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Clubzone Februar 2024

Herzlich willkommen Freunde der Nacht! Auf geht’s mit Gebrüll ins pralle Nachtleben, um mal nachzuschauen, was der Januar so an Ausnahmezuständen bereit gehalten hat. So schnell kann's gehen, schon ist ein Zwölftel des neuen Partyjahres schon wieder dahin. Aber das ist ja auch kein Wunder, dass hier die Zeit scheinbar fliegt, denn die gesamte Club- und Partyszene hat immerhin genau so flott weitergefeiert wie im letzten Jahr – von dem wir ja noch ein paar Silvesterbespassungen nachtragen müssen. Wer da eine Pause braucht, hat schon verloren, schließlich sind wir ja alle nicht zum Spaß hier. Die Zeiten in denen der Januar eher als Feiermonat mit angezogener Handbremse von sich reden machte, sind Gott sei Dank längst vorbei. Also, auf geht’s ins Getümmel!

   Also egal, was die machen, scheinbar machen sie sehr viel sehr richtig! Das SEVEN im Birnengässchen ist ohne den Hauch eines Zweifels eine der spannendsten Örtlichkeiten der Saarbrücker Clublandschaft. Allein schon die Idee letztes Jahr, wenn die Massen vor der Tür wieder Rekordmarken aufstellen, da einen Pizzawagen vor die Tür zu stellen, ist ein Geniestreich, der sich zu Recht anschickt in die Annalen unseres Nachtlebens einzugehen. Doch auch 2023 und in den ersten Wochen diesen Jahres hat sich Laden in die Herzen der Deejays und Nachtschwärmer gespielt. Schließlich wurde im SEVEN auch in den letzten Wochen wieder praktisch ein Partymonster nach dem anderen ausgepackt. Besonders die BLACK DIAMONDS und ONLY CHARTS Nächte haben ein Level erreicht, dass in dieser Qualität und Dichte in unserem Städtchen bisher unbekannt war. Richtig brutal was da abging und der Laden sorgt so langsam aber sicher für ein fettes Ausrufezeichen in der saarländischen Clubszene!

   Nur einen Katzensprung entfernt in der Kaiserstraße ist ja schon Monate vor dem Jahreswechsel eine Ära angebrochen. Das LOOSE feiert seit Wochen eine brutale Party nach der anderen, wobei den Anfang machten dann auch gleich zu Beginn Januar die Ausnahme Party APRÉS SKI PARTY und die RETRO 90er Party, gefolgt von der GIRLS CLUB, BATTLE OF THE TABLE, LE BARON und, und, und... Die haben sich einfach richtig was einfallen lassen und es sieht nicht danach aus als würden denen die Ideen ausgehen Bleibt also einstweilen die Vorfreude auf weitere exklusive Partys des LOOSE Teams und einen ersten Höhepunkt dürfte im Februar das CLUB KOLLEKTIV im Rahmen der Faasenacht in der Congresshalle liefern.

   Im EGO haben die Macher und ihre Crew in den letzten Wochen gezeigt, was für ein hohes Partylevel im ehemalige Kino an der Trierer Straße inzwischen längst Normalität geworden ist. Hier ist längst etwas entstanden, das sich nur als Freundeskreis aus Gästen, DJs, Veranstaltern und Thekenteam beschreiben lässt. Freunde des gepflegten Ausnahmezustands kamen natürlich auch im Januar voll auf ihre Kosten. Nach der ungebremsten DRUNK’N LOVE gleich Anfang des Monats ging es bei allen bei Veranstaltungen, wie der regelmäßigen LEVEL oder Knallerfestivitäten wie LA FAVELA und SHE/HER massivdurch die Decke! Außerdem war selbstredend auch die 15 JAHRE BLACK PONY der Knaller. Einfach von allem das Beste! Wahnsinn was hier abging. Nicht nur erprobte Stammgäste, sondern auch neue Freunde und feierten als gäbe es kein Morgen. Alle unterschiedlichen Konzepte sorgten Woche für Woche für eine ausgelassene Stimmung und das EGO DJ Team ließ die feiernde Meute auf der Tanzfläche richtig abgehen. Unbedingt selber vorbeikommen, denn es ist wirklich schwer, diese Eskalation in Worte zu fassen.

   Der Jahresbeginn war auch im BLAU die absolute Partygranate. Aus dem Schwitzekeller ist man ja so einiges gewohnt, aber die WELCOME 2024 war wirklich Bombe, was von den Gästen mit dauerhafter Eskalation dankend angenommen wurde. Es wurden wieder ordentlich die Korken knallen gelassen. Frei von eingeschürten musikalischem Konzept wurde ungebremst und mit Anlauf ohne Scheuklappen ein schwungvolles Potpourri aus 80ern, 90ern, 2000ern House, HipHop, Pop, Disco & R&B zelebriert und mit Hiphop in der Lounge. Mit genau diesem Partyfeeling ging es dann auch gleich weiter in einen massiv befeierten Party-Januar und ein Highlight, von PSYCHOPARTY und LEMONADE bis KLUBNACHT und der niegelnagelneuen HITS DON’T LIE und vor allem natürlich dem BLAUen Donnerstag. Der Laden ist einfach seit inzwischen 24 Jahren ein absolutes Feier-Phänomen. Und womit? Mit Recht!

   Mit dem STUDIO 30 2024 startet im Studio 30 mit einem Knall! Der Neujahrsempfang am 05.01. vereinte unter dem Motto Pop vs Rock das Beste aus 80er / 90er und 2000er. Es wurde ausgelassen gefeiert. Die Fortsetzung als Partyreihe ist bereits in Planung. Auch das Konzertjahr wurde am 12.01. mit Lacuna (Stoner-Rock) und vandermeer (Indie) gebührend eröffnet. Beim Konzept JUKEBOX HERO am 26.01. konnte das Publikum entscheiden welche Musik läuft. Für einen Euro konnten Songwünsche in die Playlist gewünscht werden. Am 27.01. feierte dann Higher Level Sound 20 jähriges Jubiläum. Der Februar startet mit dem All that Blues Festival von Lindy Hop Saarbrücken. Am 17.02. gibt es dann das erste Punkrock Highlight mit The Penske File. Das bedeutet Qualität auf die Ohren!

