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Clubzone

Clubzone Januar 2017

Herein spaziert in ein neues Jahr voller Partyspaß und Clubschabernack an den Ufern der Saar. Nach den letzten, wirklich ausgesprochen turbulenten, Wochen zu urteilen, geht 2016 mit Sicherheit als einer der partytechnisch gesehen, besseren Jahrgänge in die Annalen unseres schönsten Bundeslandes der Welt ein. Insbesondere die ungebremsten Vorkommnisse und moralisch zweifelhaften Geschehnisse der Weihnachtswoche und vor allem die herrlich ausufernden Ausnahmezustände in der Silvesternacht müssen ausführlich behandelt werden. Nur leider nicht in dieser Ausgabe. Denn da ganz überraschend auch dieser Jahr wieder unsere Druckerei partout nicht dazu zu bewegen war, über die Feiertage dieses auflagenstärkste Fachmagazin für Partyklatsch und Feiertratsch zu drucken, können wir heuer nur die Ausschweifungen der ersten drei Dezemberwochen behandeln. Die Weihnachts- und Silvesterdramen gibt’s dann wie immer in der nächsten Ausgabe, aber in schöner und liebgewonnener Tradition haben wir so die Möglichkeit, außer dem aktuellen Party- und Clubtreiben, wieder die grandiosesten Glanzleistungen des zu Ende gegangenen Jahres zu würdigen.

Zuvor allerdings müssen wir uns aber unbedingt dem Knaller der letzten Wochen widmen. Das Zauberwort heißt GLORIA STAGES. Die Bombe platzte Ende November zwar so ein bisschen auf Raten, aber inzwischen weiß wohl die ganze Stadt Bescheid. Immerhin war es schon eine kleine Sensation als doch noch ein Betreiber für das ehemalige N8WERK gefunden wurde. Damit hatte so richtig keiner mehr gerechnet, denn die Bewerber gaben sich seit dem plötzlichen Aus im Sommer letzten Jahres zwar die Klinke in die Hand, aber ohne dass es zu einem Abschluss kam. Doch seit November hat die Location wieder einen neuen Betreiber. Kein geringerer als Alfonso „DJ Fonz“ P. hat schlussendlich den Zuschlag erhalten. Was zuerst nur wenige Eingeweihte wussten, verbreite sich dann bis zum Jahresende wie ein Lauffeuer. Das Ganze wurde dann noch zusätzlich dadurch angestachelt das DJ Fonz und seine Mitstreiter zum Beispiel auf Facebook jede Menge „coming soon“ Grafiken posteten und dadurch ein gutes Stück weit aus der Deckung kamen. Hinzu kam, dass DJ Fonz ja nun wirklich zu den bekanntesten Gestalten des Saarbrücker Nachtlebens gehört. So hat er mit dem FISH, einer der langlebigsten Kultveranstaltung unseres Städtchens, gute zwei Jahrzehnte das Saarbrücker Nachtleben um eine grandiose und legendäre Dienstagnacht bereichert. in den letzten Jahren hat er ja dann vor allem als Macher des Club NUMBER ONE bis zum Spätsommer vorletzten Jahres für Furore gesorgt. Nachdem er sich nun ein gutes Jahr ins Privatleben zurückgezogen hatte, kommen er und sein Team jetzt mit Anlauf zurück ins wilde Partytreiben – und nicht nur das. Denn der mittlerweile ja auch durchgesickerte Name  des neuen Club- und Party Hotspots GLORIA STAGES lässt gleich zweierlei erkennen. Zum Einen die Anlehnung an die kultigen Vorvorgänger in diesen Räumen, Kino und dann Großdisco GLORIA PALAST und zum andern mit dem Wort „Stages“ verbunden, der unübersehbare Hinweis darauf, dass hier in Zukunft einiges auf Bühnen live passieren wird. Jetzt heißt es allerdings noch bis Anfang Februar ausharren, denn erst dann wird die neue Location sich zum ersten Male der Club- und Partycommunity präsentieren.

Apropos Knalleffekt, davon gab’s bei einer anderen Partynacht auch jede Menge. Erstmalig waren die HEARTBEATS im Club NUMBER ONE zu Gast und was sich hier abspielte, ist kaum in Worte zu fassen. Bereits um kurz nach 23 Uhr war die Tanzfläche schon am Beben und eine Konfettikanone nach der anderen wurde gezündet, von wegen Kanlleffekte und so. Das DJ-Trio um Splash, Stereotonie und Snow knallte einen Partykracher nach dem anderen aus den Boxen und ließ dem feierwütigen Volk auch keine Minute Zeit zum Durchatmen. Das Publikum war wie immer bei den HEARTBEATS bunt gemischt, dazu ein Feuerwerk aus LED-Visuals – kein Wunder, dass viele schon jetzt von einer der besten HEARTBEATS Partynacht in den vergangenen Jahren sprechen. Da können wir uns alle auf die nächste Ausgabe freuen, nur wann und wo die an den Start gehen wird, wird erst demnächst bekannt gegeben. Wir bleiben dran!

