Willkommen im Dezember des Jahres 2018, dem bereits zweiten Jahr mit einem US-Präsidenten an der Macht, der allen Ernstes den Wald fegen und rechen lassen will, um künftig Waldbrände zu verhindern. Allerdings hat dieser Umstand uns auch in den letzten Wochen die Lust am Feiern kaum genommen, speziell im Saarland ist wohl mit Fug und Recht vom Gegenteil auszugehen. Tatsächlich ist jetzt zum Ende des Jahres eindeutig festzustellen, dass die letzten zwölf Monate wieder einmal prall gefüllt waren mit jeder Menge Clubtreiben und Partyspaß. Aber wo Licht ist, bleibt einem auch der Schatten nicht erspart. Was für die Feierszene an der Saar bedeutete, dass auch heuer leider wieder einige Clubs den ewigen Feierabend einläuten mussten. Darunter vor allem ein altgedienter Partygigant wie das CANOSSA auf dem Campus unter der Mensa. Hier ist wohl für alle Zeiten Schluss mit feiern, nachdem sämtliche Gastroeinbauten, wie Theke, Kühlräume und Toiletten schon im Sommer zurück gebaut wurden. Schon traurig für einen Laden der fast ein halbes Jahrhundert u.a. solche DJ-Legenden wie Hirschmann oder Kasimir hervorgebracht hat. Aber Schwamm drüber, jetzt aber ist es erst mal an der Zeit sich einen Überblick über die vergangenen Wochen zu verschaffen – und da war einiges am Start.
Die Party, die vielleicht den meisten Gesprächsstoff im November geliefert hat, geht allerdings erst im Dezember an den Start. Unfassbar für welche Wellen die SR1 DIE 80er mit dem GLORIA REVIVAL in der Congresshalle schon im Vorfeld gesorgt hat. Kaum stand der Termin fest ging der Vorverkauf durch die Decke – und dass ohne jede Werbung! Von solch einer megapositiven Resonanz überrascht, musste dann auch schon Mitte des Monats nach nur wenigen Tagen die Anzahl der Karten im Vorverkauf aufgestockt werden. Zum Glück hatte man, ob der erwarteten Besuchermassen, die Veranstaltung in der Congresshalle angelegt, denn alleine das „kleine“ GLORIA REVIVAL im Frühling hatte gezeigt, dass die GARAGE wohl als Location an ihre Grenzen kommen dürfte. Denn schon seit Jahren sind die Gloria Revival Geburtstagspartys absoluter Kult. Dieses Mal wird also In Zusammenarbeit mit SR1 wird der Gloria Wahnsinn um zwei zusätzliche Floors aufgestockt: einem Classic Rock Floor mit DJ Meng aus dem SOUND Dillingen und einem Schulterpolster Floor mit Mainstream-Hits und NDW präsentiert vom HEARTBEATS DJ-Team DJ Splash und DJ Snow. Der Mainfloor bleibt dem GLORIA REVIVAL mit DJ Kasimir vorbehalten. Und zum Glück hat die Congresshalle ja genug Kapazitäten, denn wenn das so weitergeht ist hier wohl die absolute 90er Eskalation angesagt.
Im APARTMENT ging‘s schon im November richtig rund. Der altbekannte studentische Freitag wurde auf ein neues Level gehoben! Nebst viel Konfetti und (standesgemäß) total durchgeknallter Deko, trafen sich dort altbekannte APARTMENT-Gänger und viele neugierige Studies. Bei der überaus beliebten Party 2100 (Das beste von 2000 bis 2018) wurde in der November-Ausgabe der neue Audi A1 vom hiesigen Audi-Zentrum des Autohaus Scherer präsentiert und ein glücklicher Gewinner konnte diesen für ein Wochenende lang gewinnen! Ein weiteres Highlight im November war die erste Ausgabe der Party für Fußballer und Freunde: HEIMSPIEL. Die besten DJs rissen das APARTMENT komplett auseinander und ließen die Gäste mal so richtig ausrasten zu den fettesten Hits der letzten Jahre. Abgesehen von diesen Special Events haben die APARTMENT-Jungs nicht vergessen wo sie herkommen: Mit UNIGANG erschufen sie das Konzept des gepflegt studentischen Feiertums neu. Dort durfte passend zum Semesterbeginn zu studentischen Preisen getrunken werden und an der Tür musste man als Student auch nur die Hälfte des üblichen Kurses berappen! Wir sagen: Klasse Konzept, und freuen uns auf den Dezember im Apartment. Geheime Quellen sagen, Silvester im Apartment wird „der Knaller“ …
Was war das denn bitte für ein Abriss bei den HEARTBEATS on Tour in der TANTE MAJA? Dass die Jungs von HEARTBEATS feiern können, ist ja mittlerweile bekannt, aber dieses Mal ist es wirklich eskaliert. Die MAJA stand Kopf und wurde von den knapp 300 Party-People komplett auseinander genommen. Erstmalig wurde nämlich auch der obere Floor mit zwei grandiosen Turntable-Rockers besetzt: DJ Lieutenant Mauser sowie Phil Good hauten alles raus, was die 80er/90er/2000er zu bieten hatten! Im unteren Bereich brannten die HEARTBEATS-Macher Splash&Snow ein wahres House-Feuerwerk ab. Da konnte aber auch wirklich keiner stehen, geschweige denn sitzen bleiben. Wahnsinn! Die Party war sogar so gut, dass auch die Polizei mehrfach zum „feiern“ vorbeischaute.