   Im APARTMENT hat man sich zum dem jährlichen Klassiker HEILIGES APARTMENT nach dem Weihnachtsschmaus mit der zweiten Familie getroffen und gottlos die Nacht begossen! Damit hat man dann auch die Partywoche zum Jahresende eingeläutet und mit FLAWLESS einen eurer absoluten neuen Lieblinge aus diesem Jahr abgerissen, von dem wir uns dann mit BYE BYE 2023 auch gebührend verabschieden konnten. Wir blicken zurück auf krasse Partys und durchzechte Nächte. Das APARTMENT Team war allen dankbar für ein weiteres Partyjahr, so berauschend und leidenschaftlich gefeiert zu haben, wie man es nur Zuhause kann. Das neue Jahr wurde dann an Silvester im APARTMENT bis in die Morgenstunden gefeiert und ein episches Jahr 2024 eingeläutet. Mit Freitags im APARTMENT wusste man eine geile Adresse fürs Wochenende schon sicher und so hat man dort auch am ersten Partyabend des neuen Jahres mit ordentlich Bangern aus allen Genres die Nacht durchgemacht und angetestet was das neue Jahr zu bieten hat. Und weil nur mal anteasen nicht reicht, hat man den ersten Samstag des Jahres damit verbracht die Latte auf ein anderes Level anzuheben. Ein Feuerwerk krassester neuer Beats und unvergleichlichen Vibes hat uns bereits jetzt auf die kommenden Monate und anstehenden neuen Partys im Apartment gespannt sein lassen. Bei allem Neuen hat man zu Hause seine Wurzeln nicht vergessen und ballerte deshalb mit OUR HOUSE einen der liebsten Klassiker raus und ließ die Meute feiern und leben wie wir es in unserem APARTMENT so kennen und lieben.

   Beim MAUERPFEIFFER weiß man gar nicht so richtig, wo man anfangen soll zu erzählen. Denn wow, wow, wow, dieses Silvester hat es so geknallt wie schon sehr sehr lange nicht mehr! Eine unvergessliche Nacht die zusammen mit trölf Milionen Locals bis Nachmittags kein Ende fand! Jedes Jahr ab jetzt bitte genau so! Wir dachten, krasser als diese Party geht nicht, aber ihr habt uns eine Woche später bei der Startschuss ungehemmt eines besseren belehrt. Das letzte Wochenende im Januar war das Wochenende der Headliner. Gleich zwei Doppel-Hochkaräter waren mit LINUS VILLA & DVAID und KIN AHLF & KIVI  am Start. Alles zerlegt!

   Und dann gab es da im Januar noch ein höchsterfreuliches Tuschelthema. Der Grund, ein Highlight, auf das wir uns wohl alle trotz des eigentlich tragischen Hintergrunds mehr als freuen, wurde jetzt endlich für den Februar confirmed, höchstwahrscheinlich ganz im Sinne des Urhebers. Gemeint ist natürlich die Neuauflage der MOA WINTER EDITION im wunderschön-eisigen Vorgarten des SILODOM. Wer früher im BÜRGERPARK RONDELL schon mal mit dabei war, wusste damals wie heute genau, was in hier erwartete: jede Menge feierwütige Menschen, beste technotische Vibes von A wie Endlich, ÉLO, Dörty Ördi und Ron Schatten u.a. und das alles in einer hinreißenden Open Air Atmosphäre. Kurz: Technoides vom Feinsten nach des Meisters Gusto. Das gefällt garantiert allen, auch denen die von oben zuschauen!

In diesem Sinne, Alleh Hopp und take care    J.K.T

Pflege von Innen

Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung bei tatkräftiger Unterstützung der Krankenpflegerin Anna Elbert; Foto: UKS/Glücklich

Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung tauschte kürzlich seinen Anzug gegen die Dienstkleidung der Pflegekräfte und verbrachte eine komplette Schicht auf der Intensivstation im Universitätsklinikum des Saarlandes. Der Praktikumstag sollte insbesondere dazu dienen, die Realität der Pflegekräfte aus erster Hand zu erfahren und besser zu verstehen. Minister Jung möchte auch einen breiteren gesellschaftlichen Blick auf die Bedeutung der Pflege werfen: „Pflegekräfte leisten zu jedem Zeitpunkt einen sehr wertvollen Beitrag zur Gesundheit und dem Wohlbefinden der Bevölkerung. Die Ausbildung, Herausforderungen und Leistungen der Pflegekräfte verdienen eine kontinuierliche Aufmerksamkeit und Unterstützung auf politischer, gesellschaftlicher und individueller Ebene. Seit einem Jahr arbeiten wir mit der Konzertierten Aktion Pflege Saar daran, die Pflegelandschaft im Saarland, gemeinsam mit Pflegekräften und Vertreter*innen von Verbänden, Kammern und Trägern, neu aufzustellen. Eine erste Zwischenbilanz des Wirkens liegt vor und zeigt: Wir haben zwar schon einiges erreicht, aber noch viel vor uns!“

BILD: Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung bei tatkräftiger Unterstützung der Krankenpflegerin Anna Elbert; Foto: UKS/Glücklich

Die Messe für DIY und Bastelfreunde

Der Januar 2024 ist der Monat für Do-it-Yourself-Fans und kreative Bastelfreunde in und um Luxemburg: Bereits zum zehnten Mal lädt die ExpoCreativ Luxemburg zum Stöbern, Einkaufen, Mitmachen oder kreativen Austausch ein. An drei Tagen verwandeln sich die LuxExpo zum Treffpunkt rund um Handarbeit, Basteln und kreatives Gestalten. Über einhundert namhafte regionale und internationale Aussteller machen die Veranstaltung zu der Bastel- & Kreativmesse in Luxemburg. Das Angebot umfasst rund um textiles und kreatives Gestalten die Bereiche Basteln, Nähen und Handarbeit. Ein Shoppingparadies mit Stoffen, Wolle, Perlen, Stempeln, Papieren, Kurzwaren, Nähmaschinen und vielem mehr. Zusätzlich zu den zahlreichen Ständen laden an allen drei Tagen wieder jede Menge Workshops zum aktiven Mitmachen ein. Alle Infos auf www.luxkreativ.lu

10. Expo Creativ Luxemburg – vom 26.01. bis 28.01. 04.12. in der LuxExpo The Box in Luxemburg

Weihnachtsgrippe

Ein Grund dafür Arzt zu werden, ist sicher, sich den Satz „Bitte freimachen“ leisten zu können, ohne einen Schlag ins Gesicht zu bekommen. Das dürfen außer Ärzten sonst nur noch Postangestellte Bild von Adobe Stock: Datei: # 223169235

Kürzlich hatte ich passend zur Weihnachtszeit eine schöne Grippe. Jedoch weniger mit Jesuskind, Hirten und Stern von Bethlehem als vielmehr mit Kopfschmerzen, triefender Nase und einem Husten, der beim Erkältungsbad in der Wanne einen Tsunami auslöste, bei dem anderswo Touristenorte evakuiert worden wären. Es war einer dieser heimtückischen grippalen Infekte, gegen die Frauen immun sind, die bei uns Männern jedoch unweigerlich Nahtoderlebnisse hervorrufen und mehr Taschentücher erfordern als ein einsamer Samstagabend zuhause...

