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Ausstieg aus dem Hamsterrad

Hallo Mikrokosmonauten: Ruhejahr statt Ruhetag

Was andere in ihren Zwanzigern durchleben, passiert mir in den Vierzigern. Wer jetzt an sexuelle Eskapaden und durchzechte Wochenenden denkt, ist allerdings auf dem Holzweg. Vielmehr geht es um das Sich-Ausprobieren und um die allseits begehrten Fragen: „Was kann ich? Wer bin ich? Was will ich?“. Was Work & Travel für die Twens ist, sollte jeder Arbeitgeber einem Middle-Ager in ähnlicher Form auch anbieten können. Es gibt die sogenannten Sabbatjahre bereits, aber man muss um sie kämpfen, wenn man nicht gerade selbstständig ist oder von seinen Kollegen schief angeguckt werden möchte. „Hä? Was willst du machen??“, heißt es dann, wenn man das Wort Sabbat oder Sabbatical in der Runde erwähnt. Dabei finde ich es absolut legitim, in den Vierzigern über einen temporären Ausstieg aus dem System nachzudenken, ohne Angst haben zu müssen, danach nicht mehr auf seinen beruflichen Posten zurückkehren zu können. Und mehr noch: Es sollte heutzutage jedem bereits im Vorstellungsgespräch angeboten werden, sich für ein paar Monate oder gar ein Jahr unbezahlt verabschieden zu können. Nicht, weil Faulheit gefördert werden soll, sondern einfach, um zu signalisieren: „Das Leben birgt noch so viel mehr!“.

Eine berufliche Auszeit. Das hört sich einfach wunderbar an. Und dennoch nutzen es viel zu wenige oder es wird unter dem Ladentisch gehandelt. Gerade in den Dreißigern oder Vierzigern für mich ein Unding, denn wenn nicht jetzt, wann dann? Wir sind zwar inzwischen zu alt, um am australischen Surfers Paradise leicht bekleidet in einer Strandbar zu jobben, aber noch jung genug, um uns gerade jetzt bewusst zu machen, was das Leben noch so hergibt. Wo uns vor ein oder zwei Jahrzehnten noch der Mut oder das Selbstbewusstsein fehlte, läge jetzt eine ganze Welt voller Möglichkeiten vor uns, vor denen wir uns nicht mehr angsthäsisch verstecken müssten, weil wir inzwischen gereift und gewachsen sind! Aber möchte ein Boss uns nicht eher vom Sabbat abhalten, wohl wissentlich, dass genau jener Mut und Selbstbewusstsein in Form unserer Arbeitskraft ihm viel mehr nützt, als wenn sie irgendwo da draußen zum Einsatz kommt? Ich meine, ein bisschen Egoismus steht einem Chef ja auch zu, aber was springt für uns dabei raus? Also was springt wirklich dabei raus? Und ich spreche hier von der allseits beliebten Gegenüberstellung Gehalt vs. Aufwendung Lebenszeit. Manchmal glaube ich, dass genau jetzt die Zeit ist, um entweder sein Gehalt zu maximieren oder die dem Job geopferte Lebenszeit zu reduzieren.

Sabbatical – erlaubt und doch offenkundig nicht ganz so gerne gesehen.

Dabei ist die berufliche Auszeit in anderen Ländern etwas völlig Normales. Deutschland hinkt – wie so oft – hinterher. Hier muss ein Arbeitgeber dem Wunsch nach einer Auszeit nicht zwingend nachkommen. Womit wir wieder beim egoistischen Boss sind, der unsere Kreativität, unseren Einsatz und unsere geballte Anwesenheit dort haben möchte, wo er auch was davon hat: Sitzend am Schreibtisch, im Dienste Ihrer Majestät!

Das schmeichelt mir sehr. Und es ist ja auch schön, wenn ich gebraucht werde. Aber „brauchen“ tue ich in erster Linie Sauerstoff, Bewegung und im besten Falle ein gigantischer Sonnenuntergang irgendwo im Süden! Und ich brauche vor allem mich. Und seien wir ehrlich: So richtig ich sind wir trotz gutem Arbeitgeber nie so ganz.

Sabbatjahr – der Name stammt aus der Tora, in der dieses Jahr das siebte in einer Reihe ist. Laut Tora sollen in diesem Jahr die Felder und Äcker brachliegen und die Sklaven freigelassen werden. Wie sinnbildlich für unser aller Leben der Kaste Mittelschicht!

Einem drohenden Burn-Out vorbeugen

Wer nicht warten möchte, bis ihn der Zwangsjacken-Status ereilt, sollte dringend mit seinem Chef sprechen! Wer es sich jedoch finanziell nicht leisten kann, einfach mal so ein paar Monate in eine unbezahlte Auszeit zu gehen, hat die Option, auf eine temporäre Teilzeit umzuschwenken. Ja, auch das ist möglich, sofern der Arbeitgeber mit sich reden lässt. Und man mag es kaum glauben, aber auch diese Möglichkeit soll schon Wunder bewirkt haben. Habe ich gehört.

Wir sollten uns immer vor Augen führen: Jünger werden wir nicht. Und das Leben ist endlich. Es tut mitunter sehr weh, darüber zu sinnieren, gerade dann, wenn die Hälfte bereits vorbei ist. Aber auch hier sollte ein Arbeitgeber loyal genug sein, ein entsprechendes Modell zu erarbeiten, das beide Seiten zufrieden stellt. Ob ein ganzes oder halbes Sabbat- oder Teilzeitjahr, oder ein kompletter Ausstieg über mehrere Monate – je größer das Unternehmen, desto vielfältiger die Möglichkeiten, sofern das Verständnis vorhanden ist. Und um auf den auf Ökonomie bedachten Chef zurückzukommen: Für ihn wäre es mehr als lukrativ. Denn was gibt es Besseres, als arbeitstüchtiges Personal, das auch noch obendrein motiviert ist? Einem Chef sollte stets bewusst sein: Manchmal bedarf es mehr als einmal Malle im Jahr.