Wie man schon auf den Flyern erkennen konnte, gab es im SOHO jeden Freitag animalische Eskalationen, die ihres Gleichen suchten. Studentische Getränke und Eintrittsspecials sorgten dafür, dass man für wenig Geld viel bekam. Das SOHO DJ -Team riss hier regelmäßig die Hütte ab und spielte auf dem ersten Floor Mixed Music, sodass für jeden etwas dabei ist. Auf dem zweiten Floor kamen dann im Wechsel Techno bzw. HipHop-Liebhaber auf ihre Kosten. Zusammenfassend ist zu sagen, dass hier alles im Übermaß abgeliefert wurde, was eine fette Studentensause ausmacht.
Nicht verschwiegen werden darf auch, dass wo übelst eskaliert wird auch immer Verletzungen aus reinem Übermut zu beklagen sind. Keine Angst, nichts wirklich Schlimmes, aber der Kopf dem Michael-Jackson Double doch schon noch ein paar Tage gebrummt haben. Schauplatz im aktuellen Fall war der Parkplatz im Birnengässchen unweit des Clubs SEVEN, immerhin nach wie vor der vielleicht beliebteste Club der Stadt. Denn während drinnen Anfang November auch zu vorgerückter Stunde noch viele Gäste die rauschende Premiere der neuen 7SINS Partyreihe zelebrierten, waren doch schon einige auf dem Heimweg Die konnten dann vollkommen unerwartet miterleben, wie der gute alte Moonwalk plötzlich wieder auferstand und zwar in der Person eines überraschend gelenkigen wie betankten Ausdrucktänzers, der zu den Beats aus dem angesagten Club seine Interpretation der Tanzschritte des Meisters zum Besten gab. Sah alles auch gar nicht so schlecht aus, wirklich blöd war dann nur seine Idee sein Programm mit einer Breakdance-Turtle abzuschließen. Denn da machte ihm die Fliehkraft einen ausgesprochen schmerzhaften Strich durch die akrobatische Rechnung. Was die zahlreichen Schaulustigen letztlich aber vollends zu Begeisterungsstürmen hinriss, war die Tatsache, dass der Künstler nach gerademal anderthalb Umdrehungen mit richtig Schmackes mit dem Kopf gegen eines der geparkten Autos semmelte. Sah zuerst nach einem waschechten Knock-Out, aber nach Minute der Sammlung, erhob sich der verhinderte Man in the Mirror, verzog ganz Profi keine Miene und schritt mit seiner Posse davon, als wäre nichts gewesen. Hauptsache die Attitude stimmt!
Während Ü30 Partys früher mit dem Makel zu kämpfen hatten, dass dort Übriggebliebene zu schlechter Musik Discofox tanzen, scheint sich das längst nachhaltig geändert zu haben. Okay, je nach dem auf welche Party es einen verschlägt, gibt es immer noch das Foxgrauen zu bewundern, aber wenigstens die Musik ist besser geworden. Tatsächlich war es wohl nur ein schlimmes Missverständnis, dass Menschen, nur weil sie über 30 sind, auf einmal nur noch die Musik hören wollen, die sie vor zehn oder fünfzehn Jahren eigentlich auch schon richtig mies fanden. So herrschte in der BEL ÉTAGE der Saarbrücker Spielbank auch bei der zweiten SR1 Ü30 PARTY wieder einmal hocherfreuliche musikalische Vielfalt und Abwechslung. Hier wurde eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, dass auch mit ein paar Jährchen Partyerfahrung immer noch feste gefeiert wird. Von der ersten bis zur letzten Minute Tanzfläche voll, und dass bei einem musikalischen Spektrum von gestern bis heute, von AC/DC bis Bruno Mars und von Oliver Heldens und Robin Schulz bis zu den Stones, Sean Paul und Jennifer Lopez. Da hat dann auch einmalige der Ausrutscher in den Formationstanzwahn à la „Fantasy Girl“ vom Aida Clubschiff auch nicht weiter gestört. Wir haben gelernt, kleine Abstecher ins Deutschmühlental können in Sachen Feierei auch 2018 nur ans Herz gelegt werden!
