Dima Kasky ist ein echtes Phänomen, mit Warpgeschwindigkeit unterwegs und nicht zu stoppen! Genauso umtriebig wie sein Kanalname #kaskyyontherun es vermuten lässt, springt er von einem Termin zum Nächsten, von einem Talent zum anderen und macht dabei alles erschreckend gut! Wenn sich der erste Mensch mal selbst einholen wird, hätten wir einen legit Tipp, wer das sein könnte.



Als wir ihn letztes Jahr zum ersten Mal trafen ging er gerade mit seinem „Nicht lachen“ Videos durch die Decke. Inzwischen hat er Gameshows realisiert, war auf dem Popkurs in Hamburg, seine Musik gibt es bei Apple Music, Spotify & Co, er hat erste Konzerte gespielt und parallel auch noch seine Bachelor-Arbeit fürs Cybersicherheit-Studium fertiggestellt. Ach ja, von YouTube ist er inzwischen mit dem begehrten „Silver Creator Award“ ausgezeichnet worden. Wohlgemerkt, das alles innerhalb weniger Monate! Neben alledem engagiert er sich weiter in verschiedensten sozialen Projekten für Jugendliche und Kinder von Musik- und Social Media Workshops bis Fußballtraining. Letztlich weiß man gar nicht, was man mehr bewundern sollte, die Vielfalt seiner Talente oder die Energie, die er an den Tag legt, denen allen nachzugehen. Wir haben uns aufgemacht rauszufinden, welche geheime Ideen- und Energiequelle er anzapft.
L!VE: Schläfst Du eigentlich auch irgendwann?
Kasky:„Schlaf ist ein sehr heikles Thema, meistens schlafe ich zu wenig. Ich habe auch mal drei bis vier gute Tage, an denen ich rund acht Stunden schlafe. Meistens eher vier bis fünf Stunden, weil ich gern auch nachts arbeite und morgens schon wieder Termine habe. Ich nehme mir immer vor, das nachzuholen und mehr drauf zu achten, aber gerade sieht das eher mau aus.“
Du sprichst auffällig oft von „wir“ wenn Du von Deinen Aktivitäten erzählst?
Kasky: „Genau, das kommt von den Straßenumfragen, da war und bin ich im Zweierteam mit Colin, unterwegs, der mit mir auf der Schule war und mich seitdem bei meinen Projekten unterstützt, wofür ich endlos dankbar bin. Jetzt expandieren wir auf Longform-Formate, das heißt, wir machen jetzt nicht nur diese kurzen Videos, sondern auch verschiedene längere. Wir haben da so kleine Gameshows realisiert und das Nächste, was gedreht wird, ist ein Nicht-Lachen-Bootcamp. Das heißt, ich bin der Drill-Sergeant und muss meine Teilnehmer, meine Teilnehmerinnen dazu irgendwie animieren, nicht zu lachen. Das gibt’s dann, wenn’s gut läuft Ende März. Anfang des Monats kommt noch eine Gameshow, die wir vorher abgedreht haben. Die haben wir unten an der Saar gedreht mit 13 Teilnehmern und Teilnehmerinnen, die in verschiedenen Challenges um 250 Euro gespielt haben, so ein bisschen von Schlag den Raab und Squid Game inspiriert. Dafür haben wir ein Team aufgebaut von Pi mal Daumen zehn Männern und Frauen, aber eben nur für die Content-Projekte. Für das Musikprojekt bin ich noch mehr oder weniger komplett alleine. Klar habe ich Leute, die mich unterstützen, aber das ist immer sehr projektabhängig. Das heißt, über einzelne Projekte geht dann noch nicht wirklich was hinaus. Also ich habe da mal ein Projekt mit einem Produzenten und da mal ein Projekt mit einem andere Produzenten“
Die Wurzeln Deines musikalischen Engagements liegt ja schon etwas länger zurück?
Kasky: Ich habe eigentlich schon immer Musik gemacht habe. Das begann schon in der Grundschule, weil ich nicht in die Schule wollte und lieber Rock’n’Roll machte, weil ich das irgendwo aufgeschnappt hatte. Da habe ich auch schon Klavier gespielt. Irgendwann kam meine Rap-Zeit, da habe ich mit 13 und einer Maske irgendwelche Battle-Rap-Songs gemacht. Das ist vielleicht auch noch irgendwo im Netz vorhanden, aber das wird auch keiner finden, hoffentlich! Mit 17, 18 ist das während Corona mehr geworden. Da kam dann der Entschluss, ich werde das jetzt voll machen. Also das wird wohl das Ding sein.
Also bist du schon früh an die Öffentlichkeit?
