPSON hat zwar nur Donnerstag bis Samstag auf, dafür aber bis drei, bzw fünf Uhr früh. Für das klassische Baguette danach beim Jerome, muss man praktischerweise dann nur die Straßenseite wechseln. Die Mischung aus Saloon, Bar und Kneipe überzeugte schon am Eröffnungswochenende mit viel Liebe zum Detail und schrägem Konzept. Manche Gäste lehnten sich hinterher weit aus dem Fenster und behaupteten sogar, das sei das neue Ding, auf das wir alle gewartet haben. Für alle, die bis jetzt noch nicht da waren und denen das alles viel zu schnell ging, hier mal eine kurze Beschreibung: das HUNTER THOMPSON ist keine selbsternannte Mega-Location mit monumentalem Aufbau und auch kein soundbesessener Tanzschuppen, dessen Bass dich in die Ecke drückt und dir Magengeschwüre verursacht. Hier bleibt alles ganz entspannt und einfach. Anstatt zu schreien, wird sich unterhalten, anstatt zu rennen wird spaziert und anstatt zu saufen, wird sich hier gepflegt eine hinter die Binde gekippt. Dieses kleine Schmuckstück in den Räumen des ehemaligen MAINZER HOF kommt daher, als wäre es schon immer da gewesen und als würde es für immer bleiben. Zeitlos schön, versetzt es einen in diesen unbeschreiblichen Zustand der Entzückung, dann wenn man die ganze Welt vor lauter Freude umarmen möchte und über das unerwartete Glück, eine Träne versteckt sich losreißt, süß und salzig zu gleich, um zu fallen, um den heiligen Boden des HUNTER THOMPSON zu taufen. So jedenfalls die Selbstbeschreibung der Macher, aber damit haben sie verflucht recht. Unbedingt auschecken!

Der Duden hat den Eintrag des Wortes: „Litnessfeuerwerk“ im neudeutschen Lexikon um die Ergänzung: „Normalzustand im Apartment“ erweitert. Dies beschreibt den Dezember im Apartment ebenso, wie der Zustand der totalen Eskalation auf der Ersten Ausgabe der APARTMENT CLUB TOUR! Die Jungs vom APARTMENT gehen künftig mit ihrem Konzept auf Tour und befeiern verschiedene Städte im Saarland. Den Anfang machte jetzt im Dezember Homburg. Im dortigen Ex-MUSIKPARK ging es so rund, dass in der Decke der Location nun Löcher stolz von der Nacht mit Konfettishootern erzählen. Die nächste Club Tour ist dann wieder Ende März in Homburg – unbedingt vormerken.

Doch auch im heimischen APARTMENT ging es ordentlich zur Sache. Hier fielt  besonders die ZULU NATION aus dem Rahmen – und das fing schon vor der Tür an. Schnee türmte sich auf den Köpfen der Besucher, die in der Schlange vor der Club Tür standen. Was war denn da los? Ganz einfach: Einlass-Stop wegen drohernder Überfüllung – und das schon um kurz vor Eins. Von drinnen schallte die Musik unerbittlich nach außen und so wurde den zahllosen auf Einlass Harrenden schon vor der Tür klar: dieses Event lohnt sich. DJ Fresh Prince und DJ Kasir rockten drinnen ordentlich die Turntables mit dem Besten von Oldschool, RnB, Trap und HipHop. Die Stimmung und Energie war der Wahnsinn, die Besucher tanzten und hatten Spaß als gäbe es kein Morgen. Der Morgen kam aber trotzdem, aber da war die ZULU NATION noch lange nicht am Ende. Die eskalierte so sehr, dass sich die Türen im APARTMENT erst um sieben Uhr morgens schlossen.

