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Immer noch einfach Emma

Vor zwei Jahren trafen wir Emma das erste Mal und stellten die Geschichte ihrer Transition vor. Höchste Zeit nachzuhören, wie es ihr seitdem ergangen ist.

Was bisher geschah: eigentlich ist Emma Lesch eine ganz normale, junge Frau und die mittlerweile 27jährige arbeitet nach wie vor in einem ganz normalen Beruf, hat ganz normale Hobbys und lebt ein ganz normales Leben. Höchstens die roten Haare lassen sie nach wie vor aus der Masse herausstechen, zumindest mehr als der nicht wirklich sichtbare Umstand, dass sie eine Mann–Frau Transition durchlebt hat. Nachdem sie die Erkenntnis, dass bei ihr irgendwas anders ist, lange Jahre nur mit sich selbst ausgemachte, war Silvester 2020 ein Facebook-Post, in dem sie ihr neues Selbst mit den Worten „Hallo Emma“ begrüßte, der erste entscheidende Schritt. Es folgten langwierige bürokratische Hürden, von mehreren Gutachten und diversen Anträgen bis schließlich hin zur geschlechtsangleichenden Operation, die ja auch nicht ohne Risiken ist. Das war der Stand als wir sie 2021 trafen.

Inzwischen ist das Thema Transgender erfreulicherweise ein Stück weit in der Normalität angekommen. Selbstredend ist da noch Luft nach oben, aber immerhin haben seitdem Trans-Menschen wie Alex Mariah Peter Heidi Klums GNTM gewonnen oder Jolina Mennen beim Promi-Turmspringen und im Dschungelcamp überzeugt. Aber die allermeisten der Betroffenen sind weiterhin keine schillernden Ausnahmeschönheiten, sondern gar normale Menschen, wie eben Emma.

L!VE: Wie hast Du denn das Feedback auf den damaligen Artikel erlebt?

Emma Lesch: „Das war vor allem die Erfahrung, dass Begegnungen mit Leuten, die mich zum ersten Mal wieder getroffen haben, deutlich angenehmer war. Jeder wusste jetzt Bescheid, ich musste nicht mehr großartig erklären. Ich konnte einfach durch Saarbrücken laufen und sein, wer ich bin und wenn es Reaktionen gab, dann waren die durchweg positiv.“

L!VE: Was gibt es abgesehen davon Neues im Leben der Emma Lesch?

E. L.: „Eigentlich nicht viel. Ich habe einfach mein Leben weiter gelebt, ganz normal mit Arbeit, immer noch bei der alten Firma, und natürlich immer noch mit Handball, leider inklusive Auf- und Abstieg, wo ich sogar eigentlich eher noch mehr Zuspruch erhalten habe. Auch körperlich keinerlei Komplikationen im Nachhinein. Alles fühlt sich so an, als wäre es ursprünglich so gewollt und auch in dieser Hinsicht keinerlei negative Erfahrungen. Wirklich neu ist nur die Tatsache, dass ich jetzt gerade auch noch mit Tennis anfange aufm Altenkessel, nachdem ich gewissermaßen aus Versehen ein Turnier im Rahmen des Handballtrainings gewonnen hatte, ohne vorher jemals wirklich einen Schläger in der Hand gehabt zu haben. Aber auch da ist meine Transition kein Thema, die kennen ja alle meine Geschichte.“

L!VE: Auch an dem beispielhaften Rückhalt Deiner Familie hat sich nichts geändert?

E. L.: „Ich würde sogar behaupten, dass wir aufgrund meiner Geschichte und wie das dann alles so gekommen ist, als Familie noch enger zusammen gewachsen sind. In jeder Hinsicht und egal was da kommt, unsere Familie ist einfach stark, gleich welcher Situation wir uns gegenüber sehen. Tatsächlich ist uns durch diese Erfahrung nochmal klar geworden, wir sind einfach eine saugeile Familie!“

L!VE: Man kann also sagen, dass Dir in der Zwischenzeit nichts widerfahren ist, was den damaligen Entschluss auch nur ansatzweise in Frage stellt?

E. L.: „Absolut nichts, nur positives Feedback. Für mich ist alles weiterhin ganz normal, beziehungsweise wie damals der Titel war, einfach Emma.“

L!VE: Du würdest also auch mit dem Abstand jetzt, alles nochmal genauso machen, wie Du es getan hast?

E. L.: „Ganz genauso, wie ich es gemacht habe! Es war ja auch alles von Anfang an bis ins Detail durchstrukturiert. Ich hatte mir tatsächlich so eine Art To-Do-List erstellt und habe die Punkt für Punkt abgearbeitet. Klar hat sich wegen Corona hier und da manches ein bisschen verzögert, aber letztlich war das vielleicht auch nur ein halbes Jahr.

L!VE: Der ganze Hype um Transmenschen in den sozialen Netzwerken bis hin zu Promi-Turmspringen und Dschungelcamp geht weiterhin spurlos an Dir vorbei?

E. L.: „Dschungelcamp hab‘ ich halt gar nicht geguckt und für mich persönlich, hat das auch nichts mit mir und meinem Leben zu tun. Ich feier‘ jeden, der den Schritt macht und sich entscheidet seinen Weg zu gehen. Ich bereue es auf gar keinen Fall! Ich sag‘ mal so, hätte ich das damals nicht getan, würde es mich heute wohl nicht mehr geben.“

L!VE: Und wahrscheinlich hast Du auch immer noch wenig bis gar nichts mit der Schwulen und Lesben-Szene zu tun?

E. L.: „Für mich ging es eben nur um das Trans-Thema und nicht noch der ganze Anhang, den viele da mit reinbringen. Ich finde es cool und auch wichtig, dass es da eine Gemeinschaft gibt, aber dadurch, das dann auch viele andere Menschen mit anderen Hintergründen dabei sind, wird das Trans-Thema oft in eine Schublade gesteckt, in die es eigentlich nicht reingehört. Das Trans-Thema ist eben nicht zwangsläufig ein schwul-lesbisches Thema. Das gilt auch nach wie vor für mich, denn ich bin offen für den- oder diejenige, die ich vielleicht dann mal finde, bin da aber überhaupt nicht festgelegt.“

L!VE: Hast Du denn durch Deine „Bekanntheit“ in der Zwischenzeit auch andere Trans-Menschen kennengelernt?

E. L.: „Bei Facebook wurde ich nach eurem Beitrag von einer angeschrieben, mit der ich dann auch kurz im Austausch war. Das hatte sich dann aber relativ schnell wieder erledigt, weil es ihr nur um Hilfe und Informationen bei den Abläufen usw. ging. Aber das hatte ich ja auch schon in dem Interview alles geschildert, da konnte man das quasi nachlesen. Natürlich haben sich in den Jahren neue Freundschaften ergeben und ich habe viele neue Leute kennengelernt, beim Feiern in der Garage und so, aber das hatte nichts mit meiner Geschichte zu tun. Halt alles ganz normal, ich steh‘ morgens auf, lebe mein Leben und geh‘ abends wieder ins Bett. Kein Hype, kein Drama, einfach Emma. Ich glaube ich bin die normalste Person, die es gibt.“

L!VE: Also auch beim Thema Kennenlernen alles ganz normal?

E. L.: „Die einzig neue Erfahrung, die ich in der Beziehung gemacht habe, ist der Erstkontakt mit Kindern. Die sind nämlich die misstrauischsten Menschen der Welt und halten damit auch nicht hinterm Berg. Ich habe halt immer noch meine relativ tiefe Stimme und da stehen die dann schon mal mit großen Augen da und man kann ihnen richtig ansehen, wie es in ihren Köpfen rattert. Mann? Frau? Mann? Frau? Die sind das halt nicht gewöhnt, dass da jemand vor ihnen steht, vom Aussehen her Frau, von der Stimme ein Mann. Die allermeisten Kinder denken durch ihre Eltern, Väter und Mütter, ganz natürlich erstmal nur in diesen zwei Kategorien und wenn sie dann etwas begegnen, das da irgendwie nicht rein passt, irgendwie in der Mitte zu sein scheint, dann beschäftigt die das natürlich. Aber irgendwann haben sie sich auch dran gewöhnt und dann ist auch alles gut. Besonders knifflig wurde es besonders nur bei den älteren Geschwistern meines zweijährigen Patenkindes. Die hatten mich nämlich noch als Mann kennengelernt und da musste schon eine gute Geschichte her, die sie auch verstehen konnten. Wir haben denen dann erzählt, ich hätte damals eine Wette verloren und hätte ein Jahr als Mann rumlaufen müssen. Das hat als Erklärung gereicht.“

L!VE: Abschließend müssen wir natürlich noch fragen, wie präsent ist denn da das Thema nach fast drei Jahren überhaupt noch für Dich?

E. L.: „Ach, ich schau‘ mir schon noch gerne Dokumentationen darüber an oder wie es anderen Menschen ergangen ist bei ihrer Transition. Das finde ich immer noch interessant und davon sollte es ruhig mehr geben.“

Leben am Limit

Gesunder Menschenverstand hat schon oft weitergeholfen. Es gibt aber Gelegenheiten, bei denen einem auch Verstand nicht hilft: Bei der Einkommenssteuererklärung zum Beispiel oder bei Diskussionen mit dem eigenen Chef.