Während Frauen selbst bei einer schweren Grippe eine Handvoll Salbeibonbons ausreicht, um von jetzt auf gleich gesund zu werden, hat es die Natur so vorgesehen, dass wir Männer bereits bei bloßem Schnupfen über Tage siechen und unserem Schöpfer ins Gesicht blicken. Die Auswirkungen einer Corona-Infektion lassen sich mittlerweile meist im Zaum halten, mit denen einer typischen Männergrippe ist jedoch nach wie vor nicht zu spaßen. Schließlich hat diese über die Jahrhunderte mehr Opfer gefordert als alle Weltkriege, Pestausbrüche und Dschungelcamp-Staffeln zusammen...

Für uns Männer ist es ratsam, bereits beim Einsetzen des ersten Halskratzens in der Apotheke das komplette Erkältungssortiment forschender Pharmaunternehmen zu ordern und das Testament aufzusetzen. Man(n) weiß schließlich nie, welche tückischen Nebenwirkungen Omas Wadenwickel und Tee ohne Rum bei einem geschwächten Männerorganismus haben. Vorsorglich sollte man sich zudem mit einer letzten Videobotschaft schon einmal von seinen Freunden verabschieden, solange dies das unaufhörlich steigende Fieber noch zulässt, das schnell einmal 38 Grad erreichen kann…

Man(n) sollte hier nicht bis zum letzten Moment warten und dann alleinig durch seine Rotznase in einem verwackelten Video in Erinnerung bleiben wie damals die Protagonisten im Film „Blair Witch Project“. Wegen der höllischen Schmerzen einer wunden Nase und eines rauen Halses, die sicher größer als jeder Geburtsschmerz sind, und der panischen Angst vor einem nächtlichen Erstickungstod kann man einer Männergrippe nichts Gutes abgewinnen. Nicht einmal aus evolutionärer Sicht. Es trifft schließlich nicht nur dumme, hässliche und überhebliche Männer, sondern auch solche wie mich…

Wenn uns Männern nicht einmal mehr Couch und Netflix Spaß machen, dann sollten Frauen wissen, dass es Zeit ist, eine Kerze anzuzünden und zu beten. Das einzig Positive für einen Todgeweihten sind in diesem Moment noch die vielen bunten verschreibungspflichtigen Medikamente, die das Leben mit Glied(er)schmerzen und ohne Geruchs- und Geschmackssinn erträglicher machen. Zusammen mit Energydrinks haben diese übrigens erstaunliche Effekte. Ohne sie hätte man nie erfahren, dass kleine grüne Männchen hinter den Heizkörpern wohnen und die eigene Katze Polnisch spricht...

Andererseits kommen einem nach der Weihnachtsvöllerei ein paar Tage ohne Appetit ganz gelegen. Schließlich würde man es diesen Sommer gerne vermeiden, dass einen beim Standurlaub wieder Aktivisten einer Walschutzorganisation ins Meer ziehen. Bei einem Infekt nimmt man schließlich ab, ohne dass hierfür das Telefon klingeln muss. Man erspart sich auch das lästige Einkaufen, da endlich weg kommt, was schon längst hätte weg müssen. Was können einem Monate alter Joghurt oder Schimmelkäse, der eigentlich einmal Gouda war, schon anhaben, wenn man voller Antibiotika ist…

Was ich bei Erkältungen weit weniger fürchte als Fieberzäpfchen ist der obligatorische Besuch beim Hausarzt. Anders als bei richtigen Medizinern geht von Hausärzten ja keine Gefahr aus, da sie nicht wie Urologen ihre Finger in Körperöffnungen stecken und auch nicht wie Dermatologen verkünden, dass das süße Muttermal gar nicht so süß ist und Zukunftsplanungen weitgehend unnötig macht. Hausärzte wollen sich nicht wie Chirurgen erst einmal alles von innen ansehen und haben auch anders als Zahnärzte keine Gerätschaften, die Löcher und furchterregende Geräusche machen...

Einem Hausarzt reicht Blutdruckmessen, einmal Husten lassen und die Krankenversicherungskarte jedes Quartal und schon ist die gewünschte Diagnose samt Krankenschein attestiert. Als Kind verstand ich es allerdings nicht, warum ich mich beim Onkel Doktor ausziehen sollte und dafür einen Lutscher annehmen durfte, bei Onkel Heinz jedoch nicht. Ich mochte meinen Hausarzt damals auch nicht, da er meinen Eltern immer etwas vom starken Übergewicht ihres Sohnes erzählte und ich erst in der Pubertät schmerzlich feststellte, dass er damit nicht meinen Bruder meinte...

Dennoch waren Ärzte für mich als Kind Götter. Götter in Weiß, die Golf spielen. Es sollte einige Jahre und Partys mit Medizinstudentinnen dauern, bis mir klar wurde, dass es sich eher um Teufel in Weiß handelt, die zwar gerne einlochen, dass das mit Golf aber nur insofern zu tun hat, als dass es dessen Rücksitze beansprucht. Damals lernte ich, dass Ärzte nie kommen, wenn man schreit, sondern schreien, wenn sie kommen. Mein Verhältnis zu Medizinern hat sich erst verbessert, seitdem sich das „Bitte freimachen“ auf Untersuchungen beschränkt, die von der Krankenkasse bezahlt werden...

