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L!VE-Redaktion

Beliebte Kleinkunstreihe startet wieder

Neben dem Wettbewerb um die St. Ingberter Pfanne präsentiert auch die Reihe „Comedy & Kabarett“ im Laufe des Jahres besondere Höhepunkte der aktuellen Kleinkunstszene. Auch 2024 stehen ab März wieder fünf bunt gemischte Abende auf dem Programm. Den Auftakt machen am Donnerstag, 21. März, Deutschland erfolgreichstes Alkopop-Duo „Suchtpotenzial“ mit ihrem neuen Programm „Bällebad forever“. Weiter geht es am Freitag, 19. April, mit dem Newcomer Max Beier. Sein erstes Kabarettprogramm „Love & Order“ ist für alle, die nicht nur gern Schenkel klopfen, sondern gern mal ihr Gehirn entpfropfen. Danach kann sich das Publikum am Samstag, 1. Juni, auf den amtierenden Vizeweltmeister und Europameister der Mentalmagie freuen. Yann Yuro zeigt in St. Ingbert sein Programm „Offenbarung“. Am Freitag, 11. Oktober, tritt die preisgekrönte Kabarettistin Anny Hartmann mit ihrem Programm „Klima-Ballerina“ auf die Bühne der Stadthalle und als krönender Abschluss ist am Donnerstag, 5. Dezember, La Signora mit ihrem Weihnachtsprogramm „Wünsch dir was“ zu Gast, der schrägsten Weihnachtsshow seit der Vertreibung aus dem Paradies. Alle Infos auf st-ingbert.de oder unter 06894-13523.

Comedy & Kabarett 2024 – jeweils ab 19.30 Uhr in der Stadthalle in St. Ingbert

Weltreise zu Fuß

7.400 Kilometer hat der Saarbrücker Marc Hügel schon zurückgelegt, fehlen noch 15.000 Kilometer bis zum Ziel. Mit der Weltumwanderung zeigt der 44jährige, dass wir die Kraft haben, unsere eigenen Grenzen zu überwinden. Sein Ziel ist es, anderen Menschen in schwierigen und scheinbar aussichtslosen Lebenssituationen Mut, Kraft und Zuversicht zu schenken und sie zu motivieren, niemals aufzugeben.

Am 27. Juli 2022 begann Marc Hügel seine Reise, die ihn über 28.000 Kilometer um die Erde führen soll. Seine Route erstreckt sich über die vier Kontinente Europa, Australien-Ozeanien, Nordamerika und Asien. Jeder Kontinent wird eine besondere Herausforderung beinhalten, die es zu bewältigen gilt. Die Reise durch Europa brachte er Ende letzten Jahres zum Abschluss. Seine Route führte ihn 14 Monate lang durch die wesentlichen Gebirge des Kontinents, angefangen im östlichen Griechenland bis ganz in den Westen zur letzten kanarischen Insel El Hierro. Dabei legte er insgesamt 7.400 Kilometer zurück und überwand beeindruckende 240.000 Höhenmeter. Das entspricht in etwa der Strecke zwischen Paris und Mumbai sowie der 26fachen Besteigung des Mount Everest. Am 17. Oktober 2023 erreichte er den ersten bedeutenden Meilenstein seiner Reise und schaffte es erfolgreich, den gesamten Kontinent Europa zu Fuß zu durchqueren. Im November 2024 wird er den nächsten Kontinent in Angriff nehmen: Australien und Neuseeland. Dabei wird er als erster Mensch sowohl die Nord- als auch die Südinsel Neuseelands sowie das Australische Outback, eine der trockensten Regionen der Erde, durchqueren. Die Gesamtdistanz, die Marc dabei bewältigen muss, beträgt erneut rund 7.000 Kilometer, die er ganz alleine und ohne externe Unterstützung überbrücken muss.

Trotz einer traumatischen, gewaltbestimmten Kindheit und schweren Schicksalsschlägen im Laufe seines Lebens, war Marc Hügel in seiner Jugend erfolgreicher Leistungssportler im Rudern und trainierte am Olympiastützpunkt des Saarlandes. Der begeisterte Kitesurfer bestritt zahlreiche Marathonläufe. Seine Passion waren schon damals Fernreisen zu Fuß und mit dem Fahrrad. Im Jahre 2020 fuhr er 6.000 Kilometer mit dem Fahrrad vom Nordkap nach Gibraltar und legte als Wanderer über 10.000 Kilometer auf der ganzen Welt zurückgelegt. Daneben studierte er International Business Administration und verbrachte seine Auslandssemester in Madrid, Spanien, und Guangzhou, China. Nach erfolgreichem Abschluss seines Masterstudiums arbeitete er mehrere Jahre in der Unternehmensberatung im HR- und Restrukturierungsbereich. 2014 stieg er aus der Beratungsbranche aus und versuchte sich als Hotel- und Kite-Surfschulmanager in Ägypten und Sri Lanka. Der Erfolg scheiterte an der Corona Krise. Marc verlor dabei seinen letzten Cent. Seine berufliche und private Existenz lag am Boden. Dennoch verlor Marc nicht die Zuversicht, sondern raffte sich auf und suchte nach einer neuen Lebensperspektive. Daher weiß Marc, dass man den Lauf des eigenen Lebens selbst bestimmen kann, ungeachtet dessen, wie aussichtslos sich das Leben manchmal darstellt.

Erdnussbutter und Kartoffelpüree

Es gibt zwei Eigenschaften, die den Saarbrücker besonders auszeichnen. Das ist zum der starker Wille und zum anderen das Ausdauervermögen. Extreme und immer neue Herausforderungen sind für Marc der Brennstoff des Lebens. Er ist von der Faszination getrieben, in Gebiete aufzubrechen, die durch ihre Lebensfeindlichkeit das Leben in seiner reinsten Form erst erlebbar machen. Dabei ist er fasziniert davon, wie sich diese Expeditionen positiv auf seine Persönlichkeit auswirken und ihm langfristig die Chance bieten, die Welt aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Diese Erfahrungen haben ihn dazu inspiriert, etwas Außergewöhnliches zu tun, um Hoffnung zu verbreiten, insbesondere für Menschen, die sich in schwierigen und scheinbar aussichtslosen Lebenssituationen befinden. Er möchte diesen Menschen Mut, Kraft und Zuversicht schenken. Speziell Kinder und Jugendliche mit sozial schwachem Hintergrund und mit Gewalterfahrung innerhalb der Familie liegen ihm dabei besonders am Herzen. Ihnen möchte er als Inspirationsquelle dienen und als lebender Beweis dafür gelten, dass es niemals zu spät ist, etwas Großartiges neu zu erschaffen. Die Weltreise zu Fuß soll also mehr als nur eine physische Herausforderung repräsentieren. Sie ist ein Symbol für Resilienz, Durchhaltevermögen und den Glauben daran, dass wir alle die Kraft haben, unsere eigenen Grenzen zu überwinden. Sein Ziel ist es, anderen Menschen in schwierigen und scheinbar aussichtslosen Lebenssituationen Mut, Kraft und Zuversicht zu schenken und sie zu motivieren, niemals aufzugeben.

L!VE: Wahrscheinlich gibt es auf deinen Routen kein Mc Donalds. Wovon ernährst du dich denn?

Marc Hügel: „Bei langen Läufen beginnt der Körper irgendwann, Muskelmasse abzubauen und dieser Problematik begegnete ich mit Eiweißpulver. Gekocht habe ich mit einem Gaskocher-System. Um solche Distanzen zu bewältigen, muss man sich von jeglichem Luxus verabschieden. Dehydrierte Nahrung ist wichtig, da das Gewicht der Lebensmittel eine zentrale Rolle spielt. Mein Ernährungsplan bestand hauptsächlich aus Erdnussbutter, Trockenfrüchten und instant Kartoffelpüree mit Käse. Meine größte Schwierigkeit lag weniger in der Zufuhr von Kohlenhydraten, sondern vielmehr in der Proteinzufuhr, die entscheidend für den Muskelerhalt ist. Es gab sogar mehrere Tage, an denen ich mich ausschließlich von Erdnussbutter ernährte, da Erdnussbutte die höchste Kaloriendichte pro Gewichtseinheit hat.“

L!VE: Und wo übernachtest du?

