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L!VE-Redaktion

Ein Spaziergang durch die Zeit

In Schwarzenacker tut sich was! Ab März werden wieder zahlreiche Besucher den Weg ins
Römermuseum finden. Hinter den Kulissen laufen entsprechend die Vorbereitungen für die
kommende Saison mit ihren Höhepunkten auf Hochtouren. Zahlreiche erfolgreiche Formate wurden
hier bereits entwickelt und diese beliebten Klassiker werden natürlich auch dieses Jahr wieder
präsentiert. Zum Beispiel die Reihe ‚Kunstgeschichte trifft Kammerzofe‘ Hier plaudern
Kunsthistorikerin Jutta Schwan und Barock-Darstellerin Monika Link vier Mal aus dem Nähkästchen
der barocken Oberschicht. Oder die Ausstellung ‚Desiderias Hochzeit‘, die am Beispiel einer 14-
jährigen römischen Braut zeigt, wie es damals um Schönheit, Hygiene, Kleidung und
Hochzeitsbräuche bestellt war. Das passt perfekt zu heutigen Paaren, denn im Römermuseum kann
man sich standesamtlich oder frei trauen lassen. Brautpaare können sich sogar vorher informieren,
wie Hochzeiten in der römischen Zeit abliefen, und sich von den historischen Bräuchen inspirieren
lassen. Nicht minder beliebt der Kochworkshop „unvergESSEN – die Küchenschlacht am Römerherd“,
der mit zwei Terminen im Veranstaltungskalender des Römermuseums vertreten ist. Flamingozunge,
Siebenschläfer, Schweineeuter – für heutige Genießer schwere Kost, einst die kulinarische Erfüllung
für eine degustatorisch völlig übersättigte antike Oberschicht, die mit Honig, Safran, Pfeffer und
Gewürzwein nicht geizte. Die Kost der einfacheren römischen Gesellschaftsschicht lässt sich
hingegen mit nahezu modern anmutenden Eigenschaften charakterisieren: kräftigend und
vitaminreich, regional und saisonal, gesund und nachhaltig. Beim Kochen mit der ganzen Familie
erfährt man viel Überraschendes. Warum Mühle und Mortarium in der Römerküche unverzichtbar
waren und auch die Frage „warum garum“ bleibt nicht unbeantwortet. Unter sachkundiger Anleitung
werden schließlich außergewöhnliche Geschmackskompositionen aus frischen Zutaten kredenzt und
werden sich beim gemeinsamen Verkosten schmecken gelassen! Die anderen beliebten
Besuchermagneten erwarten wie gewohnt zahlreiche Gäste: die Osterrallye, das Sommerferien-
Special Family-Fun und das Abschluss-Fest „Fiat Lux“. Dazu kommen die vielen weiteren buchbaren
Aktionen, die einen Blick in die Geschichte erlauben, für Kindergeburtstage, Gruppen und Römerfans
aller Altersgruppen. Darunter auch tolle Angebote für Schulklassen, Freizeitgruppen oder als
teambildende Maßnahme. Hier lässt sich der Alltag der Römer in der Geschichtswerkstatt oder beim
Schmecken und Entdecken erleben. Und mit dem Römerpaket ‚Flasche, Sack und Römerseil‘ kommt
richtig Action in die Schulklasse! Es entführt spielerisch in die Welt der Römer. Junge Nachwuchs-
Römer tasten sich mithilfe von Texten aus der römischen Flaschenpost an spannende Themen heran.
Dahinter setzen die Bildkarten am Römerseil ein Ausrufezeichen und untermalen die Inhalte
bildnerisch. Lernspiele aus dem Römersack lassen das Erlernte sacken. Da wird Lernen zum
Abenteuer! Alle Infos auf roemermuseum-schwarzenacker.de

Saisoneröffnung Römermuseum Schwarzenacker – am 01.03. ab 10.00 Uhr in der Homburger
Straße 38 in Homburg

Junge Unternehmerin übernimmt FGO Edelmetalle

Das Handelsunternehmen „FGO Edelmetalle“ hat eine neue Führung: Julia Strauß, die zuvor als Filialleiterin tätig war, hat zum Jahreswechsel die Geschäfte vom vorherigen Inhaber, ihrem Onkel Frank Gödde, übernommen. Seit kurzem trägt das Unternehmen nun ihren Namen: FGO Edelmetalle Julia Strauß. Ansonsten hat sich nichts geändert, nach wie vor wird in der Filiale in Dudweiler beraten, bewertet und gehandelt.