Mittlerweile freue ich mich sogar auf Besuche beim Hausarzt, um live und in Farbe miterleben zu dürfen, was Reality-Soaps und Pseudo-Dokus im Trash-TV nicht einmal annähernd wahrheitsgetreu wiedergeben. Wie viele Rentner mögen wohl diesmal bereits Stunden vor Sprechstundenbeginn vor der Praxistür herumlungern und darauf warten, sich den tagesaktuellen Zustand ihrer Hühneraugen begutachten oder bescheinigen zu lassen, dass an ihrem Armstumpf, den sie aus dem Krieg mit nach Hause gebracht haben, noch immer keine neue Hand gewachsen ist…

Auf dem morgendlichen Weg zum Arzt sehe ich gebückte Schatten mit Stock, die wie Zombies zur Praxis wanken, um als Erstes Urin abgeben zu können. Es erinnert an Rudelbildungen vor Apple-Stores, wenn es ein neues iPhone gibt; nur mit Rollator. Hätten Rentner nicht Rheuma, sie würden auch Nächte im Schlafsack vor Arztpraxen verbringen, nur um tags darauf Erster zu sein. Für Rentner nicht auszudenken, wenn ihr Lieblingsstuhl im Wartezimmer neben der Plastikpalme schon besetzt wäre oder bereits ein Fremder sich dem Rätsel der neuen Apothekenumschau angenommen hätte…

Ich möchte indessen gar nicht Erster sein. Entginge mir dann doch der Charme der Praxishelferinnen, die nach dem zehnten Rentner, der vor dem ersten Berufstätigen an die Reihe kommen will, dem von Metzgereifachverkäuferinnen gleicht. Ich selbst bleibe stets freundlich, was die Chancen erhöht, dass bei der Blutentnahme nicht die dicke Nadel genommen wird, mit man sonst Pudding in Krapfen füllt. Auch wenn ich, wenn eine Helferin wieder ungläubig auf das „Dr. Wolf“ auf meiner Versicherungskarte blickt, gerne sagen würde, dass auch Doktoren krank werden. So wie Köche auch Hunger haben...

Meine Freundlichkeit wird meist belohnt. Ich komme dann ohne einen Fuß auf den Linoleumboden des nach Schweiß und Auswurf riechenden Wartezimmers setzen zu müssen an mein Rezept. Sogar noch vor dem pensionierten Beamten mit den Krücken, der sich lautstark darüber beschwert, dass er als Privatpatient nicht mit einer Sänfte in die Praxis getragen wird. Zu Besänftigung wird ihm eine völlig unnütze, aber von seiner privaten Kasse in vollem Umfang getragene Untersuchung angeboten, die er gerne annimmt, so lange daraus keine Diagnose resultiert, die ihm nicht gefällt…

Zuhause werfe ich mir dann alles an Pillen ein, was das Rezept hergibt, und mich auf die Couch. Falls davon nichts hilft, blieben nur noch Globuli oder meine Nachbarin Andrea. Die ist Jägerin. Ich schicke ihr mal mein Abschiedsvideo. Weihnachtsgrippe... gruenetomaten@live-magazin.de.

Patrik Wolf

P.S. Trinkt eigentlich wirklich jemand freiwillig aus den stets halbleeren Wasserflaschen, die in Wartezimmern von Arztpraxen bereitstehen?

Kosmische Zeiten inklusive Sternzeichen-Mantra 2024

Hallo Mikrokosmonauten: Bleibt auf eurer Umlaufbahn!

Neulich erwärmte eine Geschichte mein Herz. Ich kam kurz vor Weihachten mit zwei Menschen ins Gespräch, die mir erzählten, dass sie sich gerade erst vor kurzem nach über 20 Jahren wiedergetroffen hatten. Und das nur, weil sie den letzten Bus verpasst hatte und ein Taxi nehmen musste. Im Dunkeln des Fahrzeugs kam sie mit dem Fahrer ins Gespräch und irgendetwas an seiner Stimme kam ihr vertraut vor. Und noch ehe sie ihn fragen konnte, ob sie sich irgendwoher kennen, kam er ihr zuvor. „Sagen Sie, kennen wir uns?“. Im gleichen Moment schaltete er das Licht im Innenraum an und siehe da, sie blickten sich an und sofort war es so, als sei kein Tag vergangen, seit sie vor über 20 Jahren auseinander gegangen waren. Zumal beide vor kurzem erst ihre Partner verloren hatten und ohnehin ähnliches in den letzten Jahren durchmachen mussten. Ich weiß, dass die beiden Weihnachten zusammen feierten und auch gemeinsam ins neue Jahr starteten und ich glaube mitnichten, dass dies ein schlichter Zufall war. Das war zu hundert Prozent eine von den Sternen eingefädelte Aktion, da bin ich sicher! Da saßen doch gleich mehrere Engel auf ihren Wolken und führten diese beiden Menschen zusammen.

Nicht nur bei diesen beiden bin ich der felsenfesten Überzeugung, dass 2024 ein tolles Jahr werden wird. Auch für alle anderen da draußen wird es außergewöhnlich werden. Unter einer Bedingung:

Wir müssen uns lockermachen!

Eines ist nämlich sicher: Auf viele Dinge, die in uns und um uns herum geschehen, haben wir kaum Einfluss. Klar können wir im Leben standhaft bleiben, uns ständig zu Höchstleistungen anspornen, moralisch und ethisch immer einwandfrei agieren, gesellschaftlich gut dastehen, die Finanzen im Griff behalten und obendrein eine Vorzeigefamilie unser Eigen nennen. ABER, in den schier ungünstigsten Momenten kann es einen großen Knall geben und das Leben kann sich ohne eigenes Zutun von einer Sekunde zur nächsten ändern. Wir müssen uns einfach vor Augen halten, dass wir vor nichts gefeit sind, egal, wie politisch und persönlich korrekt wir leben.

In diesem Jahr aber wird alles anders sein, denn wir werden eine gehörige Portion Mut und positive Energie zur Seite gestellt bekommen, was uns schlussendlich die Gelassenheit verschaffen wird, Dinge hinzunehmen, die wir nicht ändern können.

Von der Magie der Sterne

2024 wird planetarisch gesehen von der Sonne beherrscht. Das heißt, dass wir alle die optimalen Chancen bekommen, uns zu entfalten und zu wachsen. Energie, Tatendrang und Willensstärke stehen dieses Jahr hoch im Kurs. Übers Ziel hinausschießen sollten wir dennoch nicht, denn es bestünde dann die Gefahr, dass wir uns an der Sonne verbrennen. Andererseits lebt es sich erst richtig ungeniert, wenn man um den Schmerz einer Verbrennung weiß. So ähnlich war das doch, oder?