MH: „Ich habe überwiegend wild gezeltet, etwa 95 Prozent der Zeit. Etwa einmal pro Woche versuchte ich, einen öffentlichen Campingplatz zu finden. Pensionen oder Berghütten habe ich nur in Erschöpfungsphasen oder bei extremen Wetterbedingungen genutzt, was jedoch eher die Ausnahme darstellte. Für die Körperhygiene habe ich jede verfügbare Möglichkeit genutzt, sei es durch Brunnen, Seen, Flüsse oder das Meer.“

L!VE: Dem Wetter bist zu ziemlich ausgeliefert?

MH: „Das Wetter spielt eine zentrale Rolle auf solchen Reisen, insbesondere in den Bergen, wo man fortwährend den Naturgewalten ausgesetzt ist. In den Pyrenäen treten beispielsweise im Sommer nachmittags oft heftige Gewitter auf. Zu dieser Zeit ist es entscheidend, sich an einem sicheren Ort, vorzugsweise in einer Schutzhütte, aufzuhalten, da es ansonsten lebensgefährlich sein kann. Darüber hinaus stellen die starken Temperaturschwankungen in den Bergen über solch eine lange Dauer eine enorme Belastung für den Körper dar. Auf meinem Weg durch Kroatien wurde ich mit einer Hitzewelle konfrontiert und war drei Wochen lang extremen Temperaturen von über 40 Grad ausgesetzt. Dies war eine von vielen großen Herausforderungen, die ich während meiner Reise bewältigen musste.“

L!VE: Wie sorgst Du für einen Notfall vor?

MH: „Glücklicherweise gab es keine Verletzungen. Zu meiner Sicherheit führte ich zusätzlich das kompakte, leichte GPS-Satelliten-Kommunikationsgerät namens inReach Mini von Garmin mit. Dies ermöglicht es, in abgelegenen Gebieten ohne Netzempfang einen Notruf abzusetzen. Für meine nächste Expedition, die mich 3.000 Kilometer durch das australische Outback führen wird, sind sowohl dieses Gerät als auch ein Solarpanel unerlässlich, da weder Mobilfunkempfang noch ausreichende Stromversorgungsmöglichkeiten vorhanden sein werden.“

L!VE: Kam es unterwegs zu Erfahrungen mit Kriminalität ?

MH: „Während meiner Reise habe ich keine kriminellen Erfahrungen gemacht. Es ist entscheidend zu verstehen, dass außerhalb von städtischen Gebieten und in der freien Natur die Wahrscheinlichkeit, Opfer von kriminellen Handlungen zu werden, äußerst gering ist. Meine Erfahrung zeigt, dass diese Welt oft besser ist, als wir annehmen. Ein eindrückliches Beispiel ereignete sich während meiner Reise in Nordspanien. Nachdem ich an einem Tag bei Minusgraden 40 Kilometer gelaufen war, kam ich mitten in der Nacht in einer kleinen Ortschaft an. Völlig erschöpft konnte ich keinen Meter mehr laufen und musste mein Zelt spontan auf dem Marktplatz der Ortschaft aufschlagen. Am nächsten Morgen erwartete ich, von der Polizei geweckt zu werden, doch stattdessen klopfte es an mein Zelt. Anstelle der Polizei stand jedoch eine ältere Dame vor mir, die mir einen Kaffee brachte. Diese herzliche Geste ist eine von vielen unvergesslichen Erinnerungen, die mich nachhaltig beeindruckt haben.“

L!VE: Zum Schluss die Frage nach dem lieben Geld. Wie finanziert sich so ein Projekt?

MH: „Einen Teil finanziere ich durch saisonale Arbeit. Damit ich die Finanzierung für die Reise durch Neuseeland und Australien bereits gesichert. Außerdem stehe ich zur Zeit in Verhandlungen mit Sponsoren. Die Beteiligung der Sponsoren hängt maßgeblich von der Reichweite meines Instagram-Accounts ab. Mit zunehmender Reichweite über die Zeit erwarte ich, dass sich mehr Sponsoren am Projekt beteiligen werden. Als dritten Finanzierungsbaustein werde ich diesen Sommer eine Crowdfunding-Kampagne starten, über die ich versuchen werde, einen Teil der Projektkosten zu kompensieren. Also lade ich auch alle L!VE-Leser herzlich dazu ein, Teil meiner aufregenden Reise zu werden, indem sie meinem Instagram-Account folgen. Gemeinsam können wir einen Unterschied machen und verdeutlichen, dass wir alle die Kraft haben, unsere Grenzen zu überwinden und somit unsere Ziele zu erreichen. Weitere Einblicke und zusätzliche Informationen finden sich auf meiner Homepage, über die ich versuchen werde, einen Teil der Projektkosten zu kompensieren. Bitte schaut einfach auf @marc_is_walking oder www.marciswalking.com

Vom Löwen zum Kater

Tarnung hat sich im Tierreich als durchaus cleverer Schachzug erwiesen, der das Flüchten vor Feinden und das Hetzen nach Beute entbehrlich macht. Wer beneidet nicht die Fähigkeit des Chamäleons, sich unsichtbar zu machen, wenn einem wieder einmal die Zeugen Jehovas oder die Ex-Freundin mit ihrem neuen Partner begegnen. Seit jeher eifern Menschen der Natur in Sachen Tarnung nach, was beim Militär zu trister Tarnkleidung und im Büro zu tristen Anzügen geführt hat, die das gleiche Ziel verfolgen wie das weiße Fell des Polarhasen; nämlich nicht wahrgenommen zu werden…

Besondere Bedeutung genießt Tarnung bei Menschen zur Karnevalszeit, wenn eine Verkleidung als Cowboy und Co. davor schützen soll, von denjenigen erkannt zu werden, die einen nur seriös und nüchtern am Tisch sitzend statt peinlich und besoffen auf selbigem tanzend kennen. Denn wer möchte schon montags bei jemandem eine Immobilie kaufen, der freitags der Oma ihr klein Häuschen versäuft. Während Tarnung bei Tieren perfektioniert ist, garantieren Karnevalskostüme bei Menschen jedoch nicht unbedingt, unerkannt zu bleiben, wenn man kopfüber in der Toilette hängt…

Es ist immer wieder faszinierend, wie vielen von uns eine vermeintlich lustige Verkleidung als Anlass und Rechtfertigung genügt, Er- und Beziehung vollends zu vergessen. Dabei sind Hawaiihemd und Sonnenbrille weder kreativ, noch verschaffen sie einem eine neue Identität. Mit ihrem Schlips verlieren selbst grundseriöse Bankangestellte am Fetten Donnerstag alle Hemmungen und lassen sich auf mehr ein als nur auf Zahlungsverkehr. Da wird Karnevalstreiben schon einmal wörtlich genommen und der hübsche junge Azubi von der älteren Kollegin nicht nur in die Bankgeschäfte eingeführt…

Karnevalsmuffel sollten sich über die tollen Tage lieber eine Grippe zuziehen oder Tante Amanda in Uganda besuchen. Es dürfte ihnen nämlich kaum gelingen, auch nur einen Schritt vor die Tür zu setzen, ohne auf jemanden im Pippi-Langstrumpf- oder Matrosen-Kostüm zu treffen. Wer kann im Supermarkt ruhigen Gewissens hundert Gramm Mettwurst im Naturdarm bestellen, wenn hundert Kilo Metzgereifachverkäuferin im Primaballerinakostüm unmissverständlich signalisieren, dass jemand für einen letzten Seitensprung vor dem letzten Eisprung bereit ist. Im Karneval ist eben alles anders…

Ärzte verkleiden sich als Müllmänner, Müllmänner als Ärzte und Aschermittwoch hat man entweder eine Beziehung zu viel oder eine zu wenig. Bei Faschingsveranstaltungen gibt jeder mit seiner Jacke auch sein Hirn an der Garderobe ab. Alkohol- und Hormonspiegel lassen selbst Hardrock-Fans bei Viva Colonia schunkelnd vergessen, dass sich ihre Zunge in irgendeiner Heidi befindet, die ihre Mutter sein könnte. Ob mit dem Plastikgewehr oder der Granate von der Bar, es wird geknallt bis niemand mehr weiß, ob die Krankenschwester, die sich über einen beugt, knutschen oder reanimieren will…