Planung ist alles

Wer an dieser Stelle bereits mit gepacktem Köfferchen am Terminal steht, sollte jedoch gewarnt sein: Ein Sabbatical kann nicht einfach spontan eingelegt werden. Zum Abklären des finanziellen Hintergrundes sollte man zusätzlich auch planen, wie man diese Auszeit möglichst sinnvoll nutzen kann. Möchten wir Reisen, eine neue Sprache lernen und unseren Horizont erweitern? Oder uns ehrenamtlich engagieren? Oder möchten wir schlichtweg unser gesamtes Leben ändern?

Übrigens: Beamte können bei ihrem Arbeitgeber einfach einen Antrag stellen und innerhalb der geltenden Regeln kann das Sabbatjahr eingelegt werden. In der freien Wirtschaft muss allerdings eine längere Auszeit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verhandelt werden. In der Regel gibt es eine längere Vorlaufzeit, in der Zeitkonten möglicherweise aufgefüllt werden, um dann anschließend pausieren zu können. Leider gibt es hierzulande gerade mal 15 Prozent aller Firmen, die ihren Mitarbeitern feste Modelle eines Sabbaticals anbieten. Da ist Luft nach oben!

Und machen wir uns nichts vor: Laufende Kreditkartenabrechnungen, Miete und sonstige Fixkosten bezahlen sich nicht von selbst. Ein gewisses finanzielles Polster sollte schon vorhanden sein. Und daran wird es dann wohl letztendlich bei den meisten scheitern.

Das dürfen wir nicht zulassen!

Am Ende ist es doch so: Ab heute wird gespart, Lotto gespielt und das Zeitkonto aufgefüllt. Und im Zweifelsfall jobbe ich dann doch im Bikini in einer Strandbar, nicht jedoch ohne Bikini in einem Stripclub. Wichtig ist, dass am Ende aus einem Zeitkonto ein Erlebniskonto wird, und die daraus resultierenden Ereignisse kann uns keiner nehmen. Es ist im Grunde einfach: Am Ende unseres Lebens denken wir an die schönen Dinge. An all die kleinen und großen Abenteuer und Erlebnisse. An all die Situationen, in denen wir mutig waren und gesagt haben: „Schei* drauf, ich mach das jetzt einfach!“. Nicht mehr und nicht weniger.

Immer noch einfach Emma

Vor zwei Jahren trafen wir Emma das erste Mal und stellten die Geschichte ihrer Transition vor. Höchste Zeit nachzuhören, wie es ihr seitdem ergangen ist.

Was bisher geschah: eigentlich ist Emma Lesch eine ganz normale, junge Frau und die mittlerweile 27jährige arbeitet nach wie vor in einem ganz normalen Beruf, hat ganz normale Hobbys und lebt ein ganz normales Leben. Höchstens die roten Haare lassen sie nach wie vor aus der Masse herausstechen, zumindest mehr als der nicht wirklich sichtbare Umstand, dass sie eine Mann–Frau Transition durchlebt hat. Nachdem sie die Erkenntnis, dass bei ihr irgendwas anders ist, lange Jahre nur mit sich selbst ausgemachte, war Silvester 2020 ein Facebook-Post, in dem sie ihr neues Selbst mit den Worten „Hallo Emma“ begrüßte, der erste entscheidende Schritt. Es folgten langwierige bürokratische Hürden, von mehreren Gutachten und diversen Anträgen bis schließlich hin zur geschlechtsangleichenden Operation, die ja auch nicht ohne Risiken ist. Das war der Stand als wir sie 2021 trafen.

Inzwischen ist das Thema Transgender erfreulicherweise ein Stück weit in der Normalität angekommen. Selbstredend ist da noch Luft nach oben, aber immerhin haben seitdem Trans-Menschen wie Alex Mariah Peter Heidi Klums GNTM gewonnen oder Jolina Mennen beim Promi-Turmspringen und im Dschungelcamp überzeugt. Aber die allermeisten der Betroffenen sind weiterhin keine schillernden Ausnahmeschönheiten, sondern gar normale Menschen, wie eben Emma.

L!VE: Wie hast Du denn das Feedback auf den damaligen Artikel erlebt?

Emma Lesch: „Das war vor allem die Erfahrung, dass Begegnungen mit Leuten, die mich zum ersten Mal wieder getroffen haben, deutlich angenehmer war. Jeder wusste jetzt Bescheid, ich musste nicht mehr großartig erklären. Ich konnte einfach durch Saarbrücken laufen und sein, wer ich bin und wenn es Reaktionen gab, dann waren die durchweg positiv.“

L!VE: Was gibt es abgesehen davon Neues im Leben der Emma Lesch?

E. L.: „Eigentlich nicht viel. Ich habe einfach mein Leben weiter gelebt, ganz normal mit Arbeit, immer noch bei der alten Firma, und natürlich immer noch mit Handball, leider inklusive Auf- und Abstieg, wo ich sogar eigentlich eher noch mehr Zuspruch erhalten habe. Auch körperlich keinerlei Komplikationen im Nachhinein. Alles fühlt sich so an, als wäre es ursprünglich so gewollt und auch in dieser Hinsicht keinerlei negative Erfahrungen. Wirklich neu ist nur die Tatsache, dass ich jetzt gerade auch noch mit Tennis anfange aufm Altenkessel, nachdem ich gewissermaßen aus Versehen ein Turnier im Rahmen des Handballtrainings gewonnen hatte, ohne vorher jemals wirklich einen Schläger in der Hand gehabt zu haben. Aber auch da ist meine Transition kein Thema, die kennen ja alle meine Geschichte.“

L!VE: Auch an dem beispielhaften Rückhalt Deiner Familie hat sich nichts geändert?