Kasky: „Nicht wirklich. Ich habe mich tatsächlich am Anfang sehr dafür geschämt, für das was ich gemacht habe und das niemand gezeigt. Klar meine Familie hat das mitbekommen, weil ich es zu Hause gemacht habe, aber sonst wirklich niemand, weil ich mich – wie gesagt – wirklich dafür geschämt habe. Wenn das dann Leute rausgefunden haben, habe ich alles direkt gelöscht, den Account gelöscht. Ich fand es textlich sehr, sehr cool, aber musikalisch war es schon sehr, sehr, sehr, sehr Banane. Aber ich bin schon stolz darauf, wo ich jetzt bin und bin schon sehr froh, dass ich jetzt so weit bin, dass ich auch sagen kann, ey Alter, ich habe die Videos, ich lade die Songs jetzt hoch und die werden niemals mehr gelöscht. So weit bin ich jetzt, dass ich sage, okay, ich stehe ja voll dahinter.“
Mit Battle-Rap hat Deine Musik aber nicht mehr wirklich viel zu tun oder?
Kasky: Nein, gar nicht. Als ich dann wirklich Musik rausgebracht habe, war das so ein Deep House Rap, Techno-House-Ding. Das war ganz cool. Das habe ich halt aus dann dem Russischsprachigen rübergezogen, weil ich da sehr viel Einfluss davon hatte, bevor es in Deutschland ankam. Aber ich war einfach zu schlecht. Deswegen hat das nie gezündet. Das ist auch gar nicht das, was ich jetzt repräsentiere. Wenn man heute meine Musik hört, erkennt man, die ist sehr emotional und auch sehr tiefgründig ist, würde ich sagen. Das funktioniert jetzt, für mich und nach außen. Aktuell sind drei Songs draußen und jetzt kommt auch noch einer erste EP. Ich war jetzt beim City Radio und da liefen dann meine Tracks im Radio. Das war so ein toller Moment.“
Wie kamst du vom Internet auf die „richtige“ Bühne?
Kasky: Ein oder zwei Tage vor dem ersten Konzert bin ich noch ins Jules Verne gegangen. Da war eine Open Mic Veranstaltung, und habe einfach mal spontan gefragt: Darf ich mal zwei Songs machen? Ich wusste nicht, dass man sich da anmelden muss. Irgendwie durfte ich dann aber doch die Songs spielen. Das kam so gut an, dass ich wiederkommen durfte und auch in Mainz bei der Open Mic aufgetreten. So ging das ein bisschen los und ich konnte letztes Jahr in Saarbrücken beim Singer-Songwriter-Festival und beim Altstadtfest spielen. Letztes Jahr war ich dann auch mehrere Wochen für ein Förderprogramm beim Popkurs in Hamburg. Da hatte Peter Fox Seeed kennengelernt, Wir sind Helden sind da entstanden, Frida Gold, Johannes Oerding kommen daher – eine echte Talentschmiede! Dadurch habe ich dann auch mein erstes „richtiges“ Konzert gespielt und das im legendären Grünspan. Das war schon sehr, sehr krass! Da hat mir nochmal sehr, sehr viel Motivation gegeben. Und dann wollte ich nur noch Gigs machen, wo ich halt wirklich dahinter stehe. Und das war dann im Januar im Silo.“
Was Dir sehr am Herzen liegt, ist Dein soziales Engagement für Kinder und Jugendliche?
Kasky:„Richtig. Im Rahmen der Bildungswerkstatt habe ich Workshops gegeben oder einen Social Media Workshop in Kooperation mit der Ludwigspark Gemeinschaftsschule. Musikworkshops habe ich auch gegeben, zum Beispiel an der BBZ Lebach oder in der Grundschule Kirchberg, da habe ich ein Ferienprogramm gemacht oder die Rap AG am Otto-Hahn-Gymnasium. Es ging darum, dass die Kids auch mal lernen zu schreiben und sich auszudrücken. Sechste, siebte Klasse – die haben nur Sprüche rausgehauen und sich gegenseitig beleidigt. Dann habe ich gesagt, dann beleidigt euch wenigstens mal mit Inhalt und anstatt immer die Mutter vom anderen zu ficken. Die haben dann irgendwann in dem Jahr gelernt, Kritik zu üben, ohne halt direkt jede Mutter zu ficken. Und das war dann echt cool.
Verrätst Du uns was von deinen neuen Projekten?