Zunächst einmal geht es aber vom 10. bis 15. Februar mit dem bewährten Format „Die Experten vor Ort“ weiter. Dabei bewerten verschiedene Fachleute für Edelmetalle, Schmuck, Uhren, Kunst und Antiquitäten kostenlos die mitgebrachten Stücke der Kunden und entdecken dabei auch unter vermeintlichem Modeschmuck immer wieder wertvolles Gold oder Silber. Anschließend geben sie ein unverbindliches Kaufangebot ab. Oder kurz: die TV-Trödelshow als Live-Event zum Mitmachen.

FGO Edelmetalle Julia Strauß – Dudweiler Str. 225, 66125 Saarbrücken, Termine: 0176-61911857 oder fgo-edelmetalle.de

Ernst Alt – Wanderer zwischen den Welten

Anlässlich des 90. Geburtstages zeigt die Ludwig Galerie Saarlouis erstmals eine umfangreiche Ausstellung zum Werk von Ernst Alt. Bekannt wurde der saarländische Künstler (1935 – 2013) mit einer großen Fülle an Werken im sakralen und öffentlichen Raum. Neben der Ausgestaltung von zahlreichen Kirchenräumen (u.a. Altäre, Amben, Tabernakeln, Taufbecken etc.) insbesondere im Bistum Trier, gestaltete er die berühmten Fensterzyklen von St. Ludwig in Saarlouis sowie die beiden Bronzeportale der Kirchen St. Johann in Saarbrücken und St. Laurentius in Ahrweiler.  Seine Kunst ist geprägt von der Auseinandersetzung mit der Antike, dem Mittelalter und der Moderne.  Die Ludwig Galerie Saarlouis zeigt zahlreiche Werke von Ernst Alt, die bisher noch nicht in einem größeren Zusammenhang gezeigt wurden. Ein besonderer Fokus liegt auf den Tagebuchzeichnungen wie auch auf bisher unveröffentlichten Zeichnungen und Entwürfen.

Alle Infos: Ludwig Galerie Saarlouis, Tel: 06831-6989811, E-Mail: LudwigGalerie@saarlouis.de; www.saarlouis.de/ludwiggalerie

Kulturvielfalt in Zweibrücken: Comedy, Musik und mehr im Februar und März

Ein abwechslungsreiches Programm mit Angeboten für jeden Geschmack wird im Februar und März in Zweibrücken geboten. Eine Vielzahl an Veranstaltungen steht auf dem Spielplan, die sowohl Musikliebhaber als auch Comedy-Fans begeistern werden. Sybille Bullatschek bringt am 07.02. ihr Comedy-Programm „Ich darf das, ich bin Pflägekraft“ auf die Bühne. Ein Ensemble aus Stipendiaten der Villa Musica Rheinland-Pfalz gastiert am Samstag, 08.02., für ein Benefizkonzert in Zweibrücken. Am 21.02. wird das Rock-Musical „Bed of Roses“ dargeboten, die Geschichte einer alten Schülerband, die sich zu einem Klassentreffen wiederfindet. Marcel Adam und die „Egoisten“ machen am 08.03. auf ihrer großen Abschiedstournee Halt in Zweibrücken. Das Kabarett-Theater Distel ist am 21.03. mit seinem Programm „Wer hat an der Welt gedreht?“ zu Gast. Die Komödie „Willkommen im Hotel Mama“ wird am 23.03. aufgeführt und das Kindermusical „Tarzan“ rundet das Programm am 27.03. ab.

