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Only on Hush

49. Homburger Maifest

Ihr traditionelles Maifest veranstaltet die Homburger Kulturgesellschaft auch dieses Jahr wieder mit über 20 Liveacts in der Homburger City. Am Freitag wird Oberbürgermeister Michael Forster das Fest eröffnen und zahlreiche Essens- und Getränkestände werden in breiter Vielfalt für das leibliche Wohl der Besucher sorgen. In der Talstraße findet wieder ein Krammarkt statt und in der St.-Michael-Straße kommen die Kinder auf ihre Kosten. Für die Open-Air-Konzerte stehen in diesem Jahr wieder drei Bühnen zur Verfügung: auf dem historischem Marktplatz, auf dem Christian-Weber-Platz sowie die Rockbühne am Rondell. Als Highlights werden „Rokko Rubin & die Schlagerjuwelen“ samstags auf dem Marktplatz einheizen, während auf dem Christian-Weber-Platz die wohl beste Journey Tribute-Band „Another Journey“ ein Live-Spektakel garantiert. Bereits am Vortag gastiert an gleicher Stelle die italienische Taylor Swift Tribute-Band „Taylor Experience“, ein absolutes Muss für jeden Fan des US-Mega-Stars. Der Sonntagmittag gehört wieder den Line-Dancern, die sich begleitet vom Sound des Trios „Country To Go“ in Bewegung setzen.

Maifest – vom  23.05. bis 25.05. in der Homburger City

6. Bierwanderung in Homburg

Jahresprogramm des Referat KidS

Mit Bienen und Honig zum Erfolg

Jeremy Loops Open Air

Männeransichten

Hausbesuch

Aprilwetter

Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch der April und mit ihm die Zeit, in der das Wetter unberechenbarer ist als die Lottozahlen von nächster Woche und heimtückischer als frische Luft nach ein paar Tequila-Shots. Beschränkt der Mensch seine üblen Späße für gewöhnlich auf den ersten Tag im April, präsentiert das Wetter seine Aprilscherze oft den gesamten Monat. Da ist es schon einmal möglich, dass man bei zwanzig Grad und Sonne mit dem Auto in die Waschstraße fährt und diese nur wenige Minuten später bei zwei Grad und Schneeregen wieder verlässt...

Die erste Cabriofahrt des Jahres kann einem schon ziemlich vermiest werden, wenn man im April blauäugig dem Wetterbericht vertraut und von Sonne ausgeht, dann jedoch mit offenem Verdeck auf der Autobahn eines Besseren belehrt wird und bis zur nächsten Haltemöglichkeit bereits knöchelhoch Wasser im Fußraum hat. Wer kennt nicht den Moment zu Frühlingsbeginn, wenn man überzeugt ist, dass wegen des schönen Sonnenscheins eine Weste völlig ausreicht, beim Öffnen der Haustüre dann jedoch einem kalten Wind entgegen tritt, bei dem sogar Eisbären zur Daunenjacke greifen würden…

Auch wenn es kein Wetterfrosch oder Fernsehmeteorologe zugibt, übersteigt die Genauigkeit der Wettervorhersagen im April kaum die Trefferquote einer Jahrmarktwahrsagerin. Eher findet man die richtigen Worte für einen Heiratsantrag in einer Buchstabensuppe als die richtigen Wetteraussichten in einem Wetterbericht. Irgendwie passt die Vorhersage nicht zum Wetter oder – wie der Meteorologe sagt – das Wetter nicht zur Vorhersage. Aprilwetter ist wie ein Teenager mit Frühlingsgefühlen: Es macht, was es will, nur nicht das, was es soll und ist ebenso launisch wie nahe am Wasser gebaut…

Früher machte Petrus das Wetter, später dann Jörg Kachelmann. Heute erledigen das Smartphone-Apps, die für ein und denselben Ort zur gleichen Zeit die unterschiedlichsten Wetterprognosen bereithalten, die alle nur darin übereinstimmen, dass keine von ihnen richtig ist. Früher hielten sich Wettervorhersagen im April mit klaren Aussagen bewusst zurück und kündigten immer nur „heiter bis wolkig, zeitweise Regen“ an. Keiner traute sich damals mehr Verbindlichkeit zu. Das ist mittlerweile anders. Zu den gefühlten Wahrheiten von heute gehört längst auch der Wetterbericht von morgen…

Heute liefern Wetter-Apps schon Monate im Voraus für jede Hausnummer in der Straße vermeintlich zielsichere Temperaturprognosen auf die zweite Nachkommastelle genau. Mit personalisierbaren Wettersymbolen in eigener Lieblingsfarbe. Vorausgesetzt natürlich, man hat das kostenpflichtige Premium-Abo zum Jahrespreis eines Kurzurlaubs im Schwarzwald. Wer dagegen bloß die kostenlose App-Version nutzt, bei denen man vor lauter Werbung für Outdoorjacken und Thermomix-Superdeals kein Wetter mehr findet, kann die Tagestemperatur genauso gut auf dem Taschenrechner ablesen…

Allen Premium-Apps und Wetterdiensten zum Trotz ist zu Frühjahrsbeginn niemand wirklich in der Lage, verlässlich vorherzusagen, wie das Wetter wird. Omas alter Bauernregelkalender liefert da oft genauere Angaben als der neuste Satellitenfilm. Die Auswirkungen des Aprilwetters auf Temperatur und Niederschlag scheinen unberechenbarer als die Auswirkungen scharfer Bohnensuppe auf Magen und Darm. Von leichtem Wind bis hin zu einem Donnerwetter ist alles möglich. Selbst Siri und Alexa wissen morgens noch nicht, ob man mittags nun besser Flipflops oder Gummistiefel bestellen sollte...

