• Termine, News und Wissenswertes aus Saarbrücken, dem Saarland und der Welt:

Mein Lieblingsding: E.T. – der Außerirdische

DJ und Radiomoderator Heiko Meyer ist schon lange sehr vielen Saarländern ein Begriff und bestens bekannt aus Clubs und Diskotheken wie N8Werk und Alte Schmelz. Sein Lieblingsding hat allerdings nichts mit Musik zu tun, denn den größten Teil seines Lebens wird er von einem Einzelstück aus Kindertagen begleitet: einer ET-Figur. Acht Jahre nachdem Heiko im Weltmeisterjahrgang ‘74 das Licht der Welt erblickt hatte, tritt im Kino jener kleine Außerirdische in sein Leben. Als er dann kurz drauf im Kiosk um die Ecke die Figur entdeckt ist alles klar, so einen will er haben. „Meine ältere Schwester wollte mir auch gleich einen schenken. Doch zuerst war der Schreck groß, denn die Figuren waren ausverkauft. Meine Enttäuschung stand mir wohl deutlich sichtbar ins Gesicht geschrieben, denn der Kioskbetreiber nahm mich zur Seite und erklärte mir, dass er gleich tags drauf nochmal in die Metro fahren würde, um für Nachschub zu sorgen. Und 24 Stunden später war ich dann der stolzeste ET-Besitzer in meinem Viertel.“ Wer übrigens genau hinguckt, erkennt auf dem Foto noch ein zweites Lieblingsding des gebürtigen Saarbrückers: das Original, handgemalte Bild zur Neueröffnung des N8Werks. Aber das ist eine andere Geschichte…

Mein Lieblingsding: Die Phallus-Sammlung

Wir wissen zwar immer noch nicht so wirklich, an wen uns der 38jährige Figaro Pedro Maria de Liz aus Saarbrücken erinnert, aber sein Lieblingsding ist dafür garantiert unverwechselbar: seine Phallus-Sammlung. Die Sammelleidenschaft hat ihn inzwischen seit Jahren fest im Griff und reicht von Aschenbechern, Servierschalen über Gesellschaftsspiele und Pantoffeln bis hin zu den batteriebetriebenen Vertretern. Praktischerweise sind viele der Teile inzwischen Geschenke und er musste sich das meiste gar nicht selbst kaufen. Wie es zu dem Übersprung vom lebenden Objekten aus Fleisch und Blut zur Nachbildung aus Kunststoff oder Steingut kam, erklärt er mit überraschend hoher Stimme: „Das ist eigentlich ganz simpel und plausibel. Ich mag Dinge in Penisform und ich assoziiere vieles mit dem Phallus Symbol. So hat sich das irgendwie etabliert und ich werde mittlerweile auch von vielen Freunden und Bekannten in den sozialen Netzwerken auf allem markiert,  was mit Penissen zu tun hat. Und ich bekomme auch weiter ständig irgendwas mit Schniedeln geschenkt. Mir macht das Sammeln halt richtig Spaß und lieber sowas Ausgefallenes als zum Beispiel langweiliges Porzellan.“

Das zweite Ich

Bis jetzt waren die von uns vorgestellten Lieblingsdinger immer auf die eine oder andere Weise vor allem eines: einzigartig! Das ist im Falle von Sandra Scheer aus Bexbach nicht wirklich der Fall, denn ihr Lieblingsding gibt es gleich zwei Mal – und eins davon ist sie selbst. Klingt komisch, ist aber so. Die gebürtige Ottweilerin gibt es nämlich sozusagen doppelt und das gilt natürlich gleichermaßen auch für ihre Zwillingsschwester Simone, denn deren Lieblingsding ist wiederum ihre Schwester. Gemeinsam haben die beiden auch, dass sie seit 30 Jahren in der Pflege arbeiten und unglaublicherweise dieses Jahr zu ihrem 100. Geburtstag tatsächlich zum ersten Mal einen Brückentag ausnutzen konnten. Allein das zeigt, dass in der Pflege einiges optimiert werden könnte, um es vorsichtig auszudrücken. Das beginnt übrigens mit der angemessen Wertschätzung für diesen Berufszweig und allein schon deswegen sind die Beiden diesen Monat ein Stück die Lieblingsdinger der Redaktion!