Als mich kürzlich wieder einmal die Langeweile packte und ich daher im Esszimmer mein Campingzelt aufbaute, stieß ich auf der Suche nach den Überbleibseln, die ich beim letzten Zusammenbau im Zelt vergessen hatte, dieses Mal nicht auf eine stark in die Jahre gekommene Banane, sondern auf einen Zettel des Zeltherstellers, der mehrsprachig anmahnte, bei der Zeltbenutzung doch die „Regeln des gesunden Menschenverstandes“ zu beachten…

Ich war offen gestanden verwundert: Bei einer Kettensäge oder einem Milchaufschäumer hätte ich eine solche Warnung verstanden. Schließlich sorgen diese Geräte durch falsche Handhabung immer wieder für schlimme Unfälle und Verstümmelungen. Aber bei einem Zelt? Welche Gefahr geht denn von einem handelsüblichen Zwei-Personen-Zelt aus? Außer dass man darin von Moskitos zerstochen wird und bei nächtlichen Toilettengängen über die Abspannschnüre stolpert…

Auch wenn sich Deutschland in der PISA-Studie mittlerweile verbessert hat, scheinen wir noch längst nicht so weit zu sein, dass man uns zutraut, ein Campingzelt benutzen zu können, ohne dabei größere Schäden davonzutragen oder einen Weltuntergang zu verursachen. Eigentlich sollte ein Igluzelt aus dem Discounter niemanden vor größere Probleme stellen: Auspacken, aufbauen, hineinlegen, Kreuzschmerzen, fertig…

Das erfordert weder einen Doktortitel noch ein Y-Chromosom und nicht einmal mehr viel Geschick, seit es Zelte gibt, die man zum Aufbauen einfach in die Luft wirft und die man nach ihrer Benutzung noch auf dem Campingplatz in den Müll wirft. Da man sie zum einen nicht wieder auseinander gebaut, geschweige denn in ihre Verpackung zurückbekommt. Und da man sie zum anderen wegen all der Moskitostiche und Kreuzschmerzen sowieso kein zweites Mal mehr freiwillig benutzen wird…

Wieso also der Hinweiszettel? Hat sich wirklich jemand zum Grillanfeuern im statt vorm Zelt hinreißen lassen und daraufhin sich samt Campingplatz in Schutt und Asche gelegt? Haben die Hinterbliebenen danach dem Zelthersteller die Schuld für dieses Barbecue gegeben, weil in der Bedienungsanleitung des Zelts nicht erwähnt wurde, dass man umgeben von Polyester kein offenes Feuer machen darf? Falls ja, wäre auch die Tupperparty-Tante Schuld, wenn nicht schmeckt, was man eingedost hat…

Mit dem Verstand ist es bei Menschen wie mit einem Vertrag fürs Fitnessstudio: Ihn zu haben, heißt nicht, ihn auch zu nutzen. Eigentlich sollten banale Dinge wie das Reißverschlussverfahren und das Blinken beim Autofahren oder das Pinkeln im Sitzen eine Spezies, die auf den Mond geflogen ist und das Yps-Heft erfunden hat, im Alltag vor keine allzu großen Herausforderungen stellen. Die Wirklichkeit belehrt uns tagtäglich jedoch eines Besseren…

Wie Emus im Laufe ihrer Entwicklung das Fliegen verlernt haben, haben wir Menschen die Fähigkeit verloren, instinktiv zu handeln. Seitdem uns das Internet mit vermeintlich genialen Lifehacks und Video-Tutorials überall und immer zur Seite steht, denken wir nur noch so weit, wie der Akku des Smartphones reicht. Da gerät man schon einmal in Panik, wenn die Wetter-App nicht funktioniert, da man vergessen hat, dass man auch mit einem Blick aus dem Fenster prüfen kann, ob es regnet…

Fragt man heutzutage einen Teenager, ob er seine Entscheidungen instinktiv trifft, wird er wohl vehement verneinen und entgegnen, dass er täglich duscht und Deo benutzt. Genügte früher selbst einem nur wenig begabten Kind ein kurzer Griff auf eine Herdplatte, um zu lernen, was heiß bedeutet, hat ein vermeintlich hochbegabter Sprössling heutzutage bereits die halbe Hand verbrutzelt, bis er realisiert, dass der Geruch von knusprigem Fleisch nicht von der Dönerbude um die Ecke kommt…

Solch ein Nachwuchs erscheint dann später als Erwachsener auch mit einer abgeschraubten Armlehne beim Arzt, wenn er eine Stuhlprobe abgeben soll. Anders als wir Menschen folgen Tiere keinen Handy-Apps, sondern rein ihren natürlichen Instinkten. Abgesehen von Kröten, die sich nach der Uhr richten und gemäß den Krötenwanderungsschildern an Landstraßen strikt nur zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens die Fahrbahn überqueren…

In den USA hat der allgemeine Instinktverlust dazu geführt, dass alles – ob nun Zahnbürste, Glühbirne oder Panzerfaust – über eine Gebrauchsanweisung verfügt, die in einem kurzen Satz darauf hinweist, wofür das Produkt genutzt werden kann, und danach in einem 100-seitigen Anhang aufzählt, wofür nicht. Mit dazu gehört stets eine Liste an Körperöffnungen, in die der Artikel nicht eingeführt werden darf. Einziges was da noch fehlt, sind Gebrauchsanweisungen für Gebrauchsanweisungen…

Auch in Deutschland finden sich immer häufiger Beipackzettel, die Nutzer mit erhobenem Zeigefinger darauf hinweisen, dass kochendes Wasser heiß ist und sich eine Mikrowelle nicht zum Trocknen von Haustieren eignet. Im Neandertal lag einem Feuerstein noch keine buchdicke Gebrauchsanweisung bei wie heutzutage jedem Grillanzünder, die bebildert und in zehn Sprachen erklärt, wie man Feuer macht und wie besser nicht. Dennoch fackelte damals nicht gleich jede Höhle ab….

Ganz im Gegensatz zu heute, wo im Sommer andauernd irgendwo eine Gartensiedlung niederbrennt, weil jemand im Hinweis „In keinem Fall Spiritus zum Grillanzünden verwenden“ ein „in jedem Fall mit reichlich Spiritus“ gelesen hat. Für unsere Arterhaltung sind Warnungen überlebenswichtig, dass Mixer nicht für Fußmassagen und Föhne nicht für die Badewanne geeignet sind. Ohne Packungsbeilage würden Fieberzäpfchen wohl auch den meisten zwischen den Zähnen kleben…

Anders als in den USA ist es bei uns jedoch nicht möglich, die eigene Dummheit auf andere zu schieben und zum Beispiel einen Sägenhersteller auf zehn Trilliarden Dollar Schadensersatz zu verklagen, weil er nicht schriftlich darauf hingewiesen hat, dass man eine Kreissäge nicht zum Schneiden von Fingernägeln verwenden darf. Im Vergleich zu den Amerikanern sind wir Deutsche keineswegs schlauer, sondern einfach mit neun Fingern nur weniger reich…

Betrachtet man die wachsende Zahl an Bundesbürgern, die sich jedes Jahr beim Benutzen ihrer Zahnbürste Verletzungen von Mund, Augen oder After zufügen, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auch bei uns auf Toilettenpapier stehen muss, dass dieses nur einseitig benutzt werden sollte und nicht für die Waschmaschine geeignet ist. Allein der Hinweis auf Kokosnüssen, dass die Schale vor dem Verzehr zu entfernen ist, sollte einen nachdenklich stimmen…

Weiß ein Großteil von uns wirklich nicht mehr, dass beim Essen eines Eis-am-Stils am Ende ein Stück Holz übrig bleiben muss? Vielleicht ist es da gar nicht so übel, dass sich heutzutage sogar auf der Bügeleisen-Verpackung der Hinweis befindet, dass Kleidung nicht geglättet werden darf, solange sie noch getragen wird, und auf Tiefkühlpizza-Schachteln der Hinweis steht, dass die Plastikfolie vor der Zubereitung entfernt werden muss…

Aber mal ehrlich: Wer nicht genug Menschenverstand hat, um so etwas von sich aus zu wissen, der hat auch nichts Besseres verdient als eine Gummipizza und verbrannte Nippel! Wenn ich es mir recht überlege, war der Hinweiszettel in meinem Zelt vielleicht doch gar nicht so überflüssig, sondern eher sogar zu klein. Vielleicht sollte man die Warnung zukünftig besser gleich quer auf die Zeltplane drucken. Leben am Limit… gruenetomaten@live-magazin.de.

Patrik Wolf

P.S. Steht für Allergiker in der Gebrauchsanweisung für Herrenunterhosen eigentlich schon: „Kann Spuren von Nüssen enthalten“?

Clubzone März 2023

Na, das kann ja wirklich lustig werden! Wenn wir die Geschehnisse den ersten Wochen diesen Jahres mal Revue passieren lassen und dann noch mit ins Kalkül nehmen, was die Gerüchteküche so in jüngster Zeit offenbarte, wird es auch in diesem Frühjahr genauso ungebremst und mit ordentlich Partyschmackes weitergehen wie bisher. Da war aber auch wirklich alles dabei: mit der KUFA eine Kultlocation-Location, die sich so langsam selbst wieder eröffnet, Hammerbookings im SEVEN in Sachen Black Music und natürlich der ungebremste Partysturm, der zu Fastnacht über unsere Gemeinde hinüber zog. Aber genug des Vorspiels, wir starten lieber gleich in unsere kleine Party-Rundreise durch einen ziemlich abgefahrenen Februar in unserer kleinen Metropole.

