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Die Homburger Kulturgesellschaft lädt ein zum 48. Maifest vom 24. bis 26.05.2024

Nach den beiden erfolgreichen Nach-Corona-Veranstaltungen 2022 und 2023 veranstaltet
die Homburger Kulturgesellschaft auch dieses Jahr wieder ihr traditionelles Maifest mit über
20 Liveacts in der Homburger City. Am Freitag, den 24.5. wird Bürgermeister Michael Forster
das Fest eröffnen. Zahlreiche Essens- und Getränkestände werden in breiter Vielfalt für das
leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher sorgen. In der Talstraße findet wieder ein
Krammarkt statt. In der St.-Michael-Straße kommen die Kinder auf ihre Kosten. Für die
Open-Air-Konzerte stehen in diesem Jahr wieder drei Bühnen zur Verfügung: Bühne 1 auf
dem Hist. Marktplatz, Bühne 2 auf dem Christian-Weber-Platz sowie die Rockbühne am
Rondell. Das Musikprogramm hat es wieder in sich:

Am Freitagabend wird auf dem Marktplatz die Band „Krachleder“ zur Eröffnung einheizen.
Auf dem Christian-Weber-Platz stehen Rap und Hip-Hop auf dem Programm, während auf
der Rockbühne die Southern Rock-Band „Scout“ sowie die AC/DC-Tributeband „TNT“ für
mächtig Power sorgen.

Der Samstag startet musikalisch bereits am frühen Nachmittag. Auf dem Marktplatz sind als
Topact die „Revengers“ am Start, am Rondell tritt Rockröhre Amy Montgomerymit ihrer Band
auf, während auf dem Christian-Weber-Platz die hervorragende Phil Collins/Genesis-
Tributeband „True Collins“ für mächtig Stimmung sorgen wird.

Am Sonntagmittag gehört der Christian-Weber-Platz traditionell den Line-Dancern, die sich
zum Sound von „Contry to Go“ in Bewegung setzen. Abschließend heizen „Muka & Friends“
ein. Der Marktplatz gehört an diesem Abend dem Orchester „Happy Sound“ und den „Gentle
Jackets“. Am Rondell macht der Ausnahmegitarrist Thomas Blug mitseiner „Rock Anarchie“
Station. Zusätzlich wird es am Sonntag einen Walkact geben.

Das Organisationsteam der Homburger Kulturgesellschaft wird während der gesamten
Festdauer für einen reibungslosen Ablauf sorgen. An allen Bierständen wird es wie auch
beim letzten Mal wieder die Mehrweg-Maifestbecher geben, da der Ausschank in Gläsern
untersagt ist. Damit tragen Veranstalter und Besucher*innen gegenüber der Verwendung
von Einwegbechern aktiv zum Umweltschutz bei. Mit der einmaligen Bechergebühr von 2 €
leistet jeder Gast einen kleinen Beitrag zur Gegenfinanzierung dieses eintrittsfreien Events.

Spanendes Ende der Theater- und Konzerte Saison in Zweibrücken

Mit dem Ende des Winters neigt sich auch die Zweibrücker Theater- und Konzertspielzeit
dem Ende zu. Zuvor stehen im April aber noch ein paar tolle Produktionen auf dem Plan.
Am 11.4. ist das Musical SUGAR (Buch: Peter Stone) in der Zweibrücker Festhalle zu sehen.
Das Musical basiert auf dem legendären, vielfach prämierten Filmklassiker „Some Like It
Hot“ von Billy Wilder und I.A.L. Diamond mit Marilyn Monroe aus dem Jahr 1959, dessen
einzigartig herzliche und heitere Stimmung es mit aufregender, jazziger Musik von Jule Styne
und Bob Merrill, dem Komponistenteam von „Funny Girl“ einfängt.

Bill Mockridge kommt am 12.4. mit seinem Comedy-Programm „Je oller, je doller. Ein Bad
im Jungbrunnen“ nach Zweibrücken. Mit ansteckender Energie und voller Lebensfreude lässt
Mockridge seinen Jungbrunnen sprudeln und zeigt, wie man es schafft, im Kopf jung und
frisch zu bleiben.

Ein Benefizkonzert des Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz findet am 25.4. statt. Unter
der Leitung von Stefan Grefig erstreckt sich das Repertoire der 37 professionellen
Musikerinnen und Musikern von klassischer sinfonischer Musik bis zu zeitgenössischer
Originalliteratur und von traditioneller Marschmusik bis hin zu Unterhaltungsmusik. Der
Erlös des Konzerts geht zu Gunsten des SAPV-Teams Südwestpfalz der Hospiz- und
Palliativversorgung Saar-Pfalz gGmbH.

Bekannte Gesichter sind am 26.4. auf der Festhallen-Bühne zu sehen. Bei der „spritzigen
Wellnesskomödie“ Aufguss von René Heinersdorff spielen u.a. Hugo Egon Balder,
Madeleine Niesche und Dorkas Kiefer mit. Ein gemütliches Wochenende im Wellness-
Bereich eines 5-Sterne-Hotels. Zwischen Sauna, Dampfbad und Sanarium kreuzen sich die
Wege der Protagonisten und mit jedem Aufguss steigert sich die Zahl der Missverständnisse
bis die Bademanteldiplomatie vor dem Kollaps steht und die Temperatur auf den Siedepunkt
steigt.

Tickets für alle Veranstaltungen sowie weitere Informationen erhalten Sie beim Kultur- und
Verkehrsamt Zweibrücken, Maxstr.1, 66482 Zweibrücken, Tel.: 06332/871 -471 / -451 oder
unter www.ticket-regional.de

Aus dem Leben eines Außenseiters

Hallo Mikrokosmonauten: Wenn ein Underdog gewinnt, dann gewinnt er für alle!

Im Grunde bin ich wie der 1. FC Saarbrücken: An mich geglaubt haben immer nur wenige, wenngleich es die Exoten, Bordsteinschleifer und komischen Vögel waren, die sich schlussendlich immer in meinen Bann ziehen ließen. In der Welt der Profis, Gewinner und echten Champions blieb ich meist nur Zaungast. Nein, als Hauptakteurin konnte ich mich mitnichten betiteln, auch wenn ich es gerne gewesen wäre. Aber wie in jedem Leben kommt irgendwann der Zeitpunkt, aus diesem Schatten rauszutreten und sich zu beweisen.