Früher war Karneval allerdings lustiger, als man am Tag nach dem Feiern nicht von dutzenden Fotos auf dem Smartphone an das erinnert wurde, was zehn Schnaps am Abend zuvor dankenswerterweise aus dem Gehirn gelöscht hatten. Damals musste man seiner Freundin nur den Kater im Kopf, nicht aber die Mieze auf dem Schoß erklären, die auf diversen Schnappschüssen zu sehen ist. Dank Facebook, Instagram & Co. weiß der Partner heutzutage eher Bescheid, wem man bei der Polonäse von hinten mehr als nur an die Schultern gefasst hat, als man sich Ausreden einfallen lassen kann…

Grund für Tarnung ist im Karneval wie in der Tierwelt die Jagd. Für Anwälte und BWLer ist Fasching schließlich die einzige Chance außerhalb von Swingerclubs, Frauen kennenzulernen, die bei Absätzen nicht nur an Gesetze denken. Frauen in Nonnenkostümen signalisieren für viele Männer, dass sie gern aufs Kreuz gelegt würden, solche in Krankenschwester-Outfits dagegen, dass sie auf Spritzen stehen. Und was Pferdekostüme für zwei Personen angeht, sind diese für denjenigen im Kopf stets lustiger als für denjenigen im Hintern. Vor allem wenn es mittags Bohnensuppe gab…

Nicht jede Verkleidung kommt gleich gut an. Wer sich als Feuerlöscher kostümiert, braucht sich nicht zu wundern, wenn er seinen Brand allein löschen muss. Selbst der attraktivste Mann sieht in einem Penis-Kostüm eben nur aus wie ein blöder Sack. Spongebob-Kostüme sind dagegen zwar durchaus hübsch anzusehen, aber das sind Igel auch. Und mit denen möchte auch niemand schlafen. Grundsätzlich gilt: Eine Faschingsverkleidung ist nur dann besonders gut, wenn man erst nach stundenlangem Knutschen bemerkt, dass der Gegenüber der eigene Partner ist…

Was Männer mit grüner Oger-Maske angeht, sei gesagt: Keine Frau lässt sich auf jemanden ein, von dem sie nicht weiß, ob er unter seiner Verkleidung nicht noch s(c)hre(c)klicher aussieht als mit. Kreativer ist es da schon, eine Warnweste mit Aufschrift „ADAC“ zu tragen und Frauen mit dem Spruch anzubaggern, dass man nur hier sei, um sie abzuschleppen. Das ist zumindest lustig, wenn auch nicht unbedingt erfolgsversprechend. Aber schließlich gibt es keinen Anmachspruch, der im Karneval nicht schon funktioniert hat. „Ich bin vom TÜV, darf ich mal deine Hupen testen?“…

Wer am Ende des Tages nach dem zehnten Bier dann unbedingt eine heiße Mieze als vermeintlich neue Liebe mit nach Hause nimmt, sollte bedenken, dass nachts alle Katzen grau sind, es manche jedoch auch tags darauf bleiben, wenn man sie im Tageslicht sieht. Nicht jeder Alptraum ist nämlich am Morgen danach zu Ende. Vor allem wenn er dann noch ungeschminkt neben einem sabbelnd im Bett liegt. Was dann von einem selbst als Partylöwen von gestern noch übrig bleibt, ist meist nur noch ein räudiger Kater…

Übrigens: Ich verkleide mich dieses Jahr an Karneval als Schlumpf und bin einfach blau. Vom Löwen zum Kater… gruenetomaten@live-magazin.de.

Patrik Wolf

P.S. Wer sich im Karneval als Müllmann verkleidet, darf sich nicht über Abfuhren beschweren.

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Eine Ode an die menschliche Natur

Hallo Mikrokosmonauten: Mensch bleibt Mensch

Als ich vor 12 Jahren „Mels Mikrokosmos“ zum Leben erweckte, grübelte ich darüber nach, um was es in meinen Texten gehen könnte. Die Ideen, müsst ihr wissen, gehen mir eigentlich nie aus, aber was ist es eigentlich, was uns Menschen am meisten interessiert? Über was können wir stundenlang philosophieren und was spiegelt uns als eben jene Menschen wider? Und dann kam ich drauf:

Leben, Liebe, Lasterhaftigkeit!

Das sind die drei essenziellen Schlagworte für mich und meinen Mikrokosmos und für all meine Leser und Leserinnen. Ich habe diese Merkmale nicht einfach so gewählt. Ich wählte sie damals, weil sie für mich untrüglich miteinander verbunden sind. Und weil ich nach all den Jahren immer noch finde, dass unser Leben eine Achterbahnfahrt ist voller Höhen und Tiefen, voller Überraschungen und Wendungen. Das Leben ist zuweilen ein Tanz auf dem schmalen Grat zwischen Vernunft und Versuchung, zwischen Verantwortung und Verlockung. Und in diesem Tanz spielen Liebe und Lasterhaftigkeit nun mal eine entscheidende und zentrale Rolle.

Und mittendrin sind wir, begegnen uns und reden einfach nur über das Wetter! Euer Ernst?

Wir sind doch viel mehr als Regen, Sonne oder Wolken. Wir wollen doch oft viel mehr sagen! Ich rede zum Beispiel am liebsten übers Essen, Horoskope und Musik. Aber im Smalltalk ertappe ich mich leider auch immer öfter, wie ich bei seichten, oberflächlichen Themen bleibe, wenn ich mich überhaupt mal für ein paar Worte mit fremden Menschen erwärmen kann. Aber warum eigentlich?

Warum spreche ich nicht einfach mal über die Liebe? Diese wunderbare und zugleich verwirrende Emotion, die uns antreibt und schweben lässt? Ich befürchte jedoch, so etwas tut man nicht. Die meisten Menschen sind auf Unverbindlichkeit programmiert. Sie bleiben lieber in seichten Gewässern und gelegentlich beherrschen sie noch nicht mal die lockere Plauderei. Neulich zum Beispiel traf ich einen alten Bekannten, ich hatte bis dahin einen fürchterlichen Tag und er fragte mich, wie es mir ginge. Daraufhin setzte ich an mit einem seufzenden „Nun ja, eigentlich nicht so gut…“, und noch ehe ich diesen Satz richtig beenden konnte, grinste der Bekannte regelrecht durch mich durch und antwortete voller Begeisterung: „Wunderbar, das freut mich!“. Er hatte mir schlichtweg überhaupt nicht zugehört, was mich dazu bewog, mir die Frage zu stellen:

Können wir nicht mal mehr zuhören?

Über Themen, wie Liebe zu sprechen, wäre also wahrscheinlich eine totale Überforderung für die Menschheit. Und am Ende eine regelrechte Zeitverschwendung, wo wir ohnehin nicht richtig hinhören. Dabei ist die Liebe doch wie ein berauschender Cocktail, der unsere Herzen erfüllt und uns in einen Zustand der Ekstase versetzt. Die Liebe kann uns dazu bringen, über uns selbst hinauszuwachsen, uns zu opfern und das Glück eines anderen über unser eigenes zu stellen. Sie ist der Kitt, der Beziehungen zusammenhält und uns das Gefühl gibt, dass wir Teil von etwas Größerem sind.

Leider vergessen wir das in der Hektik des Alltags viel zu schnell. Und zwischen Tür und Angel bleibt auch oft nur ein gehauchter Kuss. Dennoch nimmt die Liebe mit all ihren Facetten ein großer Teil meiner Kolumne ein. Wenn ich mir überlege, wie viele Höhenflüge, aber auch Abstürze ich mit euch in den letzten Jahren geteilt habe, wird mir ganz schwindelig. Und bei all der Schwärmerei über die großartige Liebe, darf ich nicht außer Acht lassen, dass sie durchaus auch dunkle Seiten mit sich bringt, die man noch viel weniger gut und gerne in einem gewöhnlichen Smalltalk besprechen möchte. Die Liebe kann uns verletzlich machen, uns in einen Strudel aus Eifersucht und Unsicherheit ziehen. Sie kann uns dazu bringen, Dinge zu tun, die wir normalerweise nicht tun würden, und uns in eine Abhängigkeit von einer anderen Person verstricken. Die Liebe kann uns manchmal blind machen für die Realität und uns dazu bringen, Fehler zu machen, die wir später bereuen.