Und da bleiben wir doch gleich in der KUFA, denn die hat im Februar mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen gezeigt, dass die Location auf dem besten Weg ist, an alte, ruhmreiche Zeiten anzuschließen. Besonders in der Fastnachtswoche jagte ein Highlight das nächste. Klassisch machte der WEIBERFASCHING den Anfang und überzeugte besonders mit der Maßnahme, zuerst nur der holden Weiblichkeit Einlaß zu gewähren, während drinnen Male Strippers für die richtige Einstimmung sorgten. Was soll man sagen, der Plan ging auf. Komplett gegenteilig, aber nicht wirklich weniger erfolgreich ging’s dann nur einen Tag später bei der BLACK ANTHEM in der ROCK YOUR HIPS Edition zur Sache. Die DJs Track, Tian Turner und Lenny heizten mit feinsten Black Beats im Foyer und dem Mainfloor nach allen Regeln der Kunst ordentlich ein. Den Partyvogel abgeschossen hat dann allerdings der SAARNEVAL am Faasend-Samstag. Auf satten vier Floors, inklusive aller Tunnel und dem K4-Lager, wurde von zehn der besten DJs der Region Partyeskalation neu definiert, darunter D-Cline (der DJ im Bademantel) und vor allem GREG51, der einfach beste von allen. Wie gesagt, die KUFA startet wieder richtig durch und so ein kleines bisschen haben wir schon Angst, wohin das führen wird. Wir sind auf jeden dabei!

Doch auch außerhalb der etablierten Clubs wurde gefeiert was das Zeug hielt Anfang Februar waren endlich wieder die HEARTBEATS im NOYA unweit der Congresshalle zu Gast! Nach dem gigantischen Spektakel der letzten Party im NOYA gab es nun auch die versprochene Fortsetzung! Und was war denn da bitte los? Brechend volles Haus und an der Tür lange Zeit gar nichts mehr. Wer reinkam, hatte Glück: Die Gute-Laune-Musikanten Splash & Snow sowie Yannick Maurer zündeten ein musikalisches Feuerwerk und brachten die Stimmung wahrlich zum kochen! Das buntgemischte Publikum nahm es dankend an, was sich auch an der Theke bemerkbar machte. Die tapferen NOYA-Theker kamen kaum hinterher, um die durstigen Kehlen zu löschen. Es war auf jeden Fall ein rauschendes Fest! Die nächste Party mit HEARTBEATS-Beteiligung gibts zum Glück schon am letzten Märzsamstag im RATSKELLER. Wer diesmal nicht anstehen möchte, sollte sich also rasch um Tickets kümmern!

Eine Premiere gab es auch zu feiern, denn im KUNSTHERZ, tagsüber das Museumcafé im SAARLANDMUSEUM, wurde die neue Partyreihe WINE & HOUSEBEATZ aus der Taufe gehoben. Ein besonderes Schmankerl dabei war auch die Person des DJs, denn das war kein Geringerer als der üblicherweise als Bandleader bekannte Elmar Federkeil. Der fühlte sich nämlich nun auch zum DJ berufen und hat seine Sache mit Hilfe eines Laptops auch wirklich nicht so schlecht gemacht. Gut, beatmatching und mixen hätten noch etwas Übung und Feinschliff gebrauchen können, aber auch diesmal fiel kein Meister vom Himmel. Wichtig war vor allem die Auswahl der Musiktracks und die passte. Das Publikum entsprach auch zu hundert Prozent dem Untertitel der Party „Tanzen für Erwachsene“ und das nächste Mal feiern die bestimmt mindestens so ekstatisch wie bei Elmar Federkeil SOULNIGHTS mit Live-Musik im LOFT. Wir sind auf jeden Fall wieder dabei.

Im STUDIO 30 gab es im Februar wieder ein bunt gemischtes Programm aus Konzerten und Partys. Die ausverkaufte Poetry Veranstaltung mit dem DICHTERDSCHUNGEL war dabei nur der Auftakt und das vom EINRAUM 2.0 veranstaltete SEDUCTION LGTBQ+ Event bot schon tags drauf wieder Karma-Sutra Time. Am Faschingswochenende bot das STUDIO 30 eine Oase für alle, die keine Lust auf Fasching haben und präsentierte mit dem neuen Format JUKEBOX HERO einen vollen Erfolg. Am Faschingssamstag gab es dann mit dem Live Konzert „Deathcore vs Metalcore“ und dem anschließenden METAL CARNIVAL eine doppelte Dosis Metal! Den Abschluss bildete schließlich das ALL THAT BLUES Festival vom Team LindyHop Saarbrücken, bei dem nicht weniger gut gefeiert wurde.

Freunde des gepflegten Ausnahmezustands kamen natürlich auch im EGO Club Saarbrücken im April voll auf ihre Kosten. Nach dem GRAND RE-OPENING nach der Winterpause ging es gleich Anfang Februar bei allen Partys, wie der regelmäßigen EGO Saturdays oder Knallerfestivitäten wie WE.LOVE.HIP.HOP, LEVEL und TRAP OR DIE massivdurch die Decke! Außerdem war selbstredend auch die BARBIES & DRILLAS wieder der Knaller. Einfach von allem das Beste! Wahnsinn was hier abging. Nicht nur erprobte Stammgäste, sondern auch neue Freunde und feierten als gäbe es kein Morgen. Die unterschiedlichen Konzepte sorgten Woche für Woche für eine ausgelassene Stimmung und das EGO DJ Team ließ die feiernde Meute auf der Tanzfläche richtig abgehen. Am Besten selber vorbeikommen, denn es ist wirklich schwer, diese Eskalation in Worte zu fassen.

Ein weiterer Partymonat neigte sich im APARTMENT dem Ende und diejenigen, die nicht dabei waren, können – ganz ehrlich – nur beauert werden. Mit der Hitze Brasiliens und Special Guests wurde der CLUB LATINO zum absoluten Must Have. Wenn dann die Woche nicht noch schlimmer werden kann, liefert die AFTERWORK Party Gott sei Dank immer wieder eine Ausrede, das Wochenende bereits am Donnerstag zu starten. Kein Wochenende war hier je wie das andere, so dass garantiert jeder eine Party ganz nach seinem Geschmack finden konnte. Und wer jetzt denkt, alles was einem bleibt, sind die Erinnerungen, war garantiert nicht im Apartment, denn da sind bei WHO RUN THE WORLD? GIRLS! hunderte Gäste mit nagelneuen Tattoos und somit handfesten Beweisen nach Hause gegangen. So bleibt einem eigentlich nur noch mit Spannung die kommende PREMIERE Party im UT KINO abzuwarten und sich auf den krassen fünfte Geburtstag der Party vorzubereiten…

Ganz zum Schluß noch eine Meldung aus der Rubrik „Was macht eigentlich …?“. Wie der Phoenix aus der Asche hat sich jetzt kein Geringerer als DJ FONZ wieder im Saarbrücker Nachtleben zurück gemeldet. Zumindest für knapp zwei Wochen hat er jetzt verraten, wird er auf mehreren Partys zu hören sein. Der Mann hat ja in der Vergangenheit in HERTZ, SYNOP, FISH, KHARMA, NUMBER ONE und GLORIA STAGES schon reichlich Beiträge zur Saarbrücker Spaßgesellschaft geliefert. Seit 2018 hat er sich allerdings ein klein wenig Abstand zum Zentrum der Eskalationen gegönnt und seinen Wohnsitz nach Palermo verlegt. Wie Mitte Februar bekannt wurde, kommt er jetzt das erste Mal zurück in die alte Heimat. Dass da die Gerüchteküche richtig hohlgedreht hat, verwundert nicht. Uns bleibt da einstweilen nur die Ankündigung, dass wir in der kommenden Ausgabe von seinem Abstecher berichten.

In diesem Sinne…

Take care

J.K.T

Mein Lieblingsding: Die Phallus-Sammlung

Wir wissen zwar immer noch nicht so wirklich, an wen uns der 38jährige Figaro Pedro Maria de Liz aus Saarbrücken erinnert, aber sein Lieblingsding ist dafür garantiert unverwechselbar: seine Phallus-Sammlung. Die Sammelleidenschaft hat ihn inzwischen seit Jahren fest im Griff und reicht von Aschenbechern, Servierschalen über Gesellschaftsspiele und Pantoffeln bis hin zu den batteriebetriebenen Vertretern. Praktischerweise sind viele der Teile inzwischen Geschenke und er musste sich das meiste gar nicht selbst kaufen. Wie es zu dem Übersprung vom lebenden Objekten aus Fleisch und Blut zur Nachbildung aus Kunststoff oder Steingut kam, erklärt er mit überraschend hoher Stimme: „Das ist eigentlich ganz simpel und plausibel. Ich mag Dinge in Penisform und ich assoziiere vieles mit dem Phallus Symbol. So hat sich das irgendwie etabliert und ich werde mittlerweile auch von vielen Freunden und Bekannten in den sozialen Netzwerken auf allem markiert,  was mit Penissen zu tun hat. Und ich bekomme auch weiter ständig irgendwas mit Schniedeln geschenkt. Mir macht das Sammeln halt richtig Spaß und lieber sowas Ausgefallenes als zum Beispiel langweiliges Porzellan.“

Jochen Graeser

Es ist immer von Vorteil, einen Plan B zu haben. Dies gilt in besonderem Maße für unser Gesicht des Monats: Jochen Graeser. Das gastronomische Urgestein betreibt die kultige Diskontoschenke am Rabbiner-Rülf-Platz und hat auch schon am St. Johanner Markt erfolgreich Geschichte geschrieben. In aller Munde war er in den letzten Wochen aber wegen seines neuesten Projekts, dem „plan b“ in der Obertorstraße, an der Schnittstelle von Markt, Mainzer Straße und noch ein bisschen Nauwies. In den Räumen des ehemaligen „History“ weht ab März ein neuer Wind und das in der vielleicht interessantesten Ecke in der Saarbrücker Innenstadt, wenn hier jetzt auch noch bald die neue Fußgängerzone realisiert wird. „Für das Lokal hab‘ ich mich schon lange interessiert und auch meine Finger ausgestreckt, aber da ging erstmal nichts. Doch Geduld zahlt sich aus und ich bekam zum Jahreswechsel den Pachtvertrag. Damit hat das Team der ehemaligen kleinen Anstalt für betreutes Trinken eine neue Location gefunden. Das Konzept bleibt wie gehabt: „Weil Einfach einfach einfach ist – Fröhliche Menschen, kühle Getränke, gute Mucke“. Das klingt derart überzeugend, dass wir gar nicht anders konnten, als den charmanten Großbuben zum Gesucht des Monats zu machen!