Als gebürtige Saarbrückerin nahm ich natürlich zur Kenntnis, dass sich da in Richtung Ludwigspark etwas tut. Es war etwas, was ich zuerst überhaupt nicht richtig ernst nahm, darüber witzelte, dass im Fokus erstmal ein trauriger Rasen steht und weniger eine Fußballmannschaft, die auf ihm spielt. Dass aber ebenjene Mannschaft dann sowas von an Fahrt aufnahm und es aus dem Nichts „Bäm“ machte, erstaunte mich dann doch sehr.

Kennt ihr den Underdog-Effekt?

Topdog und Underdog – zwei Begriffe, die den Unterschied zwischen „Außenseiter“ und „beliebter Quarterback“ nicht besser betiteln könnten. Underdogs sind – wie der Name schon sagt – unterlegene Hunde. Diejenigen, von denen man nichts erwartet. Diejenigen, die in der sozialen Rangordnung nicht hoch angesiedelt sind. Während der Topdog der Mädchenschwarm der Schule ist. Eben derjenige, der alles hat und augenscheinlich immer gewinnt. Underdog und Topdog bieten seit jeher den besten Stoff für Hollywood. Rocky Balboa, Karate Kid, Braveheart: Sie alle haben vielleicht nicht die Stärke, die Klasse und die Intelligenz der Favoriten – aber sie haben Herz und Leidenschaft – und das sogar im doppelten Wortsinn, denn sie können leiden. Und das zieht alle in den Bann!

Bereits 1992 untersuchte Edward Hirt von der Indiana Universität den Underdog-Effekt und beobachtete dabei das Verhalten von männlichen Basketball-Fans. Gewann deren favorisierte Mannschaft, stieg deren Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein immens an. Verlor das Team aber, waren die Testpersonen am Boden zerstört, und irgendwo in einer Lache aus Bier, Tränen und Frust tropfte auch ihr Selbstwertgefühl in den Rinnstein. Ganz anders bei den Fans von Underdogs. Sie sahen von vornherein keinem triumphalen Moment entgegen, rechneten nicht wirklich mit einem Sieg oder gar einer Prämie in einer Sportwette. Ihr Selbstwertgefühl blieb immer konstant. Gab es aber einen Überraschungssieg, war die Freude umso gewaltiger. (Quelle: Karrierebibel)

Lohnt es sich, auf Außenseiter zu setzen? In Bezug auf ausgleichende Gerechtigkeit allemal!

So wie der 1.FC Saarbrücken lange genug auf diese Sternstunde warten musste, so sind es auch wir, die irgendwann realisieren, dass wir so viel mehr können und so viel mehr sind!

Es war 1994, als meine Sternstunde endlich kam. Und nein, in jenem Jahr entdeckte ich nicht die Prostitution für mich. Also bitte! Nein, es passierte während der Orchesterstunde in der Schule. Ich spielte auf meiner Blockflöte und ich zitterte. Ich zitterte nicht, weil mich die musikalische Performance pubertierender Siebtklässler ergriff, sondern ich zitterte vor Nervosität, weil sich in der letzten Bank der absolute Mädchenschwarm der Schule genervt durch die blonde Lockenpracht strich, weil er Nachsitzen musste und zeitgleich unseren schiefen Tönen ausgesetzt war. Und ich saß da, in meinem Blumenpullover, meiner etwas zu klobigen Brille und meinem pinken Haarreif, der sich ständig in meine Stirn schob, sobald ich zu flöten begann. Mein Herz pochte wie wild als sich unsere Blicke plötzlich trafen. Seine Reaktion, als er mich musterte, war eine Mischung aus Mitleid und Amüsement in Form eines etwas zerstreuten Grinsens. Spürte er etwa, dass zwischen uns mehr als nur ein C-Moll war? Wie dem auch sei, ich dachte in diesem Moment, im Erdboden zu versinken.

Heute weiß ich: Ich war sein Underdog. Und es gab zu dieser Zeit weibliche Topdogs en masse an unserer Schule, denen er hätte zulächeln können, soviel stand fest! Während ich also meine schiefen Blockflötentöne von mir gab, kritzelte er weiter in seinem Heft und am Ende der Stunde schnappte er sich seine grün-weiße Baseballjacke, die ich so an ihm liebte, warf sich seinen zerschlissenen Army-Rucksack über die Schulter und strich sich wieder so unendlich sexy durch seine blonden Locken, dass ich Mühe hatte, die Flöte unter Kontrolle zu halten und nicht in Ohnmacht zu fallen.

Er kam auf mich zu. Musste er auch, um nach draußen zu gelangen, aber er wurde langsamer, je näher er auf mich zukam. Es war wie in Zeitlupe. Ich festgetackert auf meinem Stuhl, meinen Blick durch die angelaufenen Brillengläser ihn fixierend, er locker lässig auf mich zukommend, die blauen Augen auf mich gerichtet, ein Lächeln seine Lippen umspielend, forsch und trotzdem cool. Und als er schließlich vor mir stehen blieb, reichte er mir einen Zettel und sagte: „Ruf doch mal an.“.

Und nein, es war nicht mein Talent, Flöte zu spielen, was ihn so herrlich an mir verzaubert hatte. Es war mehr. Denn viel später wurden wir eines dieser verhassten Liebespärchen auf dem Schulhof, aber zuvor riss ich mir noch diesen albernen Haarreif aus den Haaren, tauschte meinen Blumenpullover durch ein Metallica-Shirt, setzte die Brille ab und verbrannte meine Flöte. Mein Underdog-Dasein war ab diesem Tag beendet. Und das nur, weil jemand mehr in mir gesehen hatte, als eine Blockflöten-Brillenschlange.

Vom Unterdrückten zum Unterdrücker?

Rocky Balboa, Karate Kid und Braveheart. Sie alle sind Kino. Seifenschaum. Im echten Leben gewinnen Underdogs seltener. Aber wir wünschen uns zumindest, es wäre so. Weil wir vielleicht irgendwann auch mal der Außenseiter sind oder waren. Und weil wir alle das Bedürfnis nach Harmonie und ausgleichender Gerechtigkeit in uns tragen. Und um die Brücke zurück zum FC Saarbrücken zu schlagen: Es ist wie in der Geschichte zwischen David und Goliath. Irgendwann muss so ein Großmaul wie Goliath einfach mal eins aufs Maul bekommen. Das haben sie jetzt schon mehr als einmal bewiesen und genau deswegen kriegen wir uns alle nicht mehr ein. Zu Recht! Wir sollten jubeln, so lange es geht.

Am Ende ist es doch so: Es ist wie bei „Cool Runnings“, der ersten Bobmannschaft aus Jamaika:

Dabei sein ist alles!

Good luck an alle Outsider da draußen!