Tja, und dann gibt es da noch die Lasterhaftigkeit, diese verführerische Versuchung, die uns in ihren Bann zieht. Sie ist wie ein verlockender Teufel, der uns mit seinen dunklen Künsten lockt. Die Lasterhaftigkeit kann uns dazu bringen, unsere moralischen Prinzipien zu vergessen und uns in ein Netz aus Sünden zu verstricken. Sie kann uns dazu bringen, Dinge zu tun, von denen wir wissen, dass wir sie nicht tun sollten, aber die uns dennoch eine gewisse Befriedigung verschaffen. Gerade so manche Laster wurden hier über die Jahre angesprochen und ausdiskutiert. Aber genau das macht uns eben auch aus: Dass wir gelegentlich schwächeln und uns in einen Teufelskreis aus Schuldgefühlen und Selbstzerstörung katapultieren. Aber auch darüber mögen wir nur ungerne plaudern. Dinge, die uns von unseren Zielen und Träumen abbringen und uns eventuell in eine Spirale des Unglücks stürzen, sind Themen für unsere Tagebücher aber nicht unbedingt für den Kneipenstammtisch, es sei denn, wir sind Stammgast im „goldenen Handschuh“.

Seien wir ehrlich: Laster bestimmen unser aller Leben mal mehr, mal weniger, aber damit kokettieren wollen wir natürlich nicht.  Die Lasterhaftigkeit kann uns dazu bringen, uns von den Dingen zu entfernen, die wirklich wichtig sind und uns in eine Welt der Oberflächlichkeit und Leere führen. Klar ist das alles temporär aufregend und reizvoll, aber schlussendlich führt es zu nichts. Dennoch sind diese drei Komponenten untrennbar miteinander verbunden und gerade weil sie sooo tiefgründig sind, behandeln wir sie besser in meiner Kolumne und nicht beim Nachmittags-Plausch in der Büroküche. Es sei denn, es handelt sich um den Lieblingskollegen.

Am Ende ist es doch so: Leben, Liebe, Lasterhaftigkeit sind wie die Seiten eines Würfels, die uns die Vielfalt und Komplexität des menschlichen Daseins zeigen. Sie erinnern uns daran, dass wir alle fehlbare Wesen sind, die nach Glück, Erfüllung und einem Sinn im Leben suchen. Also lasst uns das Leben in vollen Zügen genießen, die Liebe mit offenen Armen empfangen und die Lasterhaftigkeit mit Vorsicht und Bedacht angehen. Lasst uns unsere menschliche Natur akzeptieren und uns selbst vergeben, wenn wir Fehler machen. Denn am Ende des Tages sind es gerade diese Höhen und Tiefen, diese Licht- und Schattenseiten, die uns zu dem machen, was wir sind: Einzigartige und unvollkommene Wesen auf der Suche nach einem Stück Glück in dieser verrückten Welt. 

So, und jetzt denkt bitte nicht, ich wäre unter die Prediger gegangen. In der nächsten Kolumne geht es nämlich um ausschweifende Orgien, barbusige Zügellosigkeit und erotisierende Exzesse! 

P.S. Ein bisschen Fake ist immer. So wie der Pelz auf meinem Bild.

Clubzone Februar 2024

Herzlich willkommen Freunde der Nacht! Auf geht’s mit Gebrüll ins pralle Nachtleben, um mal nachzuschauen, was der Januar so an Ausnahmezuständen bereit gehalten hat. So schnell kann’s gehen, schon ist ein Zwölftel des neuen Partyjahres schon wieder dahin. Aber das ist ja auch kein Wunder, dass hier die Zeit scheinbar fliegt, denn die gesamte Club- und Partyszene hat immerhin genau so flott weitergefeiert wie im letzten Jahr – von dem wir ja noch ein paar Silvesterbespassungen nachtragen müssen. Wer da eine Pause braucht, hat schon verloren, schließlich sind wir ja alle nicht zum Spaß hier. Die Zeiten in denen der Januar eher als Feiermonat mit angezogener Handbremse von sich reden machte, sind Gott sei Dank längst vorbei. Also, auf geht’s ins Getümmel!

   Also egal, was die machen, scheinbar machen sie sehr viel sehr richtig! Das SEVEN im Birnengässchen ist ohne den Hauch eines Zweifels eine der spannendsten Örtlichkeiten der Saarbrücker Clublandschaft. Allein schon die Idee letztes Jahr, wenn die Massen vor der Tür wieder Rekordmarken aufstellen, da einen Pizzawagen vor die Tür zu stellen, ist ein Geniestreich, der sich zu Recht anschickt in die Annalen unseres Nachtlebens einzugehen. Doch auch 2023 und in den ersten Wochen diesen Jahres hat sich Laden in die Herzen der Deejays und Nachtschwärmer gespielt. Schließlich wurde im SEVEN auch in den letzten Wochen wieder praktisch ein Partymonster nach dem anderen ausgepackt. Besonders die BLACK DIAMONDS und ONLY CHARTS Nächte haben ein Level erreicht, dass in dieser Qualität und Dichte in unserem Städtchen bisher unbekannt war. Richtig brutal was da abging und der Laden sorgt so langsam aber sicher für ein fettes Ausrufezeichen in der saarländischen Clubszene!

   Nur einen Katzensprung entfernt in der Kaiserstraße ist ja schon Monate vor dem Jahreswechsel eine Ära angebrochen. Das LOOSE feiert seit Wochen eine brutale Party nach der anderen, wobei den Anfang machten dann auch gleich zu Beginn Januar die Ausnahme Party APRÉS SKI PARTY und die RETRO 90er Party, gefolgt von der GIRLS CLUB, BATTLE OF THE TABLE, LE BARON und, und, und… Die haben sich einfach richtig was einfallen lassen und es sieht nicht danach aus als würden denen die Ideen ausgehen Bleibt also einstweilen die Vorfreude auf weitere exklusive Partys des LOOSE Teams und einen ersten Höhepunkt dürfte im Februar das CLUB KOLLEKTIV im Rahmen der Faasenacht in der Congresshalle liefern.

   Im EGO haben die Macher und ihre Crew in den letzten Wochen gezeigt, was für ein hohes Partylevel im ehemalige Kino an der Trierer Straße inzwischen längst Normalität geworden ist. Hier ist längst etwas entstanden, das sich nur als Freundeskreis aus Gästen, DJs, Veranstaltern und Thekenteam beschreiben lässt. Freunde des gepflegten Ausnahmezustands kamen natürlich auch im Januar voll auf ihre Kosten. Nach der ungebremsten DRUNK’N LOVE gleich Anfang des Monats ging es bei allen bei Veranstaltungen, wie der regelmäßigen LEVEL oder Knallerfestivitäten wie LA FAVELA und SHE/HER massivdurch die Decke! Außerdem war selbstredend auch die 15 JAHRE BLACK PONY der Knaller. Einfach von allem das Beste! Wahnsinn was hier abging. Nicht nur erprobte Stammgäste, sondern auch neue Freunde und feierten als gäbe es kein Morgen. Alle unterschiedlichen Konzepte sorgten Woche für Woche für eine ausgelassene Stimmung und das EGO DJ Team ließ die feiernde Meute auf der Tanzfläche richtig abgehen. Unbedingt selber vorbeikommen, denn es ist wirklich schwer, diese Eskalation in Worte zu fassen.

   Der Jahresbeginn war auch im BLAU die absolute Partygranate. Aus dem Schwitzekeller ist man ja so einiges gewohnt, aber die WELCOME 2024 war wirklich Bombe, was von den Gästen mit dauerhafter Eskalation dankend angenommen wurde. Es wurden wieder ordentlich die Korken knallen gelassen. Frei von eingeschürten musikalischem Konzept wurde ungebremst und mit Anlauf ohne Scheuklappen ein schwungvolles Potpourri aus 80ern, 90ern, 2000ern House, HipHop, Pop, Disco & R&B zelebriert und mit Hiphop in der Lounge. Mit genau diesem Partyfeeling ging es dann auch gleich weiter in einen massiv befeierten Party-Januar und ein Highlight, von PSYCHOPARTY und LEMONADE bis KLUBNACHT und der niegelnagelneuen HITS DON’T LIE und vor allem natürlich dem BLAUen Donnerstag. Der Laden ist einfach seit inzwischen 24 Jahren ein absolutes Feier-Phänomen. Und womit? Mit Recht!