TOUCHDOWN FÜRS SAARLAND

Das Saarland wird beherrscht von Wölfen, Mustangs, Terriern, Kelten, Heiligen und Wirbelstürmen, zumindest wenn man nach den Namen der saarländischen American Football Teams geht. Und die haben einiges zu bieten und das unmittelbar vor der Haustür, ganz ohne nachtschlafende TV-Übertragungen!

American Football ist die boomende Sportart der Stunde und das gilt natürlich auch im Saarland. Seit Mitte der Achtziger wird auch hierzulande um Raumgewinn und Touchdowns gekämpft, zum Teil mit so geselligen Namen wie den „Ghostbusters“ und den Saarwiesen als Trainingsgelände.  Aktuell hat jeder der sechs saarländischen Landkreise mindestens ein Football-Team vorzuweisen. Am Spielbetrieb im schönsten Bundesland der Welt nehmen insgesamt 14 Mannschaften aus sechs Vereinen, den Saarland Hurricanes (Saarbrücken), Saar-Pfalz Celtics (Homburg), Saarlouis Saints, South West Wolves (St. Wendel), Merzig Mustangs und White Terriers Illingen, teil. Die beiden Letztgenannten ausschließlich im wesentlich körperloseren, aber immer populärer werdenden Flagfootball. Im Tackle-Bereich, also dem klassischen Football, wie man ihn zum Beispiel aus der NFL kennt, ein Damen- und fünf Herrenteams sowie vier Jugendmannschaften. Im Flagfootball-Bereich, wo die Spieler durch Abziehen eines lose am Gürtel befestigten Textilstreifen, einer „Flag“, gestoppt werden, sind es weitere drei Erwachsenen- und eine Jugendmannschaft.

Die Zahl der Aktiven hat die 1.000er Marke mittlerweile deutlich überschritten, wobei die genauen Ergebnisse erst nach der jährlichen Bestandsmeldung im Mai feststehen. Der Aufwärtstrend in allen Bereichen allerdings ist unübersehbar. Das gilt natürlich auch für das eng mit dem American Football verbundene Cheerleading, wo in den zwei Verbänden Cheerleading und Cheerperformance, schon letztes Jahr knapp 300 Mitglieder gemeldet waren. Das gibt deutlich Anlass von einem weiterführenden Aufwärtstrend auszugehen, wenn gleich Torsten Reif, der Präsident des saarländischen Football-Verbands AFCV und selbst lange Jahre Spieler bei den Saarbrücker Wölfen und den Saarland Hurricanes, auch Bereiche mit Luft nach oben ausmacht:

„Die Entwicklung ist auf jeden Fall positiv. Selbst in den schwierigen Coronazeiten hatten die Vereine Zulauf. Dennoch könnten die Zuwachsraten größer sein, deshalb versuchen wir als Verband die meist jungen Vereine bei Ihrer Jugendarbeit zu unterstützen. Dem medialen Hype um die NFL müssen auch entsprechende Angebote vor Ort gegenüber stehen, wenn diese zunehmende Popularität auch im Verband ankommen soll. Insofern sind wir froh, dass es neben dem Aushängeschild Saarland Hurricanes mittlerweile in allen Landkreisen weitere Footballangebote gibt. Mit Blick auf die Olympischen Spiele 2028 wird dem Flagfootball eine immer größere Bedeutung zukommen, auch weil gerade die NFL das Thema Flagfootball pusht. Wir wollen als Verband sicherstellen, dass wir diese Entwicklung voll mitgehen können. Immerhin ist der Headcoach der Deutschen Damen-Flagfootball-Nationalmannschaft zu den Canes gewechselt, um diese neue Sparte weiter aufzubauen.“

Als eines der  32 Teams der höchsten deutschen Spielklasse, der German Football League (GFL), sind die Saarland Hurricanes natürlich das Aushängeschild des saarländischen Footballs. Wenn die neue Saison im Mai startet, kann wohl mit einiger Sicherheit wieder mit Rekordbesucherzahlen im Ludwigspark gerechnet werden, auch wenn die Canes ihr erstes Heimspiel erst am dritten Juni bestreiten werden. Immerhin hat das Team bereits viele Jahre in der German Football League und German Football League 2 gespielt. Entstanden sind die Saarland Hurricanes 1996 aus einer Fusion der Dillingen Steelhawks und der Saarbrücken Wölfe. Bereits im ersten Jahr wurden die Hurricanes Meister der 2. Bundesliga Süd und stiegen 2000 in die German Football League auf. Unter Coach Kirk Heidelberg, erreichten die Hurricanes 2005 dort erstmals die Teilnahme an den Play-Offs. 2011 wurde das eigene Trainingsgelände „Home oft he Canes“ mit Kunstrasenplatz am Saarbrücker Matzenberg eingeweiht. 2013 wurde dann zum bislang erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte, mit Platz fünf in der GFL und vier von sieben gewonnen Heimspielen.“

Dass im Saarland bei diesem vermeintlich so männlichen Sport, auch Frauen ein wichtiges Wörtchen mitzureden haben, beweist seit Oktober vergangenen Jahres Annika Krämer. Die Bankerin ist als Vizepräsidentin im Bereich Kommunikation und Marketing erste Frau im Vorstand der Saarland Hurricanes. Zum Football kam sie übers Cheerleading und ist seit 2009 bei den Canes. In ihrer aktuellen Position fühlt sie sich sehr wohl und ist nebenbei bemerkt auch sehr zufrieden mit ihrer „Boy Band“. Natürlich hat sie eine eigene, klare Vorstellung vom Status Quo und der Entwicklung des Footballs an der Saar:

„Prinzipiell merken wir schon was von der steigenden Popularität. Vor ein paar Jahren habe die Leute noch verwundert auf Football und Cheerleading reagiert und gefragt, ob es das hier überhaupt gibt. Aber mittlerweile hat sich das schon in den Köpfen drin. Die Beurteilung der Entwicklung in den letzten Jahren ist dennoch etwas schwierig, weil da ja noch Corona war. Ich denke, das braucht noch ein, zwei Jahre bis deutlich wird, wie krass der Schub im Endeffekt wirklich war. Unterm Strich kann man aber jetzt schon sagen, die Leute interessiert das Thema Football immer mehr und sie verfolgen auch uns und unsere Spiele immer aufmerksamer. Das gilt natürlich auch fürs Cheerleading, wo wir in den letzten Jahren ebenfalls einen echten Boom verzeichnen konnten. Wir mussten tatsächlich zum ersten Mal mit Wartelisten arbeiten, sonst hätten wir in jeder der vier Sparten jeweils über 60 Leute beim Training gehabt, was nicht zu bewältigen gewesen wäre. Selbst den Pee Wee Bereich, also unser jüngstes Kinderteam, mussten wir in pure Anfänger und Fortgeschritten aufspalten, da es sonst wirklich nicht mehr händelbar gewesen wäre. Generell kann man sagen, dass sich in den Köpfen der Leute durchgesetzt hat, dass Cheerleading viel mehr ist als das reine Sideline, sondern eben echter Leistungssport, wie ja auch die vielen Wettbewerbe und Meisterschaften zeigen.“

Doch Cheerleading ist nicht der einzige Bereich, in dem Frauen und Mädchen bei den Hurricanes auftrumpfen können. Die 2014 gegründeten Saarland LadyCanes, die Damenmannschaft der Saarland Hurricanes, starteten 2016 in ihre erste Saison und wurden überraschend gleich Dritter. Seither sind die Lady Canes eine feste Größe im American Football, was sich auch darin zeigt, dass zuletzt gleich vier Spielerinnen aus ihren Reihen, darunter auch Quarterback Mona Stevens, in die deutsche Nationalmannschaft berufen wurden. Darauf ist Frau Vizepräsidentin besonders stolz, zumal die LadyCanes jetzt gerade in die erste Bundesliga aufgestiegen sind. Dort, bzw. in der GFL haben sich ihre männlichen Kollegen ja mittlerweile etabliert und haben schon die neue Saison fest im Blick und Annika Krämer kennt natürlich auch die Zielsetzungen der Canes für 2023:

 „Mindestens die Playoffs. Die sind natürlich auch dieses Jahr wieder ein erstes Ziel von uns, das wir ja auch schon oft erreicht haben. Nun ist es aber so, dass sich in Deutschland mit der European League of Football ELF eine neue Liga gegründet hat, die prinzipiell der GFL durch das Abziehen von Talenten schon ordentlich weh tut. Es wäre vielleicht schön, wenn da besser zusammengearbeitet worden wäre und vielleicht gelingt das ja in Zukunft. Für uns als Canes ist das allerdings fast schon ein Vorteil, da wir hier in der Umgebung kein ELF-Team haben und so unseren Stamm und unsere Qualität halten konnten, was für unsere Konkurrenten vielleicht nicht in gleichem Maße gilt. Aus diesem Blickwinkel betrachtet könnte diese Season für uns besonders interessant werden, zumal uns einige interessante Neuverpflichtungen gelungen sind und wir auch noch weiter recruiten. Es wird wirklich spannend.“