Der Krippenbauplan

Mit den Vorbereitungen für ein stimmungsvolles Weihnachtsfest kann man nicht früh genug beginnen. Im Falle der Saarbrücker Tierärztin für Verhaltenstherapie Esther Würtz reichen die entsprechenden Maßnahmen bis ins Jahr 1981 zurück, denn aus dem Oktober diesen Jahres stammt ihr Lieblingsding: ein handgemalter Bauplan für eine Weihnachtskrippe. Gerade neun Jahre war sie alt als sie zu Papier und Stift griff und sich Gedanken machte, was man für den Bau einer solchen Krippe braucht und wie sie in etwa aussehen soll. „Dank der sachkundigen Anleitung meines Vaters ist am Ende eine wunderschöne Weihnachtskrippe mit Strohdach, Zaun, Wiege, einem selbst getöpferten Jesuskind und einem Bäumchen entstanden. Ein kleines Lämpchen brachte alles stimmungsvoll zum Leuchten. Am besten finde ich aber nach wie vor die Angabe „mindestens 100 Nägel“. Auch nach 41 Jahren sind Plan und Krippe noch immer in meinem Besitz. Sie hat über die Jahre sichtlich Federn, äh Stroh gelassen, doch wie jedes Jahr überlege ich, ob ich sie nicht für das kommende Weihnachtsfest noch einmal ordentlich herrichten soll. Krippe und Bauplan zaubern mir jedes Mal, wenn ich sie sehe, ein Lächeln ins Gesicht. Danke Papa für dieses tolle gemeinsame Projekt und die damit verbundenen Erinnerungen.“

Mein Lieblingsding: Der Plattenspieler

Die 21jährige Angelina Beaumont aus Saarbrücken ist eine ganz bemerkenswerte junge Frau. Das liegt noch nicht mal an ihrem unbestreitbar attraktiven Äußeren oder ihrem nachahmenswerten beruflichen Werdegang, denn zurzeit absolviert sie noch einen Bundesfreiwilligendienst und studiert ab Oktober soziale Arbeit. Vielmehr beweist sie vor allem auch mit ihrem Lieblingsding besonderen Geschmack und Stilsicherheit. Sie hat sich nämlich schon vor sechs Jahren einen klassischen Plattenspieler zugelegt und ihn ins Herz geschlossen. „Ich schätze an meinem Schallplattenspieler, dass er mir in einer Zeit, in der alles immer ganz selbstverständlich sofort zu haben ist, Musik zu etwas Besonderem macht. Spotify und Co. sind immer abrufbar, können aber nicht den „echten“ Klang einer Schallplatte wiedergeben. Deswegen habe ich ihn und auch die Schallplatten, die ich mir in der Zeit zugelegt habe, gelernt wert zu schätzen.“ Und von der Redaktion gab’s noch einen Extrapunkt für das aufgelegte Beatles-Vinyl – Daumen hoch!

Mein Lieblingsding: Die Retro-Trommel

Elmar Federkeil ist mit Sicherheit einer der umtriebigsten Musiker im Saarland und darüber hinaus. Auf zahllosen Konzerten, Events und Partys gibt der Schlagzeuger den richtigen Takt vor und auch als Bandleader verschiedenster Formationen überzeugt sein mitreißendes Rhythmusgefühl. Da überrascht es wenig bis gar nicht, dass sein Lieblingsding im Zentrum dieser Mischung aus Leidenschaft und Beruf steht: ein ungemein kultiges Schlagzeug aus einer anderen Zeit. Wie, wann und warum er dazu kam erklärt er selbst am besten: „Schon als Jugendlicher in den 80er Jahren, hatte ich den Traum, irgendwann mal ein „Sonor Rosewood“ Schlagzeug zu spielen. Der Sound ist magisch, druckvoll und warm zugleich, das Outfit bis heute einzigartig und der Transport „sack schwer“. Als ein Freund vor gut fünf Jahren dann dieses Ding zum Verkauf anbot, musste ich es haben und jedes Mal, wenn ich mein „Roosewood“ spiele, ist es ein echtes Glücksgefühl. Da ich als Profimusiker das sehr oft tue, schmerzt der Transport nicht mehr, sondern der Sound überwiegt alles. I love my job!“

Mein Lieblingsding: Das Vintage-Bike

Zwei Sachen besitzt der Exil-Saarbrücker Patrik Schwindt, die er niemals verkaufen würde. Das ist neben einer Metallplastik des Saarbrücker Künstlers Horst Erlenbach, die wir gerne bei anderer Gelegenheit vorstellen, vor allem sein Fahrrad. Ein wunderschönes Bianchi Via Brera aus den Sechzigern. Gekauft hat er es das Vintage-Bike vor gut 15 Jahren im Radhaus am Rathaus und seitdem von Grund auf restauriert und traumhaft aufgehübscht. „Ich hab‘ wirklich alles komplett auseinandergebaut bis auf den blanken Rahmen und dann angefangen mir mühsam die einzelnen Teile möglichst original im Internet oder auf Trödelmärkten zusammenzusuchen. Insbesondere die flaschengrünen Kabel- und Bremszüge waren eine echte Herausforderung, aber auch die alten Aufkleber sind nicht eben einfach zu finden gewesen. Es war mir aber sehr wichtig, wo immer möglich nur Originalteile zu verbauen.“ Dass er zurecht mehr als stolz auf seinen fahrbaren Untersatz ist, kann man auf diesem Foto unschwer erkennen, das ihn gemeinsam mit seinem Lieblingsding am krachneuen Humboldt-Forum in Berlin zeigt.

