Jubel, Trubel, Heiterkeit! Mit diesen drei vielsagenden Worte lässt sich die Partylandschaft an der Saar in den letzten Wochen am besten beschreiben. Denn wieder einmal ist es so, dass uns nicht nur die üblich verdächtigen Party-Hotspots mit reichlich Feiertreiben bespaßt haben, sondern immerhin war ja auch noch der Fastnachts-Wahnsinn zu bewältgen. Aber auch nach Aschermittwoch zeigte sich, dass das Partytreiben in unserer kleinen Metropole längst wieder so richtig an Fahrt aufgenommen hat. Auch ganz ohne Pappnasen und Kostümierungen verging kaum ein Tag ohne, dass in der Clubzone nächtliche Nägel mit Köpfen gemacht wurden. Das konnte ja nur heiter werden! Also kopfüber ins wilde Treiben der letzten Wochen und der Februar hatte so Einiges zu bieten.
Natürlich brach im Februar die geballte Fastnachts-Feier-Eskalation aus. Der absolute Höhepunkt am Faschingsdonnerstag war, wie nicht anders zu erwarten war, die WEIBERFAASENACHT in der CONGRESSHALLE. Himmel und Menschen stapelten sich bei bester Laune bei, gemeinsam mit dem PREMABÜBA, Saarlands größter Faschingssause, dieses Jahr unter dem gemeinsamen Motto ELFENSTAUB UND FABELWESEN. Da ging die Fantasie auf Reisen und fast 10.000 Besucher der beiden größten Faschingspartys des Saarlandes fantasierten mit. Das war wieder ein absolutes Highlight und vielleicht sogar der mit Abstand amüsanteste Weg hier in die Faasenacht zu starten. Auch die düsteren Gestalten haben sich hier richtig wohl gefühlt, denn unterschiedlichste Welten entstanden durch aufwendige Dekorationen und innovative Lichtkonzepte und erwachten durch die Kostümvielfalt zum Leben. Die WEIBERFAASENACHT ist ja längst aus dem Schatten des PREMABÜBA herausgetreten und steht dem weder in Sachen Besucherzahlen und erst recht nicht was die Stimmung angeht in nichts nach. Der Schuldige hierfür war auch schnell gefunden: sämtliche DJs und Livebands gaben ihr Bestes und das bunt kostümierte Publikum hielt locker mit. Kein Wunder also, dass der Faasend-Donnerstag in der Congresshalle mittlerweile als absolute Pflichtveranstaltung gilt.
Wer eine Auszeit vom Faschingstreiben nehmen und trotzdem nicht aufs Feiern verzichten wollte, ging am Freitag nach Altweiber ins EGO. Bei der Premiere von „La Bella Notte Italiana“ platze der Laden aus allen Nähten. Kippen ohne umzukippen war hier gar kein Problem. Unter dem Publikum zahlreiche Gäste, die man schon länger nicht mehr im Nachleben gesehen waren, die aber eindrucksvoll unter Beweis stellten, dass sie das Feiern nicht verlernt haben. Böse Zugen würden behaupten, dass das im EGO ja nicht schwer sei. Nicht ganz zu unrecht, denn in keinem anderen Laden in unserem Städtchen wird derzeit derart eskaliiert, wie dort. Tatsächlich gabe es auch im Februar wirklich einen ganzen Monat lang extrem geile Partys. Freitags wie samstags wurde gefeiert, getrunken, getanzt, geliebt. EGO we love you!
Ein hocherfeulicher Neuzugang im bunten Reigen des Nachtlebens der Landeshauptstadt ist ganz aktuell seit Ende Februar das TERMNUS an der Ecke Gerber- und Bleichstraße. Nachdem bekannt geworden war, dass das Original aus Saargemünd einen neuen Spielort vorallem für die zahlreichen Konzerte braucht, war schnell klar, dass der Ableger in Saarbrücken eröffnen wird. Im Februar war es mit ein paar bestens besuchten Konzerten soweit, nur die Küche wird erst im März fertig werden. Trotzdem wurde hier schon zu verschiedenen Bands die Nacht zum Tage gemacht und in den frühen Morgenstunden schon mal der ein oder andere Twist auf das Parkett gelegt wurde. Besonderen Anteil am Erfolg der Konzert-Location hatte natürlich Macher Geoffroy Muller, der sich jetzt höchstpersönlich um das Wohl der Kundschaft kümmert. Aber auch in den Reihen der Tresenmannschaft finden sich legendäre Mitstreiter wie Fine, die schon seit KATER KARLOS und UBU ROI zu den Lichtegstealten im Saarbrücker Nachtleben gehört. In der charmanten, neuen Mischung aus Konzertbühne und Bistro mitten in der Stadt wird vor allem auf ein zeitloses Musikprogramm mit den Eckpfeilern Jazz, Folk und Experimentelles gesetzt. Bleibt zu hoffen, dass sich der Laden so erfreulich entwickelt, wie es nach dem überaus gelungenem Start zu erwarten ist. Die Zeichen stehen gut, denn eine kleine Sensation hat sich in den letzten Tagen schon angedeutet. Wie gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen berichten, soll die legendäre GYPSYMANIA Reihe von DJ Michael Reufsteck hier ein Revival erleben. Das wäre natürlich der Knaller!