   Mit dem STUDIO 30 2024 startet im Studio 30 mit einem Knall! Der Neujahrsempfang am 05.01. vereinte unter dem Motto Pop vs Rock das Beste aus 80er / 90er und 2000er. Es wurde ausgelassen gefeiert. Die Fortsetzung als Partyreihe ist bereits in Planung. Auch das Konzertjahr wurde am 12.01. mit Lacuna (Stoner-Rock) und vandermeer (Indie) gebührend eröffnet. Beim Konzept JUKEBOX HERO am 26.01. konnte das Publikum entscheiden welche Musik läuft. Für einen Euro konnten Songwünsche in die Playlist gewünscht werden. Am 27.01. feierte dann Higher Level Sound 20 jähriges Jubiläum. Der Februar startet mit dem All that Blues Festival von Lindy Hop Saarbrücken. Am 17.02. gibt es dann das erste Punkrock Highlight mit The Penske File. Das bedeutet Qualität auf die Ohren!

   Im APARTMENT hat man sich zum dem jährlichen Klassiker HEILIGES APARTMENT nach dem Weihnachtsschmaus mit der zweiten Familie getroffen und gottlos die Nacht begossen! Damit hat man dann auch die Partywoche zum Jahresende eingeläutet und mit FLAWLESS einen eurer absoluten neuen Lieblinge aus diesem Jahr abgerissen, von dem wir uns dann mit BYE BYE 2023 auch gebührend verabschieden konnten. Wir blicken zurück auf krasse Partys und durchzechte Nächte. Das APARTMENT Team war allen dankbar für ein weiteres Partyjahr, so berauschend und leidenschaftlich gefeiert zu haben, wie man es nur Zuhause kann. Das neue Jahr wurde dann an Silvester im APARTMENT bis in die Morgenstunden gefeiert und ein episches Jahr 2024 eingeläutet. Mit Freitags im APARTMENT wusste man eine geile Adresse fürs Wochenende schon sicher und so hat man dort auch am ersten Partyabend des neuen Jahres mit ordentlich Bangern aus allen Genres die Nacht durchgemacht und angetestet was das neue Jahr zu bieten hat. Und weil nur mal anteasen nicht reicht, hat man den ersten Samstag des Jahres damit verbracht die Latte auf ein anderes Level anzuheben. Ein Feuerwerk krassester neuer Beats und unvergleichlichen Vibes hat uns bereits jetzt auf die kommenden Monate und anstehenden neuen Partys im Apartment gespannt sein lassen. Bei allem Neuen hat man zu Hause seine Wurzeln nicht vergessen und ballerte deshalb mit OUR HOUSE einen der liebsten Klassiker raus und ließ die Meute feiern und leben wie wir es in unserem APARTMENT so kennen und lieben.

   Beim MAUERPFEIFFER weiß man gar nicht so richtig, wo man anfangen soll zu erzählen. Denn wow, wow, wow, dieses Silvester hat es so geknallt wie schon sehr sehr lange nicht mehr! Eine unvergessliche Nacht die zusammen mit trölf Milionen Locals bis Nachmittags kein Ende fand! Jedes Jahr ab jetzt bitte genau so! Wir dachten, krasser als diese Party geht nicht, aber ihr habt uns eine Woche später bei der Startschuss ungehemmt eines besseren belehrt. Das letzte Wochenende im Januar war das Wochenende der Headliner. Gleich zwei Doppel-Hochkaräter waren mit LINUS VILLA & DVAID und KIN AHLF & KIVI  am Start. Alles zerlegt!

   Und dann gab es da im Januar noch ein höchsterfreuliches Tuschelthema. Der Grund, ein Highlight, auf das wir uns wohl alle trotz des eigentlich tragischen Hintergrunds mehr als freuen, wurde jetzt endlich für den Februar confirmed, höchstwahrscheinlich ganz im Sinne des Urhebers. Gemeint ist natürlich die Neuauflage der MOA WINTER EDITION im wunderschön-eisigen Vorgarten des SILODOM. Wer früher im BÜRGERPARK RONDELL schon mal mit dabei war, wusste damals wie heute genau, was in hier erwartete: jede Menge feierwütige Menschen, beste technotische Vibes von A wie Endlich, ÉLO, Dörty Ördi und Ron Schatten u.a. und das alles in einer hinreißenden Open Air Atmosphäre. Kurz: Technoides vom Feinsten nach des Meisters Gusto. Das gefällt garantiert allen, auch denen die von oben zuschauen!

In diesem Sinne, Alleh Hopp und take care    J.K.T

Pflege von Innen

Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung bei tatkräftiger Unterstützung der Krankenpflegerin Anna Elbert; Foto: UKS/Glücklich

Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung tauschte kürzlich seinen Anzug gegen die Dienstkleidung der Pflegekräfte und verbrachte eine komplette Schicht auf der Intensivstation im Universitätsklinikum des Saarlandes. Der Praktikumstag sollte insbesondere dazu dienen, die Realität der Pflegekräfte aus erster Hand zu erfahren und besser zu verstehen. Minister Jung möchte auch einen breiteren gesellschaftlichen Blick auf die Bedeutung der Pflege werfen: „Pflegekräfte leisten zu jedem Zeitpunkt einen sehr wertvollen Beitrag zur Gesundheit und dem Wohlbefinden der Bevölkerung. Die Ausbildung, Herausforderungen und Leistungen der Pflegekräfte verdienen eine kontinuierliche Aufmerksamkeit und Unterstützung auf politischer, gesellschaftlicher und individueller Ebene. Seit einem Jahr arbeiten wir mit der Konzertierten Aktion Pflege Saar daran, die Pflegelandschaft im Saarland, gemeinsam mit Pflegekräften und Vertreter*innen von Verbänden, Kammern und Trägern, neu aufzustellen. Eine erste Zwischenbilanz des Wirkens liegt vor und zeigt: Wir haben zwar schon einiges erreicht, aber noch viel vor uns!“

BILD: Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung bei tatkräftiger Unterstützung der Krankenpflegerin Anna Elbert; Foto: UKS/Glücklich

Die Messe für DIY und Bastelfreunde

Der Januar 2024 ist der Monat für Do-it-Yourself-Fans und kreative Bastelfreunde in und um Luxemburg: Bereits zum zehnten Mal lädt die ExpoCreativ Luxemburg zum Stöbern, Einkaufen, Mitmachen oder kreativen Austausch ein. An drei Tagen verwandeln sich die LuxExpo zum Treffpunkt rund um Handarbeit, Basteln und kreatives Gestalten. Über einhundert namhafte regionale und internationale Aussteller machen die Veranstaltung zu der Bastel- & Kreativmesse in Luxemburg. Das Angebot umfasst rund um textiles und kreatives Gestalten die Bereiche Basteln, Nähen und Handarbeit. Ein Shoppingparadies mit Stoffen, Wolle, Perlen, Stempeln, Papieren, Kurzwaren, Nähmaschinen und vielem mehr. Zusätzlich zu den zahlreichen Ständen laden an allen drei Tagen wieder jede Menge Workshops zum aktiven Mitmachen ein. Alle Infos auf www.luxkreativ.lu

10. Expo Creativ Luxemburg – vom 26.01. bis 28.01. 04.12. in der LuxExpo The Box in Luxemburg

Weihnachtsgrippe

Ein Grund dafür Arzt zu werden, ist sicher, sich den Satz „Bitte freimachen“ leisten zu können, ohne einen Schlag ins Gesicht zu bekommen. Das dürfen außer Ärzten sonst nur noch Postangestellte Bild von Adobe Stock: Datei: # 223169235