Richtig viel zu sehen, bot auch wieder einmal die FINALLY in der GARAGE. Nach der Extremeskalation der ROSA HÜTTE im Oktober, gab es im November wieder eine „normale“ Ausgabe der größten LGBT-Sause in der Großregion. Aber was heißt hier schon normal. Wie keine Party zuvor beeindruckt diese Ausnahmefeierlichkeit mit unglaublicher Dekoration und jeder Menge Special Effects. Was da jedes Mal an Aufwand betrieben wird, ist absolut sehenswert und verdient jeden Respekt. Praktisch ohne Unterlass wurden Co2-Jets, Konfettikanonen und Nebelmaschinen gezündet und die DJ-Bühne von DJ Michael Kastel und Joana MX begeisterte mit ihren Farbwechseln. Selbstredend waren auch wieder reichlich Welcome Drinks und viele weitere Überraschungen mit von der Partie, die gehören ja im positivsten Sinne längst schon zum Inventar. Als Alternative gab es auch dieses Mal im kleinen Klub feinste Deephouse Perlen von Löwe und Zahn, die Tanzfläche in Brand setzten und so war manchmal kaum ein freies Plätzchen auf diesem zweiten Floor zu ergattern. Auf die noch geselligere Ausnahmezustände können wir uns dann übrigens nächstes Mal freuen, denn dann präsentiert FINALLY die 5 JAHRE FINALLY X-MAS EDITION. Das wird ein Fest!
Seit nunmehr fast 25 Jahren ist die Kulturfabrik – KUFA – aus dem Saarbrücker Nachtleben nicht mehr wegzudenken. Unzählige Größen der internationalen als auch nationalen Musikgeschichte bescherten den Gästen der Kufa viele unvergessliche Abende! Mit dem BUMAYE – REGGAETON ; DANCEHALL AND R’n’B HALLOWEEN SPECIAL hatte die KULTURFABRIK die Partylatte für die nur draußen kalte Jahreszeit ja schon Ende Oktober ordentlich hochgelegt. Bei der DJ NAVY The KID – Hip Hop Vibes begann der November gleich so richtig heiß. Aber wie das so ist, mit Dj Leska und DJ Leslie bei der EJY wurde nur eine Woche später partytemperaturmäßig noch mehr eingeheizt. Aber auch die Technoheads wurden in ihrer Lieblingslocation so richtig fett mit Bass versorgt. Felix Kröcher, Klaudia Gawlas wussten halt was sie tun! Und auch das Programm für die nächsten Wochen sorgte jetzt schon im Vorfeld für Begeisterung. Keine Geringere als Marwa Loud wird vorbeischauen, und die nächste BUMAYE in der KUFA geht auch gleich am zweiten Samstag an den Start. Das wird echter Abriss! KUFA halt!
Zum Schluss nur noch ein ganz kurzer Satz zur größten Vorweihnachtssensation in Sachen Gastronomenklatsch: Totgesagte leben länger, beziehungsweise manche Gastronomiegrößen sind einfach nicht kleinzukriegen. Die Rede ist natürlich von Roland B., der sicher zu dem erlesenen Kreis jener gehört, die schon die meisten Locations in Saarbrücken mal ihr eigen nannten konnten. Diesmal wird es aber kein Club oder eine neue Szenelocation, sondern ganz einfach ein gutbürgerliches Lokal mit leckerer Küche. Das Ganze in Jägersfreude und Eröffnung ist Anfang Januar nächsten Jahres. Soweit zumindest das Tuschelthema Nummer eins der letzten Wochen. Für weitere Details müssen wir den geneigten Leser auf unsere Januar-Ausgabe vertrösten. Dann ist es immer noch früh genug und eines ist klar, das Warten lohnt sich bestimmt …
In diesem Sinne frohes Fest und einen guten Rutsch – take care J.K.T