Obi et Orbi

Auf ewig bis ans Lebensende mit dem gleichen Mann ist für viele Frauen kein Problem. Aber mit ihm auch nur einmal samstags zusammen in den Baumarkt? Da hört die Liebe auf!

Jeder hat schon einmal vom Paradies gehört. Ob nun als Creme, Vogel oder Ort, an den all diejenigen kommen, die fleißig Kirchensteuer zahlen. Während Verkäufer im TV-Shopping die Ansicht vertreten, dass allein der Kauf eines Staubsaugers ausreicht, um den Himmel auf Erden oder zumindest den Teppich zu bringen, sind die meisten anderen der Meinung, Glückseligkeit warte erst, wenn man das Irdische hinter sich hat und dem hellen Licht entgegentritt. Wer schon einmal das Ende des Tunnels erblickt hat, sich dann aber doch noch einmal für den Rückweg entscheiden durfte, widerspricht dieser Erwartung: Am Ende des Tunnels warten nicht Adam und Eva, sondern lediglich Perl und Cattenom…

Das wahre Paradies jedoch findet sich gar nicht im Jenseits, sondern mitten unter uns im Diesseits. Das dürfte nun diejenigen enttäuschen, die sich für einen Suizid entschieden haben und vorher nur noch kurz diese Kolumne lesen wollten. Der Himmel ist nah, nicht aber die Apokalypse, wie es die Zeugen Jehovas prophezeien. Insofern besteht auch kein Grund, an der Haustüre in ein Abonnement für deren Erlöserzeitschrift zu investieren, die für Klopapier zu glatt und für einen wackeligen Tisch zu dünn ist. Statt Geld in bar in eine Sekte zu stecken, lohnt es sich vielmehr, Geld in einer Bar in Sekt zu stecken. So ist es später auch leichter zu verdauen, wenn Gott beim jüngsten Gericht kocht…

Der paradiesischste Ort auf Erden ist keine Kirche, dennoch aber ein Tempel gottgleichen Werkens. Während der Herr die Welt in sieben Tagen erschuf, kommen hier Jünger zusammen, die Ähnliches an nur einem Wochenende vollbringen wollen. Statt schnöder Holzkreuze gibt es hier Holzzuschnitt nach Maß. Anstelle harter Kirchenbänke findet man hier gepolsterte Terrassenliegen und statt kalter Taufbecken beheizbare Gartenpools. Dazu Werkzeuge für jeden Gebrauch, die sogar Jesus am Berg Golgatha gefallen hätten. Die Rede ist von der heiligen Stätte am Stadtrand, zu der Gleichgesinnte pilgern, um Inspiration zu finden und ihre Sorgen und Frauen hinter sich zu lassen: der Baumarkt...

Baumärkte sind für uns Männer das Paradies auf Erden. Hinter der Himmelspforte aus Glasschiebetüren warten göttliche Gaben aus der Bibel eines jeden Heimwerkers, dem wöchentlichen Werbungsfaltblatt. Was könnte für einen Mann nach einer Woche im Büro, in der sich die handwerkliche Betätigung auf Hosentaschenbillard beim Anblick der Praktikantin beschränkt hat, befriedigender sein als samstags den Blaumann anzuziehen und sich auf zum Baumarkt zu machen? Wer stolzer Besitzer eines Autoanhängers ist, führt diesen dabei stets mit sich, auch wenn er nur eine Schachtel Schrauben kaufen will. Denn mit Anhänger parkt man wie ein Heimwerkergott ganz vorne…

Schon seit der Bauecke im Kindergarten überkommt uns Männer regelmäßig der Drang, Dinge auf-, ab- oder umzubauen zu wollen. Da kann es schon einmal zum spontanen Einreißen einer tragenden Wand oder zum Einbau eines Dachfensters in der Kellerwohnung kommen. Nicht lange fackeln, sondern ran an den Bohrhammer und Fakten schaffen. Die Bretter, die die Welt bedeuten, sind für einen Mann zehn Millimeter dick und aus Holzfurnier. Seit jeher beschäftigen Männer sich lieber mit Werkzeugen als mit Kinderzeugen. Daher sollten Frauen auch akzeptieren, wenn es zum Valentinstag vom Liebsten statt roter Rosen einen pinkfarbenen Akkuschrauber gibt …

Neben Urinieren im Stehen gibt es kaum etwas Männlicheres als in die endlosen Weiten der Paletten und Hochregale eines Baumarkts abzutauchen und sich inmitten betörender Lösungsmitteldämpfe darüber zu informieren, welche Fortschritte die Welt der Kombizangen und Gipskartonplatten seit dem letzten Besuch vergangene Woche gemacht hat. Ein echter Handwerker würde eher auf seine Niere verzichten als auf seinen Werkzeugkasten. Wäre es erlaubt, Männer würden ihren Nachwuchs Makita oder Metabo nennen und ihnen zur Geburt statt eines Sparbuchs eine Kundenkarte für den Baumarkt besorgen. Stets in der Hoffnung, ihre späteren Ehepartner hießen mit Nachname Bosch oder Einhell...

Der Baumarkt ist ein Einkaufsparadies ganz nach Männergeschmack: mit einer Schuhabteilung ohne Sandälchen und Stiefeletten, dafür mit Sicherheitsschuhen und Gummistiefeln, sowie mit einer Kosmetikabteilung ohne Lidschatten und Lippenstift, dafür mit Acryllack und Rallyespray. Um Männerherzen höher schlagen zu lassen, braucht es keine Teelichter, Räucherstäbchen oder Meditationsmusik, sondern Halogenstrahler, Schmierölgeruch und den Klang einer neuen Kettensäge. Man könnte vor Glück heulen, wenn man nicht ein Mann wäre. Wie in jedem Paradies hat Mann auch in einem Baumarkt nur eines zu fürchten: Schlangen…

Bei aller männlichen Sentimentalität kann es schon einmal sein, dass selbst gestandene Heimwerker sich von ihren Gefühlen leiten lassen, wenn sie die passende Axt zu ihrem Holzfällerhemd finden oder sich die neuste Generation Arbeitshandschuhe toll anfühlt. Schnell verliebt Mann sich da auch einmal in einen fabrikneuen Aufsitzmäher mit Kehrfunktion, den man direkt gegen den alten Besen eintauschen würde, mit dem man verheiratet ist. Wenn die Partnerin schon glaubt, Anrecht auf einen Saugroboter zu haben, steht einem Mann doch erst recht ein Mähroboter zu. Selbst wenn das Zuhause statt eines Gartens nur vier Quadratmeter Balkon hat…

