Hallo Mikrokosmonauten: Lasst uns zurückkehren zur Unbeschwertheit!
Sommer 1994. Ich hoffte, er ginge nie zu Ende. Meine Cousine hatte gerade den Führerschein frisch in der Tasche und wir düsten mit dem alten Kadett ihres Vaters durch unsere Hood. Sie war damals neben Alicia Silverstone aus den Aerosmith-Videos mein absolutes Vorbild. Wir liebten Holzfällerhemden und schnitten die Hosenbeine unserer ausgemusterten 501er so kurz es ging und es für unsere Mütter moralisch noch im Rahmen war. Unser Bewegungsradius begrenzte sich auf etwa 15 Kilometer. Für mich bedeutete eine Fahrt von meinem Heimatort nach Saarbrücken fast eine Weltreise. Ich ließ mir heimlich ein Nasenpiercing stechen und nahm es zum Sonntags-Besuch bei Opa immer raus. Gelegentlich gab es einen Jungen, den ich in einer dunklen Ecke küsste. Und immer wieder Freibad, zelten und Pizza beim Lieblings-Italiener. Natürlich zum Mitnehmen und an einem verlassenen Ort essen. Gerne an einer Lichtung zwischen zwei Wäldchen. Letztendlich war dies die schönste Zeit meines Lebens, wenngleich es auch damals schon schöne und weniger schöne Tage gab. An den weniger schönen rief niemand an oder das Wetter war schlecht. Oder der süße Junge aus dem Schwimmbad lächelte nicht zurück. Oder mein geliebtes Joghurt-Eis war aus. Andere Probleme gab es nicht. Read more