E. L.: „Ich würde sogar behaupten, dass wir aufgrund meiner Geschichte und wie das dann alles so gekommen ist, als Familie noch enger zusammen gewachsen sind. In jeder Hinsicht und egal was da kommt, unsere Familie ist einfach stark, gleich welcher Situation wir uns gegenüber sehen. Tatsächlich ist uns durch diese Erfahrung nochmal klar geworden, wir sind einfach eine saugeile Familie!“

L!VE: Man kann also sagen, dass Dir in der Zwischenzeit nichts widerfahren ist, was den damaligen Entschluss auch nur ansatzweise in Frage stellt?

E. L.: „Absolut nichts, nur positives Feedback. Für mich ist alles weiterhin ganz normal, beziehungsweise wie damals der Titel war, einfach Emma.“

L!VE: Du würdest also auch mit dem Abstand jetzt, alles nochmal genauso machen, wie Du es getan hast?

E. L.: „Ganz genauso, wie ich es gemacht habe! Es war ja auch alles von Anfang an bis ins Detail durchstrukturiert. Ich hatte mir tatsächlich so eine Art To-Do-List erstellt und habe die Punkt für Punkt abgearbeitet. Klar hat sich wegen Corona hier und da manches ein bisschen verzögert, aber letztlich war das vielleicht auch nur ein halbes Jahr.

L!VE: Der ganze Hype um Transmenschen in den sozialen Netzwerken bis hin zu Promi-Turmspringen und Dschungelcamp geht weiterhin spurlos an Dir vorbei?

E. L.: „Dschungelcamp hab‘ ich halt gar nicht geguckt und für mich persönlich, hat das auch nichts mit mir und meinem Leben zu tun. Ich feier‘ jeden, der den Schritt macht und sich entscheidet seinen Weg zu gehen. Ich bereue es auf gar keinen Fall! Ich sag‘ mal so, hätte ich das damals nicht getan, würde es mich heute wohl nicht mehr geben.“

L!VE: Und wahrscheinlich hast Du auch immer noch wenig bis gar nichts mit der Schwulen und Lesben-Szene zu tun?

E. L.: „Für mich ging es eben nur um das Trans-Thema und nicht noch der ganze Anhang, den viele da mit reinbringen. Ich finde es cool und auch wichtig, dass es da eine Gemeinschaft gibt, aber dadurch, das dann auch viele andere Menschen mit anderen Hintergründen dabei sind, wird das Trans-Thema oft in eine Schublade gesteckt, in die es eigentlich nicht reingehört. Das Trans-Thema ist eben nicht zwangsläufig ein schwul-lesbisches Thema. Das gilt auch nach wie vor für mich, denn ich bin offen für den- oder diejenige, die ich vielleicht dann mal finde, bin da aber überhaupt nicht festgelegt.“

L!VE: Hast Du denn durch Deine „Bekanntheit“ in der Zwischenzeit auch andere Trans-Menschen kennengelernt?

E. L.: „Bei Facebook wurde ich nach eurem Beitrag von einer angeschrieben, mit der ich dann auch kurz im Austausch war. Das hatte sich dann aber relativ schnell wieder erledigt, weil es ihr nur um Hilfe und Informationen bei den Abläufen usw. ging. Aber das hatte ich ja auch schon in dem Interview alles geschildert, da konnte man das quasi nachlesen. Natürlich haben sich in den Jahren neue Freundschaften ergeben und ich habe viele neue Leute kennengelernt, beim Feiern in der Garage und so, aber das hatte nichts mit meiner Geschichte zu tun. Halt alles ganz normal, ich steh‘ morgens auf, lebe mein Leben und geh‘ abends wieder ins Bett. Kein Hype, kein Drama, einfach Emma. Ich glaube ich bin die normalste Person, die es gibt.“

L!VE: Also auch beim Thema Kennenlernen alles ganz normal?

E. L.: „Die einzig neue Erfahrung, die ich in der Beziehung gemacht habe, ist der Erstkontakt mit Kindern. Die sind nämlich die misstrauischsten Menschen der Welt und halten damit auch nicht hinterm Berg. Ich habe halt immer noch meine relativ tiefe Stimme und da stehen die dann schon mal mit großen Augen da und man kann ihnen richtig ansehen, wie es in ihren Köpfen rattert. Mann? Frau? Mann? Frau? Die sind das halt nicht gewöhnt, dass da jemand vor ihnen steht, vom Aussehen her Frau, von der Stimme ein Mann. Die allermeisten Kinder denken durch ihre Eltern, Väter und Mütter, ganz natürlich erstmal nur in diesen zwei Kategorien und wenn sie dann etwas begegnen, das da irgendwie nicht rein passt, irgendwie in der Mitte zu sein scheint, dann beschäftigt die das natürlich. Aber irgendwann haben sie sich auch dran gewöhnt und dann ist auch alles gut. Besonders knifflig wurde es besonders nur bei den älteren Geschwistern meines zweijährigen Patenkindes. Die hatten mich nämlich noch als Mann kennengelernt und da musste schon eine gute Geschichte her, die sie auch verstehen konnten. Wir haben denen dann erzählt, ich hätte damals eine Wette verloren und hätte ein Jahr als Mann rumlaufen müssen. Das hat als Erklärung gereicht.“

L!VE: Abschließend müssen wir natürlich noch fragen, wie präsent ist denn da das Thema nach fast drei Jahren überhaupt noch für Dich?