Um im Kaufrausch nicht die Kontrolle zu verlieren wie Frauen in Schuh- oder Drogerieläden, gelten für Männer in Baumärkten drei goldene Regeln: (1.) Es wird nur gekauft, was auch wirklich gebraucht wird. Und vielleicht noch das ein oder andere mehr, was irgendwann einmal gebraucht werden könnte. Auch wenn man noch nicht weiß, wann oder für was. (2.) Artikel im Sonderangebot oder solche, die weniger als 10 Euro kosten, werden doppelt gekauft. Denn so billig kommt man an diese sicherlich nie wieder dran. Zumindest nicht diese Woche. Und (3.) Messer, Klebeband und Kabelbinder kann Mann nie genug haben. Das hat man schließlich als Kind von MacGyver und dem A-Team gelernt…

Dennoch: Egal wie viele Werkzeuge und Eisenwaren man als Mann im heimischen Keller auch hat, sicher ist, dass beim Aufhängen eines Bildes nächsten Samstag wieder irgendein überlebenswichtiger Nagel fehlt. Und so wird es auch dann wieder heißen: „Schatz, ich fahr‘ mal kurz in den Baumarkt!“ und danach bis zur Sportschau dauern, bis Frau den Vermissten wiedersieht. Er gehe derweil mit Gottes Sägen oder wie der Lateiner sagt: Obi et Orbi… gruenetomaten@live-magazin.de.

Patrik Wolf

P.S. Warum gibt es in Baumärkten eigentlich Tiernahrung? Eine Zoohandlung führt doch auch keine Rasenmäher!

Bild von Adobe Stock: Datei: # 264650955

Bildunterschrift: Auf ewig bis ans Lebensende mit dem gleichen Mann ist für viele Frauen kein Problem. Aber mit ihm auch nur einmal samstags zusammen in den Baumarkt? Da hört die Liebe auf!

Clubzone April 2024

Eines muss von Anfang klar sein: macht bitte alle genau so weiter! Denn gleich ob heftigste Regenfälle oder schwer nachvollziehbare neue Verkehrsregelungen, das gesellige Club- und Partytreiben in unserer kleinen Metropole kannte auch im März kein Halten. Mag sein, dass in anderen Städten, in benachbarten Landstrichen oder Bundesländern der ein bisschen frostig geratene Frühlingsbeginn den Ausgehspaß ein klein wenig ausgebremst hat. Bei uns war aber davon in den letzten Wochen kaum was zu spüren. Klar, an dem ein oder anderen Abend war es schon aufgrund der Regenmassen ein bisschen kniffliger mit dem Auto die Partylocation der Wahl zu erreichen, aber trotzdem war die saarländische Partymeute allenorts praktisch vollzählig angetreten. Jetzt aber auf zu unserer gewohnten Runde durch die meistenteils nächtliche Gemeinde – und ab geht die wilde Fahrt ...

   Der erste Halt dieser Tour ist gleich etwas besonderes, denn in der Kaiserstraße wird gefeiert, als ob es kein Morgen gäbe. Eine neue Dimension der Eskalation wurde im März definitiv im LOOSE erreicht. Die LOOSEN UP: HOUSE BUNKER hat ja schon ahnen lassen, dass hier ein neues Partylevel angestrebt wird, aber was diesen Monat abging, ist kaum zu beschreiben. Exzessive Stimmung, tolle Getränke, viel Konfetti und die besten Gäste der Stadt sorgten Freitag für Freitag für Partys, die wir so schnell nicht vergessen werden. Komplettiert wurde das Ganze von den Partys an den Samstagen - mit immer wechselnden Mottos bringt das LOOSE hier eine tolle Abwechslung, so dass es nie langweilig wird! Hier war die ZEITSPRUNG die wohl heftigste musikalische Reise, die der Laden seit langem erlebt haben. Das LOOSE DJ-Team brachte aus allen Jahrzehnten das Beste auf die Tanzfläche und sorgte bei allen Beteiligten für einen unvergessenen Abend! Vor dem April kann man da fast schon ein bisschen Angst kriegen…

   Eigentlich war das Clubleben aus heutiger Sicht im März ja noch fast vollkommen normal und entsprechend ungebremst ging es natürlich auch im EGO zur Sache. Dass der EGO SATURDAY legendär in Saarbrücken ist, ist allseits bekannt, aber was da noch Anfang März bei der TWERK LIKE THIS abging, ist kaum zu beschreiben. Exzessive Stimmung, tolle Getränke, viel Konfetti und natürlich twerkende Ladies sorgten für eine Party, die wir so schnell nicht vergessen werden. Komplettiert wurde der Partywahnsinn mit einer echt abgefahrenen Ausgabe der FINESAAR Party mit DJ Francus  aus London und jeder Menge Afrodance, Dancehall Crews, Confetti, Welcoming Shot und Candybar. Kurz die Jungs haben richtig in die Trickkiste gegriffen und nix ausgelassen. Mit immer wechselnden Mottos bringt EGO eine tolle Abwechslung, so dass es hier echt nie langweilig wird! Dem stand schließlich auch die 66&FRIENDZ Nacht in nichts nach, zumal man den Eindruck gewinnen konnte, dass für dieses Event halb Köln als Performer gebucht worden war. Mehr Party konnte man unmöglich in einen Monat packen, aber zum Glück kommt ja jetzt eine neue Runde im April.

      Im APARTMENT hat man in den letzten Wochen natürlich auch bis in den Morgen gefeiert. Mit OLDSCHOOL gabs zum Einstieg direkt ein neues Partyhighlight, das alle Mega Hits der 90er und 2000er aus HipHop, RnB von Thomas & Friends auf dem Mainfloorund und House mit Special Guest Kasimir in der Lounge präsentierte und die Nacht zum Kochen brachte. Mit der dritten Ausgabe der FLAWLESS wurde nur eine Woche später, mit der Unterstützung von DJ Code aus FFM, gleichnochmal das Pedal durchgetreten. Der komplette Abschuss erfolgte dann am Geburtstagswochenende, denn da wurde gleich zwei Tage hintereinander das sechste Wiegenfest des APARTMENT gefeiert – und wie!