Kürzlich hatte ich passend zur Weihnachtszeit eine schöne Grippe. Jedoch weniger mit Jesuskind, Hirten und Stern von Bethlehem als vielmehr mit Kopfschmerzen, triefender Nase und einem Husten, der beim Erkältungsbad in der Wanne einen Tsunami auslöste, bei dem anderswo Touristenorte evakuiert worden wären. Es war einer dieser heimtückischen grippalen Infekte, gegen die Frauen immun sind, die bei uns Männern jedoch unweigerlich Nahtoderlebnisse hervorrufen und mehr Taschentücher erfordern als ein einsamer Samstagabend zuhause…

Während Frauen selbst bei einer schweren Grippe eine Handvoll Salbeibonbons ausreicht, um von jetzt auf gleich gesund zu werden, hat es die Natur so vorgesehen, dass wir Männer bereits bei bloßem Schnupfen über Tage siechen und unserem Schöpfer ins Gesicht blicken. Die Auswirkungen einer Corona-Infektion lassen sich mittlerweile meist im Zaum halten, mit denen einer typischen Männergrippe ist jedoch nach wie vor nicht zu spaßen. Schließlich hat diese über die Jahrhunderte mehr Opfer gefordert als alle Weltkriege, Pestausbrüche und Dschungelcamp-Staffeln zusammen…

Für uns Männer ist es ratsam, bereits beim Einsetzen des ersten Halskratzens in der Apotheke das komplette Erkältungssortiment forschender Pharmaunternehmen zu ordern und das Testament aufzusetzen. Man(n) weiß schließlich nie, welche tückischen Nebenwirkungen Omas Wadenwickel und Tee ohne Rum bei einem geschwächten Männerorganismus haben. Vorsorglich sollte man sich zudem mit einer letzten Videobotschaft schon einmal von seinen Freunden verabschieden, solange dies das unaufhörlich steigende Fieber noch zulässt, das schnell einmal 38 Grad erreichen kann…

Man(n) sollte hier nicht bis zum letzten Moment warten und dann alleinig durch seine Rotznase in einem verwackelten Video in Erinnerung bleiben wie damals die Protagonisten im Film „Blair Witch Project“. Wegen der höllischen Schmerzen einer wunden Nase und eines rauen Halses, die sicher größer als jeder Geburtsschmerz sind, und der panischen Angst vor einem nächtlichen Erstickungstod kann man einer Männergrippe nichts Gutes abgewinnen. Nicht einmal aus evolutionärer Sicht. Es trifft schließlich nicht nur dumme, hässliche und überhebliche Männer, sondern auch solche wie mich…

Wenn uns Männern nicht einmal mehr Couch und Netflix Spaß machen, dann sollten Frauen wissen, dass es Zeit ist, eine Kerze anzuzünden und zu beten. Das einzig Positive für einen Todgeweihten sind in diesem Moment noch die vielen bunten verschreibungspflichtigen Medikamente, die das Leben mit Glied(er)schmerzen und ohne Geruchs- und Geschmackssinn erträglicher machen. Zusammen mit Energydrinks haben diese übrigens erstaunliche Effekte. Ohne sie hätte man nie erfahren, dass kleine grüne Männchen hinter den Heizkörpern wohnen und die eigene Katze Polnisch spricht…

Andererseits kommen einem nach der Weihnachtsvöllerei ein paar Tage ohne Appetit ganz gelegen. Schließlich würde man es diesen Sommer gerne vermeiden, dass einen beim Standurlaub wieder Aktivisten einer Walschutzorganisation ins Meer ziehen. Bei einem Infekt nimmt man schließlich ab, ohne dass hierfür das Telefon klingeln muss. Man erspart sich auch das lästige Einkaufen, da endlich weg kommt, was schon längst hätte weg müssen. Was können einem Monate alter Joghurt oder Schimmelkäse, der eigentlich einmal Gouda war, schon anhaben, wenn man voller Antibiotika ist…

Was ich bei Erkältungen weit weniger fürchte als Fieberzäpfchen ist der obligatorische Besuch beim Hausarzt. Anders als bei richtigen Medizinern geht von Hausärzten ja keine Gefahr aus, da sie nicht wie Urologen ihre Finger in Körperöffnungen stecken und auch nicht wie Dermatologen verkünden, dass das süße Muttermal gar nicht so süß ist und Zukunftsplanungen weitgehend unnötig macht. Hausärzte wollen sich nicht wie Chirurgen erst einmal alles von innen ansehen und haben auch anders als Zahnärzte keine Gerätschaften, die Löcher und furchterregende Geräusche machen…

Einem Hausarzt reicht Blutdruckmessen, einmal Husten lassen und die Krankenversicherungskarte jedes Quartal und schon ist die gewünschte Diagnose samt Krankenschein attestiert. Als Kind verstand ich es allerdings nicht, warum ich mich beim Onkel Doktor ausziehen sollte und dafür einen Lutscher annehmen durfte, bei Onkel Heinz jedoch nicht. Ich mochte meinen Hausarzt damals auch nicht, da er meinen Eltern immer etwas vom starken Übergewicht ihres Sohnes erzählte und ich erst in der Pubertät schmerzlich feststellte, dass er damit nicht meinen Bruder meinte…

Dennoch waren Ärzte für mich als Kind Götter. Götter in Weiß, die Golf spielen. Es sollte einige Jahre und Partys mit Medizinstudentinnen dauern, bis mir klar wurde, dass es sich eher um Teufel in Weiß handelt, die zwar gerne einlochen, dass das mit Golf aber nur insofern zu tun hat, als dass es dessen Rücksitze beansprucht. Damals lernte ich, dass Ärzte nie kommen, wenn man schreit, sondern schreien, wenn sie kommen. Mein Verhältnis zu Medizinern hat sich erst verbessert, seitdem sich das „Bitte freimachen“ auf Untersuchungen beschränkt, die von der Krankenkasse bezahlt werden…

Mittlerweile freue ich mich sogar auf Besuche beim Hausarzt, um live und in Farbe miterleben zu dürfen, was Reality-Soaps und Pseudo-Dokus im Trash-TV nicht einmal annähernd wahrheitsgetreu wiedergeben. Wie viele Rentner mögen wohl diesmal bereits Stunden vor Sprechstundenbeginn vor der Praxistür herumlungern und darauf warten, sich den tagesaktuellen Zustand ihrer Hühneraugen begutachten oder bescheinigen zu lassen, dass an ihrem Armstumpf, den sie aus dem Krieg mit nach Hause gebracht haben, noch immer keine neue Hand gewachsen ist…

Auf dem morgendlichen Weg zum Arzt sehe ich gebückte Schatten mit Stock, die wie Zombies zur Praxis wanken, um als Erstes Urin abgeben zu können. Es erinnert an Rudelbildungen vor Apple-Stores, wenn es ein neues iPhone gibt; nur mit Rollator. Hätten Rentner nicht Rheuma, sie würden auch Nächte im Schlafsack vor Arztpraxen verbringen, nur um tags darauf Erster zu sein. Für Rentner nicht auszudenken, wenn ihr Lieblingsstuhl im Wartezimmer neben der Plastikpalme schon besetzt wäre oder bereits ein Fremder sich dem Rätsel der neuen Apothekenumschau angenommen hätte…

Ich möchte indessen gar nicht Erster sein. Entginge mir dann doch der Charme der Praxishelferinnen, die nach dem zehnten Rentner, der vor dem ersten Berufstätigen an die Reihe kommen will, dem von Metzgereifachverkäuferinnen gleicht. Ich selbst bleibe stets freundlich, was die Chancen erhöht, dass bei der Blutentnahme nicht die dicke Nadel genommen wird, mit man sonst Pudding in Krapfen füllt. Auch wenn ich, wenn eine Helferin wieder ungläubig auf das „Dr. Wolf“ auf meiner Versicherungskarte blickt, gerne sagen würde, dass auch Doktoren krank werden. So wie Köche auch Hunger haben…

Meine Freundlichkeit wird meist belohnt. Ich komme dann ohne einen Fuß auf den Linoleumboden des nach Schweiß und Auswurf riechenden Wartezimmers setzen zu müssen an mein Rezept. Sogar noch vor dem pensionierten Beamten mit den Krücken, der sich lautstark darüber beschwert, dass er als Privatpatient nicht mit einer Sänfte in die Praxis getragen wird. Zu Besänftigung wird ihm eine völlig unnütze, aber von seiner privaten Kasse in vollem Umfang getragene Untersuchung angeboten, die er gerne annimmt, so lange daraus keine Diagnose resultiert, die ihm nicht gefällt…

Zuhause werfe ich mir dann alles an Pillen ein, was das Rezept hergibt, und mich auf die Couch. Falls davon nichts hilft, blieben nur noch Globuli oder meine Nachbarin Andrea. Die ist Jägerin. Ich schicke ihr mal mein Abschiedsvideo. Weihnachtsgrippe… gruenetomaten@live-magazin.de.