Alle Infos und Tickets gibt es auf www.zweibruecken.de/kultur und beim Kultur- und Verkehrsamt Zweibrücken, Tel.: 06332/871-471

Copyrights: Marcel Adam ©Sabine Jung, Tarzan ©Theater Liberi

Baumesse 2025

Die Baumesse Idar-Oberstein bietet im Februar wieder vielfältige Informationen rund um die Themen Bauen, Renovieren und Sanieren. Viele renommierte heimische, aber auch überregionale Firmen, wie zum Beispiel Schmäler-Wenz, Haustechnik Thiel oder Stiebel Eltron Deutschland, bieten die Möglichkeit, sich vor Ort von Fachleuten beraten zu lassen und ausführende Firmen für geplante Projekte zu finden. Von Holzbau über Anbieter von Öfen, von Profisanierern über Fertigbaufirmen sind die verschiedensten Bereiche rund ums Bauen und Sanieren vertreten. Energieberatung, Baufinanzierung und Einbruchschutz sind ebenfalls wichtige Themen, über die man wertvolle Informationen erhalten kann. Zudem ist ein informatives und unterhaltsames Rahmenprogramm geplant, bei dem unter anderem über die neuesten Entwicklungen im Bereich Heizen gesprochen wird. Beim großen Gewinnspiel können die Besucher einen Modernisierungszuschuss in Höhe von 1000 Euro gewinnen und bei einem leckeren Catering kann zwischendurch eine entspannte Pause gemacht werden. Alle Infos auf baumesse-mio.de.

Die Öffnungszeiten sind am Freitag, 21.02. von 14 bis 18 Uhr, und am Samstag und Sonntag, 22.02. und 23.02. von 10 bis 18 Uhr.

Große Pferde-Gala im Landgestüt Zweibrücken – eine Show der Extraklasse

Die große Pferde-Gala zum Frühlingsbeginn ist der alljährliche Höhepunkt des Landgestüts. Musikalisch untermalt ziehen die Showacts ihr Publikum in eindrucksvolle Traumwelten. Ein Fest für alle Sinne und ein Muss für rund 2000 Pferdeinteressierte. Mit einer Vielzahl von faszinierenden Freiheitsdressuren, Comedybeiträgen und aufregenden Stuntnummern, zeigen die Akteure eindrucksvoll, wie Mensch und Tier zusammenwirken können. Neben international gefeierten Profis setzt das Team um Gestütsleiterin Franziska Hercher auf regionale Reiter, die zeigen, welche hochkarätigen Schaunummern im Verein entstehen können. Am Samstag startet die Gala um 19.00 Uhr und bietet die Gelegenheit für einen schönen Abend mit tollem Programm. Am Sonntag startet die Gala familienfreundlich bereits um 11.00 Uhr. Nicht nur bei der Uhrzeit, auch bei den Preisen wird hier an die Familien gedacht. Für das leibliche Wohl ist an beiden Tagen gesorgt. Alle Infos auf www.lg-zw.de

Große Pferdegala – am 22.03. und 23.03. auf dem Landgestüt Zweibrücken

„Du machst den Moment!“

Momente-Macher im saarländischen Gastgewerbe

Unter dem Motto „Du machst den Moment“ bündeln das saarländische Wirtschaftsministerium, der DEHOGA Saarland und die Tourismus Zentrale Saarland ihre Kräfte, um das Image der Hotel- und Gastronomie-Branche als attraktiven Arbeitsplatz zu stärken und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Idee hinter dieser Offensive: Arbeiten im Gastgewerbe und Tourismus kann sowohl erfüllend als auch zukunftsorientiert sein. Die Offensive legt das Augenmerk einerseits auf die „Momente-Macher“ – die Menschen, die durch ihre Arbeit den Aufenthalt der Gäste zu etwas Besonderem und damit unvergesslich machen, andererseits zeigt sie auch die vielfältigen und spannenden Möglichkeiten der Branche sich beruflich neu zu entdecken und weiter zu entwickeln.

Die Mitarbeitenden aus den saarländischen Betrieben stehen im Mittelpunkt der Kampagne und zeigen eine lebendige Gastgeber-Kultur: Sie teilen ihre Erfahrungen und gewähren Einblicke in ihren beruflichen Alltag – von der Ausbildung bis hin zu unterschiedlichsten Karrierewegen.