Wer mich kennt, weiß, dass die Astrologie mein absolutes Steckenpferd ist. Nennt mir einen x-beliebigen Promi, ich nenne euch sein Sternzeichen. Ebenso erinnere ich mich nicht mehr an die Namen verflossener Liebhaber, aber ich weiß umso mehr, unter welchem Sonnenzeichen sie geboren sind. Astrologie war und ist so eine Sache, über die ich ewig sprechen könnte. Die Magie der Sterne ist nicht zu unterschätzen, auch wenn man mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen steht. Und mit Verlaub hat es einfach etwas unverkennbar Romantisches, wenn man daran glaubt.

Machen wir uns nichts vor: Haben wir uns nicht alle schonmal dabei ertappt, wie wir unser Tageshoroskop lesen? Und warum stimmen Horoskope eigentlich fast immer? Der Realist würde jetzt sagen: Weil es lediglich die Interpretation von Worten ist. Aber als Mels Mikrokosmos muss ich gehörig widersprechen! Das Universum beeinflusst nun mal unser Leben. Warum sollen dann nicht auch die Sterne daran beteiligt sein? Und spätestens wenn unser Jahreshoroskop vielversprechende Prognosen eröffnet, richten wir unsere Verhaltensmuster danach aus, oder?

Also vielleicht doch eine minimale Suggestion aufgrund raffiniert gewählter Worte? Bitte nicht!

Ich glaube an die Macht der Sterne und an die dort beheimateten Zeichen. Und ich weiß, dass es euer aller Wunsch ist, die richtige Umlaufbahn zu erwischen, damit 2024 genau das Jahr wird, das ihr euch wünscht. Ich habe deshalb extra meine magische Glaskugel entstaubt und gerubbelt und ihr gut zugesprochen, damit sie mir ein ganz individuelles Mantra für euch entbehrt. Dieses Mantra – das ist gewiss – wird der Schlüssel sein, der Euch die Türe öffnet, wann immer ihr vor einer wegweisenden Entscheidung steht. Macht mich bitte nicht verantwortlich, wenn das Mantra euch zuweilen suspekt erscheint, aber es war die Glaskugel, die durch mich sprach.

Also los geht’s!

Widder: Nichts verdirbt den Charakter.

Stier: Alter ist so alt wie die Zeitung von gestern.

Zwillinge: Aller Anfang ist Rückschritt.

Krebs: Wer nicht wagt, muss leiden.  

Löwe: Eigenlob kommt vor dem Fall.

Jungfrau: Ist der Ruf erst ruiniert, muss der Prophet zum Berge gehen.

Waage: Müßiggang macht den Meister.

Skorpion: Auf seinem Misthaufen kann man nicht stehen.

Schütze: Schlaf kommt selten allein.

Steinbock: Schlafende Hunde sagen die Wahrheit.

Fische: Träume ziehen sich an.  

Wassermann: In der Not kann man eine schöne Messe lesen.

Am Ende ist es doch so: Da das Leben sowohl auch meine Glaskugel keine Moral zu haben scheinen, sollten wir 2024 mal locker durch die Hose atmen und zuweilen dem Schicksal und den Sternen eine Chance geben!

Clubzone Januar 2024

Herein spaziert in ein neues Jahr voller Partyspaß und Clubschabernack im schönsten, saarländischen Bundesland der Welt. Nach den letzten, wirklich ausgesprochen turbulenten, Wochen zu urteilen, geht 2023 mit Sicherheit als einer der partytechnisch gesehen, besseren Jahrgänge in die Annalen unseres schönsten Bundeslandes der Welt ein. Insbesondere die ungebremsten Vorkommnisse und moralisch zweifelhaften Geschehnisse der Weihnachtswoche und vor allem die herrlich ausufernden Ausnahmezustände in der Silvesternacht müssen ausführlich behandelt werden – nur leider nicht in dieser Ausgabe. Denn da ganz überraschend auch dieser Jahr wieder unsere Druckerei partout nicht dazu zu bewegen war, über die Feiertage dieses auflagenstärkste Fachmagazin für Partyklatsch und Feiertratsch zu drucken, können wir heuer nur die Ausschweifungen der ersten drei Dezemberwochen behandeln. Die Weihnachts- und Silvesterdramen gibt’s dann wie immer in der nächsten Ausgabe, aber in schöner und liebgewonnener Tradition haben wir so die Möglichkeit, außer dem aktuellen Party- und Clubtreiben, wieder die grandiosesten Glanzleistungen des zu Ende gegangenen Jahres zu würdigen.

Dennoch ist reichlich Berichtenswertes passiert, mit dem Klatsch & Tratsch Highlight, dass bekannt wurde, dass Cassius Clemens jetzt tatsächlich ernst gemacht hat mit dem vollständigem Rückzug aus Berufsleben. Selbst die KUFA hat er veräußert und somit endgültig die Weichen in Richtung Rentnerdasein gestellt. Aber jedes Ende ist ja auch ein Anfang und speziell was die KUFA angeht, steht da dieses Jahr Einiges zu erwarten und wir alle können uns spätestens zum Frühjahr auf einen echten Knaller im Nachtleben freuen. Bis dahin bleibt nur, sich bei Cassius für ungezählte Nächte, Konzerte und Partys zu bedanken, was wir sehr, sehr gerne und mit Nachdruck tun.