Patrik Wolf

P.S. Trinkt eigentlich wirklich jemand freiwillig aus den stets halbleeren Wasserflaschen, die in Wartezimmern von Arztpraxen bereitstehen?

Kosmische Zeiten inklusive Sternzeichen-Mantra 2024

Hallo Mikrokosmonauten: Bleibt auf eurer Umlaufbahn!

Neulich erwärmte eine Geschichte mein Herz. Ich kam kurz vor Weihachten mit zwei Menschen ins Gespräch, die mir erzählten, dass sie sich gerade erst vor kurzem nach über 20 Jahren wiedergetroffen hatten. Und das nur, weil sie den letzten Bus verpasst hatte und ein Taxi nehmen musste. Im Dunkeln des Fahrzeugs kam sie mit dem Fahrer ins Gespräch und irgendetwas an seiner Stimme kam ihr vertraut vor. Und noch ehe sie ihn fragen konnte, ob sie sich irgendwoher kennen, kam er ihr zuvor. „Sagen Sie, kennen wir uns?“. Im gleichen Moment schaltete er das Licht im Innenraum an und siehe da, sie blickten sich an und sofort war es so, als sei kein Tag vergangen, seit sie vor über 20 Jahren auseinander gegangen waren. Zumal beide vor kurzem erst ihre Partner verloren hatten und ohnehin ähnliches in den letzten Jahren durchmachen mussten. Ich weiß, dass die beiden Weihnachten zusammen feierten und auch gemeinsam ins neue Jahr starteten und ich glaube mitnichten, dass dies ein schlichter Zufall war. Das war zu hundert Prozent eine von den Sternen eingefädelte Aktion, da bin ich sicher! Da saßen doch gleich mehrere Engel auf ihren Wolken und führten diese beiden Menschen zusammen.

Nicht nur bei diesen beiden bin ich der felsenfesten Überzeugung, dass 2024 ein tolles Jahr werden wird. Auch für alle anderen da draußen wird es außergewöhnlich werden. Unter einer Bedingung:

Wir müssen uns lockermachen!

Eines ist nämlich sicher: Auf viele Dinge, die in uns und um uns herum geschehen, haben wir kaum Einfluss. Klar können wir im Leben standhaft bleiben, uns ständig zu Höchstleistungen anspornen, moralisch und ethisch immer einwandfrei agieren, gesellschaftlich gut dastehen, die Finanzen im Griff behalten und obendrein eine Vorzeigefamilie unser Eigen nennen. ABER, in den schier ungünstigsten Momenten kann es einen großen Knall geben und das Leben kann sich ohne eigenes Zutun von einer Sekunde zur nächsten ändern. Wir müssen uns einfach vor Augen halten, dass wir vor nichts gefeit sind, egal, wie politisch und persönlich korrekt wir leben.

In diesem Jahr aber wird alles anders sein, denn wir werden eine gehörige Portion Mut und positive Energie zur Seite gestellt bekommen, was uns schlussendlich die Gelassenheit verschaffen wird, Dinge hinzunehmen, die wir nicht ändern können.

Von der Magie der Sterne

2024 wird planetarisch gesehen von der Sonne beherrscht. Das heißt, dass wir alle die optimalen Chancen bekommen, uns zu entfalten und zu wachsen. Energie, Tatendrang und Willensstärke stehen dieses Jahr hoch im Kurs. Übers Ziel hinausschießen sollten wir dennoch nicht, denn es bestünde dann die Gefahr, dass wir uns an der Sonne verbrennen. Andererseits lebt es sich erst richtig ungeniert, wenn man um den Schmerz einer Verbrennung weiß. So ähnlich war das doch, oder?

Wer mich kennt, weiß, dass die Astrologie mein absolutes Steckenpferd ist. Nennt mir einen x-beliebigen Promi, ich nenne euch sein Sternzeichen. Ebenso erinnere ich mich nicht mehr an die Namen verflossener Liebhaber, aber ich weiß umso mehr, unter welchem Sonnenzeichen sie geboren sind. Astrologie war und ist so eine Sache, über die ich ewig sprechen könnte. Die Magie der Sterne ist nicht zu unterschätzen, auch wenn man mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen steht. Und mit Verlaub hat es einfach etwas unverkennbar Romantisches, wenn man daran glaubt.

Machen wir uns nichts vor: Haben wir uns nicht alle schonmal dabei ertappt, wie wir unser Tageshoroskop lesen? Und warum stimmen Horoskope eigentlich fast immer? Der Realist würde jetzt sagen: Weil es lediglich die Interpretation von Worten ist. Aber als Mels Mikrokosmos muss ich gehörig widersprechen! Das Universum beeinflusst nun mal unser Leben. Warum sollen dann nicht auch die Sterne daran beteiligt sein? Und spätestens wenn unser Jahreshoroskop vielversprechende Prognosen eröffnet, richten wir unsere Verhaltensmuster danach aus, oder?

Also vielleicht doch eine minimale Suggestion aufgrund raffiniert gewählter Worte? Bitte nicht!

Ich glaube an die Macht der Sterne und an die dort beheimateten Zeichen. Und ich weiß, dass es euer aller Wunsch ist, die richtige Umlaufbahn zu erwischen, damit 2024 genau das Jahr wird, das ihr euch wünscht. Ich habe deshalb extra meine magische Glaskugel entstaubt und gerubbelt und ihr gut zugesprochen, damit sie mir ein ganz individuelles Mantra für euch entbehrt. Dieses Mantra – das ist gewiss – wird der Schlüssel sein, der Euch die Türe öffnet, wann immer ihr vor einer wegweisenden Entscheidung steht. Macht mich bitte nicht verantwortlich, wenn das Mantra euch zuweilen suspekt erscheint, aber es war die Glaskugel, die durch mich sprach.

Also los geht’s!

Widder: Nichts verdirbt den Charakter.

Stier: Alter ist so alt wie die Zeitung von gestern.

Zwillinge: Aller Anfang ist Rückschritt.

Krebs: Wer nicht wagt, muss leiden.  

Löwe: Eigenlob kommt vor dem Fall.

Jungfrau: Ist der Ruf erst ruiniert, muss der Prophet zum Berge gehen.

Waage: Müßiggang macht den Meister.

Skorpion: Auf seinem Misthaufen kann man nicht stehen.

Schütze: Schlaf kommt selten allein.

Steinbock: Schlafende Hunde sagen die Wahrheit.

Fische: Träume ziehen sich an.  

Wassermann: In der Not kann man eine schöne Messe lesen.

Am Ende ist es doch so: Da das Leben sowohl auch meine Glaskugel keine Moral zu haben scheinen, sollten wir 2024 mal locker durch die Hose atmen und zuweilen dem Schicksal und den Sternen eine Chance geben!

Clubzone Januar 2024

Herein spaziert in ein neues Jahr voller Partyspaß und Clubschabernack im schönsten, saarländischen Bundesland der Welt. Nach den letzten, wirklich ausgesprochen turbulenten, Wochen zu urteilen, geht 2023 mit Sicherheit als einer der partytechnisch gesehen, besseren Jahrgänge in die Annalen unseres schönsten Bundeslandes der Welt ein. Insbesondere die ungebremsten Vorkommnisse und moralisch zweifelhaften Geschehnisse der Weihnachtswoche und vor allem die herrlich ausufernden Ausnahmezustände in der Silvesternacht müssen ausführlich behandelt werden – nur leider nicht in dieser Ausgabe. Denn da ganz überraschend auch dieser Jahr wieder unsere Druckerei partout nicht dazu zu bewegen war, über die Feiertage dieses auflagenstärkste Fachmagazin für Partyklatsch und Feiertratsch zu drucken, können wir heuer nur die Ausschweifungen der ersten drei Dezemberwochen behandeln. Die Weihnachts- und Silvesterdramen gibt’s dann wie immer in der nächsten Ausgabe, aber in schöner und liebgewonnener Tradition haben wir so die Möglichkeit, außer dem aktuellen Party- und Clubtreiben, wieder die grandiosesten Glanzleistungen des zu Ende gegangenen Jahres zu würdigen.