Auf der dazugehörigen Website können sich Interessierte zu den verschiedenen Ausbildungsberufen informieren oder auf der angeschlossenen saarländischen Stellenbörse direkt auf Jobsuche gehen. Ein Veranstaltungskalender gibt eine Übersicht zu den Terminen, an denen „Du machst den Moment!“ anzutreffen ist, wie z.B. der Vocatium 2025 in Saarbrücken vom 1. bis 2. April 2025. Hier kann man sich direkt zu Jobs und Chancen in der Brache beraten lassen.

Die saarländische Offensive „Du machst den Moment!“ ist ein starkes Signal: Sie zeigt die Chancen auf, die sich in der Hotel- und Gastronomiebranche bieten – für alle, die mit Begeisterung und Leidenschaft dazu beitragen möchten, den Moment für Gäste unvergesslich zu machen.

Alle Infos unter www.dumachstdenmoment.de und bei Instagram unter @dumachstdenmoment

All die gestohlenen Erinnerungen

Lesung der Stadtbibliothek Saarlouis und der Buchhandlung Bock & Seip mit der preisgekrönten französischen Autorin Gaëlle Nohant

Anfang März 2025 ist die französische Autorin Gaëlle Nohant mit ihrem packenden und berührenden Roman „All die gestohlenen Erinnerungen“ auf Einladung der
Stadtbibliothek Saarlouis und der Buchhandlung Bock & Seip im Theater am Ring
Saarlouis zu Gast. Für diesen Roman bekam die Autorin 2023 den Grand Prix RTL-Lire, einen der
renommiertesten Literaturpreise Frankreichs.

Können gestohlene Erinnerungen zurückgegeben werden?
„Ein verblichener Stoffpierrot, ein Medaillon – so schlicht und klein diese Objekte
auch sein mögen, jedes birgt ein großes Geheimnis. Jedes wurde einst seinem
Besitzer von den Nazis entrissen. Nun soll die Französin Irène sie im Auftrag der
Arolsen Archives den Familien der Opfer zurückgeben. Über eine Nummer im Stoff
stößt Irène auf den 15-jährigen Lazar, der Buchenwald überlebte und dessen Spur
sich als junger Mann in Griechenland verliert. Und sie findet Unglaubliches über die
Polin Wita heraus, die das Medaillon in Auschwitz bei sich trug. Wie werden die
Nachkommen Lazars und Witas, die über ganz Europa verteilt sind, auf die
Schicksale reagieren, die mit den Objekten zu ihnen zurückkehren? Auch Irènes
Leben wird nicht mehr dasselbe sein“.

„All die gestohlenen Erinnerungen“ beschäftigt sich mit der Suche nach
Überlebenden und Verschollenen – wie auch mit deren Nachkommen und dem
Versuch einer Rückgabe des persönlichen Besitzes der NS-Opfer durch die Arolsen
Archives in Deutschland.

Die Arolsen Archives in Nordhessen wurden 1948 von den Alliierten als
internationales Zentrum über NS-Verfolgung gegründet. Sie besitzen das weltweit
umfassendste Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus und
bewahren heute noch tausende persönliche Dinge von ehemaligen KZ-Opfern auf.
Darunter ganz alltägliche Dinge wie Stifte, Uhren, Brillen, aber auch Eheringe und
Fotos. Diesen Sachen sieht man nicht an, welch schreckliche Schicksale sich
dahinter verbergen. Es sind die letzten persönlichen Besitztümer von Menschen aus
über 30 Ländern, die sie bei ihrer Verschleppung durch die Nazis bei sich hatten.
Die 1973 in Paris geborene Schriftstellerin Gaëlle Nohant wurde durch eine Freundin,
die von den Arolsen Archives Auskunft über das Schicksal ihrer Verwandten erhalten
hatte, auf Dokumente von Robert Desnos im Arolsen Archives aufmerksam gemacht.