Meist wird von Wetterexperten in Funk und Fernsehen die Schuld für falsche Vorhersagen im Nachhinein auf irgendein Tief geschoben, das irgendwo nicht mehr hoch kam und sich lange nicht entscheiden konnte, ob es nun über Island schlummern oder sich bei uns austoben will. Dass das Hoch, nach dem es endlich gekommen war, schneller wieder verschwand als man gehofft hatte, hätte man beim Namen „Kevin“ eigentlich erwarten können. Die Namenspatenschaft für ein Hoch kostet übrigens satte 390 Euro. Dafür sollte man eigentlich gutes Wetter erwarten können…

Man braucht sich aber eigentlich nicht zu wundern, dass das Wetter nie zur angekündigten Zeit am angekündigten Ort ist. Bei all dem Gewirr aus Linien, Zahlen und Farben, das sich auf Wetterkarten findet, ist es nicht anders als bei den gefalteten Autostraßenkarten von früher. Die halfen auch nie, ans richtige Ziel zu kommen und ließen mehr als einen Familienurlaub ins Wasser fallen, wenn Vati erst nach Stunden auffiel, dass Mutti die Karte die ganze Zeit falsch herum gehalten hatte und man deshalb den Italienurlaub an der Nordsee verbringen durfte…

Wetterkarten sehen nicht nur aus wie Malbilder aus dem Kindergarten, sie haben auch die gleiche Qualität, was Aussagen zum Wetter angeht. In Wetterberichten der 1980er war stets der Golf von Biskaya Ursprung allen Übels. Als Kind lernte man damals, dass schlechte Menschen aus Russland, schlechte Angewohnheiten aus dem Fernsehen und schlechtes Wetter aus dem Golf kommt, von dem keiner wusste, wo er liegt. Irgendwann hat es sich die Biskaya dann mit dem Deutschen Wetterdienst verscherzt und wurde durch das Tief über Island ersetzt, das heute an allem Schuld ist…

Alternativ liest und hört man heutzutage ab und an auch vom Funtensee, dem deutschen Kältepol im Berchtesgadener Land. Ankündigungen von Fronten und Stürmen aus Berchtesgaden sind uns Deutschen ja gut bekannt. Dort wusste man schließlich schon vor neunzig Jahren am besten, ob man Bombenwetter oder Blitz kriegt. Damals schon waren die Vorhersagen nur wenig zutreffend. Hätte man seiner Zeit eher erkannt, dass die angekündigten Hochs eigentlich Tiefs waren, hätte man sich für den Ausflug nach Stalingrad statt Sonnencreme noch ein Paar Socken mehr einpacken können…

Wer Wetterberichte im Fernsehen verfolgt, dem stellen sich unweigerlich die immer gleichen Fragen: (1.) Nach welchem Prinzip werden eigentlich die Städte ausgewählt, die auf den Wetterkarten abgebildet sind? (2.) Sind die Ratiopharm-Zwillinge und der Grippostad-Pinguin, die stets vor dem Wetterbericht Werbung machen, überhaupt daran interessiert, dass es gutes Wetter gibt? Und (3.) Woher kommen all diese bildhübschen Wetterfeen, die keine Schwierigkeiten hätten, bei Heidi Klum einen Modelvertrag zu bekommen, es aber vorziehen, über Kaltluft im Hunsrück zu berichten…?

Geht man von der üblichen Meteorologie-Studentin aus, die selbst nackt aussieht, als würde sie einen Norwegerpulli tragen, vollbringt Fernsehschminke entweder wahre Wunder oder aber die vermeintlichen Modelmiezen, die tief dekolletiert etwas über das Wetter am Jadebusen oder im Pinnistal erzählen, haben keine Ahnung von dem, was sie vom Monitor ablesen und halten einen Zyklon für eine einäugige Sagengestalt, Graupel für den Körnerkram in Omas Suppe und Reif für ein in die Jahre gekommenen Sportmoderator…

Egal wie das Wetter auch wird, wichtig ist nur, dass es besser wird als aktuell, wo einem zu viel graue Wolken und braune Suppe die Laune vermiesen und die Lust nehmen, unter Leute zu gehen. Ob Wetter und Stimmung nach dem tristen Januar und Februar nun bald besser werden? Keine Ahnung! Warten wir erst einmal den Merz ab. Aprilwetter… gruenetomaten@live-magazin.de.

Patrik Wolf

P. S. Schlechtes Wetter hin oder her. Manchmal werden sogar im April grüne Tomaten reif.

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