Auch im STUDIO 30 war wieder Treiben angesagt. Vor allem die Live-Gigs von Viahere und The Black Marrows u.a. und die Partys wie DEATHDISCO, FRECH & SCHÖN oder SONIC DERANGEMENT brachten für alle Gäste und Musiker richtig viel Spaß. Bei so viel positiven Resonanz wurde offensichtlich, dass es für die Macher um Sebastian B sehr viel zu tun gibt, die so hoch gelegte Feierlatte in Zukunft immer zu erreichen. Kurz gesagt, es sollte immer das geliefert werden, was Gäste wie Musiker verdient haben, dann müssen wir uns um die wirklich tolle Location keine Gedanken machen.
Die Jungs vom APARTMENT haben sie nicht mehr alle. „Wo sind die Hände?“ Mit diesem Kernsatz würde APARTMENT Gründer und Legende des saarländischen Nachtlebens DJ Tomas den Februar in seinem Stadtwohnzimmer beschreiben. Aber auch abseits der Basis gabs Tumult. Bei der zweiten Ausgabe von „Premiere“ im UT und natürlich im CLUB KOLLEKTIV in der CONGRESSHALLE auf der legendären Weiberfastnacht an den Start ging. DJ Tomas werdet ihr jetzt auch wieder öfter an den Decks stehen sehen und erleben, wie er so manch einen DJ-Jüngling in die Ecke spielt. Denn wer schon so lange dabei ist, wie er, muss sich DJ-technisch hinter niemandem verstecken. Davon könnt ich euch diesen Monat beim einjährigem Jubiläum überzeugen. Ein Jahr? Das Apartment gibt’s doch schon viel länger oder? Klar, aber seit genau einem Jahr ist DJ Tomas alleiniger Besitzer des Apartments. Alle Altlasten des ehemaligen Club No1 sind weg und es wurde umgebaut und zu dem schönen Stadtwohnzimmer gemacht, dass zahllose APARTMENT-Abhängige seitdem ihr Feier-Zuhause nennen. Das wird Eskalation auf Endgegener-Level!
Eine ganz besondere Party darf hier schließlich auch nicht unberücksichtigt bleiben. Denn aus hocherfreulichem Anlass war das KUNSTWERK in der Scheidter Straße im Februar wieder Dreh-und Angelpunkt der Gerüchteküche und Vorfreudenabteilung. Natürlich ist die Rede vom nagelneuen GROOVE CLUB initiert von Mastermind Michel Reufsteck, der vielen ja schon von den HONEY CREEK Konzerten ein Begriff ist. Jetzt aber geht es nicht um Blues-Rock, sondern die einzige monatliche Livemusik Show im Saarland, die sich vor allem dadurch auszeichnet, dass hier mitnichten Konservenmusik zu Gehör gebracht wird, sondern die ganz formidable Band GROOVE TRAIN live für den handgemachten Sound verantwortlich ist. Eine tolle Band und mit super Sängern, die Klassiker aus dem Soul- und Funkbereich, ebenso wie aktuell Tanzbares zelebrieren: von Marvin Gaye und Dusty Springfield bis Amy Winheouse und Bruno Mars – und alles mit viel Spielfreude! So blieben bei dieser Ausnahmefeierlichkeit wirklich keine Wünsche offen und das KUNSTWERK bestätigte wieder mal seinen Ruf als exzellente Live-Music Location.
Das Techno Highlight lieferte wieder einmal der MAUERPFEIFFER am Ludwigskreisel. Die Leute völlig am Durchdrehen beim ersten übertriebene Techno-Kreiselfestival 2020! Alle UBar und Mauerpfeiffers Floors waren geöffnet! Die Sets der zahlreichen Gäste brachte den ganzen Club auf allen Ebenen zum Ausflippen. Wie üblich halt, im MAUERPFEIFFER.
In diesem Sinne…
Take care
J.K.T