Robert Desnos war ein französischer Schriftsteller und Journalist, der selbst noch im
KZ Lyrik verfasste. Die Autorin hatte einen biografischen Roman über Desnos geschrieben und
jahrelang zu ihm recherchiert, kannte jedoch weder diese Dokumente noch diese
Institution. Von der Arbeit des Arolsen Archives fasziniert und begeistert, beschäftigt
sie sich mit der Geschichte und der Arbeit des Archives. Im Rahmen der

StolenMemory Kampagne wird nach Familien der KZ-Häftlinge gesucht, um ihnen

die Besitztümer ihrer Angehörigen und damit auch deren Geschichte zurückzugeben.
Über drei Jahre bringt sie ihre Arbeit an dem Buch über eine Fülle von
Archivmaterialien zu den Geschichten der Opferfamilien. Von der Presse und der
Kritik gefeiert, erscheint das Buch 2023 in Frankreich unter dem Titel „Le bureau
d’éclaircissement des destins“ und wird mit dem Grand Prix RTL-Lire 2023
ausgezeichnet. Ende 2024 erscheint die deutsche Ausgabe unter dem Titel „All die
gestohlenen Erinnerungen“ im Piper Verlag.

Die von Gaëlle Nohant fiktiv angelegten Handlungen und Figuren basieren auf
historischen Tatsachen. Geschrieben hat Gaëlle Nohant ihren Roman besonders für
junge Leser: Dass diese sich von dem Buch so angesprochen fühlen, erfüllt sie mit
Hoffnung.

Die Stadtbibliothek Saarlouis und die Buchhandlung Bock & Seip freuen sich, Gaëlle
Nohant in Saarlouis zur Lesung und zum Gespräch begrüßen zu können.
Die Lesung findet Anfang März 2025 im Festsaal des Theaters am Ring in Saarlouis
statt.

Weitere Informationen unter www.stadtbibliothek.saarlouis.de

POTCAST – Der Videopodcast über Cannabis, Mythen und Fakten

Echt, spannend und auf den Punkt

Der „POTCAST“ ist ein innovativer Video-Podcast, der fundierte Informationen und spannende Einblicke zum Thema Cannabis bietet. Er widmet sich den gesundheitlichen und sozialen Aspekten des Cannabiskonsums und beleuchtet dabei sowohl Mythen als auch Fakten.

Der Konsum wurde im vergangenen Jahr zwar teilweise legalisiert, dennoch bleibt Cannabis eine Droge, deren Risiken gerade bei jungen Menschen erheblich sind. Landesdrogenbeauftragte und Staatssekretärin Bettina Altesleben dazu weiter: „Das Gehirn entwickelt sich bis etwa zum 25. Lebensjahr. In dieser Zeit kann Cannabis die Gesundheit und die sozialen Perspektiven nachhaltig beeinträchtigen. Mit der ‘POTCAST’-Kampagne gehen wir bewusst einen neuen Weg – statt den moralischen Zeigefinger zu erheben, setzen wir auf Dialog und authentische Stimmen, die Wissen vermitteln und Mythen aufklären. Das ist Prävention auf Augenhöhe.“

In einem abwechslungsreichen Format werden die Risiken und Auswirkungen des Konsums verständlich und authentisch dargestellt – modern aufbereitet und nah am Zeitgeist. In den Episoden kommen unterschiedliche Gäste zu Wort – wie ehemalige Konsument:innen die ihre persönliche Erfahrungen teilen, Expert:innen die wissenschaftlich fundierte Erklärungen liefern und viele mehr.

Eine moderne Antwort auf ein gesellschaftliches Thema

Der „POTCAST“ setzt neue Maßstäbe in der Aufklärung über Cannabis. Ohne Belehrung, dafür mit klaren Fakten und echten Geschichten, wird ein umfassendes Bild vermittelt. Die ersten Folgen sind bereits online. Neue Episoden erscheinen im 14-tägigen Rhythmus. Der „POTCAST“ ist auf allen gängigen Plattformen verfügbar: Spotify, YouTube, Instagram, TikTok, Apple Music und auf der offiziellen Webseite www.potcast.saarland.