Die Rolle der EFL und deren Einfluss auch auf den Football im Saarland sorgt auch bei Verbandspräsident Reif nicht unbedingt für ungeteilte Freude:

„Als Verband können wir der EFL nur kritisch gegenüber stehen. Die ELF ist ein einzig auf wirtschaftlichen Gewinn ausgerichtetes Unternehmen, die versucht die besten Footballspieler aus den Vereinen abzuziehen und mit ihnen einen Profit zu generieren ohne in den Sport zu investieren. Die ELF versucht über den Medienpartner Pro7 die große Aufmerksamkeit der NFL auf das eigene Produkt zu lenken und verkauft sich gerne als kommender Partner des großen Bruders aus den USA. Da die NFL aber zunehmend den Fokus auf Olympia legt, kann der deutsche Verband  hoffentlich enger an die NFL heranrücken und diese Kooperation nutzen, um die eigenen Ligen wieder aufzuwerten. Außerdem kann die EFL kann Flag-Football nicht bedienen, was langfristig für sie sicherlich problematisch wird.  Was die sportliche Stärke angeht bin ich der Überzeugung, dass der aktuelle deutsche Meister Schwäbisch Hall Unicorns den Meister der ELF, die Vienna Vikings in einem direkten Aufeinandertreffen geschlagen hätte. Wenn ich darüber hinaus die Qualität des Livestreams der Saarland Hurricanes mit den Übertragungen der ELF vergleiche, können nur wenige deren Formate mithalten, sowohl was die Technik als auch was den sportlichen Inhalt betrifft.“

Clubzone Februar 2023

Herzlich willkommen Freunde der Nacht! Auf geht’s mit Gebrüll ins pralle Nachtleben, um mal nachzuschauen, was der Januar so an Ausnahmezuständen bereit gehalten hat. So schnell kann’s gehen. Es ist schon wieder ein Zwölftel des neuen Partyjahres dahin. Da die meisten unserer Leser ohnehin kein Bruchrechnen können, bleibt festzuahlen, dass die Zeit scheinbar fliegt. Denn die gesamte Club- und Partyszene hat immerhin genau so flott weitergefeiert wie im letzten Jahr – von dem wir ja noch ein paar Silvesterbespaßungen nachtragen müssen. Wer da eine Pause braucht hat schon verloren, schließlich sind wir ja alle nicht zum Spaß hier. Die Zeiten in denen der Januar eher als Feiermonat mit angezogener Handbremse von sich reden machte, sind Gott sei Dank längst vorbei. Doch beginnen müssen wir erst mal mit einem Abschied …

   In der Kaiserstraße ging nämlich mit dem Jahreswechsel eine Ära zu Ende. Das SOHO hat ausgefeiert und wurde mit der Silvesterparty verabscheidet. Immerhin ein ganzes Jahrzehnt voller Freude und unvergesslichen Nächten verdanken wir dem irgendwie bis zum Schluss irgendwie improvisiert wirkenden Laden, der sich mit einer Monstersause bei seinen Gästen, Mitarbeitern, DJs und Geschäftspartnern von Herzen bedankte. Was mit der Location in Zukunft passiert, wollten sie aber nicht verraten, aber immerhin posteten die SOHO Macher, sie hätten das neue Konzept gesehen und Saarbrücken Saarbrücken kann sich warm anziehen. Zumal so ganz richtig aufhören wollten sie dann doch nicht und haben vorsichtshalber schon mal die ein oder andere externe Veranstaltung im jetzt dann exSOHO angekündigt. Den Anfang macht dann auch gleich Mitte Januar was Besonderes, die REGGAETON CALIENTE Party. Hierfür wurde extra aus Italien DJ Pakitovox und DJ Alfonso Spataro eingeflogen. Der Aufwand hat sich in jedem Fall gelohnt, denn das Ganze entwickelte sich zu einer prachtvollen Sause voller Reggaeton, HipHop und auch italienschen Klängen. Bleibt also einstweilen nur die Vorfreude auf mögliche exklusive Partys des SOHO Teams im Sommer auf der Bel Étage. Wir würden uns nicht wehren!

   Silvester war auch im BLAU die absolute Partygranate, äh Verzeihung Rakete, denn RAKETE war dann auch gleich der Name der Feierei. Aus dem Schwitzekeller ist man ja so einiges gewohnt, aber diese Nacht war wirklich Bombe, was von den Gästen mit dauerhafter Eskalation dankend angenommen wurde. Nach drei Jahren ohne BLAUes Silvester wurden wieder ordentlich die Korken knallen gelassen. Frei von eingeschürten musikalischem Konzept wurde ungebremst und mit Anlauf ohne Scheuklappen ein schwungvolles Potpourri aus 80ern, 90ern, 2000ern House, HipHop, Pop, Disco & R&B zelebriert mit DJ Enzo als Kirche auf der Torte mit Hiphop in der Lounge. Mit genau diesem Partyfeeling ging es dann auch gleich weiter in einen massiv befeierten Party-Januar und ein Highlight, von STUDINIGHT und ALLSTARS bis ARCHIV und MISCHMASCH CLUB und vor allem natürlich dem BLAUen Donnerstag. Der Laden ist einfach seit inzwischen 23 Jahren ein absolutes Feier-Phänomen. Und womit? Mit Recht!

   Mit dem STUDIO 30 ist vor dreieinthalb Jahren eine hochinteressante Mischung aus Studio und Livemusik-Club an den Start gegangen. Seither haben dort eine ganze Reihe toller Konzerte und Partys stattgefunden und der Laden hat einen festen Platz im Saarbrücker Nachtleben gefunden. Nach dem ausverkauften Jahresabschlusskonzert von „Lumbematz“ am Tag vor Heiligabend haben sie sich dort am ersten Januarwochenende eine lange überfällige Verschnaufpause gegönnt, aber nur um es am dann mit frischen Kräften krachen zu lassen. „Horizon Burns Wild“ + „We Changed Our Name“ + „Leyko“ haben mit einer energiegeladenen Metalcore Show gezeigt wo der Hammer hängt. Nur einen Tag später gab es dann bei der TANZRITUAL Gothic Party das Beste aus Gothic, Industrial, Electro und Mittelalter auf die Ohren. Zum Monatsende setzten „Wavy“ mit deutschsprachigem Hip-Hop und Ghost Affects Ghost mit Punk-Rock einen kontrastreichen Schlusspunkt. Mitte Februar startet das neue Format JUKEBOX HERO. Hier spielen sie deine Lieblingssongs für alle, die dem Faschingstrubel aus dem Weg gehen wollen. Bei freiem Eintritt können Lieblingssongs gewünscht werden. Egal ob Classic Rock, Metal, Punkrock oder der eine Song der unbekannten Indie Band, die nur du kennst.

Im APARTMENT hat man das neue Jahr natürlich bis in den Morgen gefeiert und somit einen Vorgeschmack auf ein episches Partyjahr 2023 geboten. Mit THE GREATEST TIME gabs zum Einstieg direkt ein neues Partyhighlight, das alle Mega Hits der 2000er, 2010er & 2020er präsentiert und gepaart mit Fotobox und Red Cup Special die Nacht zum Kochen gebracht hat. Weil eine neue Party nicht gereicht hat, konnten wir gleich im Anschluss den absoluten PURE TASTE des Apartment erleben und die 1. Partywoche abschließen. Für alle, die das Wochenende kaum abwarten können, fand ja schon die letzten Jahre im APARTMENT jeden zweiten und vierten Donnertsga im Monat die vielleicht phänomenalste AFTERWORK Party Saarbrückens statt und auch die erste Afterwork des Jahres war da keine Ausnahme. Das Wochenende dann richtig eingeläutet, wurde am Freitag bei der FINESSE, die so richtig eskalierte und dem ganzen mit 2090-Sounds die Krone aufsetzte. Die beiden geilsten Jahrzehnte und das all night long, zuhause im APARTMENT. Die Monats-Halbzeit eingeläutet, wurde im APARTMENT nicht nachgelassen, sondern gleich ein noch geileres Wochenende geplant. Die Woche über erfuhr die begierige Fangemeinde alle DJs, Infos und Party News und hatte immer wieder die Möglichkeit, mit wechselnden Specials den Abend noch krasser werden zu lassen. Am letzten Wochenende wurde es dann bei HEAT so richtig wild und die heißesten Moves führten zu noch heißeren Flirts und am Samstag wurde dann bei THE LOCATION nochmal ganz klar, warum das APARTMENT eine der Top Adressen im Saarbrücker Nachtleben ist.

   Beim MAUERPFEIFFER weiß man gar nicht so richtig, wo man anfangen soll zu erzählen. Denn wow, wow, wow, dieses Silvester hat es so geknallt wie schon sehr sehr lange nicht mehr! Eine unvergessliche Nacht die zusammen mit Headliner Tham und trölf Milionen Locals bis Nachmittags um 16 Uhr kein Ende fand! Jedes Jahr ab jetzt bitte genau so! Wir dachten, krasser als diese Party geht nicht, aber ihr habt uns eine Woche später bei der FREUNDE DER NACHT ungehemmt eines besseren belehrt. Dank des brachialen Soundupgrades auf der Ebenezwo, 4x neue Tops und 2x Subs von einem krassen Hersteller aus den Usa, der eigentlich Footballstadien beschallt, wurde die neue D&B Reihe FORCEFIELD gebührend eingeweiht. Jaa, ihr habt richtig gehört es gibt wieder D&B im Pfeiffer, erstmal jeden zweiten Monat, dritter Freitag im Monat. Kalendereintrag jetzt! Das letzte Wochenende im Januar war das Wochenende der Headliner. Gleich zwei Hochkaräter waren mit Alignment & Kalte Liebe am Start. Alles zerlegt! Außerdem feierte die Saarbrücker DJ-Legende Kenny B. sein Comeback nach 3 Jahren DJ-Pause und sorgte für Feelings wie in alten Tagen, allnightlong Ubar! Doch wenn wir eins beim MAUERPFEIFFER gelernt haben in den letzten Monaten, dann ist es wohl das an diesem Fleck auf der Erde einfach nichts unmöglich ist. Ach ja und wirklich jedem Freund elektronischer Klänge können wir den 11.02 nur wärmstens ans Herz legen, denn das KREISELFEST präsentiert DJ Rush! Gibts nur einmal alle 20 Jahre also antanzen!