Im NUMBER ONE ging es allerdings nur wenige Tage später wieder heftigst zur Sache, denn hier stieg eine ganz besondere Geselligkeit, die auf jeden Fall noch Erwähnung finden muss. Die Rede ist natürlich vom großen GLORIA PALAST JUBILÄUM, das zur Feier des 31. Geburtstages dieser Legende wieder im NUMBER ONE begangen wurde. Zur alljährlichen GLORIA PALAST Geburtstagsfeierei, die ja seit Jahren ausgiebig eskaliert wurde, kehrten die gloriösen Ehemaligen in die etwas anderen Achtziger zurück. In der Erinnerung seiner Gäste und des ehemaligen Personals lebt die ehemalige Kultdisco ungemein vital bis heute weiter, wie eben auch diese Party außer Rand und Band unter Beweis stellte. Sehr unterhaltsam auch die Gesichter einiger aktuelle NUMBER ONE Gäste, die sich hierher verirrt hatten und eine „normale“ 80er und 90er Party erwarteten. Denn spätestens beim ersten Pogo auf den „Mussolini“ oder den „Irish Rover“ war klar, hier ist etwas sehr Spezielles am Start. Von Chartmüll war genau wie in den originalen Jahren keine Spur, dafür gab’s Independent Mucke und Gitarren Mucke auf die Gehörgänge gemischt mit ein bisschen frühem House und New School Hip Hop. Eben exakt jene unheilige Mischung, der diese Party ihren legendären Ruf verdankt. Wenn das so weiter geht, werden diese Revivals fast so legendär wie der einstige Disco-Palast.

Der MAUERPFEIFFER ist seit genau einem halben Jahr fester Bestandteil des Saarbrücker Nachtlebens und somit ist der Jahresbeginn der perfekte Zeitpunkt, ein kleines Resümee zu ziehen. Würde man das dort bereits stattgefundene Programm hier auflisten wollen, würde das definitiv den Rahmen sprengen. Eigentlich bedarf es keiner weiteren Worte, denn wer nur einmal da war, dem wird direkt klar, dass der MAUERPFEIFFER eine unglaubliche Bereicherung für Saarbrücken darstellt. Selten ist eine Nacht vergangen, in der weniger als zwei oder mehr musikalische Gäste eingeflogen wurden, um Saarbrücken zu zeigen, was man sich hinter den Mauern am Ludwigskreisel unter guter elektrischer,  Musik vorstellt. Und wenn man Augen- und Ohrenzeugen Glauben schenken darf, dann brauchen wir uns wohl auch die nächste Zeit keine weiteren Sorgen um die Qualität des hier Gebotenen machen. Nachtschwärmern und Clubabhängige, die vor allem auf elektronische Musik fixiert sind, werden weiterhin zum MAUERPFEIFFER pilgern können und dort Clubnächte der ganz eigenen Art zu erleben.

Aber auch abseits des Nachtlebens sorgt der MAUERPFEIFFER für Bereicherungen. Dass man hier mehr als nur Remmidemmi-Partys kann, zeigte das Team auch schon auf beeindruckender Weise mit einigen Konzerten und vor allem aber auch mit einem sehr speziellen Abend, der erst zwei Mal stattgefundenen hat. Die Rede ist vom HÖRABEND für Musik und Tonbegeisterte. Hier geht es nicht ums tanzen, sondern ums aktives Hören, bei einer Limo oder Tasse Tee wird sich in den Club auf extra aufgebaute Sitzmöglichkeiten gesetzt und es wird zugehört. Es werden verschiedene Stücke der unterschiedlichsten Genres vorgespielt, die auf der brachialen Anlage des MAUERPFEIFFER einen viel tiefer erreichen als man sich das vorher vorstellen konnte. Wer sich also wirklich für Musik und Ton interessiert, sollte die nächste Ausgabe des HÖRABEND nicht verpassen. Als Fazit für 2016 bleibt nur: Chapeau Mauerpfeiffer – schön, dass du da bist!