Wieder auferstanden ist einen andere Legende, wenn auch nur für eine Nacht, dafür aber mit sensationeller Partyeskalation, ist eine von Saarbrückens kultigsten Locations überhaupt. Die Rede ist natürlich vom GLORIA PALAST und dem großen Jubiläums REVIVAL, das zur Feier des 38. Geburtstages dieser unvergessenen Disse begangen wurde. Dieses Mal, und das machte die Sause zu etwas ganz Besonderem, in einer niegelnagenneuen Location, dem LOOSE Club in den Räumen des einstigen SOHO in der Saarbrücker Kaiserstraße. Klang schon im Vorfeld nach Ausnahmezustand und ging dann auch massiv durch die Decke wie bei den Partys mit original DJ Kasimir auch nicht anders zu erwarten war. Zur alljährlichen GLORIA PALAST Geburtstagsfeierei, die ja seit Jahren auch im Exil, von CLUB NUMBER ONE über KUFA, CONGRESSHALLE, BEL ETAGE und GARAGE ausgiebig eskaliert wurde, kehrten die gloriösen Ehemaligen in die etwas anderen Achtziger zurück. In der Erinnerung seiner Gäste und des ehemaligen Personals lebt die ehemalige Kultdisco ungemein vital bis heute weiter, wie eben auch diese Party außer Rand und Band unter Beweis stellte. Sehr unterhaltsam auch die Gesichter einiger aktuellen Nachtleben-Gesichter, die sich hierher verirrt hatten und eine „normale“ 80er und 90er Party erwarteten. Denn spätestens beim ersten Pogo auf den „Nellie the Elephant“ oder den „Irish Rover“ war klar, hier ist etwas sehr Spezielles am Start. Von Chartmüll war genau wie in den originalen Jahren keine Spur, dafür gab’s Independent Mucke und Gitarren Mucke auf die Gehörgänge gemischt mit ein bisschen frühem House und New School Hip Hop. Eben exakt jene unheilige Mischung, der diese Party ihren legendären Ruf verdankt. Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen war dieses Mal erneut, ein extra eingerichteter CAFE FUTURE Floor mit DJ Erwin & der Praktikant, der dem ebenfalls oberkultigem, kleinen Club am St. Johanner Markt gewidmet war, der schon ein Jahr vor dem FUTURE ganz neue Klänge im Saarbrücker Nachtleben etablierte. Wenn das so weiter geht, werden bald auch dieses Revivals fast so legendär wie der einstige Disco-Palast sein. Wir wären dabei!

Aber auch abgesehen von Kult-Revivals, gab es im LOOSE animalische Eskalationen, die ihres Gleichen suchten. Das LOOSE DJ -Team riss hier regelmäßig die Hütte ab und spielte auf dem ersten Floor zumeist Electro- und Mixed Music, sodass für jeden etwas dabei ist. Auf dem zweiten Floor kamen dann im Wechsel Techno bzw. Hip Hop Liebhaber auf ihre Kosten. Zusammenfassend ist zu sagen, dass hier alles im Übermaß abgeliefert wurde, was eine fette Sause ausmacht.

Zum Jahresabschluss hat das STUDIO 30 mal wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es neben wirklich erste Sahne Konzerten hier auch extrem geile Party zu feiern gibt. Neuestes Beispiel war jetzt Mitte Dezember die TANZRITUAL – GOTHIC PARTY mit reichlich Wave, Gothic, Mittelalter und Elektro Spaß nebst und zahlreichen Gimmicks sowie vielen Deko-Specials on top. Das Team vom TANZRITUAL ließ die Mauern des ehemaligen 6NULL3 erbeben, dass es nur so eine Pracht war. Das galt gleichermaßen für die TRIP Nacht und die SONIC DERANGEMENT Weihnachts-Ausgabe , die jedes Kompliment verdient hatten. Andererseits muss man aber auch die stets grandiose Stimmung bei den Live-Konzerten unbedingt erwähnen, wie die Gigs von Christin Nichols, Oku & the Reggaerockers, Killicon Lumpematz und Snaggletooth wunderbarst unter Beweis stellten. Bitte den Laden jetzt schon rot im Kalender anstreichen: 2023 wenn’s im STUDIO weitergeht, wird's noch eine Spur heftiger! Da darf man jetzt schon gespannt sein.

Vor allem im EGO, konnte man im Dezember beobachten, dass feiern nicht bloß Musik und Alkohol bedeutet. Liebevoll durchdachte Partys, mit einzigartigen Themen. Dekorationen und Aufbauten, die in Kunsthallen auch nicht fehl am Platz wären. Oft genug lassen wir uns dazu verleiten nur von Musik und den DJs zu sprechen. Aber was macht einen Club vor allem zu einemechten Hot Spot im Nachtleben macht, ist ein tolles Team. Und dieses Team gemeinsam mit den Stammgästen machen das EGO zu dem place-to-be im Saarland.

   Was war denn da bitte im November im Noya gegenüber der Congresshalle los? Wer sich über den großen Andrang vor dem sonst eher wenig besuchten Laden wunderte und nicht drinnen war, hat echt was verpasst! Zum wiederholten Male waren dort die HEARTBEATS zu Gast und verwandelten das stylische Restaurant in eine Top-Feierlocation mit großer Tanzfläche und weiteren Bars. Der Laden war dementsprechend rappelvoll und die Gute-Laune-Musikanten Splash&Snow und DJ Yannick verteilten ordentlicheHouse- und Partymucke auf die Ohren der Partycrowd! Da war die frühere Saarbrücker Partyszene auch mal wieder mit Rang und Namen vertreten. Die Stimmung war wirklich fantastisch und schon jetzt dürfen wir uns auf eine Fortsetzung freuen.

   Der MAUERPFEIFFER ist nun seit sechseinhalb Jahren bereits fester Bestandteil des Saarbrücker Nachtlebens und somit ist der Jahresbeginn der perfekte Zeitpunkt, ein kleines Resümee zu ziehen. Würde man das dort bereits stattgefundene Programm hier auflisten wollen, würde das definitiv den Rahmen sprengen. Eigentlich bedarf es keiner weiteren Worte, denn wer nur einmal da war, dem wird direkt klar, dass der MAUERPFEIFFER eine unglaubliche Bereicherung für Saarbrücken darstellt. Selten ist eine Nacht vergangen, in der weniger als zwei oder mehr musikalische Gäste eingeflogen wurden, um Saarbrücken zu zeigen, was man sich hinter den Mauern am Ludwigskreisel unter guter elektrischer. Musik vorstellt. Und wenn man Augen- und Ohrenzeugen Glauben schenken darf, dann brauchen wir uns wohl auch die nächste Zeit keine weiteren Sorgen um die Qualität des hier Gebotenen machen. Nachtschwärmern und Clubabhängige, die vor allem auf elektronische Musik fixiert sind, werden weiterhin zum MAUERPFEIFFER pilgern können und dort Clubnächte der ganz eigenen Art zu erleben.

In diesem Sinne und take care   

J.K.T

Starker Typ macht starke Fotos

Schwer zu entscheiden, was der größere Hingucker ist, der charismatische Fotograf Jonas Ziegler, die Körperkunst auf seinem Body oder seine Fotografien. Der gebürtige Schwalbacher ist Jahrgang ’93 und gelernter Gesundheits- und Krankenpfleger. Ein Beruf, zu dem er trotz aller bekannten Widrigkeiten wie fehlender, wirklicher, gesellschaftlicher Wertschätzung nach wie vor steht, wenn gleich in letzter Zeit seine Hingabe zur Fotografie mehr und mehr seiner Zeit in Anspruch nimmt. Denn seit etwa fünf Jahren betreibt er sein einstiges Hobby zunehmend ernsthafter. Da wird es Zeit, den Mann mal vorzustellen…

Text: Kasimir Ehmke

L!VE: Bevor wir zur Fotografie kommen, kurz ein paar Gedanken zu Deinem eigentlich Job. Mal abgesehen von den Karmapunkten, die Du und Deine Kollegen da mehr als verdient sammeln, macht die Arbeit in der Pflege überhaupt Spaß?