   Wer dachte, dass Feiern ganz unter Frauen langweilig ist, konnte sich bei der GLAMOUR Nacht auf der FROHSINA vom Gegenteil überzeugen. Das „Girls only“ Konzept wurde mit großer Begeisterung angenommen und die Ladys konnten gelöst und ausgelassen feiern. Auch die tolle Location mit edlem und gemütlichem Ambiente und die Atmosphäre auf dem Schiff, das zu diesem Anlass stylisch und mit Liebe zum Detail dekoriert war, wusste von Beginn an zu überzeugen. Positive Vibes und Networking unter Frauen sowie sympathische und freundliche Gastgeberinnen machen den Abend zu etwas Besonderem. Das Ganze eine gelungene Mischung aus Dancefloor, wo die DJane ordentlich eingeheizt hat, und gemütlichem Loungebereich mit Candybar für die Naschkatzen zum Austauschen, Networking und Plaudern als Gelegenheit, die Specials zu genießen. Definitives Highlight war die Anwesenheit der Stylistin in der Beauty Lounge, welche den ganzen Abend in Anspruch genommen wurde, genauso wie die Instagram Wand. Gefeierter Abschluss war der Auftritt eines Strippers und die Verlosung eines Umstyling-Gutscheins. Anschließend ging die fantastische Partystimmung auch auf den Weg mit dem Partybus ins Ego nicht verloren. Jetzt sind partywillige Frauen und Sponsoren für die nächste Ausgabe gesucht, aber das sollte ein Leichtes sein!

   Das STUDIO 30 zeigte auch in den letzten Wochen mal wieder wo der Hammer hängt! Der HOUSE OF ELECTRO RAVE eröffnete den Partymonat. Bei der TANZRITUAL Gothic Party mit DJ Gerdi gab es dann feinste The Last Club Night, Wave, Gothic, Mittelalter- und Elektro Sounds auf die Ohren und bei der ALLES AUF RAUSCH kamen Punkrock Fans auf ihre Kosten. Auch das Konzertprogramm konnte offensichtlich überzeugen. Die ausverkauften Show von SOCIETY IS FALLING, NOT AVAILABLE als auch der fulminante Monatsstart mit den furiosen SKAVER hat gezeigt wie Live-Konzerte auch im Clubkontext funktionieren. Doch eine Party muss unbedingt noch Erwähnung finden. Die GLORIA PALAST REVIVALS gehören mittlerweilezu den allerheftigsten Feiereien, egal ob sie in der GARAGE, dem LOOSE CLUB oder wie jetzt wieder im März im STUDIO 30 an den Start gehen. Was da regelmäßig von einer kaum zu bremsenden Partymeute veranstaltet wird, ist an Eskalationspotential kaum zu überbieten. Das war auch diesmal keinen Deut harmloser, als im STUDIO 30 die „kleine Schwester“ der Geburtstagsfeierei föhliche Urständ feierte. Und als partytechnische Kirsche auf der Sahnehaube wurde mit dem CAFÉ FUTURE gemeinsame Sache gemacht. So kehrten auf gleich zwei Etagen die gloriösen und futuresken Ehemaligen lautstark und ungebremst in die etwas anderen Achtziger zurück. Von Chartmüll war genau wie in den originalen Jahren keine Spur und stattdessen bohrte sich Independent Mucke und Gitarren Mucke in die Gehörgänge, gemischt mit ein bisschen frühem House und New School Hip Hop. Eben exakt jene unheilige Mischung, der beide Läden ihren gleichermaßen legendären Ruf verdanken. Wenn das so weiter geht, werden bald auch dieses Revivals fast so legendär wie der einstige Disco-Palast sein. Wir wären dabei!  

   Absoluter Party-Höhepunkt der Herzen war aber trotz jeder Menge Partyalarm in der Innenstadt ohne jeden Zweifel eine Sause im SILODOM am Osthafen. Die Rede ist natürlich vom WINTER-MOA feat. SILODOM. Zwar musste die Feierei aufgrund des ausgebliebenen Klimawandels zum Teil nach drinnen verlagert werden, aber das gab nochmal den Extrakick. Keine Geringeren als die Creme de la Creme der Saarländischen Techno Szene um Elo Bck, Ron Schatte, Dörty Ördi und A wie Endlich – kredenzten ein buntes Sound-Sträußlein mit reichlich Bass untenrum. Es war eine mehr als rauschende Ballnacht und eine angemessene und wohlverdiente Party, immer noch so ein kleines bisschen im Andenken an MAGNET Master MInd Klaus Apex R., der bestimmt wieder von oben mitfeierte…

Take care   

J.K.T 

We rock Queen – The show goes on

Mit „We rock Queen – The Best of Queen“ hat sich die ultimative Queen Tribute Band mit Original-
Musikern aus dem Kölner Musical „We will rock you“ als höchst außergewöhnliche Konzertproduktion
etabliert, die die Musik der britischen Rocklegende in höchster Qualität und mit geradezu mitreißender
Spielfreude interpretiert. Losgelöst von rein optischen Effekten setzt „We rock Queen“ den
Schwerpunkt der Tribute-Show auf die authentische Wiedergabe der Songs. Musikalisch sehr nah am
Original, aber dennoch mit einem erkennbar eigenen Stil spielen „We rock Queen“ in einem ca. 2,5 bis
3-stündigen Konzert die bekanntesten Songs von Queen, einer Band, die damals, wie heute die
Musikwelt bewegt und sie bis heute geprägt hat. Der musikalische Leiter der Formation „We rock
Queen“ist als langjähriger Freund von Queen–Gitarrist Brian May und aufgrund seiner Tätigkeit als
Supervisor und Gitarrist des Musicals „We Will Rock You“ geradezu prädestiniert dazu, die Musik von
Queen mit all ihren musikalischen Facetten in einer ausdrucksstarken Tributeshow auf die Bühne zu
bringen.

We rock Queen – The Best of Queen – am 10.05. um 20.00 Uhr in der Eisenbahnhalle in
Losheim

Back to the 80s! DIE 80er-Party der Extraklasse

NDW-Star Markus – Geier Sturzflug – Peter Hubert (UKW) - Falco Darsteller Alexander Kerbst präsentieren die „Ich will Spaß SHOW im big-Eppel!“

Termin: Samstag, 27.04.2024

Live on Stage: Markus, Geier Sturzflug Peter Hubert (UKW), Alexander Kerbst (als Falco), Yvonne König, Live-Band & Showballet! In einer 120-minütigen bunten Bühnenshow geben die Künstler mit Live-Band – zum Teil in Originalkostümen - richtig Gas und bringen NDW-Perlen zum Glänzen. Nach der Show kann zu der 80er Musik von DJ Andy weiter getanzt werden!