Kasky: „Also, ein ehemaliger Chef von mir hat das mal ganz cool gesagt, jeder Plan ändert sich ja mit jedem Schritt, den man macht. Deswegen habe ich keinen Masterplan, sondern versuche immer voranzutreiben, flexibel zu sein und mache das, worauf ich Bock habe, weil das kann ich am besten. Das habe ich jetzt durch die letzten Jahre einfach gelernt und versuche nicht mehr das zu machen, worauf ich keinen Bock habe! Ich bin ja eine sehr kreative Person, aber ich bin eben auch sehr strukturiert und schaffe es, sehr viel parallel zu machen. Nur so konnte ich mein Cybersicherheits-Studium abschließen und meine Bachelorarbeit abgegeben. Das musste ich auch alles unter einen Hut kriegen. Ich habe dabei trotzdem Musik gemacht, trotzdem Content gemacht, trotzdem mich mit Popeye, der mich als Regisseur für ein Filmprojekt gewinnen will, getroffen. Da ging immer irgendwie was. Ich habe schon Bock auf viele Projekte, in denen ich mich auch kreativ austoben kann.
Wie Regisseur? Fängst Du jetzt auch noch mit richtigen Filmen an?
Kasky: „Ja klar. Ich habe schon vor, mich mit neuen Musikvideos zu versuchen, mehr in Kurzfilmrichtung zu gehen. Mein Team ist da allerdings ein bisschen anti ist, weil es zu viel Aufwand ist für den für den Ertrag. Ich habe aber super viel für die Musik von Tarantino gelernt und gecheckt, ach, so funktioniert das. Dann habe ich gemerkt, Entertainment ist alles gleich. Musik, Film, Serien, Content, das ist alles das Gleiche nur mit einer anderen Farbe mit einem anderen Hut. Deswegen sehe ich gar keinen großen Unterschied zu Regie wie zur Musik, weil ich bin ein sehr guter Geschichtenerzähler. Ich kann nicht gut singen, aber ich kann eine gute Geschichte schreiben und die gut transportieren. Ich verstehe, wo Gefühle herkommen und wo Gefühle hingehen und das ist bei Film ja nichts anderes und deswegen lasse ich mich auch gerne davon inspirieren, wie Filme auf mich wirken und würde das Gleiche gerne weitergeben in Form von verschiedenen Medien wie Film, wie Musik, wie Content und so weiter. Ich glaube, es wird nie so sein, dass ich wenig Projekte mache, sondern mir lieber zu viele Projekte auflade. Deswegen ist da wahrscheinlich auch die Idee mit der Regie hergekommen.“
Befürchtest Du nicht, dass das alles zu viel werden könnte, zu Lasten Deiner Kreativität?
Kasky: Deswegen haben wir für die Longform-Formate ein Team aufgebaut, die zum Beispiel beim Skript oder Drehbuch schreiben helfen und beim Videografischen bin ich dank Colin ja ohnehin mehr oder weniger außen vor. Problematisch sehe ich das möglicherweise bei meiner Musik, weil ich da ja noch Einzelkämpfer bin. Da wird jetzt aber jeden Monat wird ein Song kommen, mindestens. Dann auch alle vier Monate wird auch eine EP dazu kommen. Das heißt, es wird ein sehr hohes Tempo sein. Und das kann ich alleine nicht stemmen. Falls Leute das hier lesen, die Lust haben beim Musikprojekt aufzuspringen, die können sich gerne melden. Ich will das professionell angehen und brauche auf jeden Fall Leute, die mich bei der Kampagnenplanung unterstützen, bei der Content-Erstellung, Cutter und generell Leute, die vielleicht auch das Business-Zeug übernehmen, Ad-Schaltung und so weiter. Aber nur Leute, die nicht nur an projektbezogener Arbeit interessiert sind, sondern wirklich Leute, die jetzt mit mir ins langfristig ins Boot einsteigen wollen.
Was sagen deine Eltern zu deiner Karriere?
Kasky: „Mittlerweile sind die cool damit, weil sie auch sehen, boah, 100.000 Abos auf dem Display und Bachelorabschluss. Aber die trauen kreativen Berufen auch generell nicht so. Und das ist halt sehr schade, weil ich kann das nicht anders. Ich bin halt der erste Musiker und Kreativschaffender in der Familie, der das auch auslebt und ausleben darf.“
Aber als Content Creator verdient man doch Millionen?
Kasky: „Nee, nee, die Leute stellen sich das viel krasser vor, als es eigentlich ist. Es ist ein ganz netter Nebenjob, aber ich kann davon noch lange nicht leben. Es gab gute Monate. Da war es schon echt nett. Und dann gab es Monate, dann hast du halt wirklich nur ein Fuffi verdient. Das darf man nicht vergessen.
Besten Dank für Deine Zeit und wir sehen uns, wenn Du so weitermachst, spätestens nächstes Jahr in Hollywood 😉