Jonas Ziegler: In der Pflege muss man um alles kämpfen. Das ist halt so das Ding. In der Fotografie kann man sich sehr leicht sehr viel selbst erarbeiten. Dafür braucht man kein ultimates Equipment, um da ziemlich gute Arbeit abzuliefern und damit Geld zu verdienen. Dagegen könnte ich in meinem Pflegeberuf noch zig Weiterbildungen machen und noch etliche Sachen mehr. Trotzdem würde kaum mehr verdienen. Da überlegt man schon, mit der Fotografie in die Selbstständigkeit zu gehen. Ich arbeite an sich auch sehr gerne in meinem eigentlichen Beruf, aber es wird halt zunehmend mieser.

L!VE: Wie viel Zeit nimmt Deine Fotografie unter diesen Bedingungen im Augenblick in Anspruch?

JZ: Meinen Job in der Pflege habe ich schon auf 75 Prozent reduziert. Den Rest mache ich Fotografie. Manchmal sogar noch mehr darüber hinaus. Im Moment läuft es ganz gut und ich denke, ich werde dann auch weiter mehr zur Fotografie übergehen. Gibt mir im Prinzip aktuell mehr und ich komm damit sogar besser über die Runden als wenn ich mich jetzt in der Pflege halb tot arbeiten würde.“

L!VE: Also ist die Arbeit mit der Kamera längst mehr als nur ein Hobby?

JZ: Genau. Das war mal ein Hobby. Zuerst habe ich gar keine Menschen fotografiert, sondern nur Lost Places. Dann, so mit Beginn der Pandemie, wurde es immer schwieriger an die Locations zu kommen. Man konnte ja auch nicht mehr ins Ausland gehen. Da dachte ich mir, ich probiere mal was anderes und versuche mich auch in anderen Sparten der Fotografie.

L!VE: Die Talente, die Du unbestreitbar hast, teilst Du auch gerne mit anderen, indem Du beispielsweise andere, junge Fotografen unterstützt und ihnen sogar dein Equipment leihst.

JZ: Ja, also sagen wir mal so, man sieht ja, wenn jemand sehr ambitioniert ist und Bock auf die Sache hat. Beim Jonas Kammer habe ich das beispielsweise direkt gesehen und der hatte halt mega Bock. Der war zu dem Zeitpunkt ja ausschließlich analog unterwegs und ich dachte mir, der jetzt zum Beispiel dasselbe Equipment hätte wie ich, dann könnte er so viel reißen. Sowas unterstütze ich dann halt mega gern, weil es halt an sich ein sehr teures Hobby ist. Da kann man wirklich froh sein, wenn da jemand einen an die Hand nimmt. In der Vergangenheit als ich damit angefangen habe, hatten wir so eine kleine Gruppe an Leuten, mit der wir uns immer gegenseitig geholfen haben. Und es gibt natürlich mehrere Fotografen, mit denen ich bis heute zusammenarbeite und wo man sich das eine oder andere leiht oder sich ergänzt oder mir hilft.

L!VE: Gab es so was wie einen Hauptbeweggrund, der Dich antrieb,zu fotografieren? Bei den Lost Places war es wahrscheinlich die Faszination, die diesen vergessenen Räume irgendwie innewohnt?

JZ: Also das war schon so das Ding von Lost Place fotografieren. So der Nervenkitzel. Bei der anderen Fotografie oder bei der generell normalen Fotografie finde ich halt immer geil, entweder Eigenes zu schaffen, also wirklich sehr kreativ zu sein und das dann auch wirklich umzusetzen. Und wenn das dann funktioniert, ist natürlich noch geiler. Außerdem sehe ich halt in meinem eigentlichen Beruf schon sehr viel Leid und eher negative Sachen und auf der Station, wo ich arbeite, hat man jetzt auch nicht immer die krass positiven Erfahrungen. Dann im Ausgleich dazu beim Fotografieren diese schönen Momente für mich selber so wahrzunehmen, auch darum ging es mir.

L!VE: Lost Places, Portraits, Live-Konzerte, hast Du bei all dem eine bevorzugte Richtung?

JZ: Also, das mit dem Lost Places mache ich schon länger nicht mehr, weil das ist wirklich sehr zeitintensiv und einiges an Vorbereitung bedarf. Also ich würde sagen, ich bin fototechnisch eher ein Allrounder geworden. Sprich ich gucke in alles rein, gucke mir alles nur an und nehme nur mit, was geht. Unterm Strich aktuell hauptsächlich Porträtfotografie, aber beispielsweise auch gerne Hochzeiten. Die nutze ich nicht nur, um mein Equipment etc. zu finanzieren, das macht auch sehr viel Spaß. Aber ich würde mich jetzt nicht festlegen, was ich genau am liebsten mache. Wie gesagt, ich gucke in jede Sparte rein. Ich teste mich da aus, weil dann bin ich auch im Endeffekt für alles, was dann so an Aufträgen kommt, auch gewappnet, kann dann dementsprechend gut drauf reagieren.

L!VE: Zurück zu den Anfängen, was war Deine erste Kamera?

JZ: Das war eine von meiner Mutter und die ist auch längst zurück bei ihr, das war nur eine Leihgabe. Aber da habe ich als allererstes gemerkt, da kommt man ganz schnell ans Limit. Und die ersten Bilder von der Digitalkamera waren dann so geil, wo ich mir dachte Wow, krass. Das ist alles möglich, wenn man die Einstellungen richtig setzt und macht. Und dann habe ich mir irgend so eine Sportkamera am Anfang gekauft. Ich weiß auch nicht mehr, was es für eine war. Die war aber leider nicht so passend für meine Dienste und ich bin ich relativ schnell und switcht auf eine digitale Spiegelreflex und dann irgendwann auf eine Systemkamera.