Schulterpolster, Neon-Leggins, Lederkrawatten und Vokuhila-Frisuren waren en vogue. Telefone hatten eine Wählscheibe. „Dallas“ und „Denver Clan“ flimmerten über die Mattscheibe. Dank Walkman konnte die Lieblingsmusik endlich überall gehört werden. Auf Partys wurde Toast Hawaii gesnackt und
wild zu Neue Deutsche Welle-Hits getanzt. Für all das und noch viel mehr haben wir die 80er geliebt! NDW-Star Markus („Ich will Spaß“, „Kleine Taschenlampe brenn“) holt uns jetzt das Kult-Jahrzehnt zurück! Mit seiner Konzert-Revue „Die Ich will Spaß! Party schickt uns der hessische Popsänger mit
seinen IWS-Kollegen Geier Sturzflug („Bruttosozialprodukt“), „Falco“-Musicaldarsteller Alexander Kerbst („Der Kommissar“), auf eine musikalische Nostalgie-Reise. Unterstützt werden der Sänger und sein Ensemble von der grandiosen „Ich will Spaß“-Liveband,und dem „Ich will Spaß“-Showballett. „Die
80er waren schrill und voller Lebensfreude. Und mal ehrlich: Schulterpolster, Vokuhila und Lederkrawatten kommen doch immer noch gut an“, findet Markus. „Ich freue mich besonders, dass ich Top-Künstler wie Geier Sturzflug, Alexander Kerbst und Peter Hubert ( UKW) für diese Show gewinnen konnte.

Das letzte Kapitel dieser, Neverending Storyʻ ist noch lange nicht geschrieben“, verspricht der Initiator freudestrahlend. Und so heißt es jetzt: Back to the 80s! Die Fete kann starten! In einer zweistündigen bunten Bühnenshow geben die Künstler – zum Teil in Originalkostümen − richtig Gas und bringen NDW-Perlen zum Glänzen. Geier Sturzflug steigert wieder das „Bruttosozialprodukt“, Falco- Darsteller, Peter Hubert sucht die Sommersprossen Alexander Kerbst fetzt mit „Rock me Amadeus“, und Markus sorgt unter anderem im weißen Raumanzug mit „Major Tom“ für galaktisch-gute Stimmung. Die Zuschauer dürfen sich auf eine 80er-Party der Extraklasse freuen.

Richtig einheizen wir Euch DJ Andi vor der Show in der Pause und danach geht die Zeitreise in die 80ziger weiter. Der Kult DJ überhaupt ist heute auf einer80ziger Party nicht mehr weg zu denken. Rund 10000 Songs hat er für einen Abend dabei.

Also Tickets kaufen, Haare toupieren, in die Neon-Leggins schlüpfen, Lederkrawatte umbinden und mitfeiern! Tickets gibt es an allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional.
Präsentiert von SR3-Saarlandwelle
Einlass: 19 Uhr
Beginn der Show: 20 Uhr
Veranstalter: Freizeit & Hallenbetrieb der Gemeinde Eppelborn

Treffpunkt statt Brennpunkt

Der Judoclub Folsterhöhe Alt-Saarbrücken 1999 e.V. lädt zum achten Mal zum Internationalen
Ursapaharm Judo-Cup ein. Das Kinder- und Jugendturnier hat sich über die Jahre fest im Saarland
und auch über die Grenzen hinaus etabliert. Mittlerweile treten hier Teilnehmer aus ganz Deutschland,
Luxemburg und Frankreich an, sowie aus der Schweiz, Belgien und den Niederlanden. Für dieses
Jahr rechnen die Veranstalter mit 350 bis 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Dabei ist das
Turnier viel mehr als nur ein Judoturnier, denn der Veranstalter schafft bei dem zweitägigen Event
eine heimische und familiäre Atmosphäre, die es sonst nur selten gibt. Es ist ein Treffen von
sportbegeisterten Familien, jungen Talenten und Kindern die Freude an Bewegung haben. Dabei darf
der Wettkampfgedanke natürlich nicht außen vorgelassen werden, denn auf die Erstplatzierten aus
jedem Jahrgang warten ein Pokal, ein Präsent und eine Urkunde. Besonders für die jüngeren
Jahrgänge ist dies meist ein weiterer Ansporn. Alle Infos auf www.jcfolsterhoehe.de

8. Internationaler Ursapharm Judo-Cup - am 27.04 und 28.04. in der Sporthalle Brebach

TuneTales erreichen 3. Platz beim 1,2,3 GO Businessplanwettbewerb 2023

„Musik ist aus Filmen kaum wegzudenken. Sie bestimmt, welche Emotionen bei den Zuschauern
ausgelöst werden.“ Diesen Faktor haben sich die Brüder Leon und Maximilian Bungert zum Anlass
genommen und ein ganz besonderes Produkt entwickelt: Die TuneTales-Engine. Denn „in Büchern
hingegen werden die Emotionen der Lesenden durch die detaillierten Worte der Autoren erzeugt.
Verknüpft man diese beiden Konzepte, indem die Worte mit maßgeschneiderter Musik und
Soundeffekten unterstützt werden, so kann die Intensität auf eine neue Ebene gehoben werden,“ so
die Bungert-Brüder. Mit dieser Idee und einem aussagekräftigen Businessplan, nahmen die beiden an
der vergangenen Runde des 1,2,3 GO Businessplanwettbewerbs teil. Sie erreichten am Ende einen
verdienten 3. Platz, prämiert mit einem Preisgeld von 1.500,- EUR. „Durch 1,2,3 GO konnten wir ein
Netzwerk von Unterstützern und Partnern aufbauen. Außerdem haben uns Business Angels bei der
strategischen Planung unseres weiteren Vorgehens geholfen. 1,2,3 GO hat uns deshalb ein großes
Stück auf unserem Weg weitergebracht.“

Jetzt teilnehmen und die Vorteile des 1,2,3 GO Businessplanwettbewerbs nutzen: https://123go-
networking.de

„Wir sind bunt, tolerant und vielfältig.“

Der Anstieg von Gewalt gegen queere Menschen, von Beleidigungen bis zu körperlicher Gewalt im digitalen Raum und der Realität, ist längst auch in den polizeilichen und zivilgesellschaftlichen Statistiken zu verzeichnen. Die Zahl von Vorfällen, die nicht zur Anzeige gebracht werden, wird auf bis zu 90% geschätzt. Über diese Entwicklungen sprach unser Autor Marc Kirch mit Reinhold Jost, dem Minister für Inneres, Bauen und Sport, und somit Chef der saarländischen Polizeibehörde und des Verfassungsschutzes.

L!VE: Herr Jost, seit einiger Zeit nehmen Aggressionen gegenüber LSBTIQ*-Menschen zu. Alarmierende Beispiele sind körperliche Angriffe beim CSD in Münster im September 2022 mit Todesfolge, gewalttätige Übergriffe beim CSD SaarLorLux in Saarbrücken 2023, sowie alarmierend steigende Fallzahlen von Gewalttaten in Berlin. Was ist die Ursache für diese Entwicklung?