Geschäftsgeheimnisse

Auf unserem Planeten leben rund 5.500 Arten von Säugetieren, von denen die meisten mittlerweile recht gut erforscht sind. Von Walen haben wir z.B. gelernt, dass auch regelmäßiges Schwimmen nicht vor Fettleibigkeit schützt, und von Nagetieren, dass es nicht nur an der Supermarktkasse Schlangen zu meiden gilt. Die Wissenschaft konnte im Laufe der Zeit  klären, warum manche Arten einen Beutel am Bauch tragen, auch wenn sie nie Turnen oder Einkaufen gehen. Eine Säugetierart jedoch birgt noch immer große Rätsel. Es ist die Art, die seit Menschengedenken studiert wird: die Frau…

Auf den ersten Blick unterscheiden sich Mann und Frau nur durch einen kleinen Zipfel, der bei ihm an einem Chromosom und bei ihr in der Hose fehlt. Auch wenn beide Geschlechter bis zur Pubertät und später dann wieder ab dem zehnten Ehejahr der Ansicht sind, das jeweils andere sei uninteressant, finden die meisten Exemplare des Homo sapiens zumindest zeitweise Gefallen am jeweils anderen Geschlecht. Abgesehen von denjenigen, die es mit dem Homo sapiens wörtlich nehmen und denen, die sich im Informatikstudium lieber mit Nullen und Einsen beschäftigen statt mit Dreiern und Sex…

Einige zehntausend Jahre Evolution haben bis dato nicht dafür ausgereicht, dass sich zwischen Mann und Frau eine funktionierende Kommunikation entwickeln konnte. Die größten Probleme der Atomphysik sind für uns Männer meist eher verständlich als die eigene Frau oder Freundin. Dies hat zur Folge, dass es oft Jahre vergeblicher Mühen bedarf, bis Partner merken, dass sie zwar gut ineinander, jedoch nicht gut zueinander passen. Selbst wenn Mann und Frau dieselbe Sprache sprechen, haben die gleichen Worte für beide nicht unbedingt auch die gleiche Bedeutung…

Während Männer sagen, was sie denken, denken viele Frauen gerade eben nicht das, was sie sagen. Ist ein Mann „gleich fertig“, dauert es allenfalls noch Minuten. Ist dagegen eine Frau „gleich fertig“, kann in der verbleibenden Zeit oft noch die gesamte Wohnung tapeziert werden. „Ja“ und „Nein“ sind bei Männern eindeutige Antworten, die meinen, was sie gemäß Duden bedeuten. Bei Frauen existiert dagegen zwischen „Ja“ und „Nein“ noch ein gutes Dutzend an Abstufungen von „Vielleicht“. Ganz abgesehen davon, dass „Ja“ nicht selten auch „Nein“ und „Nein“ auch einmal „Ja“ bedeuten kann…

Es mag durch die menschliche Entwicklung zu begründen sein, dass Genauigkeit bei Männern und bei Frauen unterschiedliche Bedeutung hat. In der Steinzeit musste sich ein Mann bei der Jagd auf ein einziges Tier konzentrieren, da Bär oder Mammut kaum Lust verspürten, zu warten bis sie nach dem zigsten Versuch mit Pfeil oder Speer endlich getroffen wurden. Frauen dagegen konnten hier und da Früchte ernten, ohne besonders konzentriert oder exakt, geschweige denn dabei still sein zu müssen, da ihre Beeren weder das Weite suchen noch zum Gegenangriff übergehen konnten…

Es mag etwas mit ebendieser Genauigkeit von damals zu tun haben, dass Männer heutzutage für ihr einziges Paar Füße meist auch nur ein einziges Paar Schuhe nutzen, während Frauen Schuhe sammeln wie einst Beeren. Was die Frage aufwirft, ob Frauen vielleicht doch nicht wie Männer vom Affen, sondern vom Tausendfüßler abstammen. Wir Männer schaffen es zudem, mit den vier Farben Rot, Gelb, Grün und Blau auszukommen, während Frauen allein 42 Nuancen von Lila unterscheiden, einem Farbton, der bei Männern nicht einmal eine eigene Farbe ist, sondern nur eine schwules Blau…