In diesem Sinne, Alleh Hopp und take care    J.K.T

Im Rätselfieber

Hallo Mikrokosmonauten: Ohne Rätsel lösen wir uns nicht

2023 bin ich noch immer arm, aber sexy. Aber was bringt es mir, dass ich mit steigendem Alter zwar immer attraktiver werde, aber mein Konto weiterhin unansehnlich bleibt? Es ist dieses und es sind noch andere Rätsel, die mich derzeit beschäftigen. Ohne Sorgenfalten natürlich, aber nicht minder kopfzerbrechend. Hape Kerkeling besang das ganze Leben einst als Quiz, in dem wir nur die Kandidaten sind. Ich frage mich also nicht umsonst: Wenn das Leben schon ein Quiz sein soll, dann will ich auch was gewinnen!

Ja, irgendwie besteht das ganze Leben aus einer einzigen Raterei. Nehme ich jetzt die grüne oder die rote Pille, entscheide ich mich für rechts oder links oder steige ich in diese oder die nächste Bahn ein? Eine kleine Fehlentscheidung und dein Leben ist im schlimmsten Fall vorbei! Und mehr noch: Wenn uns das Schicksal wieder vor allerhand Prüfungen stellt, ignorieren wir oftmals unser Bauchgefühl, entscheiden mehr rational und nüchtern, obwohl unsere Intuition der eigentliche Quiz-Champion ist. Wenn ich mir überlege, wie oft eine vermeintlich richtige Entscheidung falsch war oder ich schlichtweg falsche Antworten gab, die mein Schicksal besiegelten – Hach, ich wäre morgen noch nicht fertig mit erzählen!

Um dieser grausamen Realität aus willkürlichen Ratespielchen zu entkommen, rätsele ich seit geraumer Zeit. Im schlimmsten Fall bekomme ich davon eine akute „Rateritis“, oder mein Hirn platzt einfach, weil ich es so dermaßen fordere, wie noch nie. Kreuzworträtsel sind dabei meine Stärke. So sitze ich tagein tagaus über meinen Käseblättchen mit Preisrätsel-Garnitur und hoffe auf den großen Gewinn. Okay, manchmal kann man lediglich eine Ration Ingwer-Bonbons gewinnen, aber Ingwer ist ja bekanntlich ein Wundermittel gegen quasi alles und so nehme ich auch das, wenn es sonst nix gibt!

Gelegentlich stelle ich auch andere vor mehr oder weniger lösbare Rätsel. Einfach, weil ich finde, dass die Menschheit ihren Gehirnkasten zuweilen etwas anstrengen sollte. Es ging zwar nur um einen von Weihnachten übriggebliebenen gendergerechten und politisch korrekten „Schoko-Wintermenschen“, aber der Aufzugtechniker überlegte fast schon fieberhaft, wie denn die korrekte Bezeichnung eines „Beamtenhebers“ lautet? Fast gleichzeitig mit dem Ausruf „Paternoster“, der in krisseligem Dosentelefon-Sound durch die Anlage pfiff, setzte sich auch der Lift in Bewegung, in dem ich feststeckte. Und der Techniker bekam seine Belohnung!

Das eigene Leben ist das größte Rätsel

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bekomme unheimlich gerne Rätselfragen gestellt. Man sagt mir sogar nach, ich sei ein wandelndes Lexikon und „Wer wird Millionär“ wollen mich sogar in deren Show haben. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass ich mich dort ziemlich gut orangieren würde. Oder heißt es arrangieren? Ach, egal! Das größte und bedeutendste Rätsel allerdings konnte ich bisher nicht lösen. Und dann verfalle ich in Grübeleien und frage mich, warum ich zwar die Hauptstadt von Burkina Faso kenne, aber nicht weiß, ob zwischen Himmel und Erde noch irgendwas ist. Und warum ich gerade jetzt mit so vielen anderen gleichzeitig lebe? Das größte Genie könnte solche Quizfragen nicht lösen, selbst wenn Günther Jauch eine 20 Millionen Euro-Frage draus machen würde!

Andererseits bin ich aber froh, dass es Mysterien gibt, die das größte Superhirn nicht beantworten könnte.

Da dümpeln einige rum, die stolz von sich behaupten, dass sie das wissen, was sie wissen müssen und das quasi nichts ist! Was für eine Ansage! Da bin ich doch echt froh, dass ich weiß, dass das Synonym für „doof“ „einfältig“ ist und ich immer noch fähig bin, einen nützlichen Standmixer beim Sudoku zu ergattern. Ich konnte es dennoch nicht lassen, neulich einer Dame in der Schlange an der Kasse ein paar Fragen zu stellen, nachdem vorne wieder stundenlang Kleingeld abgezählt wurde. „Uff, hier ist ja mehr los als bei der Beisetzung der Queen!“, stellte ich in ihre Richtung fest, um den Anfang zu finden. Sie schaute mich lediglich großäugig an. Meine Quiz-Masterinnen-Lust war geweckt. „Hach, wie hieß die Queen noch gleich…“, begann ich in schauspielerischer Meisterleistung zu grübeln. Kurzzeitig vermochte ich so etwas wie Ehrgeiz in ihren Augen zu erkennen, denn sie blitzten unvermittelt auf. „Hm…also ich weiß auch nicht, wie…“, begann sie zögerlich. Dann ich wieder: „Ja Mensch, der Name der Queen? Das gibt es doch nicht. Fällt Ihnen denn gar nichts ein?“. Die Frau biss sich nervös auf die Unterlippe, runzelte die Stirn und atmete schließlich laut aus. „Nein, tut mir leid! Es fällt mir einfach nicht ein!“, seufzte sie fast schon dramatisch. Die Wahrheit war, dass sie es schlichtweg nicht wusste. „Es Lisbet!“, schallerte es schließlich aus Richtung der Kassiererin, die noch immer gemeinsam mit dem Kunden das Geld zählte. Dass es darüber hinaus auch noch Menschen da draußen gibt, die nicht wissen, wie unser Bundeskanzler heißt und außerdem in Bitcoms statt in Bitcoins anlegen, wage ich kaum zu erzählen. Oder um es mit den Worten einer Frau auszudrücken, die so ganz nebenbei das Werk einer Weltfirma als Security schützen muss: „Soda und Gomorrho!“.

Machen wir uns nichts vor: Ein einfaches Kreuzworträtsel stellt uns noch lange nicht vor die Rätsel, vor die uns das Leben tagtäglich stellt. Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Was machen wir hier überhaupt? Sollten wir jetzt nicht an irgendeinem Strand in der Sonne liegen? Warum ist das Wetter im Saarland immer schlechter als woanders? Und die schlimmste aller Rätselfragen: „Warum müssen wir irgendwann Abschied nehmen? Abschied von unseren Lieben? Abschied von hier?“

Am Ende ist es doch so: Wenn Hape Kerkeling wirklich Recht hat, müssen wir tatsächlich „raten, raten, raten“, um so viele Facetten wie möglich in diesem Leben kennenzulernen. Ich denke, er meinte es auch genauso! Mit Desinteresse und Gleichgültigkeit tappen wir auf der Stelle. Mit Teilnahmslosigkeit und Passivität gewinnen wir nichts! Und glaubt mir, es gibt ne‘ Menge trübe Tassen da draußen, die nach ihrer Lieblingsfarbe wählen gehen und bis heute keinen Schimmer haben, wo die Raute auf einer Telefontastatur ist. Letzteres wäre nicht mal so tragisch, denn man kann ja raten. Aber wenn das Interesse einfach nicht da ist und das Feuer der Wissbegier nicht mal auf Sparflamme läuft, sollte man sich eingestehen, dass man in diesem Leben nichts gelernt hat. Vielleicht im nächsten Leben dann..

Und einfach so wurde mir neulich bewusst, dass ich bei all meinen Kreuzworträtsel zwar noch nie den großen Jackpot in Form von Geld knackte, aber dennoch etwas anderes gewonnen habe. Nämlich Lebensweisheit. Und das ist irgendwie kostbarer als schnöder Mammon! Und im Prinzip gar nicht mal so schlecht, wenn ich bedenke, dass ich noch ein paar Jahre in diesem Leben und auf diesem Planeten zubringen muss!