Reinhold Jost: Zum Glück hat diese Entwicklung im Saarland nicht die gleichen Auswüchse wie in anderen Ballungszentren, aber das heißt nicht, dass hier bei uns die Welt in Ordnung ist. Auch hier gibt es Übergriffe, Herabwürdigungen, entsprechende Auswüchse, die nicht hinnehmbar sind. Wir haben das Phänomen der Respektlosigkeit und Hemmungslosigkeit gegenüber Mitmenschen im Allgemeinen, insbesondere auch gegenüber queeren Menschen oder beispielsweise auch gegenüber Menschen mit körperlicher Behinderung. Das erfüllt mich mit Sorge. Die Gesellschaft ist ein Stück weit verroht und wir müssen dafür Sorge tragen, dass sich alle nochmal darüber im Klaren sind, dass sie auch Menschen mit anderem Lebensweg zu respektieren und zu tolerieren haben.

In den sozialen Medien wird der Ton gegenüber queeren Menschen, wie auch gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund, People of Color, Menschen mit Beeinträchtigung spürbar rauer und es findet zunehmende Hetze und Trolling statt. Wie gehen Sie dagegen vor? Wie raten Sie Betroffenen damit umzugehen?

RJ: Zuallererst der Appell: Macht es öffentlich! Lasst es nicht über Euch ergehen, nach dem Motto: „Ich will mich nicht damit auseinandersetzen.“ Denn wer sich nicht damit auseinandersetzt, kann auch nicht erwarten, dass sich die Gesellschaft damit auseinandersetzt. Deswegen: Wir reden ja immer nur über das „Hellfeld“- also das, was uns auch tatsächlich bekannt wurde. Wahrscheinlich sind die Fälle weitaus stärker ausgeprägt, auch im Saarland. Deshalb haben wir auch ein Interesse daran zu erfahren, was da passiert. Und die, aus meiner Sicht oftmals „asozialen Netzwerke“ lassen da oftmals auch alle Hemmungen fallen. Früher musste man den Mut aufbringen jemandem Dinge direkt ins Gesicht zu sagen. Das ist heute nicht mehr der Fall. Heute schreibt man irgendeinen Stuss, irgendeinen Dreck in seinen Status oder Newsfeeds bzw. Kommentarspalten und denkt dann „mir kann ja niemand was“. Aber auch das sind Straftaten! Und den gehen wir auch nach! Wir haben an dieser Stelle eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Landesmedienanstalt, wo wir genau diese Themen mit dem Blick auf Straftaten im Netz im Fokus haben. Hier stellen wir uns auch schützend vor die Opfer. Es gibt auch Anlaufstellen. Wir haben zum Beispiel eine Opferschutzbeauftragte bei der saarländischen Polizei, die sich auch um solche Dinge kümmert. Und wir haben mit Blick auf die Onlinewache auch die Möglichkeit, solche Vorfälle schnell an die Polizei zu melden. Dazu haben wir auch entsprechende Kacheln auf dem Internetportal hinterlegt. Wir haben ein Interesse daran, dass solche Sachen einen entsprechenden Einhalt finden, in dem wir auch mit Mitteln des Strafrechts dieses Thema angehen. Der saarländischen Polizei sind solche Vorgänge nicht egal. Wir wollen, dass solche Strolche, die glauben über andere Menschen urteilen zu können bzw. diese herabwürdigend behandeln zu können, ihre Grenzen aufgezeigt bekommen.

Das heißt, Sie haben gegebenenfalls auch die Möglichkeit vermeintlich anonyme Vorfälle zurückzuverfolgen oder Betroffenen bei Bedarf Personenschutz zu gewährleisten?

RJ: Es wird beraten, es wird begleitet und es werden auch Schutzmechanismen aufgezeigt. Das tun wir mit Blick auf die Kolleginnen und Kollegen der Polizei auch als eine eigenständige Aufgabe, die schon vermittelt wird in der Ausbildung. Bei der Fachhochschule der Verwaltung in Göttelborn, in der auch die Polizistinnen und Polizisten ausgebildet werden, ist das genauso im Ausbildungskontext mit verortet: wie gehe ich mit bestimmten Sachverhalten und gesamtgesellschaftlichen Veränderungen um? Dazu gehört unter anderem auch ein neues gesellschaftliches Bild in der Einstellung zu beispielsweise Homosexuellen oder Bisexuellen, generell zu Menschen welche in ihrer Orientierung bzw. Identität in einem veralteten Weltbild vermeintlich „gegen die Norm“ geht. Denn wir wollen und werden uns immer schützend vor die Opfer stellen. Diejenigen die glauben, dass sie sich nicht an Regeln halten müssen, müssen auch mit entsprechenden Sanktionierungen rechnen. Für uns als Polizei ist das eine Daueraufgabe. Wir müssen uns mit der Veränderung der Gesellschaft auch ändern. Die Menschen müssen wissen: wir meinen es ernst – mit ihren Anliegen und mit ihrem Schutz!

Werden denn die Mitarbeitenden der Polizeibehörden für den sensiblen Umgang mit Diversity-Themen im Arbeitsalltag geschult?

RJ: Das findet schon seit länger Zeit statt, das ist eine Daueraufgabe. Wir haben uns in dem Kontext, mit Blick auf andere Themenfelder breiter aufgestellt. Beispielweise zum Thema Demokratie-Resilienz. Wir sorgen dafür, dass die Kolleginnen und Kollegen der saarländischen Polizei, gleichermaßen auch die anderen Beamtinnen und Beamten, die auch das Rückgrat der öffentlichen Verwaltung darstellen, gestärkt in ihren Berufsalltag gehen. Gestärkt auch gegen die Themen Antisemitismus, gegen Antiziganismus, gleichermaßen gegen LSBTIQ*-Feindlichkeit. Also gestärkt für alle Fälle, die darüber entscheiden wie eine Gesellschaft mit schutzbedürftigen Interessen umgeht. Denn wir sind eine tolerante Gesellschaft, wir sind eine Gesellschaft, die sich auch dadurch auszeichnet, dass alle ihren eigenen Lebensweg gehen können, geschützt durch den Staat. Dazu zählen auch die entsprechende Funktion und Haltung, das die saarländische Polizei und mein Innenministerium zum Ausdruck bringen.

Der Schutz von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität soll durch eine Erweiterung von Artikel 3 des Grundgesetzes ausgebaut werden. Die regierende Ampelkoalition hat diesbezüglich eine Umsetzung noch in dieser Legislaturperiode festgeschrieben. Hierfür bedarf es einer 2/3 Mehrheit in Bundestag und Bundesrat. Können Sie als stellvertretendes Bundesratsmitglied uns ein Update zum aktuellen Stand geben?