E. L.: „Ach, ich schau‘ mir schon noch gerne Dokumentationen darüber an oder wie es anderen Menschen ergangen ist bei ihrer Transition. Das finde ich immer noch interessant und davon sollte es ruhig mehr geben.“

Leben am Limit

Gesunder Menschenverstand hat schon oft weitergeholfen. Es gibt aber Gelegenheiten, bei denen einem auch Verstand nicht hilft: Bei der Einkommenssteuererklärung zum Beispiel oder bei Diskussionen mit dem eigenen Chef.

Als mich kürzlich wieder einmal die Langeweile packte und ich daher im Esszimmer mein Campingzelt aufbaute, stieß ich auf der Suche nach den Überbleibseln, die ich beim letzten Zusammenbau im Zelt vergessen hatte, dieses Mal nicht auf eine stark in die Jahre gekommene Banane, sondern auf einen Zettel des Zeltherstellers, der mehrsprachig anmahnte, bei der Zeltbenutzung doch die „Regeln des gesunden Menschenverstandes“ zu beachten…

Ich war offen gestanden verwundert: Bei einer Kettensäge oder einem Milchaufschäumer hätte ich eine solche Warnung verstanden. Schließlich sorgen diese Geräte durch falsche Handhabung immer wieder für schlimme Unfälle und Verstümmelungen. Aber bei einem Zelt? Welche Gefahr geht denn von einem handelsüblichen Zwei-Personen-Zelt aus? Außer dass man darin von Moskitos zerstochen wird und bei nächtlichen Toilettengängen über die Abspannschnüre stolpert…

Auch wenn sich Deutschland in der PISA-Studie mittlerweile verbessert hat, scheinen wir noch längst nicht so weit zu sein, dass man uns zutraut, ein Campingzelt benutzen zu können, ohne dabei größere Schäden davonzutragen oder einen Weltuntergang zu verursachen. Eigentlich sollte ein Igluzelt aus dem Discounter niemanden vor größere Probleme stellen: Auspacken, aufbauen, hineinlegen, Kreuzschmerzen, fertig…

Das erfordert weder einen Doktortitel noch ein Y-Chromosom und nicht einmal mehr viel Geschick, seit es Zelte gibt, die man zum Aufbauen einfach in die Luft wirft und die man nach ihrer Benutzung noch auf dem Campingplatz in den Müll wirft. Da man sie zum einen nicht wieder auseinander gebaut, geschweige denn in ihre Verpackung zurückbekommt. Und da man sie zum anderen wegen all der Moskitostiche und Kreuzschmerzen sowieso kein zweites Mal mehr freiwillig benutzen wird…

Wieso also der Hinweiszettel? Hat sich wirklich jemand zum Grillanfeuern im statt vorm Zelt hinreißen lassen und daraufhin sich samt Campingplatz in Schutt und Asche gelegt? Haben die Hinterbliebenen danach dem Zelthersteller die Schuld für dieses Barbecue gegeben, weil in der Bedienungsanleitung des Zelts nicht erwähnt wurde, dass man umgeben von Polyester kein offenes Feuer machen darf? Falls ja, wäre auch die Tupperparty-Tante Schuld, wenn nicht schmeckt, was man eingedost hat…

Mit dem Verstand ist es bei Menschen wie mit einem Vertrag fürs Fitnessstudio: Ihn zu haben, heißt nicht, ihn auch zu nutzen. Eigentlich sollten banale Dinge wie das Reißverschlussverfahren und das Blinken beim Autofahren oder das Pinkeln im Sitzen eine Spezies, die auf den Mond geflogen ist und das Yps-Heft erfunden hat, im Alltag vor keine allzu großen Herausforderungen stellen. Die Wirklichkeit belehrt uns tagtäglich jedoch eines Besseren…

Wie Emus im Laufe ihrer Entwicklung das Fliegen verlernt haben, haben wir Menschen die Fähigkeit verloren, instinktiv zu handeln. Seitdem uns das Internet mit vermeintlich genialen Lifehacks und Video-Tutorials überall und immer zur Seite steht, denken wir nur noch so weit, wie der Akku des Smartphones reicht. Da gerät man schon einmal in Panik, wenn die Wetter-App nicht funktioniert, da man vergessen hat, dass man auch mit einem Blick aus dem Fenster prüfen kann, ob es regnet…

Fragt man heutzutage einen Teenager, ob er seine Entscheidungen instinktiv trifft, wird er wohl vehement verneinen und entgegnen, dass er täglich duscht und Deo benutzt. Genügte früher selbst einem nur wenig begabten Kind ein kurzer Griff auf eine Herdplatte, um zu lernen, was heiß bedeutet, hat ein vermeintlich hochbegabter Sprössling heutzutage bereits die halbe Hand verbrutzelt, bis er realisiert, dass der Geruch von knusprigem Fleisch nicht von der Dönerbude um die Ecke kommt…

Solch ein Nachwuchs erscheint dann später als Erwachsener auch mit einer abgeschraubten Armlehne beim Arzt, wenn er eine Stuhlprobe abgeben soll. Anders als wir Menschen folgen Tiere keinen Handy-Apps, sondern rein ihren natürlichen Instinkten. Abgesehen von Kröten, die sich nach der Uhr richten und gemäß den Krötenwanderungsschildern an Landstraßen strikt nur zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens die Fahrbahn überqueren…

In den USA hat der allgemeine Instinktverlust dazu geführt, dass alles – ob nun Zahnbürste, Glühbirne oder Panzerfaust – über eine Gebrauchsanweisung verfügt, die in einem kurzen Satz darauf hinweist, wofür das Produkt genutzt werden kann, und danach in einem 100-seitigen Anhang aufzählt, wofür nicht. Mit dazu gehört stets eine Liste an Körperöffnungen, in die der Artikel nicht eingeführt werden darf. Einziges was da noch fehlt, sind Gebrauchsanweisungen für Gebrauchsanweisungen…

Auch in Deutschland finden sich immer häufiger Beipackzettel, die Nutzer mit erhobenem Zeigefinger darauf hinweisen, dass kochendes Wasser heiß ist und sich eine Mikrowelle nicht zum Trocknen von Haustieren eignet. Im Neandertal lag einem Feuerstein noch keine buchdicke Gebrauchsanweisung bei wie heutzutage jedem Grillanzünder, die bebildert und in zehn Sprachen erklärt, wie man Feuer macht und wie besser nicht. Dennoch fackelte damals nicht gleich jede Höhle ab….