Gnadenlose Feierei am zweiten Samstag im Monat präsentierte wieder einmal die FINALLY in der GARAGE. Seit mehr als fünf Jahren beeindruckt diese Ausnahmefeierlichkeit mit unglaublicher Dekoration und jeder Menge Special Effects! Was da jetzt auch wieder im Dezember an Aufwand betrieben wird ist absolut sehenswert und verdient jeden Respekt. Praktisch ohne Unterlass wurden Co2-Jets, Konfettikanonen und Nebelmaschinen gezündet und die DJ-Bühne begeistert mit ihren Farbwechseln. Den größte Knaller war allerdings nicht geplant und hätte auch leicht nach hinten losgehen können. Die bunte Menge war massiv am Feiern als gegen 2.00 Uhr der Bass ausgefallen ist. Komplett aus die Maus unnerum im Frequenzspektrum. Was in anderen Club mit Leichtigkeit zur amtlichen Spaßbremsung gereicht hätte – hat in der GARAGE niemand interessiert! Kein Witz! Klar klang die Musik schon deutlich anders, aber die Leute waren so ausgelassen am Eskalieren, dass es die meisten gar nicht so wirklich bemerkt haben. Wahnsinn, was da für eine Stimmung geherrscht hat. Und unterm Strich hat das Ganze auch was Gutes, denn jetzt gibt es spätestens bis zur nächsten FINALLY eine niegelnagelneue PA auf die Ohren. Das heißt wieder original Kastel-Sound, aber dann wieder mit vollem Volumen und noch besserem Klang. Wenn das mal kein verheißungsvoller Start ins neue Jahr wird.

Bleiben wir noch einem Moment bei Großmeister Kastel, wechseln allerdings in seine Heimatlocation das BLAU. Da gingen ja in letzter Zeit immer wieder hoch interessante Konzerte an den Start und auch im letzten Monat gab’s feinste Live-Musik auf die Öhrchen. Diesmal war‘s die Band Ok Vancouver Ok die rundum begeisterte. Nicht nur die Gäste im „Salon“ vom BLAU, sondern auch die Passanten, die stehen geblieben sind und Fotos gemacht haben, denn der „Salon“ ist nichts anderes als der Eingang ins BLAU mit den Schaufenstern rundherum. Größter Hingucker war am frühen Abend das sechs Monate alte Baby der Drummerin, das es sich während des Gigs, sicher eingepackt und mit doppeltem Gehörschutz, auf dem Rücken der Mama bequem gemacht hat – und nach ein paar Minuten glücklich eingepennt ist. Band happy – Leute happy – Baby happy! Und die Reihe der Schaufenster-Konzerte wird natürlich fortgeführt. Einmal im Monat darf jetzt Saarbrückens neueste Konzertlocation befeiert werden!

Und noch ein neues Lieblingsbaby hat im BLAU das Licht der Partywelt erblickt. Okay, dieses Baby ist schon recht ausgewachsen, eigentlich schon ein ausgewachsener junger Mann. Die Rede ist von Saarbrückens heißestem Fotografie-Talent Benny Dutka, der jetzt wohl endlich auch als DJ den Durchbruch geschafft hat und fortan die BLAUe Lounge als seine Residency betrachten darf. Regelmäßig wird er seine Gäste dort mit elektronischen Klangperlen verwöhnen, strikt elektronisch natürlich! Obwohl, eine Ausnahme gab es da schon: Vicky Leandros‘ „Ich liebe das Leben“ wurde von ihm kurzerhand aus dem TOULOUSE LAUTREC in der Bleichstraße entführt und beendet jetzt im einstigen Schwitzekeller seine fulminanten Feiereien. Und damit ein weiterer Grund sich in keinem Fall die dreitägigen Festlichkeiten zu 19 JAHRE BLAU entgehen zu lassen, am Donnerstag mit der original THEKERRUNDE, am Freitag gibt’s unter dem Motto TAKING BACK FRIDAY mit Punk Rock von Christina Nardi und Samstag gibt‘s die HipHop Torte mit der Creme de la Creme der Saarbrücker HipHop Szene und einem Best of oder der besten HipHop-Partys im BLAU.

   Für jede Menge Feierei sorgte zum Jahresende wieder der HIRSCH, der kleine KUFA Ableger, in dem es aber auch losgelöst vom großen Bruder richtig stramm nach vorne. Nicht ganz unschuldig daran ist ein exzellentes Booking, dass sich vollkommen zurecht die guten Kontakte der KUFA zunutze macht. So gaben sich in den letzten Wochen DJs aus dem Delikatessen-Regal wie Felix Kröcher, Klaudia Gawlas, Mark Reeve oder Timo Mandl die Klinke in die Hand. Aber auch abseits der großen Namen geht die Partyreihe FREITAGS TANZT DER HIRSCH, die mittlerweile jeden Freitag am Start ist, richtig durch die Decke. Und im Januar geht’s mit Drumcode w/ Skober gleich munter weiter. In Sachen Techno zieht dann der große Bruder KUFA dann massiv nach und präsentiert Neelix. Das nennen wir amtlich!

In diesem Sinne wünsche ich gut gerutscht zu haben und take care    J.K.T

 

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