RJ: Konkret kann ich Ihnen das leider nicht sagen, weil wir uns mit dem Thema regierungsintern noch nicht soweit damit auseinandergesetzt haben. Der Bundesrat wird ja in der Regel erst dann eingeschaltet, wenn es im Bundestag eine entsprechende Verabschiedung gab. Ich kann aber sagen, dass wir in der Landesregierung mit solchen Themen sehr offen umgehen und das hat man u.a. auch gesehen mit Blick auf die saarländische Verfassung, mit dem Blick auf den Rassebegriff. Hier positionieren wir uns sehr klar und sehr deutlich. Das müssen wir auch, denn auch mit Blick auf die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität von Menschen, gibt es immer noch Menschen, die sich daran stören und auch vor kriminellen Handlungen nicht zurückschrecken. Und es beginnt immer mit Worten und dann folgen Taten. Wir wissen aus unserer Geschichte heraus: wer dem nicht laut genug und früh genug Einhalt gebietet, darf sich nicht wundern, wenn sich daraus eine Eigendynamik entwickelt. Heute sind es beispielsweise queere Menschen die ausgegrenzt werden sollen. Morgen folgen dann körperlich oder geistig beeinträchtige Menschen, dann Sinti und Roma, dann die Juden usw. Wir müssen aufpassen! Dieser Staat muss wehrhaft sein gegenüber denen, die glauben ihn in Frage stellen zu können. Deshalb brauchen wir an dieser Stelle einen Austausch, miteinander statt übereinander reden. Aber wir brauchen vor allem auch Hilfsangebote! Diese geben wir, für den Fall der Fälle.

Eine Frage an den Sportminister. Homosexualität ist im männlichen Profifußball noch immer ein Tabu. Marcus Urban, Ex-Jugendnationalspieler, kündigte für den 17. Mai, den Internationalen Tag gegen Homophobie ein organisiertes Coming-Out von Profifußballern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Fördern Sie eine Beteiligung der saarländischen Fußballvereine, bzw. wie nehmen Sie die Situation wahr?

RJ: Es ist in der Tat ein noch immer verschämt diskutiertes Thema und das finde ich schade. Die sportlichen Leistungen werden unabhängig von der sexuellen Identität erbracht. Und ich sage das an der Stelle ganz deutlich: man hat mich an der Seite, wenn es darum geht auch hier eine helfende Hand zu sein. Sei das bei einem coming out oder jeder anderen selbstverständlichen Darstellung des „persönlichen Ichs“, was nichts mit der Leistung zu tun hat. Wir als saarländische Landesregierung, auch ich als Minister, haben ein Interesse daran, dass die Menschen befreit und ohne Druck ihren Sport erfolgreich weiterführen können, wie auch frei ihre sexuelle Neigung ausleben können. Für mich war und ist der Mensch im Mittelpunkt. Die Leistung im Sport ist das was am Ende zählt, nicht dessen sexuelle Identität. Und wer damit ein Problem hätte, der hat auch mit anderen Dingen ein Problem.

Wenn auch Vereine oder Profispieler in diesem Kontext eines Coming Outs oder im Rahmen eines „Sport Pride“-Engagements Unterstützung bräuchten, könnte man jederzeit auf Sie zugehen und würden Sie das dann auch fördern?

RJ:  Natürlich. Wir haben ein Interesse daran, dass unser Land weiterhin bunt, tolerant und vielfältig ist. Das darf nicht an irgendwelchen Bereichen halt machen. Wer in solchen Kategorien denken würde, der hat auch Probleme mit anderen Gruppen die besonders sind. Das ist etwas für mich, das gar nicht geht. Wir sind bunt, tolerant und vielfältig: im Sport wie in unserer Gesellschaft. Wir wollen, dass das so bleibt. Diejenigen die nur schwarz/weiß kennen, die sind für mich eigentlich das Problem, nicht die, die bunt sind.

Die Special Olympics werden 2026 im Saarland stattfinden. Diese Sportveranstaltung ist auch ein Sinnbild der  Akzeptanz, Diversität und Inklusion. Welches gesellschaftliche Engagement wünschen Sie sich für dieses großartige Sportevent?

RJ:Was mich schon jetzt absolut positiv überrascht, ist der Spirit der im Saarland zu spüren ist. Der Stolz, die Freude und vor allem auch das Selbstbewusstsein, das daraus erwächst. Wir wollen diese Spiele zu einem riesengroßen Event machen, aber vor allem dem Thema „Inklusion im Sport“ zum Durchbruch verhelfen. Das Saarland wird im Juni 2026 mit den „Special Olympics“ eine ganze Woche im Mittelpunkt des deutschen und wahrscheinlich auch des europäischen medialen Interesses sein. Die „Special Olympics Sommerspiele“ bedeutet 14.000 Menschen, davon etwa 4.000 bis 5.000 Athletinnen und Athleten, in zwei Dutzend Sportarten, eine ganze Woche lang im Saarland. Wir werden damit auch die Möglichkeit haben uns zu zeigen. Auch wenn wir vielleicht nicht das größte und nicht das finanziell am besten aufgestellte Bundesland sind, werden wir dieses Event zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Es geht dabei nicht nur um den Sport. Es geht um das Messen in Wettbewerben, es geht auch um ein tolles Kulturprogramm, es geht auch darum Menschen zum Mitmachen zu bewegen in so genannten „Unified Sports“-Wettbewerben. Es wird auch ein wettbewerbsfreies Angebot geben, in dem man sich selbst auch ausprobieren kann – alleine oder  gemeinsam mit besonderen Menschen, die geistig oder mehrfach behindert sind. Wir wollen Mitmachangebote in allen Städten und Gemeinden organisieren. Niemand wird ausgeschlossen. Wir wissen heute noch nicht, wo überall noch zusätzliche Sportstätten gebraucht werden, hier wird niemand ausgegrenzt. Lasst uns gemeinsam auf dieses Event unbändig freuen. Es wird viel Arbeit mit sich bringen, aber noch viel mehr an Freude und Mehrwert für das Land. Es bringt Wertschätzung für die Menschen, mit Blick auf die Tourismuszahlen auch Wertschöpfung für die Hotellerie und Gastronomie. Und es beweist vor allem: dieses Land ist inklusiv, es ist ein buntes Land, ein tolerantes Land und es ist vielfältig wie die Menschen.

Vielen Dank für das Gespräch

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