Alles das macht zwischengeschlechtliche Kommunikation oft schwierig. Aus heutiger Sicht hat der Entschluss unserer Vorfahren, Grunzlaute durch Sprache zu ersetzen und zu beginnen, Gedichte und DIN-Normen zu schreiben, das Zusammenleben der Geschlechter nicht unbedingt vereinfacht. In Beziehungen kehren Mann und Frau daher auch heute noch gerne zu prähistorischen Gewohnheiten zurück, als sich Unterhaltungen noch auf Schreien, Schweigen und das Herumwerfen von Gegenständen beschränkte und es noch keine Diskussionen über fliederfarbene Sofakissen gab…

Um Kommunikation zu vereinfachen, wohl aber auch, um in Momenten, in denen man keine Lust auf Diskussionen mit dem anderen Geschlecht hat, auflegen zu können, erfand Alexander Graham Bell seiner Zeit das Telefon. Den Gesprächspartner nicht zu sehen, ist bei Krankmeldungen aus dem Freibad von Vorteil, macht jedoch für einen Mann das Verstehen einer Frau noch schwieriger. Bis vor Kurzem habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, was eine Frau, die ich anrufe, gerade tut. Dann erfuhr ich von einer Freundin, dass sie Telefonate mit mir des Öfteren von der Toilette aus führt…

Dass manche Frauen mich scheiße finden, war mir bewusst. Auch, dass es Frauen gibt, die meine Stimme beruhigend finden. Dass Telefonate mit mir sich jedoch entspannend auf den Schließmuskel auswirken, war mir neu. Die Toilette war für mich stets das stille Örtchen und neben der Kirche der letzte Ort, an dem Telefonieren tabu ist. Frauen scheinen das jedoch anders zu sehen. Ich kann durchaus über das reden, was mit innerlich bewegt. Das schließt jedoch den Magen-Darm-Trakt aus. Selbst frisch verliebt kommt keine Stimmung auf, wenn Schmetterlinge statt im Bauch im Darm sind…

Die Verdauung ist wie ein Pickel am Hintern. Etwas, mit dem jeder ab und an zu kämpfen hat, was aber nicht unbedingt Gesprächsthema sein muss. Der frühe Mensch mag sich vielleicht noch über Verdauungslaute verständigt haben. Vielleicht waren Pupse auch Vorläufer des Morsens. Es gibt dennoch keinen triftigen Grund für eine Frau von heute, einen Mann wissen zu lassen, dass sie gerade auf der Toilette sitzt, wenn beide telefonieren. So erhält es eine ganz andere Bedeutung, wenn sie am Hörer sagt, dass sie stinkig sei und gerade auf eine Paketzustellung aus Darmstadt wartet…

Woher sollen wir Männer wissen, dass Frauen, wenn wir ihnen im Telefonat vom neuen Stuhl im Büro erzählen, vielleicht gerade mit ihrem Stuhl im Bad beschäftigt sind? Früher dachte ich, dass „Bin gerade im Bad“ bedeutet, dass sie in der Wanne liegt oder tröpfelnd mit rutschendem Handtuch vor der Dusche steht. Nun ist mir klar, dass „im Bad“ einfach auch nur die höfliche Version von „auf dem Klo“ sein kann und sie unter Umständen gerade auf Toilette war, als das Handy klingelte, und nun tröpfelnd mit rutschender Hose vor dem Klo steht. „Alles klar bei dir? – „Ja, läuft!“…

Seit jenem Tag hoffe ich, dass Plätschern während des Telefonierens vom Befüllen eines Glases in der Küche und nicht vom Befüllen einer Schüssel im Bad kommt. Auch bete ich, dass mir niemand am anderen Ende der Leitung sagt, dass er gerade in einer Sitzung sei, man aber dennoch telefonieren könne. Vielleicht ist das aber alles auch nur ein Missverständnis. Frauen machen ja eigentlich nie mehr als Pipi. Und sollten sie doch einmal pupsen, riecht es nach Blumenwiese und Einhörnern…

Übrigens: Wer diese Kolumne gerade auf dem Klo liest, darf es mich gerne wissen lassen. Aber bitte nicht Skypen. Geschäftsgeheimnisse… gruenetomaten@live-magazin.de.

Patrik Wolf

P.S. Wer auf der Toilette telefoniert, sollte Abschiedsfloskeln wie „Fühl’ dich gedrückt“ vermeiden.