Ganz im Gegensatz zu heute, wo im Sommer andauernd irgendwo eine Gartensiedlung niederbrennt, weil jemand im Hinweis „In keinem Fall Spiritus zum Grillanzünden verwenden“ ein „in jedem Fall mit reichlich Spiritus“ gelesen hat. Für unsere Arterhaltung sind Warnungen überlebenswichtig, dass Mixer nicht für Fußmassagen und Föhne nicht für die Badewanne geeignet sind. Ohne Packungsbeilage würden Fieberzäpfchen wohl auch den meisten zwischen den Zähnen kleben…

Anders als in den USA ist es bei uns jedoch nicht möglich, die eigene Dummheit auf andere zu schieben und zum Beispiel einen Sägenhersteller auf zehn Trilliarden Dollar Schadensersatz zu verklagen, weil er nicht schriftlich darauf hingewiesen hat, dass man eine Kreissäge nicht zum Schneiden von Fingernägeln verwenden darf. Im Vergleich zu den Amerikanern sind wir Deutsche keineswegs schlauer, sondern einfach mit neun Fingern nur weniger reich…

Betrachtet man die wachsende Zahl an Bundesbürgern, die sich jedes Jahr beim Benutzen ihrer Zahnbürste Verletzungen von Mund, Augen oder After zufügen, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis auch bei uns auf Toilettenpapier stehen muss, dass dieses nur einseitig benutzt werden sollte und nicht für die Waschmaschine geeignet ist. Allein der Hinweis auf Kokosnüssen, dass die Schale vor dem Verzehr zu entfernen ist, sollte einen nachdenklich stimmen…

Weiß ein Großteil von uns wirklich nicht mehr, dass beim Essen eines Eis-am-Stils am Ende ein Stück Holz übrig bleiben muss? Vielleicht ist es da gar nicht so übel, dass sich heutzutage sogar auf der Bügeleisen-Verpackung der Hinweis befindet, dass Kleidung nicht geglättet werden darf, solange sie noch getragen wird, und auf Tiefkühlpizza-Schachteln der Hinweis steht, dass die Plastikfolie vor der Zubereitung entfernt werden muss…

Aber mal ehrlich: Wer nicht genug Menschenverstand hat, um so etwas von sich aus zu wissen, der hat auch nichts Besseres verdient als eine Gummipizza und verbrannte Nippel! Wenn ich es mir recht überlege, war der Hinweiszettel in meinem Zelt vielleicht doch gar nicht so überflüssig, sondern eher sogar zu klein. Vielleicht sollte man die Warnung zukünftig besser gleich quer auf die Zeltplane drucken. Leben am Limit… gruenetomaten@live-magazin.de.

Patrik Wolf

P.S. Steht für Allergiker in der Gebrauchsanweisung für Herrenunterhosen eigentlich schon: „Kann Spuren von Nüssen enthalten“?

Clubzone März 2023

Na, das kann ja wirklich lustig werden! Wenn wir die Geschehnisse den ersten Wochen diesen Jahres mal Revue passieren lassen und dann noch mit ins Kalkül nehmen, was die Gerüchteküche so in jüngster Zeit offenbarte, wird es auch in diesem Frühjahr genauso ungebremst und mit ordentlich Partyschmackes weitergehen wie bisher. Da war aber auch wirklich alles dabei: mit der KUFA eine Kultlocation-Location, die sich so langsam selbst wieder eröffnet, Hammerbookings im SEVEN in Sachen Black Music und natürlich der ungebremste Partysturm, der zu Fastnacht über unsere Gemeinde hinüber zog. Aber genug des Vorspiels, wir starten lieber gleich in unsere kleine Party-Rundreise durch einen ziemlich abgefahrenen Februar in unserer kleinen Metropole.

Und da bleiben wir doch gleich in der KUFA, denn die hat im Februar mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen gezeigt, dass die Location auf dem besten Weg ist, an alte, ruhmreiche Zeiten anzuschließen. Besonders in der Fastnachtswoche jagte ein Highlight das nächste. Klassisch machte der WEIBERFASCHING den Anfang und überzeugte besonders mit der Maßnahme, zuerst nur der holden Weiblichkeit Einlaß zu gewähren, während drinnen Male Strippers für die richtige Einstimmung sorgten. Was soll man sagen, der Plan ging auf. Komplett gegenteilig, aber nicht wirklich weniger erfolgreich ging’s dann nur einen Tag später bei der BLACK ANTHEM in der ROCK YOUR HIPS Edition zur Sache. Die DJs Track, Tian Turner und Lenny heizten mit feinsten Black Beats im Foyer und dem Mainfloor nach allen Regeln der Kunst ordentlich ein. Den Partyvogel abgeschossen hat dann allerdings der SAARNEVAL am Faasend-Samstag. Auf satten vier Floors, inklusive aller Tunnel und dem K4-Lager, wurde von zehn der besten DJs der Region Partyeskalation neu definiert, darunter D-Cline (der DJ im Bademantel) und vor allem GREG51, der einfach beste von allen. Wie gesagt, die KUFA startet wieder richtig durch und so ein kleines bisschen haben wir schon Angst, wohin das führen wird. Wir sind auf jeden dabei!