Mein Lieblingsding: Das Skelett

Die 27jährige Christina Gros ist von Haus aus gelernte Physiotherapeutin und beendet demnächst noch eine Ausbildung zur Osteopatin. Die gebürtige Homburgerin teilt ihr Leben mit gleich zwei Lieblingen, wobei die Nummer Eins dabei ganz klar ihr Freund Florian ist, denn der ist aus Fleisch und Blut. Im Gegensatz dazu ist ihr Lieblings-Ding nur aus Kunstsoff, zum Glück, denn es handelt sich um ein ausgewachsenes Skelett in Originalgröße. Der knochige Geselle, der klaglos auf immer wechselnde Namen hört, hat seinen Weg in ihrem Haushalt berufsbedingt gefunden, denn er diente während der Ausbildung als Anschauungsexemplar beim Lernen. Mittlerweile hat er aber auch andere Anwendungsgebiete erobert, wie zum Beispiel Halloween-Partys, bei denen er gerne seinen dekorativen Beitrag leistet. Kennenlernen können Saarbrücker den wortkargen Zeitgenossen allerdings erst nächstes Jahr, wenn sich Christina selbstständig macht – und dabei darf er natürlich nicht fehlen.

Press Play!

In vielen Wohnzimmern wurden die Bildschirme eingeschaltet, der Video-Konferenz beigetreten und die Musik der Lieblingsband aufgedreht. Zurecht. Denn seit Beginn der innovativen Konzertreihe „Press Play – Livestream Konzerte!“ standen schon Acts wie Silvester, Rezet, Odeville und Lùisa auf der Livestream-Bühne. Die hochwertig produzierten Streams bieten nicht nur einem weltweiten Publikum eine Möglichkeit, endlich wieder Live-Konzerte zu erleben, sondern auch den Künstlern eine Auftrittsmöglichkeit.  Erweitert wird die Press Play Reihe mit drei neuen Konzerten: Pabst (Indie, Garagerock, Stoner Rock & Noise Pop) am 18.04., Mayberg & Herr D.K. (Liedermacher) am 09.05. und den krönenden Abschluss übernimmt die Hamburger Indie/Dreampop-Band Scotch & Water am 16.05. Guckst du: subsounds.com

Mein Lieblingsding: Melfor -Das Essigwürzmittel

Der saarländischen Lebensart kann sich keiner entziehen, was besonders für die schmackhaften Finessen des leckersten Bundeslandes der Welt gilt. Über kurz oder lang kriegen wir euch alle. Das gilt auch für den Exil-Bayern Ulrich Niederer, der allerdings schon seit fast 30 Jahren seinen Lebensmittelpunkt im schönen Bliesgau hat und dort längst seinem kulinarischen Lieblingsding erlegen ist: Melfor. Das „Essigwürzmittel“ wie es offiziell heißt ist zudem noch viel typischer für das Saarland als das schweizerische Maggi, denn das in St. Ingbert produzierte Melfor ist außerhalb der Landesgrenzen praktisch unbekannt und schlichtweg nicht erhältlich. „Als ich 1990 zum Studium ins Saarland kam, war ich recht schnell angetan von der Qualität der lokalen Küche, die eben nicht nur der Nähe zu Frankreich geschuldet schien, sondern durchaus ganz eigene Glanzlichter zu bieten hatte. Dazu gehört ohne jeden Zweifel für mich Melfor, das ich auf dem Höhepunkt das Balsamico-Wahns vor gut 20 Jahren entdeckte. Ich beschäftige mich damals ein bisschen intensiver mit Essig und wurde durch Freunde auf dieses ursaarländische Produkt aufmerksam gemacht. Als ich dann meine erste Flasche aus dem Regal im Supermarkt holte und las „verfeinert mit Bienenhonig und Kräutern“ war die Erwartungshaltung natürlich sehr hoch – und ich wurde nicht enttäuscht! Dafür lasse ich seitdem jeden gehypten Mode-Essig stehen und greife immer wieder zu meinem Melfor!“