Aschenputtel und der böse Wolf

Letztens hatte ich wieder einmal so ein Schlüsselerlebnis. Also keines mit verschlossener Haustür und klingeln beim Nachbarn, um den Ersatzschlüssel zu holen, sondern eines mit Kindern. Schon wieder so eine Kolumne über Kinder, werden jetzt manche denken. Dabei hat dieser Patrik Wolf doch gar keine. Was auch stimmt und vielleicht daran liegen könnte, dass die Natur meinen Genpool mit Hang zu nicht enden wollenden Kettensätzen als nicht geeignet ansieht, um in die Welt hinaus getragen zu werden, in der ein Tweet nur 280 Zeichen haben darf. Oder eben daran, dass sich Licht im Schlafzimmer über die Jahre als sehr wirksame Verhütungsmethode erwiesen hat…

Zwar will ich nicht ausschließen, dass da irgendwo zwischen Besch und Bottrop ein kleiner Wolf mit Hang zu Kettensätzen ist, allerdings weiß ich über dessen Existenz nichts, meint mein Anwalt. Schließlich rieb man zu der Zeit, als ich noch mit stolz geschwellter Brust und noch stolzer geschwellter Hose um die Häuser zog, um Mädels kennenzulernen, noch nicht jedem, dessen Zunge sich in den eigenen Mund verirrte, gleich ein Instagram-Profil unter die Nase und lud ihn damit dazu ein, seine Talente als Stalker zu beweisen. Wer sich damals wiedersehen wollte, gruschelte sich auf StudiVZ an und lauerte nicht nach der Disko hinter einem Gebüsch. Das waren noch andere Zeiten…

Viele Menschen stehen Freunden, die keinen Nachwuchs haben, kritisch gegenüber, wenn diese eine Meinung zur Kindererziehung haben und diese auch offen aussprechen. Es gilt als ungeschriebenes Gesetz, dass Ansichten Kinderloser zum Thema Erziehung ebenso unpassend sind, wie Ansichten Blinder zum Thema Wandfarbe. Während beim Thema Atomkraft auch all denjenigen eine Meinung zugestanden wird, die selbst kein Atomkraftwerk haben, ist das beim Thema Kinder anders. Hier gilt auch im 21. Jahrhundert noch der gesellschaftliche Konsens, dass alle zu schweigen haben, bei denen auf der Lohnsteuerkarte kein Kinderfreibetrag eingetragen ist…

Ich sehe das anders. Wenn der achtjährige Noah meiner Schwägerin am Mittagstisch lautstark damit droht, keinen Bissen mehr zu essen, wenn das elterliche iPad nicht unverzüglich herausgegeben wird, bin ich die Ansicht, dass der kleine Despot hungern kann, bis seine Spielkameraden in Gandhi nennen. Oder zumindest bis zum Abendbrot, bei dem ich ihm dann Spinat vorsetzen würde. Kein Zucker, nur Selbstgekochtes mit viel Pastinake und zwischendurch allenfalls ein paar Dinkelkekse oder Cranberries. Diese hehren Vorsätze junger Eltern sind bewundernswert wie weltfremd zugleich und halten meist nur so lange, wie Mami und Papi ohne gesunden Schlaf auskommen…

Ich will ja nicht sagen, dass meine Eltern mich in jungen Jahren mit Schokolade und Limonade alleine ließen, wenn ich dafür Ruhe gab und es ihnen nach einem stressigen Tag die Möglichkeit eröffnete, etwas Zeit zu haben, um auszuruhen, zu lesen oder einfach einmal ungestört zur Toilette zu gehen. Aber es war nun einmal so. Wenn ich damals zwischendurch hungrig war, gab es einen Keks aus der Prinzenrolle oder eine Milchschnitte, die mehr Kalorien hatten als Würfelzucker. In den 1980ern war in Milchschnitte sogar noch Alkohol enthalten, was mich bei meinem damaligen Konsum wohl beim Dreiradfahren den Führerschein gekostet hätte, wenn ich bereits einen gehabt hätte…

Natürlich geht es nicht ohne Kinder. Zumindest aus evolutionärer Sicht und wenn man davon ausgeht, dass die Spezies Homo sapiens weiter existieren möchte. (Was aktuell zunehmend schwieriger zu glauben ist). Aber es gibt nun einmal Orte, an denen es mit Kindern keinem Spaß macht; weder Eltern, noch den Kindern, noch anderen. Selbst Helikoptereltern, die für gewöhnlich ohne den kleinen Mats oder die kleine Charlotte im Schlepptau nicht einmal zum Briefkasten gehen, kämen nicht auf die Idee, Sohnemann oder Töchterchen mitzunehmen, wenn sie der alten Zeiten wegen nach Jahren ununterbrochenen Stillens das erste Mal wieder in einen Swinger-Club gehen…

Bei Wellness-Hotels ist das leider anders. Unlängst so geschehen, traf ich in einem selbigen auf ein Pärchen Anfang 30 mit ihrer etwa dreijährigen Tochter, die für jeden gut hörbar wenig Lust auf die Spitzengastronomie des Hotelrestaurants hatte, sondern vielmehr auf Nudeln mit Soße und ein Dinosaurierpuzzle. Was nicht nur das Personal als vielmehr die Eltern auf eine harte Probe stellte. Sichtlich überfordert und resigniert ob der Tatsache, dass „Mariechen“ nicht einmal Lust auf die mitgebrachten Cranberries hat, versuchten Papi und Mami die quengelnde Prinzessin von frischen Gnocchi mit Parmesan zu überzeugen, was für drei Dutzend Dinopuzzleteile auf dem Boden sorgte…

Wäre ich damals wie die Mariechens von heute gewesen, meine Eltern hätten mir als Nachspeise kein Eis versprochen, wenn ich aufhöre, lautstark Nudeln einzufordern, ich wäre ohne Essen ins Bett gebracht worden und hätte als Nachspeise allenfalls auf den Hintern bekommen. Gäste und Personal hätten es meinen Eltern gedankt und sie es sich selbst auch. Nur so hätten alle den Abend haben können, den sie sich vorgestellt hatten und den ich als Balg ihnen nicht ermöglicht hätte. Will sagen: Warum machen es sich Eltern mit kleinen Kindern so schwer, indem sie krampfhaft versuchen, Dinge, die nur als Paar Sinn machen, als junge Familie zu machen? Das kann doch nur schief gehen…

Zu dritt oder zu viert ist eben etwas anderes als zu zweit. Das ist nach der Geburt nicht anders als bei der Zeugung. Es wäre vermessen zu glauben, dass es nur ein paar überteuerte Beeren in Bio-Qualität und eine modische Wickeltasche braucht, um als Paar mit Kind so zu sein, wie man als Paar ohne Kind war. Mit der Geburt verändert sich mehr als nur Mamis Hüftumfang und Papis Lust auf Erwachsenenfilme. Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt, in dem nichts mehr ist, wie es zuvor war. Das ist nicht weiter verwunderlich. Verwunderlich ist nur, dass vielen jungen Eltern das wohl jemand sagen (oder besser gesagt schreiben) muss, der selbst keine Kinder hat…

Vielleicht sieht man außerhalb der eingetrübten Eltern-Bubble voller Windeln und Milcheinschuss einfach klarer. Es entbehrt jeglichen Sinn, mit Kindern über Schlafenszeiten zu diskutieren wie mit Kollegen über Weltpolitik oder es ihnen zu überlassen, ob sie gewickelt werden sollen oder nicht. Das legen Eltern fest und basta! Außer der Nachwuchs ist volljährig und zahlt Miete. Kinder kosten Nerven und eine Menge Geld. Und beides geben sie nicht in dem Umfang zurück, in dem Eltern es in sie investieren. Selbst wenn sie irgendwann einen gutbezahlten Job bekommen. Bei „Höhle der Löwen“ würde man wegen fehlender Rendite vom Kinderkriegen als Geschäftsmodell vermutlich abraten…

Und nein, ich bin nicht neidisch. Man braucht keine Kinder, um alt und dicklich zu werden. Es gibt für Kinderlose andere Ausreden, warum sie es nicht zum Sport schaffen. Um ehrlich zu sein: Das Leben ohne Kinder hat viele Vorteile. Es bleiben einem z.B. Elternabende erspart. Auch Kindergeburtstage machen deutlich mehr Spaß, wenn man der betrunkene Onkel ist, der nach Hause gefahren wird, und nicht der nüchterne Papi, der alle samt dem betrunkenen Onkel nach Hause fahren muss. Außerdem kann einem der Klimawandel egal sein. Man hat ja niemanden, dem man eine lebenswerte Welt hinterlassen muss. Und einen ruhigeren Schlaf mit mehr Platz im Bett hat man ohne Kinder auch…

Außer man hat Katzen. Mehrere Muschis im Bett haben nachts schon immer wach gehalten. Aschenputtel und der böse Wolf… gruenetomaten@live-magazin.de.

Patrik Wolf

P.S. Nur Pateneltern ohne eigene Kinder schmuggeln Schnapspralinen in die Schultüte.

Mr. Wyld

Autotuning, Tattoos, Modelabel und Partymacher – Hauptsache kreativ! Pascal Klein produziert Lifestyle der besonderen Art und wird damit selbst zur Marke.

Wenn es dieses obercharismatische Multitalent nicht schon gäbe, dann müsste man ihn auf jeden Fall erfinden. Aber auch das hat Pascal Klein a.k.a. Mr. Wyld schon längst selbst erledigt, denn wie alles um sich herum hat er auch sich selbst kreiert und zur unverwechselbaren Marke gemacht. Dabei entspricht der 32jährige gleichzeitig interessanterweise auch allen gängigen, bürgerlichen Klischees. Er ist verlobt, gerade eben Vater geworden und hat ein Haus gekauft, natürlich da, wo er auch selbst aufgewachsen ist: in Gersweiler. Dort hat sich seine künstlerische und kreative Ader schon früh gezeigt. Er hat als Kind viel gezeichnet, hatte schon immer ein extrem gutes Auge und so zum Beispiel auch mit Leichtigkeit Comics kopiert. Schon früh zeichneten ihn eine gewisse Ungeduld und eine kreative Unruhe aus. Als Jugendlicher dann ist er natürlich auch viel auf Partys unterwegs, trägt auffällige Brillen, stylt seine Klamotten selber um und hat großen Spaß daran, sich selber auszudrücken und aufzufallen, immer ein bisschen gegen den Strom. Da blieb wenig Energie für den Mathematikunterricht auf dem Gymnasium übrig und ein Jahres-Praktikum bei BMW in Saarbrücken hat in seinen Augen deutlich mehr Potential.