L!VE: Deine Foto-Skills, hast du dir das alles selber oder hast du deinerseits von Bekannten profitiert oder gar irgendwelche Kurse besorgt?

JZ: Ich hatte immer ziemlich Glück, dass ich zur richtigen Zeit an die richtigen Leute geraten bin. Als ich gerade so am Switchen war von Lost Places zur Porträtfotografie, bin ich über eine Arbeitskollegin Lydia Golumbeck geraten. Sie hat mich dann mit an der Hand genommen und bei der bin ich so circa zweieinhalb, drei Jahre, immer, wenn die Zeit hatte, mitgelaufen und habe mir da sämtliches Wissen angeeignet, was ich jetzt so als Basis nutzt. Also die war schon sehr, sehr tragend auch für meine Entwicklung und hat mich wirklich sehr vorangebracht. Genau wie Marco Schmidt, der auf jeden Fall mit seinem Foto meinen Weg begleitet hat und ohne den ich sehr viele Möglichkeiten nicht gehabt hätte, das muss ich ganz klar sagen. Das Gleiche gilt auch für Julia Valentini und Sandro Ryu Rose, mit denen ich viel zusammengearbeitet haben und immer noch sehr gerne zusammenarbeite.

L!VE: Wie entstehen deine Bilder?

JZ: Also erstens kommt die Bildidee oder die Bildsprache an sich. Ich gucke immer, dass ich meinen Bearbeitungsstil relativ ans Analoge anlehnen. Ich finde Analogfotografie megageil und es schon schwierig, diesen Look zu imitieren. Also wenn man den Look will, ist es am Einfachsten direkt analog zu fotografieren. Und ja, generell so ein bisschen retro. Ich nutze sehr wenig Kunstlicht, generell kaum Bildbearbeitung und wenn, dann nur sehr dezent. Also ich fange jetzt nicht an, jemandem die Arme dünner zu retuschieren oder den Körper komplett zu verändern oder jegliche Falten aus dem Gesicht zu holen, weil ich finde, gerade das gibt dem Bild halt so ein gewisses Leben.

L!VE: Der einzige Weg sich deine Arbeiten anzuschauen, ist dein Insta-Account. Du hast aktuell keine Website, woran hängt es?

JZ: Eigentlich ist die Seite schon zu drei Viertel fertig. Ich muss die jetzt nur noch anlegen, dann gibt es noch so ein bisschen rechtliches Zeug und Impressum zu klären und dann steht die Seite.

Insta: @jonas_zglr_

Reine Männersache

Kubanische Zigarren, Champagner, Showgirls und ein unschlagbares Vier Gänge Menü – Was will man(n) mehr?

Ruhig Blut, werte Damen, selbstverständlich waren beim Herrenabend im Spiegelpalais Ende November auch bezaubernde weibliche Begleitungen gern gesehen. Allerdings war die Programmgestaltung dieses Zigarren-Events ausdrücklich auf die Herren der Schöpfung zugeschnitten. Die gönnten sich einen durch und durch männlichen Abend der Extraklasse im Alexander Kunz Theatre. Und der war wirklich überragend gelungen mit einer unvergesslichen Dinnershow mit Spitzenartisten und Künstlern, Champagner von Laurent Perrier, frischen Austern, leckeren Cocktails uns natürlich wunderbare Gäste. Kurz, es war eine rauschende Ballnacht, wie nicht zuletzt unsere Bilder belegen.

Pack die Raver-Hose ein

Das Lucky Lake Festival im Strandbad Losheim wird auch nächstes Jahr aufs Neue seine Bedeutung für alle Liebhaber elektronischer Musik in der Großregion unterstreichen. Das mitreißende Zusammenspiel aus angesagten DJs und Musikern, feierlustigem Publikum, qualitativ hochwertigen Soundsystemen, immer wieder neuen Dekoideen, lächelnden Securities und Barleuten, geschmackssicheren und regionalen Food Trucks und, und, und… Das alles macht das Lucky Lake Festival in Losheim aus! Headliner dieses Jahr sind u.a. Alfred Heinrichs, Ben Dust, Hillmann & Neufang, Kerstin Eden, Klanglos, Lexy & K-Paul, Mark Dekoda, Nusha, Pappenheimer, Pretty Pink. Mit dem Strandbad in Losheim am See wurde die perfekte Location für unser elektronisches Musikfestival gefunden. Der Badesee gehört zu den größten der Region und ist mit einer Kapazität von bis zu 10.000 Personen perfekt geeignet, das elektronische Open Air Festival zu zelebrieren. Außerdem verfügt er über einen Campingplatz, zwei Hotels und ausreichend Parkplätze am Festivalgelände. Alle Infos und das komplette Line-Up auf luckyfestival.com

Lucky Lake Festival - am 31.08. ab 12.00  Uhr im Strandbad Losheim am See 

WinterAktion Saar 2023/24

Das Saarland rückt erneut zusammen

Es ist Winter und draußen wird es immer kälter. Für viele Menschen ist die Winterzeit Erholung und Beisammensein. Für andere stellt die kalte Jahreszeit eine große Herausforderung dar. Hohe Energie- und Lebensmittelpreise treffen insbesondere die heute schon Ärmsten unserer Gesellschaft.

In der Zeit von Anfang November 2023 bis Ende März 2024 wird daher wieder das Mitmachprojekt „WinterAktion Saar“ ins Leben gerufen. Die Landesregierung möchte mit der Aktion die größten sozialen Härten vermeiden und gewährleisten, dass im Saarland niemand hungern oder frieren muss. Gemeinsam mit dem großen Netzwerk bestehend aus den Sozial- und Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, Kommunen, Vereine und weiteren Organisationen wird ein großes Angebot an Hilfsmaßnahmen vorgehalten.

Die Hilfe umfasst beispielsweise Wintercafés, in denen Mahlzeiten verteilt werden oder auch Ausgabestellen von Hilfspaketen mit Dingen des täglichen Bedarfs. Die Hilfe richtet sich an alle, die aufgrund der allgemeinen Preisentwicklungen in einer finanzielle Schieflage sind.

Alle beteiligten Partner sind stets auf der Suche nach helfenden Händen: Sprechen Sie die Mitarbeiter:innen vor Ort einfach an. Sie finden die Kontaktdaten und Ansprechpartner:innen auf unserer Webseite. Oder unterstützen die Aktion finanziell – jeder Euro hilft!

Web: saarland.de/winteraktion

IBAN: DE93 5905 0000 0700 0088 40

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