Doch auch außerhalb der etablierten Clubs wurde gefeiert was das Zeug hielt Anfang Februar waren endlich wieder die HEARTBEATS im NOYA unweit der Congresshalle zu Gast! Nach dem gigantischen Spektakel der letzten Party im NOYA gab es nun auch die versprochene Fortsetzung! Und was war denn da bitte los? Brechend volles Haus und an der Tür lange Zeit gar nichts mehr. Wer reinkam, hatte Glück: Die Gute-Laune-Musikanten Splash & Snow sowie Yannick Maurer zündeten ein musikalisches Feuerwerk und brachten die Stimmung wahrlich zum kochen! Das buntgemischte Publikum nahm es dankend an, was sich auch an der Theke bemerkbar machte. Die tapferen NOYA-Theker kamen kaum hinterher, um die durstigen Kehlen zu löschen. Es war auf jeden Fall ein rauschendes Fest! Die nächste Party mit HEARTBEATS-Beteiligung gibts zum Glück schon am letzten Märzsamstag im RATSKELLER. Wer diesmal nicht anstehen möchte, sollte sich also rasch um Tickets kümmern!

Eine Premiere gab es auch zu feiern, denn im KUNSTHERZ, tagsüber das Museumcafé im SAARLANDMUSEUM, wurde die neue Partyreihe WINE & HOUSEBEATZ aus der Taufe gehoben. Ein besonderes Schmankerl dabei war auch die Person des DJs, denn das war kein Geringerer als der üblicherweise als Bandleader bekannte Elmar Federkeil. Der fühlte sich nämlich nun auch zum DJ berufen und hat seine Sache mit Hilfe eines Laptops auch wirklich nicht so schlecht gemacht. Gut, beatmatching und mixen hätten noch etwas Übung und Feinschliff gebrauchen können, aber auch diesmal fiel kein Meister vom Himmel. Wichtig war vor allem die Auswahl der Musiktracks und die passte. Das Publikum entsprach auch zu hundert Prozent dem Untertitel der Party „Tanzen für Erwachsene“ und das nächste Mal feiern die bestimmt mindestens so ekstatisch wie bei Elmar Federkeil SOULNIGHTS mit Live-Musik im LOFT. Wir sind auf jeden Fall wieder dabei.

Im STUDIO 30 gab es im Februar wieder ein bunt gemischtes Programm aus Konzerten und Partys. Die ausverkaufte Poetry Veranstaltung mit dem DICHTERDSCHUNGEL war dabei nur der Auftakt und das vom EINRAUM 2.0 veranstaltete SEDUCTION LGTBQ+ Event bot schon tags drauf wieder Karma-Sutra Time. Am Faschingswochenende bot das STUDIO 30 eine Oase für alle, die keine Lust auf Fasching haben und präsentierte mit dem neuen Format JUKEBOX HERO einen vollen Erfolg. Am Faschingssamstag gab es dann mit dem Live Konzert „Deathcore vs Metalcore“ und dem anschließenden METAL CARNIVAL eine doppelte Dosis Metal! Den Abschluss bildete schließlich das ALL THAT BLUES Festival vom Team LindyHop Saarbrücken, bei dem nicht weniger gut gefeiert wurde.

Freunde des gepflegten Ausnahmezustands kamen natürlich auch im EGO Club Saarbrücken im April voll auf ihre Kosten. Nach dem GRAND RE-OPENING nach der Winterpause ging es gleich Anfang Februar bei allen Partys, wie der regelmäßigen EGO Saturdays oder Knallerfestivitäten wie WE.LOVE.HIP.HOP, LEVEL und TRAP OR DIE massivdurch die Decke! Außerdem war selbstredend auch die BARBIES & DRILLAS wieder der Knaller. Einfach von allem das Beste! Wahnsinn was hier abging. Nicht nur erprobte Stammgäste, sondern auch neue Freunde und feierten als gäbe es kein Morgen. Die unterschiedlichen Konzepte sorgten Woche für Woche für eine ausgelassene Stimmung und das EGO DJ Team ließ die feiernde Meute auf der Tanzfläche richtig abgehen. Am Besten selber vorbeikommen, denn es ist wirklich schwer, diese Eskalation in Worte zu fassen.

Ein weiterer Partymonat neigte sich im APARTMENT dem Ende und diejenigen, die nicht dabei waren, können – ganz ehrlich – nur beauert werden. Mit der Hitze Brasiliens und Special Guests wurde der CLUB LATINO zum absoluten Must Have. Wenn dann die Woche nicht noch schlimmer werden kann, liefert die AFTERWORK Party Gott sei Dank immer wieder eine Ausrede, das Wochenende bereits am Donnerstag zu starten. Kein Wochenende war hier je wie das andere, so dass garantiert jeder eine Party ganz nach seinem Geschmack finden konnte. Und wer jetzt denkt, alles was einem bleibt, sind die Erinnerungen, war garantiert nicht im Apartment, denn da sind bei WHO RUN THE WORLD? GIRLS! hunderte Gäste mit nagelneuen Tattoos und somit handfesten Beweisen nach Hause gegangen. So bleibt einem eigentlich nur noch mit Spannung die kommende PREMIERE Party im UT KINO abzuwarten und sich auf den krassen fünfte Geburtstag der Party vorzubereiten…

Ganz zum Schluß noch eine Meldung aus der Rubrik „Was macht eigentlich …?“. Wie der Phoenix aus der Asche hat sich jetzt kein Geringerer als DJ FONZ wieder im Saarbrücker Nachtleben zurück gemeldet. Zumindest für knapp zwei Wochen hat er jetzt verraten, wird er auf mehreren Partys zu hören sein. Der Mann hat ja in der Vergangenheit in HERTZ, SYNOP, FISH, KHARMA, NUMBER ONE und GLORIA STAGES schon reichlich Beiträge zur Saarbrücker Spaßgesellschaft geliefert. Seit 2018 hat er sich allerdings ein klein wenig Abstand zum Zentrum der Eskalationen gegönnt und seinen Wohnsitz nach Palermo verlegt. Wie Mitte Februar bekannt wurde, kommt er jetzt das erste Mal zurück in die alte Heimat. Dass da die Gerüchteküche richtig hohlgedreht hat, verwundert nicht. Uns bleibt da einstweilen nur die Ankündigung, dass wir in der kommenden Ausgabe von seinem Abstecher berichten.

