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Leben & co

Merci Mischa

Das Saarbrücker Kellerlokal „Hades“ in der Paul-Marienstraße ist nicht nur selber seit langem Legende, sondern hat auch Legenden hervorgebracht. Neben Wirt Hans „Suppenhans“ Seyler trat hier vor in den 1960ern ein rotblonder Hüne ins Rampenlicht der Saarbrücker Kneipen- und Gastronomie-Szene, Michael Weber. 1971 folgte er Seyler in die neueröffnete „Brasserie“ in der Fröschengasse am St. Johanner Markt, der damals noch Saarbrückens Schmuddelecke mit jeder Menge Rotlicht und Kleinkriminellen war. Doch die „Brass“, eingerichtet mit Überbleibseln einer Kapelle aus dem Pariser Umland, etablierte sich mit ihrem Konzept einer studentischen Bierkneipe sofort. Dieser Erfolg war und ist natürlich ohne die Persönlichkeit von Brass-Mischa, wie er bald genannt wurde, nicht vorstellbar. Seit ‘78 führte er den Laden alleine und erreichte in den folgenden Jahrzehnten einen beispiellosen Kultstatus und unendlich viele Geschichten und Geschichtchen ranken sich um ihn und seine Kneipe. So hat er nicht nur dem St. Johanner Markt Charakter und Gesicht verliehen, sondern auch der gesamten Stadt. Saarbrücken hat mit ihm ihr letztes, echtes Original verloren. Mischa Weber wurde 71 Jahre alt.

Foto: Victor von der Saar

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