Neulich – es muss etwa Mitte Dezember gewesen sein – am Eingang zum Schulhof einer Saarbrücker Grundschule. Alles in allem eine typische Nachmittagsszene: Eltern warten auf ihre Kinder. Kinder warten auf ihre Eltern. Und ich mittendrin, warte auf Max. Und während sich Max beim Verlassen der Schule – wie gewohnt – alle Zeit der Welt lässt, stehe ich dezent abgenervt draußen am Tor und schaue den anderen Kids beim Spielen auf dem Hof zu. Plötzlich stürmen mehrere dieser kleinen Menschen auf mich zu, umringen mich. Einer von ihnen fragt ganz forsch: „Stimmt das? Dass Max’ Papa gestorben ist?“ Zugegeben, die Frage erwischt mich kalt und trocken, und ich antworte mit leicht unterkühltem Tonfall „Ja, das stimmt.“ Aber der kleine Mensch lässt noch nicht locker und stellt mir schon die nächste Frage: „Und stimmt es, dass Max’ Papa berühmt ist?“ Und während die Kälte in mir verfliegt und von einem warmen Gefühl abgelöst wird, antworte ich: „Ja, das stimmt. Vielleicht nicht wahnsinnig berühmt, aber doch schon so ein bisschen.“
In den letzten zehn, elf Jahren war ich sicherlich tausende Male mit Klaus unterwegs – tags wie nachts, als Freunde, als Paar, als Eltern, als Familie. Dabei war mir eines vom ersten Tag an unbegreiflich: Wie kann nur ein einziger Mensch immer und wirklich überall so unglaublich viele Leute kennen? Lange Zeit fand ich darauf keine wirkliche Antwort. Ich erklärte mir seine Bekanntheit mit seinem langjährige Dasein als DJ und Veranstalter, manchmal auch mit seiner ausgeprägten Kontakt- und Kommunikationsfreude. Mittlerweile weiß ich: es war nichts von all dem. Es war seine Herzenswärme, seine unglaubliche Offenheit und seine Unfähigkeit, mit Gefühlen hinterm Berg zu halten. Es waren seine Realness und seine Sturheit. Es waren sein Humor, seine manchmal grenzwertigen Witze und seine Fähigkeit, einen Raum innerhalb kürzester Zeit mit Lachen zu füllen. Wenn Klaus irgendwo auftauchte, war er nicht nur da, sondern er war absolut präsent!
Wie „berühmt“ der Mann an meiner Seite tatsächlich war, habe ich erst mit seinem Tod wirklich begriffen. Die Anteilnahme, die man uns entgegen brachte bzw. immer noch entgegen bringt, war und ist einfach unglaublich. Ich hätte nie gedacht, dass mir Beileidsbekundungen, Postkarten, Posts und Nachrichten mit persönlichen Worten und Wünschen mal so wichtig sein könnten. Aber das waren sie. Sie haben Max und mich durch die dunkelsten Tage begleitet und uns ein bisschen von dem Licht, dass Klaus umgab, zurückgegeben. Und dafür möchte ich an dieser Stelle aus ganzem Herzen Danke sagen!
Danke für all die lieben Worte, die Max und mich seit dem 17. Oktober erreicht haben!
Danke an den lieben Fabian, der innerhalb kürzester Zeit eine unglaubliche Spendenaktion ins Leben gerufen hat!
Danke an all diejenigen, die uns mit großen und kleinen Spenden unterstützt haben!
Danke an das Bestattungsinstitut Hubert Laubach, dass uns mit viel Souveränität und Nervenstärke durch die Organisation der Beisetzung manövriert hat!
Danke an das Team vom Bistro Café Nauwies, welches uns mit der Ausrichtung des Leichenschmaus unterstützt hat!
Danke an die Teams vom Silodom und Sektor Heimat sowie alle Helfer vor Ort, die gemeinsam die Ausrichtung der offiziellen Abschiedsfeier gestemmt haben!
Danke an Getränke Dubios GmbH und Karlsberg, die die Getränke für die offizielle Abschiedsfeier gestellt haben!
Danke an all die guten Freunde und besonderen Menschen, die mir in den letzten zwei Monaten den Rücken freigehalten haben und die immer für Max und mich da waren!
Danke an alle Krieger, die mir im Kampf gegen Trauer und Finsternis zur Seite stehen!
Und danke all jenen, die ich bei dieser Danksagung eventuell vergessen habe könnte – ist nicht böse gemeint!
Wo auch immer Klaus jetzt hinterm Mischpult steht, er wäre unglaublich stolz und gerührt von der Tatsache, so vielen tolle Menschen in seinem Leben gehabt zu haben!
Max und Andrea