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Saarländer im Portrait

Von der Nauwies bis Tansania und zurück

Bluefuture Project, das sind die Gründer Chris, Tibor mit Christian. Drei beste Freunde mit dem Ziel, eine Welt zu kreieren, in der alle gerne leben möchten – und da wird die Brücke vom Saarbrücker Szene-Kiez bis nach Ostafrika geschlagen

 

Mit dem BlueFuture Project schaffen drei Saarländer in Tansania einen nachhaltigen Zugang zu sauberem Wasser und arbeiten dort mit den Menschen vor Ort auf Augenhöhe. Die Ambition vergangener und zukünftiger Vorhaben ist es, die Menschen zu befähigen, (Wasser-)Krisen selbst zu bekämpfen und die Saarländer dazu zu bringen, dass jeder mehr Verantwortung übernimmt nach dem Motto, jeder Einzelne trägt die ganze Verantwortung.

 

LIVE: Ihr seid doch aus dem Saarland, was hat Euch denn gerade nach Tansania verschlagen?
BlueFuture Project: Nachdem wir gesehen haben wie Europa die Flüchtlingskrise händelt, haben wir uns auf den Weg gemacht, Fluchtursachen zu bekämpfen. Um lösungsorientiert an die Sache ranzugehen, arbeiten wir mit Prof. Dr. Hilonga aus Tanzania zusammen, der einen Nanofilter entwickelt hat. Dieser Nanofilter wird in sogenannten Waterkiosks installiert. Diese werden von Frauen betrieben. Somit schaffen wir Arbeitsplätze und Zugang zu sauberem Trinkwasser in Ost-Afrika.

 

LIVE: Das hört sich interessant an, was habt ihr denn vor kurzem in Griechenland gemacht?
BFP: Wir haben uns ein unabhängiges Bild von der Lage gemacht. Wir waren in verschiedenen Camps auf dem Festland und zusätzlich noch in Moria (bevor es abgebrannt ist). Mit der daraus entstandenen Dokumentation möchten wir zum einen den Menschen eine Stimme geben und zum anderen ein rundes Bild der Situation aufzeigen: Warum müssen Menschen flüchten, wie sieht die Fluchtroute aus? Wie werden die Menschen in Europa aufgenommen, wie ist die Situation sowie das Prozedere in den Camps selbst und was wünschen sich die Menschen? Und natürlich, was sind Lösungsansätze und was ist unsere Verantwortung?

 

LIVE: Wie hängt dies denn für Euch zusammen bzw. was hat das Ganze denn mit Entwicklungshilfe zu tun?

BFP: Krieg um Ressourcen im Nahen Osten ist ja nur ein Grund, warum Menschen ihr Heimatland verlassen müssen in der Hoffnung auf ein Leben in Würde und Chancengleichheit. In Afrika beispielsweise werden die Menschen durch Entwicklungshilfegelder und Handelsabkommen langfristig und gezielt in Abhängigkeiten gebracht.  Grundsätzlich muss man verstehen, dass Afrika keine Entwicklungshilfegelder braucht. Es wäre sinnvoller faire Handelsabkommen zu etablieren. Entwicklungshilfe entzieht dem Staat die eigene Verantwortung, fördert Korruption und steigert die Armut. Der einzige Weg die Menschen unabhängiger zu machen ist es die lokale Wirtschaft im Land aufzubauen und zu stärken.

 

L!VE: Könnt ihr unseren Lesern erklären, warum ihr eher auf Social Business besteht, anstatt den Leuten durch Spenden zu helfen?

BFP: Wir sind ein For Profit Unternehmen um unabhängig arbeiten zu können und die Probleme sinnstiftend anzugehen. Gleichzeitig ist es uns ein Dorn im Auge wie die Entwicklungshilfeindustrie das Bild der Menschen Afrika und anderen Ländern prägt. Es wird oft so dargestellt als könnten die Menschen ohne die Hilfe aus dem Westen nicht überleben.

 

LIVE: Wie seht ihr denn die Situation bei uns im Saarland? Sind wir im Saarland eher Teil der Lösung oder des Problems?

BFP: Wir haben in der Region einige gute Unternehmen, die die Missstände in der Welt sinnstiftend angehen. Das Potenzial ist aber riesig. Bzw. muss hier noch viel mehr passieren. Möglichkeiten gibt es in sehr vielen Bereichen.

 

L!VE: Macht ihr auch lokale bzw. Regionale Projekte bei uns in Saarbrücken und Umgebung?
BFP: Mit unserem sozialen Mineralwasser aus der Region finanzieren wir unsere Arbeit in Deutschland. Neben unseren Projekten in Afrika halten wir einen Cent pro verkaufter Flasche für regionale Projekte zurück. Im Jahr 2020 waren dies Aufforstung und Essensausgaben für Bedürftige mit unseren lokalen Partnern zusammen (Schwollener Sprudel, Hilde & Heinz)

 

LIVE: Habt ihr abschließende Worte?

BFP: Wir möchten mit unserer Arbeit den bestmöglichen positiven Impakt generieren. Unsere Vision ist eine Welt mit Wohlstand und Frieden für alle. Wir freuen uns über jeden, der den Weg mitgehen möchte. Nur so können wir diese Vision realisieren. #bettertogether

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