In diesem Sinne…

Take care

J.K.T

Neue Ideen mit impact.

Vorstand BANS: Anne Kaufmann Foto: Varvara Kandanrova

Die neue Runde des 1,2,3 GO Businessplanwettbewerbs der IHK Saarland hat begonnen und wie in den vergangenen Jahren erwartet die teilnehmenden Startups neben exklusiven und kostenlosen Workshops rund um die Themen Gründung und Businessplan auch eine Betreuung durch erfahrene Unternehmer:innen des Business Angels Netzwerk Saarland (BANS).

Vorstand BANS: Anne Kaufmann / Foto:  Varvara Kandanrova

Dabei geht es nicht nur um reine Innovationen. Auch sogenannte Social Entrepreneurs sind in diesem Jahr besonders gesucht, das heißt Gründungsideen mit einem positiven Einfluss auf die Gesellschaft, die mit dem Sonderpreis und einem Preisgeld von 2000,- EUR prämiert werden.

Seit März 2022 ist Anne Kaufmann neben ihren beiden Kollegen im Vorstand der BANS. Als Gesellschafterin und Geschäftsführerin der Lector Gmbh und des Tochterunternehmens Leginda unterstützt sie seit Jahren Startups im Rahmen des 1,2,3 GO Wettbewerbs:

Social Entrepreneurs sind absolut wichtig für unsere Gesellschaft und die ganze Welt. Die letzten Tage haben uns allen wieder gezeigt, wie sehr wir Wasser, Sonne, Wind und die Bereitschaft brauchen uns gegenseitig zu stützen und zu schützen. Das Ehrenamt alleine kann das nicht schaffen und ein Wirtschaftskreislauf im Sinne der Social Entrepreneurs ist ein grundlegender Beitrag für die Zukunft.

Zeit, gemeinsam mehr zu erreichen

Foto: bafza/ Iting

Mit Kindern spielen, Senioren aus der Zeitung vorlesen, Biotope pflegen, die Bahnhofsmission unterstützen oder Heranwachsenden den Museumsbetrieb nahebringen. Der Bundesfreiwilligendienst bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten, sich außerhalb von Beruf und Schule für das Allgemeinwohl zu engagieren – im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich oder im Bereich des Sports, der Integration sowie im Zivil- und Katastrophenschutz.

Er eignet sich für alle, die nach der Schulzeit oder dem Studium praktisch tätig sein wollen und die noch gar nicht wissen, wie es beruflich weitergeht oder die sich orientieren möchten. Der Bundesfreiwilligendienst bietet zudem die Möglichkeit, ein bestimmtes Berufsfeld kennenzulernen, die Wartezeit bis zum Beginn einer Ausbildung oder eines Studiums sinnvoll zu überbrücken oder sich neu zu orientieren. Hier kann sich jeder auch nach einer beruflichen Laufbahn einbringen und seine Erfahrungen weitergeben oder einfach nur Gutes tun, für die Gesellschaft, für Menschen, Tiere und Umwelt.

Foto: bafza/ Recke

Egal ob jung oder alt, Mann, Frau oder divers, die Freiwilligen werden in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt und unterstützen die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern, Seniorenheimen oder Behinderteneinrichtungen, aber auch im Umweltschutz, in der Flüchtlingshilfe, Sportvereinen oder in Kulturprojekten. Allen interessierten Menschen steht der Bundesfreiwilligendienst offen, lediglich die Vollzeitschulpflicht muss erfüllt sein, eine Altersgrenze nach oben gibt es nicht. Der Bundesfreiwilligendienst dauert zwischen 6 und 18 Monate. In der Regel wird er für 12 Monate geleistet.

Freiwilliges Engagement lohnt sich für Alle und ist gerade auch für die Engagierten ein großer persönlicher Gewinn: Junge Menschen sammeln praktische Erfahrungen und Kenntnisse und erhalten erste Einblicke in die Berufswelt. Ältere Menschen geben ihre reichhaltige Lebenserfahrung an andere weiter, können über ihr freiwilliges Engagement auch nach dem Berufsleben weiter mitten im Geschehen bleiben.

Wer sich für den Bundesfreiwilligendienst bewerben möchte, wendet sich an eine anerkannte Einsatzstelle oder einen Träger. Einen Überblick bietet die Einsatzstellensuche unter www.bundesfreiwilligendienst.de. Für alle weiteren Fragen stehen die regionalen Beraterinnen und Berater des Bundesamtes sowie die Zentralstellen zur Verfügung, deren Kontaktdaten ebenfalls auf der Internetseite zu finden sind.