Dennoch ist reichlich Berichtenswertes passiert, mit dem Klatsch & Tratsch Highlight, dass bekannt wurde, dass Cassius Clemens jetzt tatsächlich ernst gemacht hat mit dem vollständigem Rückzug aus Berufsleben. Selbst die KUFA hat er veräußert und somit endgültig die Weichen in Richtung Rentnerdasein gestellt. Aber jedes Ende ist ja auch ein Anfang und speziell was die KUFA angeht, steht da dieses Jahr Einiges zu erwarten und wir alle können uns spätestens zum Frühjahr auf einen echten Knaller im Nachtleben freuen. Bis dahin bleibt nur, sich bei Cassius für ungezählte Nächte, Konzerte und Partys zu bedanken, was wir sehr, sehr gerne und mit Nachdruck tun.

Wieder auferstanden ist einen andere Legende, wenn auch nur für eine Nacht, dafür aber mit sensationeller Partyeskalation, ist eine von Saarbrückens kultigsten Locations überhaupt. Die Rede ist natürlich vom GLORIA PALAST und dem großen Jubiläums REVIVAL, das zur Feier des 38. Geburtstages dieser unvergessenen Disse begangen wurde. Dieses Mal, und das machte die Sause zu etwas ganz Besonderem, in einer niegelnagenneuen Location, dem LOOSE Club in den Räumen des einstigen SOHO in der Saarbrücker Kaiserstraße. Klang schon im Vorfeld nach Ausnahmezustand und ging dann auch massiv durch die Decke wie bei den Partys mit original DJ Kasimir auch nicht anders zu erwarten war. Zur alljährlichen GLORIA PALAST Geburtstagsfeierei, die ja seit Jahren auch im Exil, von CLUB NUMBER ONE über KUFA, CONGRESSHALLE, BEL ETAGE und GARAGE ausgiebig eskaliert wurde, kehrten die gloriösen Ehemaligen in die etwas anderen Achtziger zurück. In der Erinnerung seiner Gäste und des ehemaligen Personals lebt die ehemalige Kultdisco ungemein vital bis heute weiter, wie eben auch diese Party außer Rand und Band unter Beweis stellte. Sehr unterhaltsam auch die Gesichter einiger aktuellen Nachtleben-Gesichter, die sich hierher verirrt hatten und eine „normale“ 80er und 90er Party erwarteten. Denn spätestens beim ersten Pogo auf den „Nellie the Elephant“ oder den „Irish Rover“ war klar, hier ist etwas sehr Spezielles am Start. Von Chartmüll war genau wie in den originalen Jahren keine Spur, dafür gab’s Independent Mucke und Gitarren Mucke auf die Gehörgänge gemischt mit ein bisschen frühem House und New School Hip Hop. Eben exakt jene unheilige Mischung, der diese Party ihren legendären Ruf verdankt. Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen war dieses Mal erneut, ein extra eingerichteter CAFE FUTURE Floor mit DJ Erwin & der Praktikant, der dem ebenfalls oberkultigem, kleinen Club am St. Johanner Markt gewidmet war, der schon ein Jahr vor dem FUTURE ganz neue Klänge im Saarbrücker Nachtleben etablierte. Wenn das so weiter geht, werden bald auch dieses Revivals fast so legendär wie der einstige Disco-Palast sein. Wir wären dabei!

Aber auch abgesehen von Kult-Revivals, gab es im LOOSE animalische Eskalationen, die ihres Gleichen suchten. Das LOOSE DJ -Team riss hier regelmäßig die Hütte ab und spielte auf dem ersten Floor zumeist Electro- und Mixed Music, sodass für jeden etwas dabei ist. Auf dem zweiten Floor kamen dann im Wechsel Techno bzw. Hip Hop Liebhaber auf ihre Kosten. Zusammenfassend ist zu sagen, dass hier alles im Übermaß abgeliefert wurde, was eine fette Sause ausmacht.

Zum Jahresabschluss hat das STUDIO 30 mal wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es neben wirklich erste Sahne Konzerten hier auch extrem geile Party zu feiern gibt. Neuestes Beispiel war jetzt Mitte Dezember die TANZRITUAL – GOTHIC PARTY mit reichlich Wave, Gothic, Mittelalter und Elektro Spaß nebst und zahlreichen Gimmicks sowie vielen Deko-Specials on top. Das Team vom TANZRITUAL ließ die Mauern des ehemaligen 6NULL3 erbeben, dass es nur so eine Pracht war. Das galt gleichermaßen für die TRIP Nacht und die SONIC DERANGEMENT Weihnachts-Ausgabe , die jedes Kompliment verdient hatten. Andererseits muss man aber auch die stets grandiose Stimmung bei den Live-Konzerten unbedingt erwähnen, wie die Gigs von Christin Nichols, Oku & the Reggaerockers, Killicon Lumpematz und Snaggletooth wunderbarst unter Beweis stellten. Bitte den Laden jetzt schon rot im Kalender anstreichen: 2023 wenn’s im STUDIO weitergeht, wird’s noch eine Spur heftiger! Da darf man jetzt schon gespannt sein.

Vor allem im EGO, konnte man im Dezember beobachten, dass feiern nicht bloß Musik und Alkohol bedeutet. Liebevoll durchdachte Partys, mit einzigartigen Themen. Dekorationen und Aufbauten, die in Kunsthallen auch nicht fehl am Platz wären. Oft genug lassen wir uns dazu verleiten nur von Musik und den DJs zu sprechen. Aber was macht einen Club vor allem zu einemechten Hot Spot im Nachtleben macht, ist ein tolles Team. Und dieses Team gemeinsam mit den Stammgästen machen das EGO zu dem place-to-be im Saarland.

   Was war denn da bitte im November im Noya gegenüber der Congresshalle los? Wer sich über den großen Andrang vor dem sonst eher wenig besuchten Laden wunderte und nicht drinnen war, hat echt was verpasst! Zum wiederholten Male waren dort die HEARTBEATS zu Gast und verwandelten das stylische Restaurant in eine Top-Feierlocation mit großer Tanzfläche und weiteren Bars. Der Laden war dementsprechend rappelvoll und die Gute-Laune-Musikanten Splash&Snow und DJ Yannick verteilten ordentlicheHouse- und Partymucke auf die Ohren der Partycrowd! Da war die frühere Saarbrücker Partyszene auch mal wieder mit Rang und Namen vertreten. Die Stimmung war wirklich fantastisch und schon jetzt dürfen wir uns auf eine Fortsetzung freuen.

   Der MAUERPFEIFFER ist nun seit sechseinhalb Jahren bereits fester Bestandteil des Saarbrücker Nachtlebens und somit ist der Jahresbeginn der perfekte Zeitpunkt, ein kleines Resümee zu ziehen. Würde man das dort bereits stattgefundene Programm hier auflisten wollen, würde das definitiv den Rahmen sprengen. Eigentlich bedarf es keiner weiteren Worte, denn wer nur einmal da war, dem wird direkt klar, dass der MAUERPFEIFFER eine unglaubliche Bereicherung für Saarbrücken darstellt. Selten ist eine Nacht vergangen, in der weniger als zwei oder mehr musikalische Gäste eingeflogen wurden, um Saarbrücken zu zeigen, was man sich hinter den Mauern am Ludwigskreisel unter guter elektrischer. Musik vorstellt. Und wenn man Augen- und Ohrenzeugen Glauben schenken darf, dann brauchen wir uns wohl auch die nächste Zeit keine weiteren Sorgen um die Qualität des hier Gebotenen machen. Nachtschwärmern und Clubabhängige, die vor allem auf elektronische Musik fixiert sind, werden weiterhin zum MAUERPFEIFFER pilgern können und dort Clubnächte der ganz eigenen Art zu erleben.

In diesem Sinne und take care   

J.K.T