Unser Gesicht des Monats hat diesmal einen ernsten bis bittersüßen Hintergrund, denn Awa Taban Shomal ist die Betreiberin des seit sieben Jahren ungemein beliebten Cafés Zing im Nauwieser Viertel, dessen Tage bekanntermaßen gezählt sind. Eigentlich wäre wegen des Abrisses des Gebäudes schon Ende Juni Schluss gewesen, doch in letzter Sekunde wurde auf den 30.09. verschoben. Wie schön wäre es da, wenn sich nun während dieser letzten Gnadenfrist doch noch eine Lösung für den Fortbestand des Jazz-Kleinods finden ließe. Doch Awa sieht das realistisch: „Ich bin froh, den Sommer noch mitnehmen zu können und nach zwei Jahren Pandemie einen hoffentlich „normaleren“ Sommer im Zing zu haben. Und so einen würdigeren Abschluss zu haben als nach zwei Jahren Arsch zusammenkneifen durch die Pandemie und dann wäre Schluss. Für die Zukunft sieht‘s eher mau aus. Für mich macht es keinen Sinn, mit dem Zing außerhalb des Viertels zu ziehen. Im Viertel gibt es nichts was frei ist. Darüber hinaus ist es besonders schwer, mit einem Jazzladen, der regelmäßig Konzerte macht, umzuziehen. Dass das an diesem Ort ging, war jahrelange Arbeit und Absprache mit den Nachbarn. Umzuziehen, um dann erst nach ein paar Jahren stressfrei Konzerte zu machen, das pack ich auch nicht mehr. Sollte sich bis Oktober nichts ergeben, dann war‘s das leider. Dann ist nach sieben Jahren leider das Kapitel Zing beendet und für mich nach 14 Jahren auch das Kapitel Nauwieserviertel.“
Saarländer im Portrait
Gesicht des Monats – Awa Taban Shomal
Previous ArticleAuf einen Sprung vorbeischauen…