Bundesamt für Familie und  zivilgesellschaftliche Aufgaben, 50964 Köln, Tel: 0221-36730, info@bundesfreiwilligendienst.de. www.bundesfreiwilligendienst.de

(Titelbild Foto: bafza/ Iting)

Mein Lieblingsding: Die Phallus-Sammlung

Wir wissen zwar immer noch nicht so wirklich, an wen uns der 38jährige Figaro Pedro Maria de Liz aus Saarbrücken erinnert, aber sein Lieblingsding ist dafür garantiert unverwechselbar: seine Phallus-Sammlung. Die Sammelleidenschaft hat ihn inzwischen seit Jahren fest im Griff und reicht von Aschenbechern, Servierschalen über Gesellschaftsspiele und Pantoffeln bis hin zu den batteriebetriebenen Vertretern. Praktischerweise sind viele der Teile inzwischen Geschenke und er musste sich das meiste gar nicht selbst kaufen. Wie es zu dem Übersprung vom lebenden Objekten aus Fleisch und Blut zur Nachbildung aus Kunststoff oder Steingut kam, erklärt er mit überraschend hoher Stimme: „Das ist eigentlich ganz simpel und plausibel. Ich mag Dinge in Penisform und ich assoziiere vieles mit dem Phallus Symbol. So hat sich das irgendwie etabliert und ich werde mittlerweile auch von vielen Freunden und Bekannten in den sozialen Netzwerken auf allem markiert,  was mit Penissen zu tun hat. Und ich bekomme auch weiter ständig irgendwas mit Schniedeln geschenkt. Mir macht das Sammeln halt richtig Spaß und lieber sowas Ausgefallenes als zum Beispiel langweiliges Porzellan.“

Ready. Set. Go.

Die neue Runde des 1, 2, 3 GO Businessplanwettbewerbs ist gestartet. Unterstützung durch erfahrene und erfolgreiche Unternehmer, Kontakte zur saarländischen Gründerszene, kostenlose Teilnahme an hoch spannenden Workshops mit professionellen Referenten und die Chance auf eine Siegerprämie von bis zu 4.000 Euro. All das erwartet die teilnehmenden Startups im 1, 2, 3 GO Businessplanwettbewerb, der seit vielen Jahren von der Industrie- und Handelskammer Saarland und dem Business + Innovation Center (BIC) in Kaiserslautern veranstaltet wird. Die Besonderheit im Saarland: die Gründer werden durch das Business Angels Netzwerk Saarland unterstützt, indem erfahrene Unternehmer ihr Fachwissen und Know-How an die Startups weitergeben und sie auf dem Weg ihrer Gründung begleiten. Hinzu kommt die hervorragende Vernetzung innerhalb der saarländischen Gründerszene. 2023 sollen aber nicht nur innovativen Ideen für die Region im Vordergrund stehen, sondern auch Gründungsideen, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. Hierfür wird es einen mit 2.000 Euro dotierten Sonderpreis „Social Entrepreneurship“ geben.  Alle Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung auf www.123go-networking.de

Ansprechpartnerin in der IHK Saarland: Melanie Pilszek, Franz-Josef-Röder-Straße 9, 66119 Saarbrücken, Tel: 0681-9520320, melanie.pilszek@saarland.ihk.de

Bildunterschriften:

Der Businessplanwettbewerb „1,2,3 Go“ zeichnet am Donnerstag (10.11.2022) in der IHK Saarland seine Preistäger aus. Foto: BeckerBredel

Foto: Becker & Bredel

Alle saarländischen Sieger mit Business Angels und Sponsoren (v.l.n.r: Dr. Michael Bauer (BANS Vorstand), KemBo, Dr. Frank Thomé (Hauptgeschäftsführer IHK), Marc Breuer (init-sports), Holger Maaß (BANS Vorstand), Daniel Grauvogel (init-sports), Philipp Linnebach (DELFA Systems), Doris Woll (Vorstandsvorsitzender der SIKB), Dr. Holger Gillet (Fachabteilungsleiter Wirtschaftsförderung und Mittelstandspolitik im saarländischen Wirtschaftsministerium), Steffen Hau (DELFA Systems) und Dennis Meier (DELFA Systems)

Business Angels (v.l.n.r.) Anne Kaufmann (BANS Vorstand), Peter Badt, Volker Knist, Dr. Christine Batzl, Volker Brandenburg, Holger Maaß (BANS Vorstand)

v.l.n.r. Dr. Frank Thomé (Hauptgeschäftsführer IHK), Daniel Grauvogel und Marc Breuer (init-sports, 1. Platz 123GO Saarland)

Souverän und wirksam kommunizieren und führen

Das Institut für Rhetorik und Kommunikation (IRK) realisiert seit 1993 mit großem Erfolg maßgeschneiderte Seminare für Fach- und Führungskräfte in den Bereichen Rhetorik, Kommunikation, Persönlichkeitsentwicklung, Personalführung und Coaching. Darauf setzt auch die Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) in ihren Weiterbildungskursen zur Rhetorik und Kommunikation. IRK-Inhaber und Kommunikationscoach Rainer Maria Pfortner weiß um die Bedeutung von Rhetorik und Kommunikation im Berufsleben. Da haben wir kurz nachgefragt:

Herr Pfortner, was macht für Sie gute Kommunikation aus? 

„Grundvoraussetzung für eine gute Kommunikation ist der Aufbau einer stabilen Beziehungsebene zur Erreichung der Ziele auf der Sachebene.“

Manche Menschen reagieren in heiklen Gesprächssituationen selbstverständlich schlagfertig. Ist das erlernbare Gesprächstechnik?

„Eine schlagfertige Reaktion in einer heiklen Gesprächssituation erfordert ein stabiles Selbstwertgefühl. Selbstsicheres Auftreten und elegant und treffsicher in entsprechenden Gesprächssituationen zu parieren sind eine erlernbare „rhetorische Kunst“.

Was macht für Sie eine sehr gute und wirksame Führungskraft aus?

„Der Führungserfolg einer guten und wirksamen Führungskraft ist in hohem Maße von der Akzeptanz des Führungsverhaltens durch die Mitarbeiter abhängig. Die persönliche Autorität der Führungskraft ist die zentrale Voraussetzung, um die Mitarbeiter zu motivieren, zu den betrieblichen Zielen zu führen und die optimale Entfaltung der Leistungsfähigkeit zu erreichen.“

Institut für Rhetorik und Kommunikation – Schulstr. 50, 66352 St. Nikolaus, Tel: 06809-702739, www.irk-pfortner.de