Bleiben wir doch noch gerade einen Moment bei Technobass und Houserhythmen und in der Welt der elektronischen Tanzmusik. In keinem Fall unerwähnt dürfen nämlich, wenn’s um Jahr 2016 geht, die ungezählten wie wunderherrlichen, elektronischen Abfahrten bleiben, die uns DJ Papa Klaus Radvanowsky auch in den letzten zwölf Monaten wieder bescherte. Gleich ob in der einstigen UNSICHTBAR, im BÜRGERPARK RONDELL oder auf den schwankenden Platten des Technoboot MAGNET H2O waren die verschiedenen MAGNET Events immer eine Angelegenheit der höheren Vergnügungsordnung. Daran hat sich auch nix geändert als nach langem Spekulieren und wildem Locationraten offiziell wurde, dass der MAGNET künftig neues Terrain wird und seit September nicht nur die ruhmreichen Hallen des BLAU in regelmäßigen Abständen mit erstklassigen Houseacts erfüllen würde, sondern auch dem kurzzeitig im Tiefschlaf versunkenen HIRSCH wieder neues Bassleben einhauchte. Warum auch nicht den Riesenspaß auf zwei Clubs verteilen, ein bisschen Abwechslung hat noch nie geschadet und hier ging’s dann richtig nach vorne. Zum Jahresende hat’s dann magnetischerweise einen Doppelschlag gegeben, aber dazu mehr in der nächsten Ausgabe. Hier nur noch schnell die dringende Hingeh-Empfehlung für das nächste MAGNET Higlight. Das ist nämlich das Gastspiel der Elektro-Ikone Thomas Schumacher beim MAGNET Beitrag zum BLAUen Geburtstag am dritten Januarwochenende. Auf keinen Fall verpassen! Sowas von einem Pflichttermin!

Ein ziemlich exakt genau am anderen Ende des Spaß- und Musikrichtungsspektrums angesiedelte Feierei sind die Ü30 Partys. Absoluter Dauerbrenner ist die hocherfolgreiche Ü30 in der ALTEN SCHMELZ in St. Ingbert, die als Vorreiter dieses Trends mittlerweile alle vierzehn Tage mit verschiedenen Mottos ihren Ruf weiter ausbaut. Ob das klassische Original, die Burlesque-, White Night- oder Techno-Classics Ausgabe, hier ist immer richtig was los und den Weg nach St. Ingbert mehr als wert. Ganz frisch am Start war dagegen die Ü30 PARTY im Homburger Ex-MUSIKPARK, die eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, dass in Karlsberg City immer noch feste gefeiert wird. Von der ersten bis zur letzten Minute Tanzfläche voll, und dass bei einem musikalischen Spektrum von gestern bis heute, von AC/DC bis Avicii und von Format:B und Paule Kalkbrenner bis zu den Stones, Placebo und Coldplay. Da hat dann auch einmalige der Ausrutscher in den Formationstanzwahn à la „Fantasy Girl“ vom Aida Clubschiff auch nicht weiter gestört.

Zwei Veranstaltungen dürfen aber auf keinen Fall fehlen, wenn wir uns ein paar ausgesuchte Höhepunkte des zu Ende gegangenen Jahrgangs nochmal vor Augen führen wollen. Diese beiden haben nämlich in ganz besonderer Weise und auf ihre ganz eigene Art Neuland betreten. Die Rede ist zum einen von der Premiere von EAT & BEAT im MANIN. Die Mischung aus stilvollem Essen, Cocktails an der Bar und feiern zu House und Black Beats wurde von der Saarbrücker Szene so gut angenommen, dass das Restaurant innerhalb weniger Tage ausverkauft war. Die Gäste wurden mit einem mehrgängigen Menü verwöhnt, und passend dazu gingen etliche Flaschen Champagner und erlesene Weine über den Tresen. Vom „Sold Out“ des Restaurants völlig unbeeindruckt konnte man gegen 23 Uhr das Who is Who des Saarbrücker Nachtlebens an der Bar des MANIN finde, wo dann die eigentliche Party abging. DJ Moh und Dr. DJ brachten mit einer gelungenen Mischung aus House, RnB und Black die Gäste in Stimmung, und einige der Kalorien des Dessert-Büffets konnten auf der Tanzfläche direkt wieder vernichtet werden.

Die zweite Party die dahin ging, wo noch keine Frau zuvor gewesen war, gab’s zum Christopher-Street-Day. Der überaus beliebte Szeneheld Tromla brach nämlich mit seinem Auftritt im BOOTS in der Mainzer Straße gleich mehrere Rekorde. Nicht nur, dass es der erste Live-Act überhaupt in der über 30jährigen Geschichte des Lokals war, nein, es durften tatsächlich erstmals Weiblichkeiten in den sonst strikten Männer-Laden. Okay, es waren nur neun Mädels, die mutig genug waren und schließlich auch wild tanzten, aber das reichte schon um das Stammpublikum ein klitzekleines bisschen zu irritieren, aber auch zu amüsieren. Und das ist ja eigentlich das Beste was Partys tun können!

In diesem Sinne und take care    J.K.T

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