Aus dem Praktikum wird eine Ausbildung als KFZ-Mechatroniker und seine alte Begeisterung für motorisierte Zweiräder flammt wieder auf, als er feststellt, dass an denen hier noch richtig geschraubt wird, während die Autos eigentlich nur an den Computer gehängt werden. Trotzdem hatte er, wenn ein neues Auto reinkam, sofort Ideen, was er ändern oder damit anstellen würde, was ihm nach kürzester Zeit auch beim Meister den Spitznamen „Tuning“ einbrachte. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung wird er zwar übernommen, aber er will schon längst wieder etwas anderes, nämlich Geld verdienen und er geht für fünf Jahre zur ZF. Dann allerdings reizt ihn die Vorstellung, sein eigener Herr zu werden mehr und 2017 macht er sich als Tätowierer selbstständig. Und auch, wenn er ansonsten seinen Talenten auf vielen anderen Gebieten freien Lauf lässt, dem Autotuning ist er immer treu geblieben und sieht darin auch heute noch den Hauptbestandteil seines Alltags bzw. seines beruflichen Lebens.

Eines Deiner letzthin bekanntesten Projekte und echter Hingucker ist ein brasilianischer Puma GTE?

„Genau, mit dem habe ich auch beim Hot Wheels Legends Wettbewerb teilgenommen und bin gleich in die nächsten Runden gekommen, unter die letzten 64 Autos, was quasi das Halbfinale war. Dann gab es zwei Entscheidungen, zum einen online durch die Community und zum anderen durch die original Hot Wheels Designer aus den Staaten. Bei der Online Abstimmung bin ich Dritter oder Fünfter geworden, obwohl ich nur eine einzige Story von dem VW Puma gepostet hatte, während andere da so richtig Gas gegeben hatten. Durch die deutsche Jury-Entscheidung bin ich dann ins Finale gekommen, das bei den Performance & Style Days in Hannover stattfand, hab‘ dort das Rennen gemacht und wurde deutscher Champion. Damit war ich dann auch startberechtigt beim Weltfinale in Las Vegas, das dann aber wegen „Corona“ nicht stattfinden konnte. Da kann denken, was man will, aber mich kennen seitdem wenigstens auch Leute in Brasilien und taggen mich in ihren Storys, wenn sie mal einen Puma am Straßenrand sehen. Meiner ist halt der am extremsten umgebaute Puma weltweit.“

Arbeitest Du immer nur an einem Wagen oder hast Du parallel schon das nächste Projekt im Auge?

„Ganz am Anfang, hatte ich immer nur mein Hauptauto, an dem ich gearbeitet hatte. Irgendwann hatte ich dann mal einen Porsche und habe mir dann noch ein kleines Alltagsauto dazu gekauft. Das hat sich dann so weiter entwickelt, für die Firma kam dann noch ein Firmenwagen dazu, plus ein praktisches „Baustellen-Auto“, wenn ich mal was Gröberes transportieren musste, und schließlich kam zu dem Haupt-Umbauprojekt noch was Zweites dazu. Ich kaufe immer was Günstiges, mach‘ das schöner und tausche es gegen was Besseres. Das ist seitdem immer so. Und natürlich ist das Optische für mich immer am wichtigsten, nicht so sehr die Leistung und so suche ich mir ja auch meine Autos aus.“

Der nächste Scheunenfund steht also schon bereit?

„Tatsächlich ist gerade mein erstes Riesenprojekt fertig geworden, was auch für ordentlich Aufsehen gesorgt hat, ein ziemlich kaputter Ferrari mit Unfallschaden. Der wird dann für 2023 nochmal extremer umgebaut, damit er so richtig viral gehen kann. Trotzdem schmiede ich insgeheim schon wieder erste Pläne für was ganz Neues. Auch wieder was sehr, sehr Günstiges, einfach weil sowas die Leute der Generation YouTube am meisten abholt. So was für drei oder viertausend Euro, was für die Abonnenten auch realistisch ist, wo die sich reinversetzen können.“

Gleichzeitig hast Du auch tätowiert, wie kam es dazu?

Schon während meiner Schulzeit hatte ich immer Nebenjobs von Pizzabäcker und Zeitungsbote bis Regale im Supermarkt einräumen, einfach alles. Bei meiner Ausbildung bei BMW hatte ich im letzten Lehrjahr gerade mal 460 Euro verdient, musste aber die Kosten für das eigenes Auto und Motorrad alles selbst tragen. Das war schon schwierig. Außerdem wollte ich noch Geld haben, für Klamotten und so. Da bot mein Vater an, mir eine Tattowier-Maschine zu kaufen, weil ich schon immer gut zeichnen konnte. Und da ich absolut kein Kopfmensch bin, sondern einfach immer nur mache, wurde die Maschine bestellt. Ich hab‘ dann eine Woche auf ‘ner Gummihaut ein bisschen geübt und eine weitere auf ‘ner Schweinehaut. Anschließend wurden direkt meine Kumpels verpflichtet, los herkommen, ich mach‘ das jetzt. Irgendwann nach meiner Ausbildung und der Arbeit bei ZF habe ich dann mein eigenes Ding gemacht. Erst habe ich zwei Jahre im Studio meines Tätowierers in Frankreich gearbeitet. Als der sich dann räumlich verkleinern wollte, habe ich einen Laden in Gersweiler gefunden und mein eigenes Studio eröffnet. Von da an war mir klar, das Tätowieren immer eine Alternative ist, weil es megaviel Spaß macht, ich mein eigener Boss bin und meine Kreativität ausleben kann.

… und gleichzeitig wird Autos geschraubt?

Das hatte ich ja schon die ganze Zeit gemacht, aber halt nicht so wirklich intensiv. Eigentlich ging das  mit der Autoszene erst 2019 richtig extrem los, als ich auf YouTube auch öffentlich geschraubt habe. Seitdem bin ich europaweit auf Autoshows dabei. Dieses Jahr stelle ich zum ersten Mal meine Autos in England aus und „muss“ inzwischen sogar Autogramme geben und mit den Leuten Selfies machen. Das ist zwar auch anstrengend, aber ich liebe es wirklich in der Öffentlichkeit zu stehen und fühle mich auch ein wenig dafür gemacht.

Aber Deine Kreativität beschränkt sich ja nicht nur auf Autotuning und Tätowiererei, zur Wyld Marke gehört ja auch noch ein Modelabel?

„Das kam so mit der Corona-Pandemie, als ich im Lockdown nicht mehr tätowieren konnte. Das war der Hauptauslöser. Da hab‘ ich angefangen weiter zu denken und zu planen. Für mich gibt es nämlich keine Probleme, sondern immer nur Lösungen. Also habe ich überlegt, was mach‘ ich, wo bin ich unabhängig und was passt trotzdem zu mir. Dann habe ich mit YouTube angefangen und mich entschieden einen Online-Shop zu machen. Da ich sowieso immer aufs Aussehen und Style achte, hab‘ ich mir gedacht, da feature ich doch einfach meinen Style, mich als Marke und produziere Sachen, die ich verkörpere und die meinen Interessen entsprechen, für die Leute, die meinen Style cool finden. Es gibt natürlich viele geile Klamottenlaben, die aber mittlerweile extrem teuer sind, und so habe ich mir gedacht, ich kann da auch und verwirkliche mich auch auf diesem Gebiet.“

Wie kam es zu dem Namen Wyld?

Es sollte ein universelles Wort sein, weil ich nichts Autospezifisches wollte. Ich wollte was Freies, was mich aber gleichzeitig auch ein bisschen beschreibt und womit sich generell die Leute identifizieren können.

Jetzt gibt es auch Partys unter dem Namen „Wyld“…

Die Idee war eigentlich meine Marke weiter zu featuren. Ich bin ja selbst mein größter Fan. Dann war die Überlegung, was gibt es denn für Events für ein junges Klientel außerhalb der Autoszene? Das sind allermeistens Musikevents. Und da es auf Konzerten nicht wirklich Sinn macht, war klar, ich muss ins Nachtleben, in die Clubs. Ich liebe Musik über alles, tanze für mein Leben gern und HipHop is‘ halt mein Ding. Dann war der Gedanke naheliegend, mir für ein erfolgreiches Marketing auch große Künstler zu buchen. Einmal in Kontakt mit den Acts, kann ich denen auch meine Klamotten geben und erzeuge so Sichtbarkeit für meine Marke, die die Leute so mit tollen Nächten und den geilsten Partys verbinden und immerhin mit so großen Namen wie Jeezy, Faroon und Summer Cem, den wirklich größten Rappern in Deutschland. Eigentlich sind die Partys schon fast zu krass für eine Stadt wie Saarbrücken. Ich muss aber ehrlich sagen, das ist genau meine Wellenlänge und so werden auch die Karten für ganz Saarbrücken neu gemischt, wovon wirklich alle profitieren.

Da Du ja augenscheinlich für alles Talent hat, wann können wir uns auf deine erste Musik-Produktionen freuen?

Produzieren eher nicht, aber ich kann immerhin Schlagzeug spielen. Und einer meiner Gast-Tätowierer, der Joey aus Amsterdam, ist tatsächlich Rapper und ich habe schon ein, zwei Texte geschrieben, um vielleicht mal als Feature bei ein paar Tracks von ihm dabei zu sein.